1926

Über Erfolgsgeschichten, die keine sind

O
Zitat von ThePort:
Eigentlich ein gutes Beispiel, doch stell Dir mal vor: Du hast mit Deiner ehemaligen Partnerin geschworen, dass man keine Affäre anfängt - hat sie aber gemacht. Was ich damit sagen will: Jeder kann etwas sagen, doch die Taten dahinter...

Dann muss Luk reagieren. Der endgültige Beziehungsabbruch sollte aber doch das letzte und nicht das erste Mittel sein, denke ich mir. Schliesslich will auch die Übeltäterin kein Beziehungsende, sonst hätte sie sich ja getrennt. Somit muss doch noch was zu machen sein, denke ich.

30.01.2021 15:21 • #271


F
Zitat von Luk:
Ich hab mir jeden einzelnen Beitrag hier durchgelesen und akzeptiere die Meinungen. Trotzdem kann ich mit dem Verharmlosen von Affären (mit Verharmlosen meine ich Aussagen wie jeder macht mal Fehler) nichts anfangen.Ob ich daraus etwas für zukünftige Beziehungen mitnehmen kann, weiß ich ...


7 Jahre. Zusammenleben? Ehe, Kinder? Lebenskrisen? Oder gleich getrennt, wenn es schwierig wurde!?

Du kannst Deine Prinzipien haben, und ich drücke Dir ehrlich die Daumen, dass das alles so klappt bei Dir

Aber sorry, ich bin 26 Jahre mit meinem EM zusammen, davon über 20 Jahre verheiratet. Bitte erzähl mir nichts darüber, wie einfach Kommunikation ist, wenn man lange zusammen ist

30.01.2021 15:21 • x 1 #272


A


Über Erfolgsgeschichten, die keine sind

x 3


G
Zitat von Luk:
7 Jahre, aber warum ist das wichtig?



Kam eine Vertiefung der Beziehung in Richtung Heirat nie zur Sprache? Von keinem von euch? Oder wolltet ihr nie?

30.01.2021 15:27 • #273


Port
Zitat von Offspring78:
Schliesslich will auch die Übeltäterin kein Beziehungsende, sonst hätte sie sich ja getrennt.

Aber die Affäre wollte sie? Man liest hier auch Beiträge, wo sich die Person nicht trennt, da sonst der feste Boden fehlt.

30.01.2021 15:27 • x 2 #274


J
Zitat von Offspring78:
Schliesslich will auch die Übeltäterin kein Beziehungsende, sonst hätte sie sich ja getrennt. Somit muss doch noch was zu machen sein, denke ich.


Klar. Die Kontinuität des Partners und das Abenteuer und Prickeln der Affäre.

30.01.2021 15:30 • x 1 #275


O
Ja, fester Boden für jemanden zu sein ist doch nicht schlecht. Es ist wundervoll, jemandem halt zu geben. Eine gute Basis wenn man so will. Wenn das Prickeln fehlt, kann man versuchen, das hinzukriegen. Meine Frau hat mir dann jedenfalls Prickeln genug zurückgegeben, die hat mich so oft in den Hintern getreten, angefaucht und gekreischt vor Hass XD
Da war das Prickeln mit ihr plötzlich auch wieder da...

30.01.2021 15:39 • x 3 #276


J
Zitat von Offspring78:
Ja, fester Boden für jemanden zu sein ist doch nicht schlecht. Es ist wundervoll, jemandem halt zu geben. Eine gute Basis wenn man so will.


Richtig.
Aber wenn die Belohnung für Halt und festen Boden geben Betrug ist.... ich weiss nicht, wie altruistisch man sein muss, um dem etwas positives abzugewinnen.

30.01.2021 15:45 • x 3 #277


paulaner
Ich will jetzt auch mal meine Gedanken hier loswerden.

Im Grunde genommen geht es hier ja darum, ob eine sogenannte Beziehung 2.0 klappen kann oder nicht.
Und ich denke das hängt von so vielen Faktoren ab, dass man da bestimmt nichts allgemein Gültiges zu sagen kann.

Meine Sicht:
Wenn man mit jemandem zusammenkommt, also eine Beziehung beginnt, dann beginnt die ja sozusagen unschuldig. Ohne Verletzungen und mit natürlichem Vertrauen. Einem Vertrauensvorschuss. Man weiß ja da noch gar nicht, ob das Vertrauen in den Partner überhaupt gerechtfertigt ist. Es ist aber trotzdem da. Anders wäre ein Beziehungsstart auch seltsam.
Und dieses Vertrauen wird immer gefestigter, je länger die Beziehung gut läuft. Eben ohne Vertrauensbruch und schwere Verletzungen.

Ein Neustart nach einem Betrug beginnt aber dagegen vollkommen konträr: mit einer schweren Verletzung und einem großen Vertrauensbruch.

Und die Kunst ist es jetzt es zu schaffen, diese beiden Dinge wieder zu reparieren.
Und das ist sicherlich von Mensch zu Mensch (aber auch von Beziehung zu Beziehung) dermaßen individuell.

Man muss es schaffen, dass die Verletzung irgendwann nicht mehr so wehtut. Dass sie irgendwann in den Hintergrund rückt. Ich denke allein das ist für viele Menschen schon sehr schwer. Ich will damit überhaupt keine Wertung vornehmen, weil das ganz einfach eine Persönlichkeitssache ist.
Aber mMn muss man das quasi selbst schaffen. Natürlich spielt da der Partner eine Rolle. Aber das muss in einem selbst passieren.

Das Vertrauen hingegen wieder hinzukriegen, ist eine Sache von beiden. Wobei ich da mehr Anteile beim Betrüger sehe.
Vertrauen ist in meinen Augen eine ganz empfindliche Pflanze. Sie wächst langsam und stetig. Und wird durch einen Betrug erstmal fast vollständig abgehackt.
Der Betrüger muss seinem Partner vollständig dabei helfen, dass das Vertrauen wieder wachsen kann.
Der Betrogene muss merken, nein, sicher sein, dass der Betrüger es ehrlich meint. Dass die Reue wirklich aufrichtig, und damit glaubhaft, ist. Er muss merken, dass der Partner nicht drumherum redet. Dass man dem Betrüger anmerkt, und es ihm abnimmt, dass er vollständig wieder bei einem ist.
Erst dann kann der Betrogene wieder einen vorsichtigen Vorschuss an Vertrauen wagen.

Ich denke, dass es auf dem Weg so dermaßen viele (eben auch individuelle) Stolperstellen gibt, dass es eben auch absolut berechtigt ist, wenn es nicht klappt.
Es gibt ja auch Zahlen dazu, wieviele es nach einem Betrug noch einmal versuchen, dann aber nach ein/zwei Jahren sich doch noch trennen, weil eben irgendeiner dieser nötigen Schritte nicht geleistet werden konnte.

Ich lasse Luk seine Meinung und seine Einstellung.
Und ich empfinde ihn auch nicht so, dass er Löwin, Isely, u.a., die es geschafft haben, abwertet. Für ihn ist das halt leider individuell nicht vorstellbar. Und das ist legitim.

Wir sind halt (gottseidank) alle verschieden.

30.01.2021 15:54 • x 8 #278


L
Zitat von Offspring78:
Bei uns war es so, dass meine Frau eine Art Nervenzusammenbruch erlitt, mit dem ich nicht monate, sondern jahrelang konfrontiert war. Es waren ca 2,5 Jahre bis das schlimmste überstanden war, ja. Vorher hatte sie mir natürlich nicht verziehen, hatte mir aber zugesagt, dass sie bereit wäre zu kämpfen, schon der Kinder wegen. Trotzdem muss ich sagen, dass ich in diesen Jahren meiner Frau näher kam als je zuvor. Ich hatte ihre Tränen und ihre Wut weder als Machtspiel noch als Vorhaltungen empfunden, vielmehr war ich oft berührt und beeindruckt (Emotionen, die ich in den Jahren zuvor eigentlich kaum noch für meine Frau empfunden hatte).
Also ich möchte dir daher schon widersprechen: doch, es ist deine Aufgabe, deiner Partnerin (und anderen Menschen) zu sagen, was sie falsch machen, wenn sie denn was falsch machen. Denn es ist nicht jeder gleich erzogen worden, nicht jeder hat die gleichen Grenzen, nicht jeder nimmt die Dinge ähnlich tragisch oder komisch wahr. Du musst schon den Mund aufmachen und Übertretungen dann auch ahnden. Aber ich bin eben der Meinung, dies kann auch in einer Beziehung geschehen.
Ich jedenfalls nahm meine Strafe an, obwohl ich auch manchesmal es nicht mehr hören konnte. Und wir sind fast 30 Jahre später tatsächlich immer noch ein Paar.

Wenn ich das richtig verstehe, hast du sie betrogen (du schreibst das nicht explizit, deshalb bin ich mir jetzt nicht sicher) und daraufhin ihr Nervenzusammenbruch, under dem sie zweieinhalb Jahre gelitten hat?

Dann Respekt an deine Frau, dass sie das mitgemacht hat, ich denke eben, du hättest es vorher wissen müssen, auch ohne dass sie dich zweieinhalb Jahre mit ihren negativen Emotionen bestrafen muss, und sie hätte in der Zeit vielleicht auch glücklichere zweieinhalb Jahre haben können, wenn sie sich getrennt hätte.

Aber das ist eben nur meine Meinung dazu. Dein Beitrag und deine Geschichte gefällt mir trotzdem, auch wenn ich an der Stelle deiner Frau anders gehandelt hätte.

Zitat von Felica:
7 Jahre. Zusammenleben? Ehe, Kinder? Lebenskrisen? Oder gleich getrennt, wenn es schwierig wurde!?

Zusammengewohnt haben wir jahrelang, aber Ehe und Kinder sind ja nicht jedem Paar wichtig, vor allem unter 30 nicht. Und ich hab mich nicht getrennt, als es schwierig wurde, sondern sie hat erst eine Affäre angefangen und dann warm gewechselt, ich hatte da keine Entscheidungsmöglichkeit.

Und zum Thema heiraten: Heiraten ist doch nichts anderes als ein Vertrag, ein rechtliches Konstrukt, ich sehe das nicht als einen notwendigen Bestandteil einer glücklichen Beziehung an. Ursprünglich war heiraten nur dazu da, um die Frau in den Besitz des Mannes zu übergeben, heute ist heiraten vor allem dazu da, damit der ärmere Part eine finanzielle Absicherung im Falle einer Trennung hat, was vor allem dann relevant ist, wenn einer arbeitet und einer auf die Kinder aufpasst. Im Umkehrschluss heißt das, dass heiraten eigentlich keinen Sinn macht, so lange kein akuter Kinderwunsch da ist und jeder sowieso sein eigenes Geld verdient (meine Meinung).

30.01.2021 15:55 • x 3 #279


F
Toller Beitrag @paulaner

30.01.2021 15:57 • x 2 #280


paulaner
Noch ein Nachtrag, sorry:
Das allerschlimmste finde ich ja, wenn Vertrauen wieder da ist, man also eine Beziehung/Ehe 2.0 geschafft hat, und es dann eine Wiederholung gibt.
Ich glaube, dass das dann wirklich nicht mehr zu reparieren ist.
Es sei denn, man hat einen sozusagen stoischen Partner, der davon gar nicht so stark verletzt ist/wurde.
Aber davon reden wir hier glaube ich ja nicht.

30.01.2021 16:01 • x 6 #281


F
Luk, ist Dir eigentlich aufgefallen, dass Du ganz viel vom Worst case ausgehst!?

Du bist total verbittert und misstrauisch.

Natürlich ist eine Ehe ein Vertrag, aber auch ein Bekenntnis zueinander. Ein Versprechen, in guten wie in schlechten Zeiten.

Sicher hast Du eine Meinung, und ich mag auch Konsequenz, aber Du schreibst hier über viele Dinge recht unerfahren.

Eine langjährige Ehe mit Kindern zu retten ist ja nochmal was ganz anderes als eine Beziehung zweier Mittzwanziger und hat bei der Rettung eine ganz andere Brisanz.

30.01.2021 16:04 • #282


G
Zitat von paulaner:
Das allerschlimmste finde ich ja, wenn Vertrauen wieder da ist, man also eine Beziehung/Ehe 2.0 geschafft hat, und es dann eine Wiederholung gibt.
Ich glaube, dass das dann wirklich nicht mehr zu reparieren ist.



Das wäre dann wirklich der absolute Overkill.

Toller Beitrag!

30.01.2021 16:09 • x 2 #283


B
Zitat von paulaner:
Noch ein Nachtrag, sorry:Das allerschlimmste finde ich ja, wenn Vertrauen wieder da ist, man also eine Beziehung/Ehe 2.0 geschafft hat, und es dann eine Wiederholung gibt.Ich glaube, dass das dann wirklich nicht mehr zu reparieren ist.Es sei denn, man hat einen sozusagen stoischen ...

Erst einmal deine Beiträge sind großartig in diesem Thread. Schade und ich hoffte die ganzen Tage stillen mitlesen darauf,dass sich Betrogenen äußerten wann sie an dem Punkt kamen wo das Verzeihen einsetzte und ihrer Beziehung einer Chance gaben oder wann die Erkenntnis reifte es geht als Paar nicht mehr weiter. Und diese Erfahrungen einfach wirken zu lassen.
Was bleibt egal was für Entscheidung gefunden wird,dass man verzeihen soll allein um einer selbst Willen.

30.01.2021 16:13 • x 5 #284


S
Zitat von Felica:

Ein Versprechen, in guten wie in schlechten Zeiten.



Und genau dieses Versprechen bricht der Fremdgeher ab.

30.01.2021 16:15 • x 5 #285


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag