@Küstenperle
Danke für Deine Erfahrungen und das Mitgefühl.
Der neue Arbeitsweg wird ungefähr genauso sein. Aber natürlich ist es so, dass die Einarbeitung mich beschäftigen wird. Mit dem neuen Job wird auch ein Körperertüchtigungsprogramm einher gehen. Aber erstmal muss ich sehen, wie flexibel ich mit den Arbeitszeiten sein werde und bis dahin muss es der nahe gelegene Park tun.
Mit dem Depressionsthema hast Du ins Schwarze getroffen. Ich bin tatsächlich seit ein paar Tagen in der Situation, dass es zu kippen und die falsche Waagschale sich zu neigen droht. Bis dahin war ich selbst erstaunt und auch gewissermaßen skeptisch, weil es so lange - trotz der Exremsituation - gut ging.
Leider ist mein Arzt noch im Urlaub, sonst wäre ich schon vorletzte Woche dort gewesen. Ich habe es im Blick; muss halt aufpassen, dass ich darüber nicht in handlungsunfähige Starre falle.
Im Rahmen der Therapie vor 5 Jahren bin ich ohne Antidepressiva ausgekommen. Aber ich war gelegentlich nahe daran, es doch in Erwägung zu ziehen. Ich hoffe, dass es auch dieses Mal ohne geht. Ich fürchte, da vermengen sich gerade Lebenssituation, Veranlagung und ein etwas schwieriges Alter. Pfanzlich versuche ich schon seit geraumer Zeit, etwas zu tun. Hihi . das klingt, als würde ich die eine oder andere Tüte (oder sagt man Flöte?) rauchen. Naja, wenn ich es täte, wüsste ich wahrscheinlich, wie das richtig heißt.
Ich finde das mit dem Sport vor allem nervig zu machen. Aber es ist nicht von der Hand zu weisen, dass es einem besser geht, wenn man sich regelmäßig körperlich fordert. Insofern: s.o.
Allerdings wage ich ja zu behaupten, dass ich zu den wenigen Menschen gehöre, bei denen sich Sport kontraproduktiv auf die Psyche auswirkt, weil mir allein der Gedanke daran SO schlechte Laune macht und ich dabei noch niemals fröhliche Endorphine ausgestoßen habe - egal, was ich auch versuchte. Eher sagte mir der Verstand gut, das Du was gemacht hast für Deinen Körper.
Eigentlich ist der Schlaf an sich nicht mehr das Problem. Aber der Nachtschlaf ist so verkürzt. Nachmittags oder gegen Abend kann ich stundenlang schlafen. Allein aus dem Grund, sollte ich vor dem (Nacht-) Schlafen noch Sport machen. Vielleicht zieht es sich der Schlaf dann auch länger in den Morgen. Im Moment treffen die Rahmenbedingungen bei der Arbeit bei mir auch auf einen Nährboden, der zu unregelmäßigem Lebenswandel führt. Ich hoffe, das wird auch anders ab September.
Zum Glück liebe ich meine Wohnung und sie ist genau das, was Du beschreibst: meine Höhle, mein Castle usw. Der Standort hat sich aufgrund veränderter Rahmenbedingungen mittlerweile als ungünstig erwiesen. Aber vor allem wünsche ich mir mehr finanzielle Unabhängigkeit, weil ich dann weniger arbeiten und mehr Dinge machen könnte, die mir Spaß machen. Darauf freue ich mich wirklich. Für alles rund um Wohnungssuche und Verkauf sehe ich mich momentan genauso wenig in der Lage, wie für eine Wohnungssuche und Vermietung. Das ist vielleicht etwas, das ich angehen kann, wenn ich psychisch stabiler bin.
Was den Jobwechsel angeht:
Ja, daürber bin ich froh. Das hat für mich zum Glück nicht so viel mit Mut zu tun, da ich im Rahmen der Möglichkeiten immer rege war und weder Angst vor neuen Menschen noch vor neuen Herausforderungen habe. Ich fürchte eher, dass mich das schnell wieder langweilen wird. Mein Ziel ist, jetzt in den nächsten 1 bis 3 Jahren jobmäßig einfach mal zur Ruhe zu kommen und stumpf meinen Stiefel wegzuarbeiten, bis es mir in den anderen Lebensbelangen wieder besser geht. Und dann werde ich mich wieder auf die Suche machen nach etwas, das ich wirklich arbeiten will.
Über die Gedanken zu Weihnachten habe ich mich auch schon in dem Moment gewundert und geärgert, in dem ich sie hatte, weil das Gefühl, wie sehr ich mich über den kleinen Trip freute, als ich ihn buchte, noch sehr präsent war. Es ist paradox.
So ganz lassen die Schatten der Vergangenheit mich natürlich nicht aus den Klauen. Ich bin zwar nach wie vor in einer Hinsicht sehr befreit, aber da ist auch die andere Seite. Was meine Mutter angeht, fällt es mir schwer, den richtigen Umgang mit allem zu finden. Irgendwann wird es zu spät sein, das zu optimieren. Vielleicht sollte ich auch vor diesem Hintergrund noch einmal an eine professionelle Unterstützung denken. Eine befreundete Kollegin redete mir da vor einiger Zeit schon ernsthaft ins Gewissen.
Normalerweise würde ich sagen: eines nach dem anderen, aber in Bezug auf meine Eltern sitzt mir die Zeit im Nacken.