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Über das Kämpfen

K
Änderung und Glück

Irgendwann gestern Abend, als da wieder das kleine idiotische Fünkchen Hoffnung aufflackerte, Du würdest irgendwann merken, dass Du einen Fehler gemacht hast, wurde mir etwas sehr klar. Auch in diesem unwahrscheinlichen Fall wirst Du niemals versuchen, mich zurück zu gewinnen. Dafür hast Du mich viel zu konsequent ausradiert. Ich muss mich damit abfinden, ein Sprungbrett für Dich gewesen zu sein.

Jetzt nach bald 5 Wochen, in denen sich alles setzt, versuche ich wirklich zu verstehen, was Dich bewogen hat, uns auszulöschen und mich zum Schluss für verschiedene Zwecke - und sei es, Deiner Feigheit nachzugeben - zu missbrauchen.

Ich stelle jetzt nicht mehr diese verzweifelten anklagenden großen Warum-Fragen. Es ist eher eine nachspürende leisere Suche, verbunden mit der Frage, ob ich auf einem sehr hohen Ross sitze und welche Fehler ich gemacht und wo ich womöglich blinde Flecken gehabt habe. Das mit dem Ross ist eher ein Gefühl, denn meinen Anteil, abgesehen davon, das perfekte Opfer gewesen zu sein, finde ich bisher nicht - vielleicht noch nicht ....

Während ich dieses schreibe, fügt sich in einer anderen Windung meines Hirns gerade eines der kleinen Puzzleteile aus Wissen und Annahmen ins große Ganze. Verrückt, wie langsam der Verstand manchmal ist und auf wie vielen Ebenen er gleichzeitig funktioniert.

Ich bin auch bei dieser Form der Suche nicht minder traurig und enttäuscht, aber auf eine leisere Weise.

Zwar, so fürchte ich, werde ich auch jetzt der Lösung nicht auf die Spur kommen, weil es einfach keine andere Antwort geben wird als die, dass Du lieber mit jemand anderem zusammen sein willst. Aber dennoch bin ich froh, dass sich irgendetwas ändert, denn Änderung ist Entwicklung.

Als ich alles auf eine Karte, auf uns, setzte, habe ich Dich ziemlich konsequent in mein Leben gelassen. Es gibt keine Bereiche, keine Interessen, keine Sehnsüchte, die wir nicht miteinander teilen wollten, ohne den anderen darin einzuschränken. Ich habe Dich teilhaben lassen an den Dingen, die mir wichig sind und Spaß machen. Du warst ein unkomplizierter und neugieriger Teilhaber. Du wolltest das alles kennenlernen. Du hast mich schnell mit Deinem Sohn zusammengebracht, was für uns alle etwas Besonderes war. Du warst so glücklich, dass es zwischen ihm und mir klappte. Ich erinnere eine Szene in der U-Bahn, in der Du vor Glück strahltest, weil wir einen harmonischen Tag zusammen verbracht hatten. Ich war überzeugt, mit Dir könnte ich nicht verlieren. Niemals zuvor habe ich so schnell die Maske fallen lassen und jemandem so unvoreingenommen und *beep* gegenüber gestanden. ... und niemals zuvor hatte ich das Gefühl, jemand würde das auf Augenhöhe mir gegenüber ebenso tun.

Ich habe Angst vor dem Rhythmus des laufenden Jahres, vor den anstehenden Veranstaltungen, die ich im letzten Jahr mit Dir besuchte. Ich habe Angst vor den Geburtstagen und Jahrestagen, vor all dem, was für mich in diesem Jahr nicht möglich sein wird, weil es von Erinnerungen geflutet ist, und das ich mir mühsam wieder erobern muss.

Ist es nicht irgendwie paradox? Du hast immer noch Glück mit mir. Du hast Glück, dass ich beherrscht bin, dass ich Dich nicht stalke, nicht konfrontiere, nicht beleidige, nicht anklage, nicht provoziere, dass ich Dich und die andere Frau an Deiner Seite vollkommen in Ruhe lasse ...

Du hast Glück.

17.02.2017 08:44 • x 6 #61


K
Gehen
Ich weiß wirklich nicht, wie es weitergehen soll. Ich weiß nicht, wie ich weitergehen kann und wohin ich eigentlich gehen sollte Ich habe Angst.

18.02.2017 03:54 • x 4 #62


A


Über das Kämpfen

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K
Geweiht

Mein Körper
und meine Seele
vereint,
waren
Dein Tempel
und Dein Untertan.

Du warst
mein Priester
und mein König.

Wir waren geweiht.

18.02.2017 12:34 • x 1 #63


Missy83
@KBR ich drück dich einfach mal...

18.02.2017 12:39 • x 1 #64


K
Wie steht es um meine Bewältigung der Situation?

Heute bzw. gestern befand ich mich etwas weniger extrem in meinem Gedankenkarussell ohne Notbremse wie an manch anderen Tagen zuvor. Die Suche nach dem Warum ist heute etwas in den Hintergrund getreten.

Heutige Erkenntnis: Ich muss darauf achten, an unsere gemeinsame Zeit zwar irgendwann mit Dankbarkeit zurück denken zu können, aber nicht den Fehler zu machen, sie zu verklären.

Daher zwinge ich mich, mir in Erinnerung zu rufen, was er mir die letzten Wochen bzw. nach der Trennung zugemutet hat. Nicht, um es ständig öffentlich oder im Kopf zu wiederholen und mich selber damit zu zermürben, aber um es nicht zu vergessen, damit die Bewertung dessen, was passiert ist, sich nicht verschiebt.

Ich kann nicht schlafen. Vermutlich ist das so, weil es mir heute gelungen ist, zweimal tagsüber eine gute Stunde zu schlafen. Die Raserei des Herzens beim Aufwachen erschreckt mich. Ich benötige anschließend viel zu lange, um mich zu orientieren, weil mein körperlicher Zustand mich gefangen nimmt. Inzwischen kann ich in so einer Situation relativ schnell bewusst atmen, um den Herzschlag herunter zu regeln. Aber es dauert, bis ich geerdet und klaren Verstandes bin. Das löst Momente von Panik aus.

Verdammt stolz bin ich darauf, dass ich nach wie vor keinen Kontakt aufnehme und auch keine Aufnahme seinerseits provoziere. Es hängt zwar immer noch eine Mail im Entwurfsordner eines nun kaum noch genutzten EMail-Accounts, aber ich habe nicht ununterbrochen den Drang, sie abzusenden oder dort nachzusehen, ob er mir irgendetwas geschrieben haben könnte. Das hat er eh nicht und falls doch irgendwann, ist es auch morgen oder übernächste Woche noch da.

Natürlich habe ich bisher zwei- bis dreimal Recherchen betrieben, die ich mir hätte sparen sollen. Denn es bewies sich, was ich schon wusste. Es tut mir nicht gut! Es tut mir nicht gut

- nachzusehen, ob es Neues von seiner Arbeit gibt und den Versuch zu machen zu ergründen, wegen welcher seiner Kolleginnen er mich verlassen hat.
- nach seinem Sohn zu googeln in der Hoffnung, etwas Neues von ihm zu erhaschen und
- seinen Online-Status bei WA zu überprüfen.

Das alles habe ich seit der Trennung vor fast 5 Wochen jeweils nur ein einziges Mal gemacht. Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich das kann und an dieser Stelle nicht sonderlich selbstschädigend handele.

Im Kopf dagegen tat ich noch ganz andere Dinge als in den o.g. schwachen Momenten. Da lauerte ich vor der Haustür oder der Arbeit, um beide zusammen zu sehen. Da fing ich sie ab und erklärte ihr meine Wahrheit. Da nahm ich Kontakt zum Sohn oder der Ex-Frau oder einer Affäre auf, um ... keine Ahnung was! Ich könnte das. Ich würde Mittel und Wege finden ... !

Aber ich will nicht, weil der Schaden an mir selbst viel zu groß wäre. Anscheinend ist mein Selbsterhaltungstrieb stärker, als das Bedürfnis, irgendeine Form von Kontakt zu ihm oder seinen Leuten herzustellen und damit zu zeigen, wie sehr er mich getroffen hat. Er darf gern den Eindruck haben, dass er mir nach einer kurzen Empörungsphase aufgrund gekränkter Eitelkeit vollkommen schnuppe ist, auch wenn die Wahrheit eine ganz andere ist.

Am wahrscheinlichsten ist sowieso, dass ihm diesr Luxuszustand nicht mal auffällt.

Alles was mir in den vergangenen Wochen an Gefühlslagen wiederfuhr, wird noch einige Schleifen in mir nehmen. Aber ich finde es gut, dass die gefühlte Statgnation der ersten Wochen sich langsam löst.

Ich schlafe immer noch auf dem Sofa. Einerseits nach wie vor wegen der OP, aber andererseits auch, weil ich immer noch dieses zwiespältige Gefühl meinem Bett gegenüber habe. Ich weiß, dass das hirnrissig ist. Aber es ist, wie es ist.

Darum habe ich beschlossen, den Finanzen zum Trotz perspektivisch ein neues Bett zu kaufen. Ich habe eine große, schöne Wohnung über zwei Ebenen, die ich mir hart erarbeite. Ich will sie nutzen. Er verdirbt mir das nicht dauerhaft.

Mein Sofa belastet mich nicht in der Weise wie das Bett. Auch der von uns gemeinsam verlegte Fußboden in Küche und Flur weckt so wenig negative oder traurige Assoziationen wie die neu angeordneten Kleiderschränke. Aber das Betreten der Küche, wo ich ihn beim Bereiten unserer Mahlzeiten und Getränke sehe, oder des Bades, wo ich ihn seiner Körperpflege nachgehen sehe, verschafft mir jeweils ein Stich.

Ess- und Wohnzimmer habe ich schon vor Wochen mit kleineren Mitteln verändert. Ein paar Flauschteppiche über dem Parkett, ein bisschen Umdekoration. Das war einfach.

Bei Küche und Bad ist das schwieriger. Die Küche habe ich gestern von S. in Beschlag legen lassen, der anders als wir das totale Chaos beim Kochen verursacht. Ich hoffte, damit Erinnerungen überschreiben zu können, aber das ist nicht gelungen. Mir wird noch etwas einfallen, um seinen Geist auch dort zu vertreiben.

Ich bin traurig und verletzt.
Ich bin stolz.
Ich komme langsam, sehr langsam, in Bewegung - in Gedanken und Taten.

19.02.2017 04:49 • x 3 #65


K
Vormittagserkenntnisse

Gerade, während ich meinen Kaffee alleine trinke und nicht noch einmal ins Bett gehen werde, wie damals mit Dir, läuft im TV eine Reportage über den Dichter Stefan Zweig.

Sinngemäßes Zitat:

Wir (Männer) leben nach vorn; Frauen nach rückwärts. Das ist auch der Grund, warum sie ein bessere Erinnerung haben.


Ich finde, das bringt schön auf den Punkt, was auch bei Trennungen passiert.

Denn es gilt wohl gleichermaßen für die Verlassenden und Verlassenen. Es beschreibt das große Delta zwischen ihnen, während sie sich zuvor in der Gegenwart getroffen und in der gleichen Zeit Erfahrungen gemacht und gelebt haben.

Lang und breit habe ich das - anders formuliert - hadernd dem Schicksal und Dir vorgeworfen. Aber so erklärt es sicih plakativ und knapp.

Im nach vorn Leben besteht meist kein Bedarf an Verstehen mehr ist. so dass der Verlassene in seiner Wirklichkeit noch um Verstehen ringt, während der Verlassende schon in einer anderen Wirklichkeit neue Wege geht.

Wir befinden uns an unterschiedlichen Punkten auf der timeline. Noch bin ich sehr langsam in Bewegung, aber ich werde auf- und Dich einholen. Mal sehen, wie ich in dem Moment in 3 Wochen, 9 Monaten oder 1,5 Jahren drauf bin, wenn ich Dich überhole.

Vielleicht bemerke ich Dich dabei gar nicht, weil mein Leben erfüllt oder sogar berauschend ist. Vielleicht winke noch einmal zurück und lasse Dich damit hinter mir. Es könnte auch sein, dass ich Dir aus Versehen in die Hacken trete .. aber nein, wahrscheinlich nicht, denn wenn ich Dich ein- und überhole, ist es eh ein Zeichen dafür, dass Du gerade langsam geworden bist, stagnierst oder aus Dir selbst heraus strauchelst.

Wenn ich es mir auf diese Weise vorstelle, ist es leichter, als wenn ich Dich mit der Tauschfrau in den Sonnenuntergang reiten sehe. Mal ehrlich: Du kannst doch auch gar nicht reiten. Das muss doch schief gehen!

Die schönste Form der Rache Mit Güte beschämen. Das hat schon ein paar Mal im Leben in anderen Bereichen funktioniert und schenkt Frieden. Mir egal, ob das nur in der Fantasie stattfinden wird oder ob Du wirklich etwas davon spürst. Denn meine Güte heilt mich.

19.02.2017 11:25 • x 5 #66


K
Eben aufgewacht,
hochgeschreckt mit Herzrasen
hier wo Du
mich so oft umschlungen
und gehalten hast,
wo Du
mich gewärmt
und gestreichelt hast,
wo Du
mich hast lachen
und weinen lassen,
wo Du
mich einfach hast
ich sein lassen.
Hier wo unser
Atem gleich klang und strömte,
wo Deine
schützende Nähe
mir den Schlaf schenkte,
den ich nie zuvor
habe finden können.
Immer n*ackt
an Körper und Seele,
immer bloß,
Haut an Haut,
verletzbar,
geborgen.
Mein Elixier.

Und jetzt?
Geräusche der Wirklichkeit
die ich,
aus dem Schlaf katapultiert,
nicht zuordnen kann.

Herzrasen
und Übelkeit.

Wo bin ich?
Was ist das?
Die Wirklichkeit.
Ich allein hier.
Schutzlos.
Haltlos.
Herzrasend.
Tief verhüllt.
Verwundet.
Heimatlos.

Atmen. Atmen ....

Viel lieber würde ich mit Dir reden, als hier ...

18.02.2017

20.02.2017 15:15 • x 6 #67


W
@ KBR:
der Brief hat mich sehr bewegt und bin auch erstaunt, dass die Wut so treffend niederschreiben konntest, Hut ab. Ich hoffe für dich, dass es nur etwas leichter. Auch ich habe einige Parallelen bei mir gesehen. Kopf hoch, es geht weiter....

20.02.2017 15:35 • x 1 #68


Coco15
@KBR
Wow! Schön geschrieben! Auch ich sehe Parallelen zu mir! Das Herzrasen... die Übelkeit... das Aufschrecken mitten in der Nacht und niemand ist da der einem Halt gibt...

20.02.2017 18:34 • x 1 #69


K
Veränderungen
Heute um 9 Uhr hatte ich den Nachholtermin bei A, den ich letzte Woche absagen musste, weil ich nirgendwohin gehen und mit niemandem reden konnte, der mich als glückliche Frau kennt. Zu sehr brannten die Wunden mit dem Salz darin, die Du mir zugefügt hast.

A. sah mich auf Krücken und mit dem aparten Schuh in den Laden humpeln und war sehr betroffen, weil sie dachte, ich hätte einen Unfall gehabt. Diese Sorge konnte ich ihr nehmen. Ich erzähhlte ihr, dass ich so gut wie keine Schmerzen hätte, aber dass eben alles recht beschwerlich sei. Sie antwortete, aber zum Glück wäre ich ja nicht allein, denn bestimmt würdest Du mich unterstützen.

Sofort schnürte es mir die Kehle zu und die Tränen stiegen mir in die Augen. Ich konnte nur den Kopf schütteln und nichts sagen. Sie fragte noch erschrocken Seid ihr nicht mehr zusammen? Ich schüttelte noch einmal meinen Kopf, da streichelte sie meinen Oberarm und fragte nicht weiter.

Ich brauchte lange, um die Tränen herunter schlucken zu können. Jetzt zuhause lasse ich ihnen freien Lauf.

A. hat immer so gern mit mir über unsere Männer geprochen, weil Euch der gleiche schwierige Beruf verbindet und sie und mich daher auch die gleichen Sorgen verbunden haben. Du dagegen hast Dich immer brennend für die Themen interessiert, die wir Frauen bei einem oder zwei Glas Prosecco im Friseursalon bewegten; insb. wenn sie schlüpfriger Natur waren.

Heute hatte ich dort kaum etwas zu sagen. So, als wäre nur mein Körper dort. Schweigen. Alle meine 9000 Wörter, über die Du und ich immer scherzten, sind seit 35 Tagen verstummt. 315.000 ungesprochene Wörter, wovon mind.1/3 an Dich adressiert worden wäre, wenn Du noch da wärst.

Sie fragte, ob das endlich der Moment zum Haareabschneiden wäre. Ich sagte ihr, das würde kommen. Nur noch nicht gleich... Das wäre zu offensichtlich. Zu sehr Klischee. Neuer Lebensabschnitt = neue-Frisur. Vielleicht auch ein wenig noch-nicht-loslassen-Können vom alten Zopf.

Außerdem bin ich mir sicher, dass Du und ich uns bald irgendwo begegnen werden. Zufällig oder beabsichtigt. Und dann wirst Du in mir eine Frau sehen, die Dir sehr gefällt. Äußerlich. Mein Innerstes werde ich gut verschließen vor Dir.

A. hat im Gegensatz zu mir einen Mann, der bisher immer an ihrer Seite war. Ihr Mann hat, wie sie mir leise erzählte, eiine schwere lebensbedrohliche Krankheit. Das wüssten sie erst seit kurzem. Als sie mir das sagte, hatte nun sie Tränen in den Augen.

Das ist viel schlimmer, als jemanden zu verlieren, der einen nicht mehr wollte.

Das Leben ist ungerecht.

21.02.2017 12:31 • x 3 #70


K
35 Tage steht die Welt still

35 Tage ist es her, dass Du mich an-ge-ru-fen hast, um mir zu erklären, ich hätte ja gemerkt, dass Du Dich die letzten Wochen verändert hättest. Das würde daran liegen, dass Du Dich in eine andere Frau verknallt hättest. Du hättest Dich mir gegenüber wie ein riesengroßes A***hloch benommen. Es würde sich um eine Kollegin handeln, die Du schon immer gemocht hättest und über Gespräche wäret ihr Euch in den letzten Wochen näher gekommen und hättet festgestellt, dass das Verknalltsein auf Gegenseitigkeit beruhen würde, weswegen Du jetzt nicht mehr mit mir zusammen sein könntest.

Du hast noch mehr gesagt über Deine Angst, es mir zu sagen und darüber, dass es Dir so leid täte und Du wüsstest, dass Du damit bei mir viel kaputt machen würdest, aber damit müsstest DU leben (?).

Ich sah mich in dem Moment nur wegen einer Unachtsamkeit von Dir ca. 1,5 Wochen zuvor bestätigt (infolge dieser hast Du mich dreist angelogen) und wollte nur wissen, ob Du etwas von Deinen Sachen brauchen würdest. Nein, die wolltest Du nicht haben. Also flog alles am gleichen und am nächsten Tag in den Müll. Meine Sachen wolltest Du mir bringen. Ich habe verzichtet. Du solltest sie mir per Post schicken. Auch auf den von Dir in Aussicht gestellten erklärenden Brief habe ich aus Angst vor zu vielen Details, und weil sich daraufhin noch mehr Fragen aufgetan hätten, verzichtet.

Du hast nichts gesagt dazu, wieso Du so armselig warst, mich auszunutzen und Zukunftspläne zu machen. Auch in Deinen späteren Mails hast Du es nicht erklärt. Die Antwort war ich hatte Angst. Wovor Du Angst hattest, blieb offen. Ich finde es ganz furchtbar armselig, dass Du Dich für diesen unrühmlichen Anruf an den Festnetzanschluss Deiner alten Wohnung, die bereits geräumt war, verkrochen hast und dass Du bei all den Gelegenheiten, die es davor gegeben hätte, nicht den Mut und Anstand hattest, mir in die Augen zu sehen, wenn Du mir mir sprichst.

37 Tage ist es her, dass Du
mich gebeten hast, Dir etwas für die neue Wohnung zu nähen.
mich gefragt hast, ob ich Dir einen passgenauen Schrank bauen würde.
meinen Vorschlag angenommen hast, Dir verschiedene Schrauben, Haken etc. für Deine Wohnung aus meinem Fundus rauszusuchen.

Ich war so glücklich, dass ich Dir hätte helfen können.

37 Tage ist es her, dass Du
mir vom Bäcker Brötchen, meine Zeitung und einen heißen Kaffee mitgebracht hast.
mir vorgeschlagen hast, im Herbst ein paar Tage nach Amsterdam oder Dresden zu fahren.
mich Hand in Hand zum Bahnhof brachtest, mich dort lange küsstest, mir Kusshände nachgeworfen und mir nachgewunken hast und mir die üblichen rituellen Nachrichten für den Heimweg schicktest.

Ich war so glücklich über Deine Aufmerksamkeiten, Deine Zuneigung und das Wir in Deinen Worten und Taten.

Seit 35 Tagen steht meine Welt still. DU musst damit leben, dass DU etwas kaputt gemacht hast? DU hattest Angst? Ich lache mich tot.

21.02.2017 14:50 • x 3 #71


K
Ich friere, seitdem Du weg bist.

22.02.2017 07:58 • x 2 #72


K
Ich lese die Zeitung und sehe ein Thema, an dem Du aller Wahrscheinlichkeit nach arbeitest. Drei Kolleginnnen von Dir sind abgebildet ... wann lese ich die Zeitung wieder ohne das Kopfkino, das mich persönlich betrifft?

22.02.2017 08:06 • x 1 #73


K
Test

22.02.2017 18:31 • x 1 #74


K
Körper und Geist

Interessant ist zu beobachten, wie Körper und Geist zusammen zu spielen scheinen.

Die Wirkung der Psyche auf den Körper ist mittlerweile unumstritten, auch wenn wir das vielleicht an der einen oder anderne Stelle nicht wahrhaben wollen. In meinem Fall gilt das jedenfalls. Denn wenn ich z. B. Migräne bekomme, weil ich mich über irgendetwas sehr geärgert habe, mag ich das nicht gern anerkennen. Ich mag die Vorstellung nicht, dass vermeintliche Kleinigkeiten mich so aus der Bahn werfen ermögen. Denn es kann doch wohl bitte nicht sein, dass ich nicht resilienter bin! Das entspricht schließlich so gar nicht meinen Idealbild von mir!

Aber die Wahrheit ist: ich muss daran arbeiten, es zu werden, wenn ich weniger Migräne haben möchte..

Meine Freundin H. sagte mir, die zwei Schrauben im Fuß würden nicht nur meinen Fuß stabilisieren und neu ausrichten sondern ich könne sie auch als Unterstützung verstehen, damit aufrecht, stolz und gestärkt durch das Leben ohne ihn zu gehen.

Das war ein Gedanke, den ich gern annehmen und mir zu eigen machen wollte. Das klappt zwar bisher noch nicht so ganz, denn für mich als eher nüchternen Menschen sind es in erster Linie doch nur zwei Schrauben, die zwei Knochen zusammenhalten sollen.

Aber ich arbeite daran, mir eine darüber hinaus gehende positive Vorstellung zu eigen zu machen.

Die größere der drei OP-Wunden ist immer noch nicht verschlossen, was auch den Operateur gestern bei der Kontrolle zwar noch nicht beunruhigte, aber dennoch verwunderte. Das sei ungewöhnlich.

Es ist in den letzten drei Wochen zwar schon deutlich weniger geworden, dass Lymphe austritt, und ich bin auch medizinisch überhaupt nicht bewandert, ob es dafür bevorzugte Tageszeiten o.ä. gibt, aber eines ist auffällig:

In einer schlechten Nacht, wie der voran gegangenen, mit vielen Träumen von ihm ist der Austritt weitaus stärker, als in den wenigen Nächten, in denen ich ruhiger schlief.

Neulich hatte ich an einem Tag den Fuß, wie aufgetragen, geschont und ihn wenig bewegt. Das war der erste oder zweite Tag nach der OP, an dem die Wunde den ganzen Tag trocken war.

Am Abend bewegte ich konzentriert eine Reihe von Lebensfragen, Herausforderungen, Baustellen (und davon habe ich gefühlt viele) und war innerlich sehr aufgewühlt. Ich fühlte mich rat- und hilflos. Da begann wie aus dem Nichts der hochgelagerte Fuß relativ heftig zu nässen. Es sah aus, als würden Tränen aus der Wunde fließen.

Das fand ich sehr bemerkenswert und ein bisschen unheimlich; schien es doch die Auswirkung des seelischen Kummers und Kampfes auf den Körper in einer 1:1-Situtation zu sein. Es beschäftigt mich immer noch. Lymhe besteht u.a. aus Abfallstoffen des Körpers.

Vielleicht ist es gar nicht so abwgig, dass der Fuß sich Zeit mit der Heilung lässt, sich der Seele anpasst und darauf wartet, bis sie ruhiger ist, so dass Körper und Geist wieder in Einklang geraten können.

23.02.2017 10:54 • x 4 #75


A


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