15.05.2017 - morgen 16 WochenSechzehn Wochen, die emotional aus den verschiedensten Gründen sehr fordernd waren, liegen hinter mir. Schon jetzt kann ich feststellen, dass 2017 bisher das herausfordernste Jahr meines Lebens war.
Keine Trennung, kein Liebeskummer,
keine partnerschaftlichen, gesundheitlichen, beruflichen und familiären Probleme sind jemals zuvor so geballt und komprimiert aufeinander getroffen. In keinem Jahr zuvor sind von den Säulen, auf denen mein Leben steht, gleichzeitig fast alle in sich zusammen gestürzt.
Es hätte das beste Jahr meines Lebens werden können und hat sich aufgrund der mit den unerwarteten Entwicklungen einher gehenden physischen und psychischen Belastungen für mich als Katastrophe heraus gestellt.
Übrig bleiben am 15.05.2017 die
Freundschaft, der Beruf und Hobbies. Ersteres gilt es zu stärken, für das Zweite müssen - wie in den vergangenen Jahren - die Veränderungsversuche weitergehen. An dem Dritten gilt es,die Freude wieder zu gewinnen.
Auch das sind derzeit einfach unbefriedigende und, vor allem was den Beruf angeht, stark renovierungsbedürftige Gebäude. Leider liegt manches nicht in meiner Hand.
Woher ohne Netz und Boden bzw. stützende Säulen die Kraft nehmen?
Ein paar weitere Fäden sind immer noch offen, aber immerhin sind sie nicht mehr so miteinander verwoben, dass ich nicht sehen kann, wo ein Faden beginnt und wo er endet.
Der
Liebeskummer wird noch eine ganze Weile mein Gefährte bleiben. Er lässt sich nicht ausknipsen. Wir müssen uns arrangieren. Hierfür gebe ich mir ein
Trauerjahr. Alles zum ersten Mal ohne IHN erleben. All die Daten unserer Beziehung zum ersten Mal ohne IHN vorbeiziehen lassen. Ich hoffe, am 18.01.2018 weitestgehend abgeschließen zu können. Es dauert, so lange es dauert.
Mir steht schon jetzt bevor, wie Weihnachten und Silvester in diesem Jahr aussehen werden. Ich hätte gute Erinnerungen daran, wenn ich nicht heute wüsste, dass ER im letzten Jahr an diesen
Feiertagen schon im Umbruch war. So werde ich mich in diesem Jahr vor allem bitter daran erinnern, dass ich im letzten Jahr naiv auf ein Schauspiel herein gefallen bin, während ich die Feiertage allein verbringe. Das wird vermutlich noch einmal sehr schwer, wenn nicht noch etwas Besonderes passiert. Vielleicht finde ich doch noch eine Reise, die ich machen möchte, und habe das nötige Kleingeld dafür.
Die
Finanzen gilt es unter den neuen Bedingungen insgesamt zu überdenken.
Die
Gesundheit fordert erneut viel von mir und bedarf noch weiterer Diagnostik. Für den operierten Fuß muss die Reha weitergehen. Irgendwann steht die Entscheidung an, ob und ggf. wann ich auch den zweiten Fuß operieren lassen möchte.
Freude zu empfinden, wird eine weitere Herausforderung sein.
Für heute gilt erstmal
zürück in den Job. Ich gebe mir 1/4 Jahr, um zu schauen, ob und wie er positiv dazu beiträgt, meinen Alltag zu strukturieren und mich abzulenken. Anschließend mache ich eine Bestandsaufnahme dazu, wie es mir psychisch geht und ob ich mich noch einmal in den Dschungel von Genehmigungsprozessen und Therapeutensuche begeben und eine
Therapie machen will.
Spätestens in drei Stunden werde ich erleben, wie viele der Prophezeiungen für den
heutigen Arbeitsbeginn sich erfüllen werden.
Dazu folgender WhatsApp-Dialog mit einem Kollegen aus der letzten Woche und der relativ viel über die
Wertschätzung in meinem Arbeitsumfeld aussagt:
Er:
Heute wurde verkündet, dass man sich auf Deine Rückkehr am Montag freut.Ich:
Means?Er:
Kannst froh sein, wenn sich gegen 16 Uhr mal jemand dafür interessiert, ob Du überhaupt da bist....
Okay, das mit den 16 Uhr halte ich heute für ausgeschlossen, weil ich davon ausgehe, dass ich gleich in vorderster Front in eine Vertretung springen darf und da wird man sich sehr wohl daran eriinnern, dass ich existiere. Aber es hat auch durchaus schon mal drei Tage gedauert, bis überhaupt mal eine verantwortliche Person auf eine Rückkehr reagiert hat, nachdem man einen längeren Urlaub oder nach einer Erkrankung wieder zurück am Arbeitsplatz war Das nenne ich ein durchaus wertschätzenden Arbeits- und Vorgesetztenumfeld. So macht Arbeit Spaß. Nicht.