Nicht alle Tassen im Schrank?Ich habe gestern unter den fremden Leuten von uns geredet, als wäre ER noch bei mir. Ich wollte einfach so gern, dass es noch so ist. Ich bilde mir nicht ein, dass es so wäre und sehe die Realität, aber ich wollte von IHM reden und davon, nicht allein zu sein. Bescheuert. Aber egal.
Es war sehr anstrengend. Das schwer zu händelnde Gepäck mit meinem Material im vollen Bus. Die ganze Stadt ist mal wieder voller Touris, die orientierungslos in ihren J*ck Wolfsk*n-Jacken oder in dem, was sie wohl unter maritimen Outfits verstehen, alles bevölkern. Ich hoffe, eines Tages lebe ich irgendwo hinterm Knick. Btw. was trägt man eigentlich in Zürich?
Nach dem Kurs hat mich Freund S. eine selbst gebaute Schneiderpuppe Maßschneiderpuppe (yeah!) und mich abgeholt. Zum Glück hatte ich diskrete Bekleidung für KBR2 mit, so musste sie nicht *beep* zum Auto getragen werden. Irgendwie bewundere ich ja, mit wieviel Würde S. das Ungetüm (boah .. bin ich ein Koloss) unter den Arm klemmte und im Auto verstaute, während ich mit einem großen Kopffer hinterher humpelte und die Leute in den Cafés rundherum stoisch im einsetzenden Regen sitzen blieben und das Treiben beobachteten.
Es bleibt dabei: zu lange, unter vielen Leuten zu sein, ist für mich furchtbar anstrengend. Ich kann das souverän .. aber ich brauche danach unbedingt Rückzugs- und Auftankmöglichkeiten.
Gerade übe ich mich mal wieder im freundlichen Neinsagen. Ich musste das ja die letzten Monate nicht. Da übte ich mich im Atmen, Vegetieren und so langsam im Wiederaufersstehen.
Mein Wiedereinstieg in die Arbeit wird passenderweise gleich mit einer Infoveranstaltung für etwa 30 bis 40 Studenten beginnen. Egal, ´ ist mein Job. Nach dem ersten Arbeitstag schlafe ich bestimmt wie ein Stein! Aber das ist erst in zwei Wochen.
S. und ich bracjtem KBR2 zu mir nach Hause und fuhren dann zum Einkaufen. Boah .. was für Schlachtfelder in den Supermärkten wegen zwei aufeinander folgenden Feieragen. Anschließend grillten wir bei ihm. Es tat gut, mal wieder zu reden (auch über IHN, aber nicht sehr viel) und die Zeit verging wie im Flug. Gegen halb drei rief ich mir ein Taxi und fuhr nach Hause. Da war ich schon ein bisschen strunzelig. Aber der Kater heute blieb aus, was ich als so eine Art Wunder bezeichnen möchte.
Wie ist also die Stimmung nach dem erwartet anstrengenden, aber deutlich kurzweiligeren Tag als befürchtet?
Ich bin müde, ich bin erkältet, ich brauche heute keine Menschen um mich. Ich finde es bescheuert, dass ich so redete, als wäre ER noch da. Aber egal. Da war ich wohl einfach doof und sentimental.
Heute Morgen, als ich mir einen Kaffee bereitete, sah ich aus dem Fenster und war traurig wegen des strahlenden Sonnenscheins und der Tatsache, dass wir nichts zusammen unternehmen werden. Es ging mir durch den Kopf wie so ein Wochenende mit IHM ausgesehen hätte. Aber die melancholischen Gedanken dauerten nur so lange, bis der Kaffee aus der Maschine sprudelte. Es wird besser. Langsam, aber es wird.
Gegenüber in der Parkbucht stand eine Harley. Mein Nachbar verließ das Haus in Motorradkluft inkl. irgenwelcher Harleyclubbeschriftungen auf der Jacke. Da hat er sich also wirklich so ein Schmuckstück gegönnt. Der hatte auch noch nie Besuch von einer Frau außer seiner Schwester. Wie viele Singles es gibt...
Und sonst? Nichts. Möge das schwarze Loch verschlossen bleiben!
Daher ab und zu mal an den Lieblingswitz denken. Meiner lautet so:
Geht ein Zyklop zum Augearzt.Na, na, naaaaaaaaaaaaaaaaaaaa?Kommt er? Braucht einen kleinen Moment, näch? Aber dann! Schön doof! Voll mein Humor. Bin halt manchmal schlicht.