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Über das Kämpfen

K
... und dann ist da noch die ganz neue frische Bekanntschaft aus dem Studio. Gesehen hatten wir uns dort schon häufiger. Vor zwei Tagen jedoch kamen wir ins Gespräch.

Ob wir geflirtet haben oder nur nett waren, ist nicht ganz klar. Wir werden sehen.

Auf jeden Fall ging das Gespräch auf der Straße weiter und es hatte sich heraus gestellt, dass wir im gleichen Gebäude arbeiten; nur durch zwei Stockwerke getrennt. Dort allerdings hatten wir uns noch nie gesehen.

Egal wie oder was .... ich lerne wieder Männer kennen, bei denen sich ein zweiter Blick lohnt. Oder besser gesagt: ich öffne mich wieder für einen zweiten Blick.

Es hat ja lange genug gedauert.

07.03.2020 08:11 • x 10 #2251


K
Ausgerechnet ich
Der nächste Reisetag brachte Überraschendes für mich zutage.

Doch vorweg: ich habe eine ausgesprochen kritische Meinung zur Haltung von Hunden in der Stadt. Ja, Shitstorm nun Aber zu diesem Thema komme ich später noch einmal.

Mit Ausnahmen finde ich das nicht richtig. Da ich in der Stadt lebe und das Hündchenschema bei mir nicht greift, habe ich somit wenig Kontakt zu Menschen mit Hunden und auch in der Familie gab es nie welche. Niemals ausgeschlossen habe ich aber, als alte Dame mit meinem Dackel regelmäßig vor die Tür zu gehen. Der letzte oder vorletzte Aspirant wollte mich mit seinem Hund locken. Völlige erfolglose Strategie von ihm. Tatsächlich halte ich einen Hund bei einem Mann für ein Ausschlusskriterium. Aber wer weiß, was das Leben noch bringt.

Ich bitte, das nicht falsch zu verstehen. Ich mag Tiere und bin natürlich für ihren Schutz. Ich finde jedoch, dass dieser oft falsch verstanden wird, aber das führt hier zu weit. Ich bewundere eine Bekannte, die mit viel Hingabe und unter persönlichen Entbehrungen im Ausland ein mittlerweile recht großes Tierschutzprojekt aufgezogen hat. Ich finde einfach nur das Verfrachten der Tiere in die Großstadt fragwürdig und habe in dieser Phase meines Lebens nicht die Lust, mich den Einschränkungen, die das mit sich bringt, zu unterwerfen.

Aber zurück zum Urlaub.

Wieder mal krabbelten wir warm eingepackt in unseren Bus, um uns nach kurzer Zeit in der Enge unserers kleinen Mobils - verbunden mit viel Akrobatik - wieder auszuziehen. Es war viel zu warm.

Einmal mehr fuhren wir durch die wunderbare Landschaft, die meinen Augen und meiner Seele so gut tat. Unser Ziel war eine Huskyfarm. Das war der Ausflug, der mich im Vorwege wohl am wenigsten gereizt hatte.

Dort angekommen erwarteten uns die Betreiber und Hilfskräfte der Farm sowie an die 80 Huskys und einige Schlitten. Das aufgeregte Gekläffe der Tiere erzeugte einen wahnsinnigen Geräuschpegel. Unsere Gespanne waren schon vorbereitet und mit Ankern im Schnee fixiert, da die Hunde uuauf die Strecke wollten und nach vorne zogen. Wir verteilten uns auf die Schlitten, die wir nicht selber lenkten (solche Touren gibt es auch) und wurden warm eingepackt. Die Anker wurden gelöst und los ging die rasante Fahrt duch die Landschaft. Wir gleiteten durch urige Wälder, in denen zugeschneiite Felsbrocken verteilt zwischen den Bäumen eine hügelige Landschaft bildeten, die wie aus einer anderen Welt wirkten.

Mein Schlitten wurde von alten Hasen und noch sehr jungen Hunden, die manchmal vergaßen, was ihr Job war, gezogen. Ich habe mir zuvor nie Gedanken darüber gemacht, aber es stellte sich heraus, dass die Hunde wirklich alles während des Laufs machten. Naja, ist ja auch schwierig, sich ein Plätzchen für das Geschäft zu suchen, wenn man einerseits eingespannt ist und andererseits die sieben Kumpels wie irre nach vorn ziehen. Nicht nur Schnee schien uns um die Ohren zu fliegen, aber so what!

Das Wetter meinte es wieder sehr gut mit uns. Die Sonne strahlte vom Himmel und abgesehen von den immer kälter werdenden Füßen war es sehr gut auszuhalten. Das Gespann zog uns u.a. über einen großen zugefrorenen See und ein wenig auf und ab durch den Wald. Nach ca. 2 Stunden in der unwirklich schönen Natur ging es zurück zur Farm.

Dort angekommen war die Versorgung der Tiere und Beziehungspflege angesagt. Und was war mit mir?

Es gibt weitere Bilder von mir mit grenzdebilem Gesichtsausdruck, auf denen ich inmitten stinkender Hunden (ohja, die stinken echt wie Sau) im Schnee hocke und gar nicht weiß, mit welchem ich zuerst toben und kuscheln soll.

Also ausgerechnet ich!

Schräg.

Ich hätte es da durchaus noch länger ausgehalten. Aber irgendwann war der Spaß vorbei und wir mussten zurückfahren.
Der Tag sollte noch eine weitere Überraschung bereit halten.

Denn ein weiterer Ausflug stand an. Tat-säch-lich sollte mein Gepäck am Flughafen angekommen sein.

Gegen frühen Nachmittag machten unser hospitierender Begleiter und ich uns auf den Weg zum Flughafen und fuhren erneut durch die wunderbare (mir fallen anscheinend keine anderen Wörter ein) Landschaft. Ich genoss es sehr, den schnatternden Frauen entkommen zu sein und mit einem sehr angenehmen Menschen anregende Gespräche zu führen. Diese Tour war wie ein weiterer schöner Programmpunkt auf dieser Reise. Besonders die Rückfahrt in den Sonnenuntergang und mit der Beute im Kofferraum hätte gern etwas länger dauern können.

Als wir also das Wild erlegt und sicher nach Hause gebracht hatten, behauptete unser Hospitant gegenüber den anderen Frauen, jeder Mann würde von einer Frau so angesehen werden wollen, wie ich meinen Koffer angesehen hätte, als ich ihn erspähte. Ich nehme an, das läuft auch wieder unter grenzdebil.

Das Auspacken lohnte sich fast gar nicht, denn ich hatte ja leider nur noch einen weiteren Reisetag und den Abreisetag vor mir, aber ich war sooooo froh, dass der ganze ungenutzte Krempel wieder in meinem Besitz war, denn ich hatte die Befürchtung, auch in Deutschland noch danach suchen bzw. darauf warten zu müssen. Ärgerlich war, dass ich mir im Vorwege sehr zeitaufwändig und intensiv Gedanken um funktionale und bezahlbare Klamotten gemacht hatte. Ich bin ja keine Wintersportlerin und hatte überhaupt kein Equipment für die dortigen Wetterverhverhältnisse.

Am Abend schmiss ich eine Runde auf meinen Koffer und .. öhm .. versackte etwas mit zwei anderen, den für mich wirklich interessantesten Menschen auf dieser Reise, bis zum Morgen. Zwischendurch hatte ich mich in meine endlich angekommene Skihose geschmissen und bin im dunklen auf den See gegangen, wo mich - ganz für mich allein - noch ein paar klitzekleine Polarlichtmomente beglückten.

Darüber hinaus muss der Abend etwas heftig gewesen sein, denn als ich nach zwei oder drei Stunden aufwachte, stellte ich fest, dass ich der Nacht noch 180 g Salzlakritzschokolade in mich hinein gestopft und bei sperrangelweit offener Hotelzimmertür geschlafen hatte. Man stelle sich mal vor, mein Koffer wäre entwendet worden

Tja, und nun?

Nun bin ich verliebt in die Landschaft und in das Leben und suche nach einem Urlaub auf einer Huskyfarm. Ausgerechnet ich!

10.03.2020 07:06 • x 7 #2252


A


Über das Kämpfen

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K
Überforderung zunächst. Doch dann ...

Als ich nach fast durchzechter Nacht aufwachte, stand mir ein Tag (leider der letzte) zur freien Verfügung bevor.

Zum Glück neige ich ja meistens nicht zu einem Kater. Ein Segen meines Älterwerdens. Okay, etwas Schlafdefizit machte sich bemerkbar, aber ansonsten war alles schick.

Ich saß auf meiner Bettkante und fragte mich: Wtf soll ich anziehen?. So war ich doch fast eine Woche ohne meinen Koffer ausgekommen. Diese Fülle an nun bestehenden Möglichkeiten überforderte mich kurz. Ich hätte den Koffer zugelassen, wenn ich nicht eine Schneeschuhwanderung geplant und dafür nun wirklich eine Skihose benötigt hätte. In meine eigenen Klamotten gewandet, fühlte ich mich schließlich wie wiedergeboren oder wie das Entlein, das zum Schwan wurde.

Okay, ein bisschen übertrieben stylish fühlte ich mich für dortige Verhältnisse zwar, aber egal! Endlich Sportklamotten. Sportiv, wie die anderen Mädels es nannten, die mich nur in meiner Jeans oder dem unförmigen Thermoovervall kannten.

Gefrühstückt, Schneeschuhe und Stöcke aus dem Keller geholt und ab ins Wandergebiet. 10 Kilometer hatte ich mir vorgenommen. Nur der Wald, der Schnee, ein paar Elchspuren und ich. Unterwegs begegnete mir ein einzelner Langläufer, nachdem ich etwas weiter vom Dorf entfernt war, und sonst niemand. Eine eine andere Reiseteilnehmerin hatte ich abgehängt, denn die beabsichtigte, sich an meine Fersen zu heften. Bei der Flucht mittels langer Beine und großer Schritte gegenüber ihren kurzen Beinen und kleinen Schritten ist eines meiner Lieblingsselfies entstanden. Ein bisschen diebische Freude ist mir ins Gesicht geschrieben, während sie etwas weiter hinten von mir abgehängt wurde. Ein bisschen sieht sie aus wie eine Fotocrasherin, die mal eben ins Bild gehetzt ist.

Es war wieder einmal traumhaft. Mir tat die Natur so unfassbar gut. Ich genoss die Ruhe und dass endlich mal niemand plapperte oder schon morgens in den Partymodus verfiel. Die Strecke führte mich durch den Wald, an zugefrorenen Seen vorbei und durch so etwas wie eine Moorlandschaft (wie ich der Karte entnehmen konnte). Von frei geräumten Wegen (da wurde wirklich immer geräumt) und mitten durch den Wald durch den Tiefschnee - oder vielmehr Dank der Schuhe über dem Tiefschnee - führte mein Weg. Es ging ein paar bewaldete Hügel hinauf und wieder hinunter. Strahlender Sonnenschien begleitete meine Tour.

Überall waren wieder einmal Elchspuren im Schnee, aber wieder einmal ließ sich keiner der Lorbaße blicken. Die Schlussfolgerung ist klar: ich muss nicht nur noch einmal dahin, um meine Klamotten aufzutragen, sondern auch, um endlich Elche zu sehen.

Ich machte einige Fotos und viele Pausen sowie einen Film für meine Kolleginnen, in dem ich ihnen inkl. Anschauungsmaterial erklärte, dass und warum ich nicht wiederkommen würde. Merkwürdigerweise waren sie nicht annähernd so geflasht von dieser Idee wie ich, denn die Antwort darauf war: ich möge doch bitte endlich aufhören, das Zeug zu rauchen, was man mir dort anscheiend ständig verabreichen würde.

Ich verstehe das nicht.

Unterm Strich war diese Wanderung wunderschön, erholsam und von mir auf Ich-Zeit getauft.

Die letzten 20 Minuten der Wanderung allerdings wurden meine Schuhe immer schwerer und ich empfand es von Minute zu Minute als dringlicher, dass ich nun aber endlich etwas erspähen müsste, was ich kenne.

Kurz vor Ende der Tour begegneten mir Kinder im Vorschulalter, die sich mit ihrer Lehrerin im Langlauf übten. Die zeigten alle auf mich und sagten aufgeregt etwas zu ihrer Lehrerin, das ich nicht verstand.

Ich vermute es war so etwas wie: Die Frau da, die macht das aber gar nicht richtig. Die setzt die Stöcker nicht ein, sondern lässte sie hinter sich herschleifen.

Denn die Lehrerin antwortete in beschwichtigendem Tonfall vermutlich so etwas wie Ja, die arme Frau weiß es halt nicht besser. und dachte sich vermutlich Typsich Touristen! Nundenn ich war halt erschöpft. Da ist die Armarbeit nicht mehr so enthusiastisch.

Im Übrigen finden die Menschen das ja dort total merkwürdig, dass wir das Schneeschuhwandern als Sport oder Freizeitvergnügen betreiben, während sie die Notwendigkeit, diese Dinger zu nutzen, einfach nur lästig finden.

Bemerkenswert fand ich - nebenbei bemerkt - auch, wie alte Damen ihre Rollatoren benutzen. Denn diese haben dort Kufen (die Rollatoren, nicht die Damen) und keine Räder und werden auch von jüngeren Leute als Transportmittel für Einkäufe genutzt. Die Dinger haben Griffe wie hisiege Rollatoren. Wie auf einem Skateboard stellen die Menschen sich auf eine Kufe und stoßen sich - meist sehr elegant - mit dem anderen Fuß ab. Diese Hilfsmittel werten mit Einkaufstaschen behängt, bevor man grazil nach Hause gleitet.

Hach, könnte noch viel erzählen von dem, was ich sah und mir dort so durch den Kopf ging. Aber jetzt folgt irgendwann hier im Forum nur noch der Teil mit der Abreise, die auch noch Amüsantes mit sich brachte.

Gestern Abend stellten die Mädels aus der Reisegruppe und ich fest: wir hätten - auch angesichts des Corona-Dramas - niemals in den Flieger zurück steigen dürfen.

Ich bin sehr, sehr froh, dass ich noch vor der Erklärung des Pandemiefalles durch die WHO und den damit einher gehenden Maßnahmen einen so schönen Urlaub ohne Einschränkungen machen konnte. Wer weiß, wann der nächste Urlaub in ferne Gefilde möglich oder angeraten ist.

15.03.2020 12:21 • x 8 #2253


K
Seit gestern bin ich traurig, dass ich niemanden habe, mit dem ich zusammen durch diese Zeit gehen kann.

18.03.2020 22:32 • x 4 #2254


Froschkönig
Zitat von KBR:
Seit gestern bin ich traurig, dass ich niemanden habe, mit dem ich zusammen durch diese Zeit gehen kann.


Ich drück dich ganz doll

18.03.2020 22:34 • x 2 #2255


L
Zitat von KBR:
Seit gestern bin ich traurig, dass ich niemanden habe, mit dem ich zusammen durch diese Zeit gehen kann.

Hallo, kuckuck, huhu, hier, ......wir waren ja quasi mit dabei, dank deiner sehr anschaulichen Reiseberichte.

Lass dich nicht negativ überrumpeln von der momentanen Grundstimmung. Ist schwer, ich weiß

18.03.2020 22:41 • x 3 #2256


hatdazugelernt
Zitat von KBR:
Seit gestern bin ich traurig, dass ich niemanden habe, mit dem ich zusammen durch diese Zeit gehen kann. []2090267[/pid]

Ich weiß, was du meinst. Und ich kenne das auch. Zwischendurch.
Aber versuche es positiv zu sehen: Du hast in diesen schweren Zeiten niemanden, der dir auf den Geist geht, weil er homeoffice mit Live as a lord verwechselt, überall herumkrümelt und seinen Frust an dir auslässt. Und... warte... Käsesocken im Wohnzimmer verstreut, ständig Männerschnupfen zelebriert und nachts schnarcht wie Elch, jammerig ist und... fällt mir grad nichts mehr ein.
Wenn du so bist wie du schreibst, hätte ich - und wahrscheinlich sehr viele um dich herum- dich sehr gerne zur Freundin. Weil du klug bist, mitfühlend und humorvoll, voll im Leben mit stehst und reflektiert bist. Und du kommst alleine klar.
Aber- ich verstehe dich. 3

19.03.2020 00:07 • #2257


schmaloo
Zitat von KBR:
Seit gestern bin ich traurig, dass ich niemanden habe, mit dem ich zusammen durch diese Zeit gehen kann.

19.03.2020 08:30 • #2258


aquarius2
Ich bin auch im Moment in keiner guten Stimmung, aber ich darf es mir nicht anmerken lassen, denn ich bin nicht alleine auf der Welt. Ob das jetzt im Moment gut oder schlecht ist weiß ich erst in 4 Wochen...

19.03.2020 10:14 • x 1 #2259


K
@all aus den letzten Beiträgen:

Danke, Ihr Lieben, Eure Worte tun gut, denn heute bin ich wirklich nicht gut drauf bzw. schwankt es sehr. Meldet Euch, wenn es Euch selbst so geht und Ihr ein paar aufmunternde Worte benötigt. Ich versuche dann mein Bestes.

Ich hätte nicht gedacht, dass das HO mir schon am ersten Tag so schwer fallen würde. Wer weiß, wann ich die Mädels von der Arbeit wiedersehe und wir uns übereinander ärgern können Wie schrieb mir heute Morgen eine: sie hätte uns am liebsten alle noch einmal umarmt und so ging es mir gestern auch.

Naja, wie wohl in allen HOs dieser Zeit versuchen wir vermehrt in Kontakt zu sein und bleiben.

Diese Zwangsisolation scheint sich ganz übel auf die Depressionen auszuwirken. Ich stecke zwar noch nicht drin, aber es ist typsiches Phänomen, dass diese nicht oder verspätet zum Vorschein kommen, so lange der Motor im üblichen Betrieb und Alltag läuft. Ist der Motor zwangsstillgelegt, haben sie Gelegenheit und Raum, sich ihren Weg zu bahnen. Polöcher die!

Dann folgt meine Schwäche, das mitttels Essen zu kompensieren. Das wiederum geht auch nach hinten los usw. usf. Menno!

Seufz.

Zitat von Froschkönig:
Ich drück dich ganz doll


Danke, Froschi, Du weißt, das gebe ich gern zurück.

Zitat von Löwenherz4:
wir waren ja quasi mit dabei, dank deiner sehr anschaulichen Reiseberichte.

Lass dich nicht negativ überrumpeln von der momentanen Grundstimmung. Ist schwer, ich weiß


Lieben Dank. Zum Glück ist die Grundstimmung noch nicht meine Grundstimmung sondern bisher lediglich eine sporadisch auftretende Stimmung. Ich fürchte jedoch, sie wird durchs HO gefördert. Gerade muss ich halt mal ein bisschen jammern. Irgendwo muss es raus, denn es ist ja nur eine Frage der Zeit, bis man selber wieder Zuversicht verbreiten muss.

Der letzte Berichtteil zur Reise folgt, wenn ich etwas besser drauf bin. Da wurde es noch einmal ein bisschen lustig, finde ich.

Übrigens, damit hätte ich nie gerechnet, erstattet der Reiseveranstalter mir alles, was ich gefordert habe; inkl. der Reisepreisminderung. Eine Ausnahme gibt es, aber die Forderung dazu war eh von mir auf die berühmte K. gehauen, damit sie etwas zum Ablehnen haben und wir unst trotzdem alle gut fühlen können mit dem Ergebnis. Ich habe trotzdem nicht damit gerechnet, dass das so komplikationslos wird. Aber wie ich schon im Corona-Thread schrieb. Das scheint gar nicht mehr so wichtig zu sein.

Zitat von hatdazugelernt:
Du hast in diesen schweren Zeiten niemanden, der dir auf den Geist geht, weil er homeoffice mit Live as a lord verwechselt, überall herumkrümelt und seinen Frust an dir auslässt. Und... warte... Käsesocken im Wohnzimmer verstreut, ständig Männerschnupfen zelebriert und nachts schnarcht wie Elch, jammerig ist und... fällt mir grad nichts mehr ein.
Wenn du so bist wie du schreibst, hätte ich - und wahrscheinlich sehr viele um dich herum- dich sehr gerne zur Freundin. Weil du klug bist, mitfühlend und humorvoll, voll im Leben mit stehst und reflektiert bist. Und du kommst alleine klar.


Danke, dass Du die positiven Aspekte zum Allein in der Krise wieder in den Vordergrund gerückt hast. Natürlich gefällt und entspricht sie mir und Zweckoptimismus kann auch nie schaden. Ich las heute Morgen, dass die Scheidungsrate in China ansteigt.

Danke vor allem auch für Deine lieben Worte zu meiner Person. Ob ich all das bin, was Du schreibst, weiß ich nicht, aber es kann ja nicht schaden, so gesehen zu werden

Ich glaube übrigens, damit unterscheide ich mich überhaupt nicht von Euch.

@schmaloo Ich denke oft an Dich, wenn ich an Deinem Haus vorbei fahre.

@aquarius2

Ich wünsche Dir Kraft für all die familiären und beruflichen Herausforderungen, die Du gerade hast. Das muss wirklich hart sein und hat meinen ganzen Respekt.

Sofern alles gut durchläuft, werde ich am übernächsten Wochenende meine erste Corona-Nebenjob-Schicht haben. Es dauert halt alles, bis das genehmigt ist. perv. eigentlich. Aber ich habe das Gefühl, das Gesundheitssystem verstärken zu müssen und zu können; wenn auch im Backoffice.

Was es mit den vier Wochen auf sich hat, weiß ich zwar nicht, aber ich wünsche Dir, dass am Ende ein gutes Ergebnis steht.

19.03.2020 10:18 • x 5 #2260


schmaloo
Zitat von KBR:

@schmaloo Ich denke oft an Dich, wenn ich an Deinem Haus vorbei fahre.


Ich auch an dich wenn der 3er an mir vorbeizieht und an Weihnachtsmarkt... ist ja fast wieder soweit

19.03.2020 10:27 • #2261


L
Zitat von KBR:
Ich las heute Morgen, dass die Scheidungsrate in China ansteigt.

Das wird hier auch noch folgen. Aber auch bestimmt das ein oder andere Babylein.

Ich befürchte vielmehr, dass die häusliche Gewalt stark zunimmt.
Gestern hatte ich eine Mutter am Telefon, die hab ich kaum verstanden.
Im Hintergrund ein schreiendes Kind, das sich anstecken wollte.

Da braucht man starke Nerven und die werden abnehmen wenn die Existenzängste zunehmen.


Zitat von KBR:
Diese Zwangsisolation scheint sich ganz übel auf die Depressionen auszuwirken.


Leider ist das so.

Eine Idee, die ich grade habe : Sport mit irgendwelchen YT-Videos. Vielleicht ist das was für dich

So ihr lieben, ich darf auf die Arbeit und bin froh darüber. ( Unglaublich, dass ich diesen Satz hier schreibe)

19.03.2020 11:05 • x 2 #2262


K
@Löwenherz4

Die häusliche Gewalt steigt nicht nur an, weil die Menschen sich grundsätzlich aufgrund der Enge auf die Nerven gehen sondern auch deshalb, weil zum Beispiel die Schließung von Tafeln oder Einrichtungen für Kinder- und Jugendliche zu erhöhtem Druck zuhause führt. Aber damit scheinst Du ja selbst konfrontiert zu sein .. also nicht im privaten Umfeld sondern im beruflichen.

Sport ja: Zum Glück habe ich mir ja zu Weihnachten mein schönes Rudergerät geschenkt. Und ich beabsichtige morgens zur Unzeit durch den Park zu laufen, aber tatsächlich bräuchte ich noch etwas für die Beweglichkeit. Da wird YT wohl helfen müssen.

19.03.2020 13:30 • x 1 #2263


K
Corona-Notizen
1. Tag im HO, mir fällt schon mittags die Decke auf den Kopf. Unbekleideter Mann am Fenster gegenüber. Auch kein schöner Anblick. Straßenbauarbeiten ausgerechnet jetzt. Kleine Übel im Vergleich zum großen.

Eltern wohlauf und einigermaßen vorsichtig. Nachbarn helfen dort aus mit Eiern und Sterilium.

In der MIttagspause beim Baumarkt vorbei gekommen. Allen Ernstes Einlasskontrolle. Kunden stehen mit Einkaufs- und Palettenwagen über den Parkplatz bis zur Einfahrt. Nicht nur viele Trennungen und Babys sondern auch viel frisch Renoviertes zu erwarten.

Einkauf beim Discounter mit dem L. vergleichsweise problemlos. Regale voll. Toilettenpapier offenbar mangels Platz (oder Doofheit der Menschen) aus dem Sortiment genommen. Paradox: fühle mich langsam vom Klopapierwahn angesteckt. Auch doofer Mensch. Brauchte bisher keines und bleibt auch erstmal so. Irritierend troztdem, dass nie welches da ist. Verkäuferinnen gut gelaunt und augenscheinlich und ohrenhörlich vollkommen arglos (oder eben schicksalsergeben). Alle Süßigkeiten erfolgreich gemieden. Nüsse sollen lt. Empfehlungen als Notvorrat immer im Haus sein. Müssen vermutlich oft nachgefüllt werden. F*ck.

Gerade Anruf bekommen. Corona-Nebenjob genehmigt. Kann losgehen übernächstes Wochenende. Ablehnung wäre nicht sonderlich sozial gewesen. Denke über Spende nach.

Motivation zur Arbeit gering. Kranke Mutter vom besten Freund darf wenigstens wieder Besuch von ihrem Mann bekommen.

Gestern Karte für kontaktloses Bezahlen beantragt. Morgen Friseur - so Corona will. Geht nicht kontaklos.

Edit:
Corona bringt uns aneinander näher. Kontakt zu 1. großer Liebe aus Ba-Wü wieder aufgeblüht und zu ehemaligem Lieblingskollegen. Wenn man sich mal wichtig war ...

19.03.2020 13:55 • x 1 #2264


K
Kranke Mutter vom besten Freund braucht nun keinen Besuch mehr.

19.03.2020 16:17 • #2265


A


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