Danke für Eure lieben Worte zum xten Abschied. Sorry, dass ich nicht mehr darauf geanwortet habe, aber ich wollte raus aus dem Kreisverkehr.
Es tat mir gut, eine Weile dem Forum fern zu bleiben. Es muss eben alles das richtige Maß haben. Nun bin ich wieder häufiger hier. Ich glaube, das passiert in Wellen.
Ich hatte lange keine Lust mehr, etwas von mir bzw. über mich zu schreiben, weil ich diese ständigen Anfeindungen satt war.
Es geht mir gut. In vielerlei Hinsicht. Es passieren gute Dinge. Ich habe gute Begegnungen, gute Freunde, gute Kontakte, gute Kollegen und auch meine Kreativität erwacht wieder.
Es gibt auch eine schwarze Seite, aber die will ich hier heute nicht zum Thema machen. Wichtig ist, dass ich sie nicht aus den Augen verliere in den guten Zeiten.
Mit der Körperertüchtigung geht es nicht so recht voran, aber ich bleibe dran. Vor allem fällt es deshalb leicht, weil ich inzwischen Spaß an der Gesellschaft der jungen Leute habe, die ich über den Sport mittlerweile kenne. Sport finde ich immer noch doof. Herrje, manchmal fühle ich mich echt alt und sehe auch so aus. Neulich habe ich jemanden im Studio gesehen, der war NOCH älter. Das war schön.
In letzter Zeit schlafe ich oft sogar gut. Das genieße ich sehr.
Ich glaube, ich strahle aus, dass ich wieder überwiegend bei mir bin. Wo ich allerdings immer noch nicht bin, ist bei ernsthaftem Interesse an potentiellen Partnern. Da ist nach wie vor null Intention. Zu gern würde ich endlich mal von einer Romanze, einem heißen Flirt, einem Abenteuer oder, oder, oder berichten. Aber es gibt so etwas einfach nicht und ich vermisse es auch nicht.
Das Ehrenamt nimmt wieder Fahrt auf und ist gerade sehr spannend.
Beruflich hatte ich zuletzt viel Anerkennung und ein Angebot, über das ich schon sehr lange nachdenke. Ich hing in alten Denk- und Erwartungsmustern fest. Das war mir klar, doch ich fand in der Abwägung der Für und Widers den Schwerpunkt nicht so recht. Dann versuchte ich darauf zu vertrauen, dass das Leben für mich entscheiden wird. Das funktionierte auch nicht. Das Leben war genau so unentschlossen wie ich. Die Entscheidung steht immer noch im Raum. Sie weiß noch nicht, dass ich sie mittlerweile getroffen habe. Letztlich werde ich auf meinen Bauch hören und - vielleicht zum ersten Mal im Berufsleben - den bequemen und ambitionslosen Weg gehen. Eine neue Erfahrung. Das ist ein seltenes Vorgehen und darum eine ungewohnte Situation für mich. Neulich las oder hörte ich etwas, das mir zu denken gab: Unser Bauchgefühl ist ein Kompass, der auch unter all den antrainierten Mustern und Verhaltensweisen funktioniert. (sinngemäß). Darauf will ich jetzt mal vertrauen.
Zuletzt bekam ich häufig das Feedback, ich würde so gelassen wirken und einen guten und vernünftigen Umgang mit meinen Ressourcen haben (okay, außer neulich natürlich, als der Chefchefchef mich höchstpersönlich mit viel Gezeter am späten Abend in die U-Bahn bugsierte). Insbesondere freute mich zu hören, dass man sich davon ein paar Scheiben abschneiden könne. Toll! Denn ich war immer ein Pulverfass. Jederzeit bereit zur Explosion. Ich habe viel Energie unnütz in die Luft geblasen, allein um des Blasens willen (krch .. wird hier jetzt gebeept?).
Diese gute Ausgangslage und das Gefühl, recht gut bei mir selbst zu sein, nutze ich morgen spontan für eine Annäherung an meine Eltern. Ich fühle mich nicht 100% wohl dabei, aber meiner Mutter geht es sehr schlecht und es gab viele Todesfälle von Mensch und Tier im Umfeld (wieder einmal mehr war ich beruflich damit konfrontiert, aber auch privat war das der Fall), was mich etwas unter Druck setzt. Ich will, dass wir sachlich miteinander reden können, wenn es nötig ist. Ich hoffe, auch morgen und in Bezug auf meine Eltern gelingt es mir, bei mir selbst zu bleiben und meine Grenzen zu wahren.