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Über das Kämpfen

K
Mein Leben ohne Netz
... wie es sich heute Abend anfühlt.

Solo

keiner da
der sagt
du machst das schon
keiner da
der sich sorgt
bei Krankheit
oder Kummer
keiner da
der sagt
Guten Morgen, du Schöne
keiner da
der immer da ist
ich tanz schon lange
ohne Netz

(Petra Südmeier)

30.03.2017 20:50 • x 1 #196


K
Traum
Es wurde mir schon wieder dieser Traum geschickt. Ich bin es leid. Ich bin es leid, dass ich davon aufwache und es mir danach schlecht geht. Es gibt zwar Traumvarianten, aber im Kern bleibt es doch immer gleich.

Traumdeutung .. keine Ahnung, ob es Sinn macht, daran zu glauben .. naja, die Traumdeutung interpretiert die den Sachverhalt in verschiedene Richtungen, was auch nicht wirklich weiterhilft. Ich würde ja gern damit arbeiten, wenn ich wüsste, womit denn eigentlich.

31.03.2017 02:16 • x 2 #197


A


Über das Kämpfen

x 3


Mariannah
Lies mal Claude Bristol, oder lies einfach die Rezessionen im Netz. Vielleicht findest du darin etwas, was dir weiter hilft.
LG

31.03.2017 06:07 • x 1 #198


K
Manches ändert sich (nicht)
Mein Schockzustand aufgrund der Trennung war schlimm und angesichts seiner Dauer besorgniserregend. Im Hintergrund lauerte auch immer die Depression und streckte lechzend ihre Finger nach mir aus. Ich weiß zwar nicht, wie ich es gschafft habe, sie bis jetzt zu umschiffen, aber ich bleibe wachsam, denn ich weiß ja, sie gibt niemals auf und verändert ihre Gesichter.

Doch jetzt, da ich langsam den Alltag mit seinen guten und schlechten Seiten wieder aufnehme, vermisse ich Dich in diesem. Das war in den letzten zwei Monaten nicht so, denn ich hatte keinen normalen sondern eine Ausnahmealltag, in dem ich mich darauf konzentrieren musste, den Verstand zu behalten und die Situation zu realisieren.

Ich vermisse vor allem das gemeinsame Einkaufen und Vorbereiten der Speisen. Ich vermisste Deine Begleitung und Meinung beim Brillenkauf. Ich vermisse unsere Unternehmungen und dass wir immer so viele Ideen hatten. Ich vermisse das gemeinsame Fernsehen. Ich vermisse, dass Du mich bestärkst in was auch immer ich tun möchte und auch in Dingen, die ich nicht tun möchte, und in denen, von denen Du mir vorschlägst, dass ich sie für mich tun sollte. Ich vermisse Deine Geduld und Ruhe.

Heute habe ich mich im Spiegel angesehen. Bis Du gegangen bist, hast Du mich in jeder Beziehung akzeptiert und begehrt. Und dennoch: Ja, rein darauf basierend könnte ich verstehen, dass Dich zu Frauen zieht, die 15 oder 25 Jahre jünger sind.

Aber weßt Du, Baby, Du selbst bleibst dennoch immer ü50. Pass auf Dich auf.

01.04.2017 17:19 • x 4 #199


K
Aufgelöst
In der letzten Nacht wurde ich nach 3,5 Stunden Schlaf und dem üblichen Traum mit einer Panikattacke wach. Nachdem ich mich beruhigt hatte, konnte ich noch ein paar Stunden unruhig schlafen.

Ich fühle mich sehr allein. So insgesamt. Obwohl ein paar Mal das Telefon klingelte und WhatsApp ein Draht zur Welt ist. Doch eigentlich wollte ich heute mit K. einen Flohmarktstand teilen. Leider ließ das der Fuß nicht zu. So war auch keine richtige Ablenkung vorhanden.

Gestern Abend hatte die größte und am wenigstens verheilende Narbe eine Herzform. Ich dachte, wenn das so bleiben würde, hätte ich ein geeignetes Andenken an diese Zeit der in vielfacher Hinsicht Schmerzen und Tränen. Aber heute sah es schon wieder nicht mehr so aus sondern einfach doof. ´auch ein Andenken.

Ich habe viel geweint in den letzten beiden Tagen, weil ich mein Leben jetzt wieder allein bestreiten muss und das Gefühl vorherrscht, dass ich meine ganze Kraft in den ersten 48 Jahren meines Lebens hingegeben habe. Zwischendurch habe ich ein paar Dinge aussortiert. Irgendwo tauchten noch ein paar Sportsocken von Dir auf. Ich habe endlich das große Paket mit meinen Sachen, die Du mir geschickt hast, zuende aufgelöst.

Das war ein sehr schwerer Schritt - wieder einer weiter weg von Dir. Einiges flog in den Müll anderes, von Dir Gewaschenes und Gebügeltes, liegt jetzt in der Schmutzwäsche und bekommt noch einmal meinen Stempel aufgedrückt, bevor ich es trage. Irgendwann.

Ja, ich habe es längst kapiert. Wir sind nicht mehr zusammen und es gäbe auch für mich keine Rückkehr mehr. Auch sollte ich endlich aufhören, pseudomäßig etwas an Dich zu adressieren. Aber wo soll ich hin mit meinen Gedanken?

Ich vermisse so viel. Gemeinsamkeit, Vertrauen, Gesellschaft, Körperlichkeit, Hilfe geben und nehmen, gemeinsame Pläne, Zuhören und Reden, Lachen ... ja, das Lachen fehlt mir sehr.

Ich komme nicht darum herum. Morgen muss ich mal wieder ins Krankenhaus. Der zeitliche, psychische und physische Aufwand steht für mich in keinem Verhältnis zum dortigen Besuch. Und dennoch: es ist meine Mutter. Für sie ist es wichtig. Es geht ihr nicht so gut. Sie hat Fieber und bekommt Bluttransfusionen. Die Ärzte wissen nicht, woher das Fieber kommt und sind beunruhigt.

Meine Nachbarn renovieren ihr kleines Einliegerappartement neben meinem Schlafzimmer. Ich war so froh, dass sie es in der Vergangenheit nicht nutzten. Sie sind Nachteulen. Manchmal geht unter der Woche einer nachts um halb zwei etwas aus dem Appartement holen. Dann falle ich fast aus meinem Bett. Die Wände sind sehr dünn.

Vielleicht ziehe ich mit meiner Schlafstatt gar nicht mehr zurück ins Schlafzimmer sodern tausche Schlaf- und Arbeitszimmer gleich. Das hatte ich eh in ein paar Jahren vor. Vielleicht mache ich auch gar nichts. WAS WEIß ICH?!? Es fühlt sich so egal an alles.


Zauberei

Ja, eine Zauberin war ich!
Liebe legte ich mir in dein Lachen,
Zärtlichkeit in deine Hand.
Um deinen Mund tat ich ein
Kränzlein Sehnsucht,
in deinen Gang die Freude auf mich
selbst.
In deiner Stimme hörte ich die Worte,
die ich mir dachte für mein Herz.
So hexte ich mir eine neue Welt,
in der ich wohl auch manchmal glücklich war.
Mit einem Schrei zersprang das Glas
in einer Nacht. Nun
ist mir meine Kunst verloren.

(Gabriele Topitsch)

02.04.2017 19:47 • x 3 #200


Waldfee47
Liebe KBR
ich möchte dir nur sagen:
Ich verstehe dich so gut.
Ich spüre deinen Schmerz und merke wie du kämpfst.
Du bist so kreativ, humorvoll, kämpferisch.. du wirst das schaffen, aber es ist so schwer.. so schwer...
ich sende dir eine Portion Kraft..
Ich drücke dich und in deiner Traurigkeit und deinem Kämpfen
begegne ich meiner Traurigkeit und meinem Kämpfen.
Waldfee

02.04.2017 19:53 • x 2 #201


K
ich lese Dich so gerne ... schreib ein Buch - Du hast ein großes Talent!

02.04.2017 19:56 • x 2 #202


Waldfee47
Zitat von Küstenperle:
ich lese Dich so gerne ... schreib ein Buch - Du hast ein großes Talent!

genau!

02.04.2017 19:58 • x 1 #203


S
Zitat von KBR:
Vielleicht ziehe ich mit meiner Schlafstatt gar nicht mehr zurück ins Schlafzimmer sodern tausche Schlaf- und Arbeitszimmer gleich. Das hatte ich eh in ein paar Jahren vor. Vielleicht mache ich auch gar nichts. WAS WEIß ICH?!? Es fühlt sich so egal an alles.


Ich kenne diese(s) Gefühl(e)......bei mir waren sie nach 42 (Lebens-)Jahren da und ich hab's nur schwer überstanden.
Zitieren und antworten musste ich wegen eben dieser Zeilen, weil in mir was gesagt hat ja, genau, mach das.
Auch wenn sich das alles so besch.... anfühlt gerade, Du hast Gedanken, Überlegungen....die kommen gegen den Schmerz nicht an, Kraft gibt's auch nicht. Das ist so und das darf so sein in so einer Lage.
Aber da Du sie selbst geäußert (und dann, verständlich, wieder relativiert hast), wollte ich sie aufgreifen.
Mach das mit der Änderung der Zimmer-Einteilung oder Verteilung, Gedanken hattest Du schon, außerdem beschäftigt es, dazu winkt noch - jedenfalls - eine Verbesserung der Lage.
Und: Du hast etwas zu tun.

Nur ein paar spontane Gedanken, nix für ungut,
Glück auf!

streamline

02.04.2017 20:05 • x 1 #204


K
@Waldfee47

Es tut mir leid und irgendwie auch weh, dass Du gerade auch so kämmpfst. Im Leiden sind wir wohl noch einmal mehr sensibel und empfänglich für die Stimmungen@ der anderen .. jedenfalls wenn sie den unseren ähneln.

Was auch immer Du vor hast: ich wünsche Dir eine gute Auszeit!

@Küstenperle und @Waldfee47 Danke. Das sagen manche meiner Freunde auch immer, aber ich denke, dafür reicht es dann doch nicht. Für den großen vielschichtigen Roman fehlt mir die Fantasie und Fähigkeit und Männlein-/Weiblein-Anekdoten als leichte Unterhaltungsliteratur gibt es wohl genug.

Früher - in einer anderen längeren Krankheitsphase - habe ich gebloggt, aber da hatte ich auch die Zeit, die Posings auszufeilen, bis ich damit zufrieden war, zu fotografieren usw. Das schaffe ich nicht, wenn ich arbeiten muss.

Aber vielleicht gibt es ja einen Weg:

Aufruf: Gönner gesucht! TE muss sich dringend selbst verwirklichen!

02.04.2017 20:19 • x 1 #205


K
Zitat von Streamline:


Danke fürs Lesen, Deine Gedanken und Erfahrungen. Du hast Recht mit Deinen Arguementen, aber es gibt auch ein paar dagegen. Ich denke darüber nach - immer mal. Im letzten Jahr habe ich allerdings ohne und mit ihm so viel renoviert, dass ich eine Pause brauche. Außerdem habe ich noch Abschlussarbeiten zum in Küche und Flur verlegen Fußboden in der Pipeline. Das reicht mir erstmal.

Hier stehen auch noch angefangene Bilder herum und begonnene Nähprojekte und und und. Es ist so lästig, dass man ein Einkommen braucht. Man könnte sich viel mehr mit schönen Dingen beschäftigen, wenn das nicht so wäre.

02.04.2017 20:26 • x 1 #206


K
ich weiß noch früher hab ich das auch ab und an gehört, mal abgesehen von schulischen Leistungen, die in deutsch gar nich schlecht waren - ich habe nicht mal ansatzweise so viel Talent wie Du - ich lese mega viel und gerne .... und ich werde schamlos (kleine) Sätze kopieren, die Du schreibst - soooorryyy ....

ich frage mich, wie die Stephen Kings dieser Welt ihre Inspiration finden - gerade las ich Langoliers ... bin vielleicht eher der nicht so tiefgründig schreibende ... aber ich MAG DICH LESEN ... und schreiben - es gibt so kleine Nebensätze, die echt nett sind ...

02.04.2017 20:27 • #207


S
Zitat von KBR:
Im letzten Jahr habe ich allerdings ohne und mit ihm so viel renoviert, dass ich eine Pause brauche. Außerdem habe ich noch Abschlussarbeiten zum in Küche und Flur verlegen Fußboden in der Pipeline. Das reicht mir erstmal.


es war spontan und das, was Du schreibst, ist mehr als verständlich. Sieh es mir nach, dass ich nicht genau genug gelesen oder verfolgt hatte, aber versteh' vielleicht, was ich meinte.....dann sind es nicht die Gedanken an Zimmer-Tausch oder Renovieren, denen man grad folgen könnte oder wollte, aber jeden neuen und - ganz eigenen - Gedanken, der bei einem auftaucht, dem vielleicht nachzugehen oder sogar zu folgen, darum ging es mir. Für mich war das (und ich konnte das 100 Jahre nicht) letztlich der Weg raus.....deshalb meine Zeilen....
Glück auf!

02.04.2017 20:35 • #208


K
@Streamline mache Dir keine Sorgen. Das ist nicht falsch bei mir angekommen. Die dahinter stehende Absicht habe ich verstanden. Du hast auch nichts überlesen. Davon stand hier allenfalls ganz am Rande etwas im Thread UND ich habe nicht die Erwartung, dass jemand das alles liest

Mein Problem ist: der Weg raus ist der Weg dorthin zurückl, wo ich vor ihm war. Und dahin möchte ich nicht zurück. Ich möchte nicht mehr alles alleine machen müssen, weil keiner da ist, der es mit mir macht .. von Freunden mal abgesehen. Ich habe diese Form der Beziehung noch nie zuvor gehabt und daher auch nicht gekannt. Ich hatte zwar Beziehungen, aber nicht in dieser Qualität. Mit der Erfahrung von heute ist der Weg dorthin, wo ich vor ihm war, einfach nicht erstrebenswert.

02.04.2017 20:43 • x 1 #209


K
ok, aber er findet die Beziehung die ihr hattet nicht erstrebenswert genug um sie zu halten? Wo bleibst Du dabei?

02.04.2017 20:46 • #210


A


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