Liebes Tagebuch,
ich habe fast 8 Stunden geschlafen. Fast zweimal mehr als sonst. Ich weiß nicht, wann das zuletzt der Fall war. Möge es bitte jetzt immer so sein.
@Wandler
@Totunglücklich
Ich glaube, das ist ein Missverständnis. Ich war oder bin nicht traurig, dass der Funke nicht übergesprungen ist. Es wäre lediglich der bequemere Weg gewesen. Denn jetzt muss ich einen netten Kerl ignorieren, weil er ein Nein nicht als Nein verstehen will.
Ich bin allererster Linie traurig, weil es zwischen Männern und Frauen so schwierig ist und weil ich nicht weiß, wie ich das klar kriegen soll zukünftig, weil er als Sinnbild für Männer nicht rafft, dass ich kein Interesse habe sondern ihn das noch mehr anzuspornen scheint, weil ich mich belästigt fühle davon und mir nun nur noch der Weg bleibt, ihn komplett zu ignorieren. Ich habe einfach keinen Bock auf dieses schwierige Kommunikationsding zwischen Männern und Frauen bzw. Männern und mir (bezogen auf das RL). Mir fehlt dafür die Energie.
Ich mag diese Spiele zwischen Männern und Frauen nicht. Es macht mich nicht an, es macht mir keinen Spaß. Wenn ich nein sage, meine ich nein und nicht vielleicht oder ja. Es macht mich traurig, dass ich da anders bin als offenbar viele Frauen, weil das die Männer natürlich verwirren muss, wenn sie häufig andere Erfahrungen gemacht haben. Ich meine, wie oft lesen wir hier von Frauen, am Anfang mochte ich ihn eigentlich gar nicht und wollte das nicht und dann habe ich doch plötzlich Gefühle entwickelt. Da denke ich immer Denn wie leicht sind diese von ein paar Schmeicheleien einzuwickeln und verstehen nicht, dass es doch für eine Partnerschaft gar nicht passt und dass das oft nur Jagdverhalten ist?
Es macht mich traurig, dass mein Wort aufgrund dieser Umstände nicht für voll genommen wird. Usw. usw. Dieses ganze Mann-/Frau-Ding geht mir zutiefst auf die Nerven (auf das RL bezogen).
Es macht mich traurig, weil es seine Schatten voraus wirft für die Zukunft. Weil mir deutlich wurde, dass mich auch jetzt 16 Monate nach der Trennung zwar die Menschen interessieren, aber ich kein Interesse an Partnerschaft oder einem Mann als Partner habe und weil ich nicht das Gefühl habe, dass sich das ändern wird. Das ist ja eigentlich nicht schlimm, denn was kann es Besseres geben, als zufrieden oder glücklich zu sein - egal unter welchen Bedingungen?!
Was mich beschäftigt ist, dass dieser Umstand mich nicht mal kratzt. DAS empfinde ich als erschreckend und traurig. Manchmal glaube ich, ich habe so viel erlebt, dass ich jetzt einfach nichts Neues mehr brauche und kann. So, als wäre mein Erlebniskonto schon lange leer gebucht.
Es macht mich traurig, weil ich es entsetzlich finde, wie ein Mensch, der eigentlich gute Anlagen hat, mit dem Herumhängen und Rauchen und Saufen in Eckkneipen zufrieden sein und wie er berufllich so wenig ambitioniert sein kann, wie er zufrieden damit sein kann, nach seiner Scheidung wieder mit Mutti zu wohnen, wie jemand so dickfellig sein kann usw. usw. Das aber eher am Rande, denn das sind seine Baustellen (und ja auch nur dann, wenn er es selber als solche sieht, was eindeutig nicht der Fall ist). Meine sind die weiter oben.
Es gab da auch einige Punkte in seiner Vita, die mir echt Respekt abverlangen. Und mir ist auch klar, dass meine Werte nicht die Werte der anderen sind und nicht sein müssen. Aber diese Gemengelage ist es im Grunde genommen, die mich frustriert.
Und ehrlicherweise muss ich sagen, es macht mich auch traurig, dass ein Mann nicht rafft, wenn ich ne Nummer zu groß für ihn bin. Denn das sagt viel über meine Wirkung aus und vielleicht auch darüber, dass ich mich für größer halte, als ich wahrgenommen werde.
@Nemesia
Ahhhh, die glamouröse Wunschzahl. Das verstehe ich! Die hätte ich tatsächlich auch mal gern gehabt im Leben.
Also ehrlicherweise zieht es mich eher runter, dass dieser vermeintlich wohlerzogene Typ sich nicht entmutigen lässt (s. letzter Absatz an die Männer oben), statt einzusehen, dass ich mindestens in einer kultivierteren Welt lebe als er.
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Nochmal zu gestern Abend. Wir waren essen. Er ging zur Toilette und sagte der Kellnerin auf dem Weg dorthin etwas zum Bezahlen. Als er noch weg war, legte sie die Rechnung auf seinen Platz und sagte Ich bin gebeten worden, ihm die Rechnung auf den Platz zu legen.
Ich dachte noch bei mir Hätte ich ihm gar nicht zugetraut sondern eher, dass wir jetzt anfangen, unsere Kosten auseinander zu klamüstern.
Er kam zurück von der Toilette, sah die Rechnung bei sich liegen und sagte, das wäre ja frech, wohl in der Annahme, ich hätte diese zu ihm rübergeschoben.
Ich erklärte, ich wäre davon ausgegangen, er wolle zahlen, weil die Kellnerin etwas in der Art gesagt hätte und die Rechnung bei ihm hingelegt hatte (wer bitte fordert die Rechnung auf dem Weg
zum Klo an; wohl wissend, dass diese vermutlich kommen wird, wenn er noch weg ist. Doch dann wohl nur jemand, der selber nicht bezahlen will.), aber dass wir gern teilen könnten (natürlich wäre das nicht klug von ihm, wenn er auf der Jagd ist). Zack, war er in meiner Achtung gesunken.
Aber es kam noch schlimmer. Er sagte weder Okay, 50:50 (wäre objektiv für mich okay gewesen, aber dumm für ihn) noch Nein, ich bezahle. noch fing er an aufzurechnen, wer denn nun welche Kosten verursacht hatte sonder er sagte Du kannst mir ja 10 Euro geben..
Es macht mir nichts aus, für einen Partner (!) mit zu bezahlen, aber ich finde nichts bescheuerter, als wenn erwachsene Menschen sich in einem Lokal 10 Euro-Scheine über den Tisch schieben. Wie geizig ist das denn bitte?
Bin ich die Einzige, die DAS als unfassbar bescheuert empfindet und wobei jemand noch eine weitere Treppenstufe runterfallen kann. Und nein, um dem gleich vorzugreifen, er hatte mir zuvor mehrfach erzählt, dass er nach seiner Scheidung nun schuldenfrei wäre (ein Grund dafür, bei Mutti zu wohnen). Es ging also nicht darum, dass er knapp bei Kasse wäre.
Gnädig erklärte er dann, er würde zahlen und ich könne dann ja den Absacker bezahlen, den wir noch woanders nehmen wollten. DAS wiederum wäre für ich total okay gewesen, wenn nicht der vorherige Quatsch zu der Rechnung voran gegangen wäre.
Die Absacker stellten sich dann übrigens als fast genauso teuer heraus wie das gesamte Essen.
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Auf meine Frage, ob ihm die Tatsache, dass er wieder mit Mutti leben würde, nicht Probleme beim Kennenlernen von Frauen machen würde, antwortete er, dass viele Frauen die Einstellung hätten, das wäre super. Und zwar aus dem Grund, dass er dann komplikationslos bei ihnen einziehen und ebenso komplikationslos wieder ausziehen könnte, falls es nicht klappt.
Kann jemand diese Denke bestätigen?
Also ich so --