Ich habe mein Antworten vernachlässigt.
@Wandler
Diese Offenheitsphase, die man zwischendurch erlebt, scheint irgendwie auch normal zu sein. Vielleicht ist das so eine Art Lebenshunger oder angetrieben von dem Wunsch sich zu beweisen, dass man trotz allem ein soziales Wesen ist. Außerdem glaube ich, dass man Menschen wieder anders/intensiver wahrnimmt als während der schlimmsten Trauer und auch als während der Zeit zuvor. Denn man kommt meist von ziemlich weit unten, ist sensibler und vermutlich sind die Antennen auch feiner. Hinzu kommt, dass man selber auch anders wahrgenommen wird als während der Zeit, in der es einem ganz schlecht geht. Ich vermute, irgendann pegelt sich alles wieder auf normal ein.
@Keto
Ich kann alles, was Du zu dem Thema Teilnahmslosigkeit geschrieben hast, unterschreiben. Das Kuriose ist, dass ich auch sehr gut mit Menschen kann, aber ihnen oft überdrüssig bin. Ich glaube tatsächlich, dass dann irgendwann man die Speicher leer sind, denn gut mit ihnen zu können, heißt eben auch, sich auf sie einzulassen und das kostet Kraft. Hypersensibilität wird als Stichwort oft genannt. Ich nutze das nicht gern, denn ich halte es da gern mit meiner ehemaligen Therapeutin, die es für eine neue Kuh hielt, die durchs Dorf getrieben wird - genauso wie das Thema Burnout vor einigen Jahren und anderes.
Jedenfalls glaubt mir meist niemand, dass ich gesellschaftlich kein sonderlich ausgeprägtes sondern ein eher zurückgezogenes Leben führe, weil ich ja immer so witzig, so gut gelaunt, so hilfbereit, so nett, so kommunikativ, so verbindlich und verbindend bin usw. Ja, bin ich, im Beruf z.B., aber dann nach dem Tagewerk ist die Luft auch raus und aus ist´s damit und ich will einfach nur noch meine Ruhe und fühle mich von Anrufen oder gar unangekündigten Besuchen (macht keiner mehr) massivst in meiner Ruhe gestört.
Und ja, ich bin das Problem, denn es gelingt mir nicht, im öffentlichen Leben das alles ein bisschen weniger und im privaten leben das alles ein bisschen mehr zu sein. Ich bin noch nicht dahinter gekommen, ob ich es nicht kann oder nicht will.
Gestern setzte sich eine verwirrt wirkende ältere Dame im Bus neben mich und fing an, mich vollzutexten. Ich war müde, ich wollte nicht mehr reden, ich habe gelesen. Ich sagte ein paar Mal Ja, Aha und Ja, das ist schlimm. oder Das kann ich nicht beurteilen. und letztlich sagte ich ihr, sie möge mir nicht böse sein, ich hätte keine Lust, mich zu unterhalten, weil ich schon den ganzen Tag geredet hätte.
Sie fasste das freundlich auf, sagte Ja, sie hatten bestimmt auch einen anstrengenden Tag. und redete weiter und weiter und weiter. Ich nahm mir von diesem Moment die Freiheit, nicht mehr auf sie einzugehen - auch nicht halbherzig. Aber ich hörte, dass sie sagte Eines Tages wird es ihnen vielleicht auch mal so gehen und sie stehen ganz allein da.
Ja, dachte ich mir Recht hat sie. Wahrscheinlich wird es so sein., aber nicht mal das interessierte mich oder ließ mich irgendetwas verspüren.
@all, die Interesse an der Schlampen-Adonis-Begebenheit hatten:
Mein Fahrrad hielt die Luft und es gab bisher keinen Grund, Adonis aufzusuchen. Ich muss aber zugeben, dass ich seitdem 1- oder 2x mehr den/einen anderen Weg durch meine Wohnsiedlung gegangen bin.
@Sonnenblume1981
Gestern noch im Rock habe ich heute auch die lange Hose bevorzugt. Aus Gründen!
@Grace_99
Sind so schlunzige Tage nicht herrlich? Zum Glück habe ich auch ein Opernglas Aber so weit, dass ich es zum Einsatz gebracht hätte, ging mein Interesse dann bisher doch nicht.
@all, deren Fantasie bei der Friedhofsstory auf Touren kam:
Ich war seitdem bisher 2x auf dem Friedhof - ohne besondere Vorkommnisse!
@aquarius2
Dass Du mit Deinem Ex Unternehmungen machst und immer noch für die Kids da bist, finde ich nach wie vor bewundernswert. Wie geht es Dir inzwischen gesundheitlich.
Du hast Recht, ich bin streng mit mir, aber irgendwann sollte doch die lahmste Schnecke mal in die Puschen kommen.
@anka76
Dieser Satz von Dir
Zitat von anka76:aber wenigstens weißt du ja selbst auch, dass es wieder eine Phase ist, die vorüber geht und Gott sei dank nicht mehr dauerhaft so ist!
kam genau im richtigen Moment! Danke!
Ich finde, man muss auch ein bisschen in sich selbst verliebt sein und ich glaube, das spüren Menschen, wenn sie tanzen. Ich hoffe, Du hast das auch gefühlt.
@Totunglücklich
Wie ich das mit dem Papier handhabe, weißt Du ja inzwischen schon. Es gibt zum Glück (und Pech für die anderen) viel Schlimmeres.
@Heartbreakhotel
Wenn man vom Surfbrett gefallen ist, muss man den Kopf über Wasser halten
Aber Du hast Recht: man muss die Dinge annehmen und einen Umgang mit ihnen finden, statt zu hadern.
@Tanie
Eigentlich ist das hier für mich eher Zeitvertreib. Ich bin jeden Tag zu unregelmäßigen Zeiten viel mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs, da lese und schreibe ich z.B. hier. Die Geschichten belasten mich eigentlich nicht. Es ficht mich zwar bei den Usern an, zu denen ich eine engere Bindung habe, aber nicht in dem Sinne, dass es mich selber nachhaltig runter zieht.
Allein um die Freizeit, in der ich etwas anderes machen könnte, ist es schade. Oft reicht leider dafür die Energie nicht. Ich lasse das jetzt einfach nach Gutdüngen geschehen und werde sehen, wie sich das hier weiter entwickelt.
@Tempi
Ich freue mich für Dich! Toll ist das!
Wir haben uns ja schon mal gesehen, wenn auch kaum gesprochen. Am Perlentreffen nehme ich nicht teil.