Ignoriert den letzten Text, markiere jetzt noch mal was von Mellie, was von mir ist:
Hallo Mellie,
Ihr Ex ist wie eine Mittel für sie... Sie geht auf Entzug, glaubt es zu schaffen, ist sich vielleicht sogar manchmal richtig sicher. Und dann ist sie wieder da - diese Mittel. ER. Es braucht nur einen Satz von ihm... und sie ist wieder bei ihm - mit ihren Gedanken und Gefühlen. ER weiß das. Weil sie es ihm immer wieder zeigt. Weil sie ehrlich ist.
Sara führt einen sehr sehr schweren Kampf - mit sich selbst. Weil sie nicht dumm ist. Weil irgendetwas in ihr ihr sagt: sei vorsichtig. Er ist Gift für dich. Er tut dir nicht gut - auf lange Sicht.
Aber da ist dieses tückische Glücksgefühl...
Ja, genau das meinte ich auch. Ich bin nicht ohne Mitgefühl oder Verständnis, weil ich solche Gefühle kenne wenn auch nicht in solchem Ausmaß aber stell Dir vor, Du beobachtest einen schweren Alk., der die ganze Zeit klagt, dass es Alk. gibt, dass diese verdammte Flasche ihn verführt, unmenschlich ist, weil sie ihn seelisch und körperlich zerstört etc. Einem nocht-Süchtigen kann diese Flasche Gin nichts anhaben.
Glaube wirklich, es muss ähnlich sein, wie bei einem J....wenn er sich die Spritze setzt...Glaube es, weil es mir so gegangen ist Traurig
Es ist wie eine Sucht...die man schwer in den Griff bekommt.
Ja, gebe Dir recht. Es ist ein nach außen verlagerter Kampf. Auch ein Junky wird erst mit seinen wahren Gefühlen konfrontiert wenn er von der Dro. ablässt. Zunächst ist die Dro. das Problem, er hat nur sie im Kopf: ich brauche sie...aber sie schadet mir...Ein dramatischer Kampf. Wenn er sie nicht mehr nimmt, macht er gewaltige Entzugserscheinungen durch und danach erst ist er den Gefühlen ausgeliefert, die er mit der Dro. versuchte zu unterdrücken.
Mel ist schon ein paar Schritte weiter. Man merkt an ihren Beiträgen, dass die Vernunft immer mehr die Oberhand hat. Mel ist sich des Schemas dieser Art von Menschen/Männern bewusst geworden. Sie weiß genau, dass es ein Schema ist. Und das hält sie sich immer und immer wieder vor Augen.
Ja stimmt, das ist wohl der erste Schritt, überhaupt wahrzunehmen, dass ihr dieser Mann alles andere als gut tut. Aber sie sucht immer wieder bei ihm was sie bei ihm nicht finden kann. Dieser Mann ist derartig kalt und rücksichtslos ihr gegenüber und dass sie dahin immer wieder zurück geht hat nichts mehr mit der rosaroten Brille der Verliebtheit zu tun. Der Mann war nicht für sie da, als sie diesen schrecklichen Unfall hatte!Wie brutal ist das und es tut mir wirklich leid für sie, aber wenn jemand DANACH immer noch glaubt, der Typ knnte einsichtig, warmherzig sein, trägt nicht die Brille der Verliebtheit, sondern die der Verdrängung (vermutlich ein Muster aus der Kindheit). Und weil es ein Muster ist, das früh erlernt wurde, kann Sara vermutlich (vorerst) noch gar nicht klar sehen. Und u.a. deswegen entschuldigte ich mich bei ihr- meinte Sara.
Maria, ja, was du schreibst, ist leider wohl die kalte Wahrheit. Aber sie jemandem hart um die Ohren zu schlagen, der sich gerade selbst quält, der leidet, der sicher gerade hochempfindlich ist, verwirrt ist durch das, was da passiert in ihm - mitten in diesem Sumpf der emotionalen Abhängigkeit steckt - das ist unsensibel. Ist wirklich wie nochmal draufhauen, wenn jemand weint...
Ja stimmt, es war unsensibel. Mir ist beim Lesen der Kragen geplatzt. Gestern nacht stellte ich mir vor: ich leide wie sie, ich liebe trotzdem, ich bin gefangen in diesem Wahn...und eine Freundin schreit mir die Wahrheit um die Ohren anstatt mir zu vertrauen dass ich selbst zu meiner Wahrheit finde, darin vertraut, dass ich selbst zu dem für mich richtigen Zeitpunkt die Augen öffne...Ich wäre tief verletzt. Darum war es falsch was ich schrieb- zumindest in dieser brachialen Art.
Auch ein Junky weiß, dass die Dro. ihm nicht gut tut...Ein Therapeut, der ihm Vorwürfe macht, wäre wenig hilfreich, aber ein Therapeut, der mit ihm zusammen über die Dro. herzieht ist genau so wenig hilfreich. Man sagt immer: In einer Therapie geht der Patient seinen Weg und der Therapeut folgt ihm...wie ein liebevoller Vater seinem Kind bei den ersten Gehversuchen folgt...er vertraut in die Schritte seines Kindes.
Wir Frauen, die solche Typen lieben, hatten wohl alle (symbolisch gesprochen) leider nicht diesen Vater, der stützend hinter uns steht.
Alles Gute
Maria
25.02.2013 12:55 •
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