Hallo liebe Forenteilnehmer und Gleichgesinnte,
erstmal ein riesengroßes Lob an alle für den gemeinsamen Austausch. Nachdem ich vor ein paar Tagen aufgrund einer aktuellen Trennung (wurde von meiner Ex vor ca. 5 Wochen verlassen) auf dieses Forum gestoßen bin, habe ich mich intensiv mit euren Erfahrungsberichten und Ratschlägen auseinandergesetzt: Was für meine eigene Selbstreflexion und der Erkenntnis, mit seiner schier unüberwindbar scheinenden Trauer nicht alleine zu sein, mir bisher echt geholfen hat
Ich weiß garnicht, wie ich meine Situation am verständlichsten beschreiben soll, da soviel passiert, aber ich versuche es mal:
Nach einer fast einjährigen, wirklich liebevollen, glücklichen und leidenschaftlichen Beziehung machte sie (26) mit mir (29) Schluss. Leider waren die letzten Wochen bzw. zwei Monate von einer immer größer werdenden Distanzierung ihrerseits geprägt, ich merkte immer mehr und mehr, dass irgendetwas nicht mehr stimmte.
Grundsätzlich muss ich dazu vorab sagen, dass unsere Beziehung schon mit ihrem Beginn auf eine Art erweiterte Probe gestellt wurde (als wir uns über eine Dating-Plattform zu Corona-Zeiten kennenlernten, war ich zu diesem Zeitpunkt ein paar Wochen zuvor aufgrund einer rezidivierenden Depression noch in einer mehrwöchigen ambulanten Rehamaßnahme, fühlte mich nach dieser jedoch befreit, glücklich und wirklich bereit für einen beruflichen wie privaten Neuanfang). Ich war relativ schnell ehrlich zu ihr, erklärte ihr mein psychologisches Handicap; meine bald drohende Arbeitslosigkeit aber der gleichzeitigen Neuorientierung; dass ich aufgrund bis hierhin beruflicher wie privater Ereignisse auch noch Zuhause bei den Eltern wohnte; und dass ich es zu diesem Zeitpunkt schon hätte verstehen können, wenn sie von einem weiteren Kennenlernen nun abgeschreckt sei, sie von Anfang an aber etwas besonderes an sich hatte und ich einfach nur vollkommen ehrlich zu ihr sein wollte - es war ihr egal, da sie merkte, dass ich es ernst meinte und beruflich wie gesundheitlich weiter an mir arbeitete - schließlich wurden wir wenig später ein Paar, sie hatte für alles Verständnis, unterstützte mich im beruflichen hatte Verständnis für meine Krankheit)
Wir waren verliebt, ich trat ein paar Wochen später eine neue Stelle an, (dachte wirklich, nach all den turbulenten gefühlsmäßigen, gesundheitlichen wie beruflichen Achterbahnfahrt die letzten 9 Jahre endlich den Turnover geschafft zu haben) - leider holte mich meine Krankheit wieder ein, psychosomatische Probleme - ich verlor die Stelle nach drei Monaten wieder - war seit April wieder arbeitssuchend, sie hielt zu mir, sagte wir schaffen das gemeinsam, wir haben immer offen und direkt über alles geredet)
Während der ganzen Beziehung hatte ich aufgrund dieser Rahmensituation trotz Hausarbeit, Sport, neuer Bewerbungen, einem zudem schon ein Jahr laufenden, nebenberuflichen Abendstudium/Weiterbildung zum Betriebswirt etc. natürlich einen nicht so geregelten Alltag wie noch bei einem Vollzeitjob - das nagte (weiterhin) am Selbstbewusstsein, verfestigte wieder meine vor der Beziehung pessimistisch, depressive Grundhaltung trotz aller Bemühungen - sie hat es natürlich auch immer mehr und mehr belastet, viele Gespräche drehten sich nur noch um meine negative Grundeinstellung und mein Jammern, was unsere Beziehung ihrerseits verständlicherweise nach und nach in Frage stellen ließ)
Ich war nach Monaten einfach nicht mehr der lebensfrohe und optimistische Mensch wie Jahre zuvor bzw. wie zu Beginn unserer Beziehung - bin auch weiterhin in ambulanter therapeutischer Behandlung, seit Anfang diesen Monats auch leider zum Versuch auch medikamentös, weils wirklich nicht mehr anders geht
Schließlich war es dann Anfang September zu viel, nach einem deutlich zurückhaltenden Verhalten ihrerseits habe ich sie gefragt was los sei, sie sagte mit unter Tränen, dass sie das alles nicht mehr könne, sie trotz immer noch vorhandener Gefühle das Gefühl hätte, es allen Leuten immer nur recht machen zu wollen bzw. zu müssen - sie seit
Monaten mit Homeoffice/Büro, gestiegener Arbeit auch in ihrem Beruf überfordert sei, einfach nicht weiß wo unten und oben ist, aber ihr mittlerweile seit September auch begonnenes, nebenberufliches Masterstudium einfach alles funktionieren müsse (sie ist nach außen zwar eine unabhängige, selbstbewusste und zielstrebige Frau, innerlich jedoch auch sehr emotional und verletzlich).
Sie sagte, sie wisse nicht, was in ein paar Wochen, Monaten oder einem halben Jahr sei, wie sie dann über uns fühlt und denkt - aber sie bräuchte jetzt einfach ihre Ruhe und Abstand; wisse nicht, ob wir beide irgendwann wieder zusammenfinden werden (trotz körperlicher Annäherung und Küsse).
Daraufhin erstmal eine Woche Funkstille, in welcher für mich beruflich viel passiert ist (mehrere Vorstellungsgespräche, Probearbeiten und sogar Stellenzusagen).
Ich daraufhin nochmal spontan zu ihr (obwohl ich weiß, dass sie spontane, unangekündigte Besuche eher s*****e findet) = ich erklärte ihr die Situation, dass ich den Ernst des Lebens bisher nie wirklich erkannt habe, ich mich vor jedem Problem im Leben immer gedrückt habe - ob aus Bequemlichkeit, mangelnder Naivität und Weitsicht bewusst oder unbewusst - ich ab dem 1.11. nun eine neue Arbeitsstelle hätte und mein Leben endlich in den Griff kriegen möchten, einfach ankommen im Leben - in einem halben Jahr später dann (Mai 2022) mit Ende der erfolgreichen Probezeit und gleichzeitig abgeschlossener Weiterbildung/Studium zum Betriebswirt auch logischer- und folgerichtigerweise ausziehen und unabhängig werden möchte = um uns kämpfen möchte für eine weitere (auch räumlich) gemeinsame Zukunft.
Sie hat sich natürlich sehr gefreut und wünsche mir bei allem nur das Beste, auch hier ihre Antwort wie eine Woche zuvor (sie wolle auch weiterhin Kontakt, aber wisse halt auch nicht, was die Zukunft bringt).
Der Kontakt war ab da dann eher verhalten, zu viel Kontakt würde sie aktuell bedrängen.
Hatte dafür natürlich Verständnis und respektierte dies auch - nur überkam mich zweimal innerliche Panik, gefolgt von einem jeweils unangekündigten Anruf (der erste Anfang Oktober um kurz nach Mitternacht an meinem Geburtstag, wo wir sehr vertraut über die letzten Tage und Wochen des anderen gesprochen haben - der zweite Anruf, eigentlich persönlich von mir beabsichtigt, jedoch anders nicht möglich - eine Woche später (13.10.), nachdem ich über nen Kumpel per Zufall herausgefunden hatte, dass sie sich ein neues Dating-Profil auf der Plattform angelegt hatte, wo auch wir uns damals kennengelernt haben - sie hätte dort mit niemanden was oder sich mit irgendwem getroffen, würde dies nach Rücksprache/Beratschlagung mit ihren Arbeitskollegen im Büro nur als momentane Ablenkung sehen - sie war natürlich sehr sauer und enttäuscht, schrieb mir später auch nochmal, dass sie - um mögliche Probleme diesbezüglich vorzubeugen - ihr Profil dort wieder gelöscht hätte und ein weiterer Kontakt zwischen uns unter diesen Umständen schwer bis unmöglich wäre.
Hatten dann nochmal ein klärendes Gespräch für letzten Sonntag (17.10.) vereinbart, welches ich nach reiflicher Überlegung die Woche über letztlich doch abgesagt habe (hatte das Gefühl, sie auch hierzu wieder nur gedrängt zu haben, was ich natürlich nicht wollte).
Habe ihr ihre restlichen Sachen dann Samstag (16.10.) vor ihre Haustüre gelegt mit entsprechender Absage-WhatsApp, in welcher ich mich auch nochmal für meine aufdringlichen Anrufe, meinem Nachschauen bei Instagram (hat mich mittlerweile für ihre Stories und zuletzt online zwar dort verständlicherweise zwar eingeschränkt, aber nicht blockiert) und zu vieler Nachrichten via WhatsApp aufrichtig entschuldigt habe.
Daraufhin schrieb sie mir, dass sie sich diesbezüglich natürlich auch nochmal ihre Gedanken gemacht hätte, sie meine Entschuldigung annimmt und es aufgrund möglich aufkommender Gefühle bei mir auch so besser hält das Treffen abzusagen, wolle mir nicht unnötig Hoffnungen machen und wünscht sich, dass ich mir jetzt die Zeit auch wirklich für mich nehmen solle, die Trennung zu akzeptieren
Glaubt ihr wirklich, dass es das gewesen ist? Habe ich sie mit meinem Verhalten endgültig vergrault?
Meine allerletzte Nachricht an sie: Glaubst du immer noch an das Schicksal? (- darauf bezogen, dass sie beim erstmaligen Aussprechen der Trennung sagte, dass sie an das Schicksal glauben würde und dass zwei Menschen irgendwann auch wieder zusammenfinden wenn sie füreinander bestimmt sind, man dies aber nicht beeinflussen könne)
= Ihre Antwort: Ich glaube immer an das Schicksal, sprich dass das Leben von einer höheren macht bestimmt ist. Genauso wie JEGLICHE Entscheidung oder etwas im Leben aus einem Grund passiert. Man kann nichts beeinflussen und das sollte man auch im Hinterkopf haben.
- das war wie gesagt letzten Samstag (16.10.), seitdem wieder Funkstille. Werde ihr jetzt die nächsten Wochen auch erstmal nicht mehr schreiben (auch wenn's verdammt schwer fällt) und trotz aller Umstände mich jetzt erstmal auf mich und meine neue Stelle zu konzentrieren. Ich selbst kann schließlich jetzt aktuell eh nichts an der Situation ändern. kann aber auch einfach nicht abschalten oder aufhören an sie zu denken, was sie grade tut, ob sie sich schon mit jemand neuen treffen könnte und und und.
Sorry für das teils viele Durcheinander in meiner Geschichte, bin es aktuell in diesem Moment grade wieder selber etwas Weiß einfach nicht mehr weiter
Vielen Dank euch allen im Voraus für Eure Hilfe
20.10.2021 12:50 •
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