Trotz Affäre Ehe retten

@Moment

Zitat von Moment:

Ich weiß manchmal nicht, ob das der richtige Weg ist, dass ich als Betrogene (auch wenn ich eine Mitschuld trage) Kämpfe und mich sehr bemühe. Hier im Forum lese ich, daß es eigentlich anders herum sein sollte. Aber ich denke, ich bin vielleicht zu schnell....

@Moment
nun 1. trägst du keine Mitschuld an seiner Affäre, das war allein seine Entscheidung. Du bist mitverantwortlich am Zustand eurer Beziehung zu dem Zeitpunkt. Das ist ein kleiner, aber wichtiger Unterschied.

Und es ist zwar schön, dass er mitgeht, aber sehr verständlich, dass du dir deutliches Engagement seinerseits wünscht, das ist ja was völlig anderes als ihn büßen zu lassen.

Du kannst das kommunizieren und sehen, ob er es versteht und was ändert. Oder Du kannst ihm zugewandt bleiben und gleichzeitig dein Engagement etwas runterschrauben und dich mehr auf die Heilung deiner Verletzungen fokussieren und abwarten, ob das bei ihm was ändert, weil vielleicht bist du ja so aktiv, dass er gar keinen Raum hat, um noch was zu tun?
Was tut er denn?
Oder du thematisierst es mal in Eurer Therapie?

Und ihr seid ja noch immer sehr früh in dem ganzen Verarbeitungsprozess, wichtig ist generell ein langer Atem und Geduld dir, aber auch ihm gegenüber.

Zitat von Moment:

Vielen Dank Bernhard und aequum für eure Tipps, hilft mir sehr, bevor ich irgendetwas unüberlegtes sage, was ich später bereue. Allerdings habe ich doch das Gefühl, dass ich die treibende Kraft bin, die um die Beziehung kämpft und sich sehr bemüht. EM geht zwar mit, zeigt aber wenig Eigeninitiative, bemüht sich ...

Liebe TE, ich habe jetzt hier mitgelesen und muss sagen, ich ziehe den Hut vor dir wie du das angehst und angegangen bist und... im Nachhinein doch alles richtig gemacht und so wie ich es sehe auch weiterhin toll machen wirst.
Was ihr beide aus diesem Dilemma gemacht habt lassen mir die Tränen kommen, einfach grandios.
Ich drücke euch beiden alle Daumen macht weiter so und ihr werdet es nicht bereuen.
Dass nicht immer alles so klappt wie ihr euch wünscht ist normal, in welcher Partnerschaft ist schon alles heiter Sonnenschein.

Zitat von Leonhard:

Wie sieht dieses hier größtenteils geforderte „Buße tun“ Deiner Meinung nach aus?

Nicht nach meiner Meinung, sondern nach dem erinnerlich geschrieben Worten hier.

Ein paar Eindrücke:

Er ist schuld und muss das gerade biegen.

Ich dachte nicht, dass er so einen miesen Charakter hat. Es wird dauern, bis ich ihm verzeihe.

Bei einer Affäre liegt die Ursache immer beim Betrüger.

Ich könnte ihm schon verzeihen, aber bis dahin muss er mir Zugang zu seinem Handy geben und Rede und Antwort stehen, wo er war.

Er hat nie was gesagt. Ich glaubte, wir wären glücklich und dann hat er nichts besseres zu tun und betrügt mich.

Wir hatten Monogamie vereinbart. Also, das ist ja logisch, wenn man ein Paar wird. Das hat er gebrochen. Wie soll ich ihm vertrauen, wenn er diese Vereinbarung bricht?

Der Einfachheit halber habe ich in der Form Mann hat die Affäre geschrieben.

Diese Aussagen gibt es hier durchgehend in verschiedenen Abstufungen. Mag sein, dass hier Neulinge erst mal ihren Frust rauslassen. Aber letztendlich haben alle etwas gemeinsam: Schuld. Und die ist klar definiert. Hilft nur nicht, die Probleme der Beziehung zu erkennen und im besten Fall zu lösen.

@Admaro
Dann haben wir eine unterschiedliche Auffassung von „Buße“.
Deine Zitate würde ich entweder als „völlig normale Fragen, die sich Betrogene stellen“ bezeichnen oder -auf der anderen Seite- als „von vielen Experten empfohlene Handlungsempfehlungen, um Verantwortung für seine Handlungen zu übernehmen“ bezeichnen.

Als Buße tun bezeichne ich es, wenn Betrügende ständig zu Kreuze kriechen oder das Büßerhemd tragen müssten. Buße wäre auch, wenn umgekehrt nun eine Affäre aushalten oder Geschenke oder Zugeständnisse machen müsste, hinter denen man selbst nicht steht.

Um das Vertrauen wieder aufzubauen sollte jeder von sich aus soviel tun, wie er kann. Dazu kann auch der Blick ins Handy gehören.
Zu Buße wird es, wenn man etwas auferlegt bekommt.

Zitat von Leonhard:

Um das Vertrauen wieder aufzubauen sollte jeder von sich aus soviel tun, wie er kann. Dazu kann auch der Blick ins Handy gehören.
Zu Buße wird es, wenn man etwas auferlegt bekommt.

Mit dem Zusatz viele Experten willst du deine Sicht durch Dritte untermauern.

Funktioniert aber nicht, wenn man gleichzeitig behauptet, der Blick in's Handy wäre kein Gang zur Buße, sondern Normalität.

Selbst wenn mir angeboten wird, das Handy doch freiwillig vorzuzeigen, ist es ein Akt der Unterwerfung, da ich dies ja nur tun muss, da ich falsch gehandelt habe.

Wer so Vertrauen aufbauen möchte, hindert sich daran, sich selbst zu hinterfragen und signalisiert, der andere ist die Ursache.

Eine Art der Buße.

Zitat von Leonhard:

Um das Vertrauen wieder aufzubauen sollte jeder von sich aus soviel tun, wie er kann. Dazu kann auch der Blick ins Handy gehören.

Wenn mir ein Partner mit derartigen Forderungen käme, wäre meine Reaktion, tschüss mein Freund.
Ganz ehrlich, wenn ihr derartig grosse Probleme mit euren fremdgehenden Partnern habt, Handyeinblick verlangen, Buße sollen sie tun, er hat einen miesen Charakter, usw., warum trennt ihr euch nicht von diesen charakterschwachen Leuten, was hindert euch denn?.
Ihr seid doch völlig im Recht, diese Fremdgänger haben sich daneben benommen und folgerichtig werden sie rausgesetzt, warum wird das nicht gemacht?

Zitat von Admaro:

Funktioniert aber nicht, wenn man gleichzeitig behauptet, der Blick in's Handy wäre kein Gang zur Buße, sondern Normalität.

Selbst wenn mir angeboten wird, das Handy doch freiwillig vorzuzeigen, ist es ein Akt der Unterwerfung, da ich dies ja nur tun muss, da ich falsch gehandelt habe.

Nach Betrug und Affäre ist nun mal eine ganze Zeit lang nicht „Normalität“, das versteht sich eigentlich von selbst.

das Angebot zB den Blick ins Handy zu ermöglichen, ist auch keine Buße, der ganze Begriff hat hier überhaupt nichts zu suchen, sondern zeigt im besten Fall dass der Fremdgegangene sich Gedanken darüber gemacht hat, was er nun dazu beitragen kann, demjenigen, den er verletzt hat, wieder ein Gefühl von Sicherheit zu geben, und um Vertrauen, das er/ sie zerstört hat, wieder aufzubauen. Ob das Angebot dann angenommen wird, kann ja jeder selbst entscheiden.

@SchlittenEngel ach schlittenengel, der Trend geht zum Zweithandy.
Während das Smartphone zugänglich gemacht wird, ist das Prepaidhany dem Partner nicht einmal bekannt.
Keine Ahnung was so manchen antreibt Sicherheit in einer Beziehung einzufordern.
2 Menschen stehen sich gegenüber, keiner ist dem anderen in Sachen Beweisführung verpflichtet.
Entweder vertraut man einander oder eben nicht.
Aber, Beweise abzuliefern? Sorry, das ist kinderkram.

@Haeschen
Ach Häschen, wo steht denn was von einfordern?
Und wozu mit dir diskutieren?

@SchlittenEngel ich wundere mich nur immer wieder wie sich im Kreis gedreht wird.
Einerseits wird kräftig auf Affären geschimpft, andererseits wenn man soetwas in der eigenen Hütte hat, wird,.... geschluckt, aufgearbeitet, zu Therapien gerannt, usw.
Warum kickt ihr eure fremdgehenden Partner nicht, wo Affären miese Charaktere sind.
Dieses umgekehrte Verhalten zum Wort, werde ich nie verstehen.

Zitat von SchlittenEngel:

Blick ins Handy zu ermöglichen, ist auch keine Buße, der ganze Begriff hat hier überhaupt nichts zu suchen, sondern zeigt im besten Fall dass der Fremdgegangene sich Gedanken darüber gemacht hat, was er nun dazu beitragen kann, demjenigen, den er verletzt hat, wieder ein Gefühl von Sicherheit zu geben, und um Vertrauen, das er/ sie zerstört hat, wieder aufzubauen.

Warum soll ich dir das erklären?

Schon dein immer wieder verwendetes Vokabular zeigt doch deine persönliche Reife bei dem Thema.

@Haeschen
Du kannst das nicht verstehen, weil du wahrscheinlich noch nie jemanden über mehrere Jahrzehnte geliebt hast.

Zitat von Admaro:

Warum soll ich dir das erklären? Schon dein immer wieder verwendetes Vokabular zeigt doch deine persönliche Reife bei dem Thema.

Hm, kann mich gar nicht erinnern, dass ich dich um eine Erklärung gebeten habe ?

Und jemand, der nur auf persönlicher Ebene rumkeifen kann, sollte wohl besser nicht über „Reife“ sprechen

@Moment glaubst du wirklich je länger du mit jemandem zusammen bist, umso einfacher ist es sein Fremdgehen zu akzeptieren? Das glaube ich nicht, was ich vermute ist, umso schwieriger wird es sich zu trennen, weil materielle Dinge, Abhängigkeiten im Vordergrund stehen und man glaubt auf dünnes Eis zu geraten, weil die Konten zusätzlich schmelzen. Ich vermute, dass nicht die große Liebe zum Fremdgeher hier entscheidend ist, sondern, was bleibt mir, wenn er weg ist? Das ist die entscheidende Frage.

Zitat von Admaro:

Mit dem Zusatz viele Experten willst du deine Sicht durch Dritte untermauern.

Ist das nicht legitim?
Du darfst gerne Quellen zitieren, die zum Gegenteil raten.

Zitat von Admaro:

der Blick in's Handy wäre kein Gang zur Buße, sondern Normalität.

Absolute Ehrlichkeit und vertrauensbildende Maßnahmen. Ich würde es freiwillig machen (gerade in dem Bewusstsein und mit der Erfahrung, dass man trotzdem noch beduppt werden kann.
Es gibt da ja auch Graduierungen, wie man das umsetzt. Selbst wenn es die Betrogenen ablehnen oder gar nicht benötigen: Wenn man wirklich Vertrauen aufbauen möchte, müsste es eigentlich von selbst angeboten werden.

Zitat von Haeschen:

Ihr seid doch völlig im Recht, diese Fremdgänger haben sich daneben benommen und folgerichtig werden sie rausgesetzt

Das wäre halt die schnelle und vermeintlich bessere Lösung. Es geht im Leben jedoch nicht darum, Recht zu haben. Für eine gute Sache, darf man auch ruhig erstmal versuchen zu kämpfen.