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Treue und Vertrauen eine Illusion?

T
Zitat von Anonymous123:
Was wäre denn, wenn dein Partner zu dir sagen würde: ich hätte kein Problem mit einer offenen Beziehung, aber wenn es für dich ein Problem ist, dann macht es mir auch nichts aus weiterhin monogam zu leben. Wäre das schon ein Grund für dich, dich zu trennen?


Ich würde mich nicht sofort trennen, sondern in Gesprächen versuchen zu klären, warum mein Partner dieses Bedürfnis hat.

Bei Freunden von mir war es ähnlich. Er meinte, er könne das voneinander trennen, aber da sie es nicht wollte, hat er verzichtet. Sie wurde darüber extrem eifersüchtig. Man durfte nicht einmal sagen, dass er ein feiner Kerl ist, geschweige denn, dass er sich in geselliger Runde ohne sie begeben hat. Es bleibt halt was hängen, sprich ich genüge meinem Partner nicht.

25.12.2020 14:52 • x 1 #796


A
Zitat von Tabea2018:

Ich würde mich nicht sofort trennen, sondern in Gesprächen versuchen zu klären, warum mein Partner dieses Bedürfnis hat.

Bei Freunden von mir war es ähnlich. Er meinte, er könne das voneinander trennen, aber da sie es nicht wollte, hat er verzichtet. Sie wurde darüber extrem eifersüchtig. Man durfte nicht einmal sagen, dass er ein feiner Kerl ist, geschweige denn, dass er sich in geselliger Runde ohne sie begeben hat. Es bleibt halt was hängen, sprich ich genüge meinem Partner nicht.




Ja die Angst, die aus dem bloßen ansprechen entsteht, kann ich schon nachvollziehen. Finde es dennoch richtig ehrlich miteinander darüber zu sprechen.
Hat glaube ich aber auch viel mit Bewertung der Aussage zu tun. Man könnte denken: wieso will er die Beziehung öffnen, genüge ich ihm nicht? Oder man denkt sich: er ist offen und ehrlich zu mir, ich und die Beziehung sind ihm wohl sehr wichtig.

25.12.2020 15:16 • #797


A


Treue und Vertrauen eine Illusion?

x 3


NurBen
Zitat von Anonymous123:
Trotz Partnerschaft bleibst du ja nach wie vor Mensch, kannst dich verlieben und andere Menschen s3xuell anziehend finden.

Natürlich darf meine Frau auch weiterhin andere Männer anziehend finden.
Das passiert in jeder Beziehung. Ist mir auch schon passiert.
Aber es liegt doch an mir, an meinem Charakter und meinen Werten, ob ich meinen Bedürfnissen nachgebe oder nicht.
Und ich teile die Ansicht nicht, dass man diesen Bedürfnis dann auch nachgehen sollte.

In der Verliebtheitsphase treu zu sein, ist keine Kunst. Die Kunst ist es auch dann treu zu sein, wenn es nicht gerade gut läuft.
Das sind Charaktereigenschaften und Werte, die ich von meiner Frau erwarte und die sie auch von mir erwarten kann.
Ich brauche keine Frau an meiner Seite, die wenn sie mal andere Bedürfnisse hat, elementare Rahmenbedingungen unserer Beziehung ändern will.

Zitat von Anonymous123:
Hat glaube ich aber auch viel mit Bewertung der Aussage zu tun. Man könnte denken: wieso will er die Beziehung öffnen, genüge ich ihm nicht? Oder man denkt sich: er ist offen und ehrlich zu mir, ich und die Beziehung sind ihm wohl sehr wichtig.

Mit der Frage nach der Öffnung, hat die Person aber schon klar gemacht, worauf der Fokus liegt.
Und der Fokus liegt nicht auf die Beziehung sondern auf die eigenen Bedürfnisse.
Würde der Fokus auf die Beziehung liegen, würde es darum gehen, wie man gemeinsam auf einen Nenner kommt. Sprich warum hat sie/er das Bedürfnis.
Durch den direkt angeknüpften Lösungsvorschlag ggf. sogar in Verbindung mit einer bestimmten Person (ArbeitskollegeIn etc.)
zeigt die Person doch, dass ihre Bedürfnisbefriedigung einen höheren Stellenwert hat, als das gemeinsame 6leben.

25.12.2020 15:47 • x 2 #798


A
Zitat von NurBen:
Mit der Frage nach der Öffnung, hat die Person aber schon klar gemacht, worauf der Fokus liegt.
Und der Fokus liegt nicht auf die Beziehung sondern auf die eigenen Bedürfnisse.
Würde der Fokus auf die Beziehung liegen, würde es darum gehen, wie man gemeinsam auf einen Nenner kommt. Sprich warum hat sie/er das Bedürfnis.
Durch den direkt angeknüpften Lösungsvorschlag ggf. sogar in Verbindung mit einer bestimmten Person (ArbeitskollegeIn etc.)
zeigt die Person doch, dass ihre Bedürfnisbefriedigung einen höheren Stellenwert hat, als das gemeinsame 6leben.



Das sehe ich anders. Allein dass sie offen und ehrlich mit dir darüber spricht zeigt doch glasklar, dass ihr Fokus auf der Beziehung liegt.

Würde der Fokus nur auf ihren Bedürfnissen liegen könnte sie einfach eine Affäre haben.

Vielleicht ist ja auch der gemeinsame Nenner die Beziehung zu öffnen? Deshalb redet man ja offen und ehrlich darüber.

25.12.2020 16:04 • #799


B
Zitat von Nachtlicht:

Du kannst das ja für dich so sehen, aber dies allen anderen zuzuschreiben halte ich für fragwürdig.

Es gibt eine Vielfalt an Ursachen oder Motiven für vorübergehend oder langfristig fehlende Se*ualität bei gleichzeitig existenter Liebe bei einem Paar. Erot*k ist nur eine, wenngleich auch eine sehr tragende, Komponente der romantischen Liebe.

Ich denke nicht. ero. ist nicht S.. Diese wiederum ist die einzige Komponente, die alle anderen engen sozialen und emotionalen Beziehungen von anderen unterscheidet. Lässt sich in jeden Handbuch für Psychologie nachlesen.
Ich kann viele Menschen auf auf viele Weisen lieben. Sicherlich. Aber das geht in Zusammenhang mit Liebe tatsächlich nicht all zu oft.
Es sei denn S. wiederum ist beliebig bei diesem Menschen.

25.12.2020 16:07 • #800


Nachtlicht
Zitat von Anonymous123:
Allein dass sie offen und ehrlich mit dir darüber spricht zeigt doch glasklar, dass ihr Fokus auf der Beziehung liegt.

Würde der Fokus nur auf ihren Bedürfnissen liegen könnte sie einfach eine Affäre haben.


So sehe ich das auch.

Ich setzte aber halt auch sowas wie ein beidseitig ergebnisoffenes (!) Herangehen an diese (oder jede andere) Thematik innerhalb der Paarbeziehung voraus. Das mag zugegebenermaßen wohl eher einem Ideal als einem realen Abbild entsprechen, wenn ich mich hier so umlese.

25.12.2020 16:09 • x 1 #801


Nachtlicht
Zitat von Brückenamfluss:
Diese wiederum ist die einzige Komponente, die alle anderen engen sozialen und emotionalen Beziehungen von anderen unterscheidet.


Ich stimme dir insofern zu, als dass das auch aus meiner Sicht für das Eingehen einer Liebesbeziehung gehört (es sei denn, es handelt sich um zwei ase*uelle Menschen). Jedoch meiner Meinung nach nicht zwingend für das langjährige Aufrechterhalten besagter Liebesbeziehung.

Ich meine, wenn zwei Leute sagen: wir leben wie Bruder und Schwester - geschenkt, das ist dann wohl auch aus deren Sicht keine romantische Liebesbeziehung mehr.

Aber wenn zwei Leute sagen, wir hatten zwar schon Monate oder Jahre keinen gemeinsamen Se* mehr, aber das tut unserer Liebe zueinander keinen Abbruch - wer bin ich denn, dass ich mich dann hinstelle und denen sage, na dann seid ihr aber gar kein echtes Liebespaar?

Im Umkehrschluss wird es nochmal deutlicher, finde ich - wenn Se* und romantische Liebe tatsächlich zwangsweise gekoppelt wären, müsste das ja auch umgekehrt gelten. Also keine Liebe ohne Se* und demzufolge dann auch kein Se* ohne Liebe.

25.12.2020 16:16 • x 1 #802


B
Für das Aufrechterhalten von Beziehungen sicher nicht.

Was bedeutet das in der Praxis.
Es gibt nicht wenige Paare, die sich für eine sogenannte Eltern WG entscheiden.
Ich persönlich kann dazu nicht raten, die Grundidee ist im Grunde im ersten Moment nachvollziehbar und scheint von Reife zu zeugen.
Aber sie sind meistens nicht auf Dauer tragbar, führen oft zu vermeidbaren Dramen und, man mag es nicht glauben, führt keineswegs zu glücklichen Kindern, sondern eben auch häufig zu unsicheren Menschen bzw. Kindern.
Warum? Für Kinder sind Worte und Taten der Eltern mit dem was nicht ausgesprochen wird nur schwer in Einklang zu bringen.
Der Mensch gibt das einfach nicht her.

Und natürlich gibt es wunderbare polyamouröse Beziehungen. Aber hier sind die Menschen, die so leben auch genauso veranlagt.

Ebenso wie Homo oder Heteros. sind dies Anlagen. (die Umweltdebatte lasse ich hier mal außer Acht), die man hat oder nicht.

25.12.2020 16:34 • #803


NurBen
Zitat von Nachtlicht:
Also keine Liebe ohne Se* und demzufolge dann auch kein Se* ohne Liebe.

Klar gibt es das.
Das nennt sich Freundschaft und F*ckbeziehung.
Beide ist für mich aber keine wirkliche partnerschaftliche Beziehung.

25.12.2020 16:41 • x 1 #804


paulaner
Ich schreibe jetzt mal meine Sicht.
Treue und Vertrauen: eine Illusion?

Für mich ist Treue extrem wichtig. Und Untreue, also Betrug, zerstört Vertrauen.
Mir sind Versprechen heilig. Darum breche ich sie auch nicht.

Und für mich käme eine offene Beziehung nicht in Frage. Da diskutiere ich auch nicht drüber. Iss halt so.

Wenn eine Partnerin von mir also eine offene Beziehung vorschlagen würde, würde ich Nein antworten.
Wenn es am Anfang wäre, dann wäre das schon das Ende.

Wenn die Beziehung schon älter wäre, würde das einen höchstwahrscheinlich unlösbaren Konflikt bedeuten, und würde aus meiner Sicht die Beziehung sehr stark verändern.
Allein der Gedanke, dass sie unglücklich oder unzufrieden ist, würde zwischen uns stehen.
Und wahrscheinlich wäre es dann nicht sofort das Ende, aber irgendwann schleichend doch.

Ich glaube es gibt Veränderungen in Menschen, die beziehungstechnisch unlösbar sind.
Wie das Beispiel, einer will unbedingt Kinder, der andere auf keinen Fall.
Das funktioniert nicht.
Da gibt es ja auch keinen Kompromiss. Einigen wir uns auf ein halbes Kind?

25.12.2020 16:44 • x 5 #805


6rama9
Zitat von Notperfect:

Ich meinte, dass viele als Person an der Treue scheitern, nicht die Ehen selbst.

Klar scheitern viele Menschen am eigenen Anspruch. In allen Lebensbereichen. Das ist menschlich.

25.12.2020 16:47 • #806


T
[quote=Nachtlicht][/quote]

Ergebnisoffen.....Wenn ich weiß, dass ich persönlich eine offene Beziehung nicht leben kann (und das weiß ich, bin alt genug und sehr reflektiert), dann geht es nicht um Überzeugungsarbeit.

Wie gesagt, ich habe kein Problem damit, dass andere ihre Beziehung so leben, aber wünsche mir auch die Akzeptanz, dass es für mich nicht in Frage kommt.

25.12.2020 16:48 • x 2 #807


A
Zitat von paulaner:
Wenn die Beziehung schon älter wäre, würde das einen höchstwahrscheinlich unlösbaren Konflikt bedeuten, und würde aus meiner Sicht die Beziehung sehr stark verändern.
Allein der Gedanke, dass sie unglücklich oder unzufrieden ist, würde zwischen uns stehen.
Und wahrscheinlich wäre es dann nicht sofort das Ende, aber irgendwann schleichend doch.


Ich kann deine Einstellung gut nachvollziehen.

Es muss aber nicht zwingend folgen, dass sie unglücklich wird, nur weil sie eine offene Beziehung vorgeschlagen hat und dann dir zuliebe darauf verzichtet.

Nichts desto trotz ist es ja trotzdem wichtig darüber offen zu reden und vor allem auch offen reden zu können, denn es wäre ja auch möglich, dass ihr beide das wollt.

25.12.2020 16:58 • #808


S
Mir ist es eigentlich schnurz piepebach, wenn sich jemand in eine Richtung entwickelt, in die ich nicht mehr mitgehen will.

Nur wenn es eine Frau ist, mit der ich gemeinsame Kinder habe. Die sie daraufhin mitnimmt.
Und mich das dann auch noch sehr viel Geld kostet.

Dann ist es nicht egal.

25.12.2020 17:06 • x 1 #809


Plentysweet
Zitat von Brückenamfluss:
Aber sie sind meistens nicht auf Dauer tragbar, führen oft zu vermeidbaren Dramen und, man mag es nicht glauben, führt keineswegs zu glücklichen Kindern, sondern eben auch häufig zu unsicheren Menschen bzw. Kindern.
Warum? Für Kinder sind Worte und Taten der Eltern mit dem was nicht ausgesprochen wird nur schwer in Einklang zu bringen.
Der Mensch gibt das einfach nicht her.

Erstmal kann man das pauschal überhaupt nicht so sagen.

Dann wäre ja die Alternative dazu, entweder auf Krampf zusammen zu bleiben oder aber Trennungs/Scheidungskinder zu produzieren, die im schlimmsten Fall zwischen verfeindeten elterlichen Fronten, Rosenkrieg und ihren etwaigen neuen Partnern hin und her geschmissen, oft als Machtmittel und Botschafter/Sprachrohr instrumentalisiert und dafür mißbraucht werden, um sich selbst in eine gute Position zu rücken. Ich habe es selbst als Kind am eigenen Leib erlebt und bekomme im Umfeld und Job ständig die Dramen rund um Trennung und Scheidung mit. Natürlich gibt es auch Fälle, wo es gut läuft. Aber die erlebe ich eher als Ausnahme. Denn der günstige Fall, daß sich sauber getrennt wird ohne Schlammschlachten und Anfeindungen und daß im Idealfall beide wieder sogleich wieder neu wieder glücklich verpartnert sind und die Kinder mit den neu dazugekommenen Erwachsenen Partnern blendend auskommen, wie oft tritt dieser Fall ein?
Es kommt immer auf die Menschen, die individuellen Umstände, Lebensbedingungen, den Umgang und die Kommunikationsebenen an. Denn man kann Dinge auch einem Kind gegenüber aussprechen und sollte das auch tun. Und in nicht wenigen Fällen kann es auch gut sein, das Kind in seinem gewohnten elterlichen Umfeld zu lassen. Wenn alle das gut leben können und solche Fälle gibt es. Oder zumindest bis es ein gewisses Alter hat.
Also nur mal als Gedankenanregung.

Sry TE, das war ein kleiner Exkurs.

Und noch Frohe Weihnachten allerseits . Der erschte Hype ist immer so schnell wieder vorbei .

25.12.2020 17:14 • x 2 #810


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