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Treue und Vertrauen eine Illusion?

Wurstmopped
Zitat von Brückenamfluss:
Vertrauensmissbrauch in der Liebe ist für mich der Tod einer solchen. Andere mögen und dürfen das gerne anders sehen. Der Schmerz ist für mich zu tief und zu umfassend, er heilt nur schwer, die Narbe wirkt lange nach. Das musste erst von mir durchlebt und verstanden werden.

Mit der Treue ist es genauso. Ein schwer zu händelnder Wert, der in der heutigen Zeit geradezu einen Werteverlust erleidet


Sehr gut beschrieben, Danke!
Vertrauen und Treue sind die Eckpfeiler einer Beziehung.
Die negativen Erfahrungen die ich erleben durfte, macht es mir jetzt sehr, sehr schwer überhaupt wieder Vertrauen zu können.
Menschen die sich selbst nicht reflektieren können oder wollen und sich ihrer Defizite nicht bewusst sind, lasse ich nicht mehr in meine Nähe.
Das Risiko, dass solche Menschen mich aus Unwissenheit, Ignoranz oder Sorglosigkeit verletzen, will ich nicht mehr eingehen.

23.12.2020 08:58 • x 3 #616


F
Zitat von Zugaste:

Also ich finde reden schon wichtig.
Und ob Menschen mit wechselnden Partnern nicht genauso heftig Emotionen spüren können, wie monogame würde ich nicht in Frage stellen.



Wow. Und wofür dann darüber reden? Macht dann ja nur Sinn bei dir, wenn die Frau Bock hat von dir vor die Tür gesetzt zu werden.



Damit gibt es bei dir entweder oder. Entweder sie will nur dich und akzeptiert deine Regeln in deiner Beziehung oder sie kann gehen.

Weisst du, das Problem ist halt, man kriegt hier oft den Eindruck, es ist höchst wichtig für ein Paar, DAS wichtigste überhaupt, respektvoll und gesittet mit einander zu reden. Solange man das nur beherzigt, kann man sich ja dann locker die respektlosesten und hässlichsten Dinge anTUN. Sollte es nicht umgekehrt sein? Man kann mal verbal hässlich fetzen und entgleisen, alles gut, aber die Versöhnung dann auch mit dem Partner feiern, wenn du weisst was ich damit meine;-) sonst höhlt man die Partnerschaft genauso aus, halt von der extrem wichtigen Gefühls und Handlungsebene her. Was das ganze Reden locker toppt. Da Kommunikation zum grössten Teil eh nonverbal ist. Also bitte nie auf das gesprochene Wort konzentrieren. Sonst kann man die Partnerschaft zu Grabe tragen. Gewonnen hat man nichts. Was nützt eine Absprache, ohne gefühlsmässig involviert zu sein? Sondern seltsam steril und unberührt zu bleiben, auf einer theoretischen abstrakten Ebene? FÜHLT man sich echt noch geliebt, wenn man schön geredet hat und dann steht der Partner auf und fährt zum Fremd6. Joa...

23.12.2020 09:09 • #617


A


Treue und Vertrauen eine Illusion?

x 3


A
ich denke das kernproblem bei der diskussion hier ist, dass einige eine völlig falsche prämisse haben, nämlich das exklusivität eine nicht verhandelbare grundvorraussetzung für eine gesunde, funktionierende beziehung ist. und zwar für alle menschen.

daraus resultiert die fehlerhafte schlussfolgerung, dass menschen die eine offene beziehung führen, keine gesunde und funktionierende beziehung haben können.

allein der gedanke, das exklusivität für eine gesunde funktionierende partnerschaft nicht unbedingt notwendig ist, rüttelt so sehr an ihrem weltbild, dass dieses in einer abwehrhaltung dogmatisch verteidigt wird. und das meine ich nicht abwertend, es ist eine natürliche reaktion.

das sieht dann in etwa so aus, dass polyamorie ja nur theoretisch funktioniert und dass es ja gar nicht sein kann, dass es einem nichts ausmacht und wenn dann kann das eh nur ein kleiner prozentsatz der menschen so handhaben, weil es ja eigentlich nicht normal sei...und das die beziehung dann irgendwie gestört und sinnlos sei.

ich verstehe die reaktion zwar, finde solche aussagen jedoch sehr überheblich. ich denke es gibt mehr menschen als ihr euch vorstellen könnt, die glücklich so leben.

ich kann mir gut vorstellen, dass vor langer zeit an einem stammtisch ähnlich diskutiert wurde, als einer die verrückte idee hatte, dass man gleichgeschlechtliche liebe als gleichwertige liebe akzeptieren sollte.

23.12.2020 09:15 • x 4 #618


K
Zitat von Anonymous123:
ch kann mir gut vorstellen, dass vor langer zeit an einem stammtisch ähnlich diskutiert wurde, als einer die verrückte idee hatte, dass man gleichgeschlechtliche liebe als gleichwertige liebe akzeptieren sollte.

Hehe.

23.12.2020 09:20 • #619


Wurstmopped
Zitat von Anonymous123:
daraus resultiert die fehlerhafte schlussfolgerung, dass menschen die eine offene beziehung führen, keine gesunde und funktionierende beziehung haben können.

Nein, das schlussfolgere ich jetzt persönlich nicht.
Ich kenne einige offene Beziehung in meinem Dunstkreis und jeder muss schauen wie er leben möchte!
Es geht letztendlich doch immer um Absprachen und Vereinbarungen in einer Beziehung und das man darauf vertraut, dass diese eingehalten werden.
Exclusivität und Treu kann eine davon sein, für gewöhnlich unausgesprochen in einer herkömmlichen Beziehung.
In einer offenen Beziehung wird das schon eindeutig kommuniziert.
Hier z.B. offen die Wünsche äußern das man mit jemandem ausserhalb der Beziehung körperlich werden will oder wird oder wenn man sich verlieben sollte mit offenen Karten spielt und alle Heimlichkeiten unterlässt
Ich habe jedoch auch hier die Erfahrung gemacht, dass hier genau so gelogen und betrogen wird wie in herkömmlichen Beziehungen, daher erschließt sich mir hier nicht unbedingt der Mehrwert oder anders formuliert, eine offene Beziehung nutzt nur wenig wenn man selbst keinen Werten folgt und defizitär bis zum geht nicht mehr durch das Leben läuft.

23.12.2020 09:37 • x 5 #620


L
Zitat von Anonymous123:
das sieht dann in etwa so aus, dass polyamorie ja nur theoretisch funktioniert und dass es ja gar nicht sein kann, dass es einem nichts ausmacht und wenn dann kann das eh nur ein kleiner prozentsatz der menschen so handhaben, weil es ja eigentlich nicht normal sei...und das die beziehung dann irgendwie gestört und sinnlos sei.


Wie in allen menschlichen Beziehungen ist auch die Polyamorie nicht die Antwort auf alle beziehungstechnischen Fragen.

Gute, langjährige Beziehungen kenne ich nur sehr wenige, ich nehme es so war, dass aufgrund der vielen Möglichkeiten heutzutage die Beziehungsfähigkeit eher ab als zunimmt.

Und darin sehe ich eben auch die Gefahr der Polyamorie. Ich halte es tatsächlich für äußerst schwer alle Partner in diesem Konstrukt gleichwertig zu lieben, das halte ich wirklich für eine Mär. Es ist ja auch einfach ne praktische Sache. Bei mehreren Partnern, insofern es sich um wirkliche Partnerschaften handelt, braucht es ja auch Zeit und Energie um allen gerecht zu werden. Da zahlt immer einer drauf. Klar hat ja jeder das Recht auf mehrere Partner, aber das muss dann ja auch zu einer Verflachung der Beziehung führen. Dass die Liebe dann mehr wird glaube ich nicht so richtig.
Es nimmt vielleicht den Druck raus, da man ja wenn es mit x nicht so toll läuft, einfach zu y gehen kann.

Wirklich dicht mache ich bei Beziehungsformen wo die 6ualität im Zentrum steht. Also 6 just for fun. Die Ansicht guter 6 ist auch nichts anderes als ein gutes Essen.

6 ist meines Erachtens halt viel mehr als die reine körperliche Lust, du hast immer ein gegenüber mit Geist und Seele. Und das vermischt sich beim 6. Dieses ich will nur deinen Körper, der Rest interessiert mich nicht stößt mich komplett ab.
Aber viele werden danach süchtig, ähnlich wie bei 6 Filmchen.

23.12.2020 09:56 • x 3 #621


Wurstmopped
Zitat von leilani:
Und darin sehe ich eben auch die Gefahr der Polyamorie. Ich halte es tatsächlich für äußerst schwer alle Partner in diesem Konstrukt gleichwertig zu lieben, das halte ich wirklich für eine Mär.

Das geht bei den eigenen Kindern, aber Partnern? Hier kommt die Komponente Begehren und Anziehungskraft ins Spiel.
Nr. 1 wäre immer dann der Partner den ich zu dem Zeitpunkt am meisten begehre, wer sagt das es umgekehrt dann genau so ist, wäre? Und dann wird es halt kompliziert und das Ego spielt eine gewisse Rolle, wie auch in herkömmlichen Beziehungen.
Klar kann man das Ego befrieden, aber letztendlich führt man dann eine Beziehung nach dem Motto, OK ich nehme halt mit was geht und schau immer schön, dass ich anderswo auch noch versorgt werde

23.12.2020 10:04 • x 1 #622


K
Zitat von Wurstmopped:
Ich habe jedoch auch hier die Erfahrung gemacht, dass hier genau so gelogen und betrogen wird wie in herkömmlichen Beziehungen


Da bin ich mir komplett sicher.
Zumindest mein Standpunkt ist ja nicht der, dass es ein besseres Beziehungsmodell gäbe.

Menschen sind dämlich. Und Menschen machen Unsinn. Kein Beziehungsmodell kann einen davor bewahren. Wenn man nicht mit Menschen zusammen leben mag und es einem nicht gelingt, diese als die fehlbaren Idioten die sie nun mal sind zu mögen, sollte man eventuell in Betracht ziehen alleine zu bleiben. Obwohl, sich selbst als fehlbaren Idioten hat man dann immer noch am Hals.

23.12.2020 10:09 • x 5 #623


S
Der Wunsch oder das Bedürfnis nach einer offenen Beziehung lässt sich ja nicht wegdiskutieren.
Und zwar, weil es ein emotionales Thema ist.

Jetzt bleiben dem Partner grundsätzlich zwei Möglichkeiten.
Man arrangiert sich mit dem Thema oder beendet die Beziehung in der Form.

Oder?

Und wenn jetzt Ben der Ansicht ist, dass er sich mit dem Thema grundsätzlich nicht arrangieren will, finde ich seine Haltung konsequent.

23.12.2020 10:10 • x 2 #624


Wurstmopped
Zitat von Knutuschi:
Kein Beziehungsmodell kann einen davor bewahren. Wenn man nicht mit Menschen zusammen leben mag und es einem nicht gelingt, diese als die fehlbaren Idioten die sie nun mal sind zu mögen, sollte man eventuell in Betracht ziehen alleine zu bleiben.

Das Menschen fehlerbehaftet sind und sich dämlich verhalten, geschenkt.
Meine Lebenserfahrung hat mich gelehrt, es gibt Menschen die stehen dazu und tragen die Konsequenzen und es gibt Menschen, die relativieren und sind nicht in der Lage den Grund für ihr Fehlverhalten zu hinterfragen.
Letztere kann man meiden und die eigenen Erfahrungen und das Alte helfen dabei solche Menschen zu erkennen.

23.12.2020 10:28 • x 3 #625


A
Zitat von Sohnemann:
Der Wunsch oder das Bedürfnis nach einer offenen Beziehung lässt sich ja nicht wegdiskutieren.
Und zwar, weil es ein emotionales Thema ist.
Jetzt bleiben dem Partner grundsätzlich zwei Möglichkeiten.
Man arrangiert sich mit dem Thema oder beendet die Beziehung in der Form.
Oder?
Und wenn jetzt Ben der Ansicht ist, dass er sich mit dem Thema grundsätzlich nicht arrangieren will, finde ich seine Haltung konsequent.


Kritik war nicht, dass er sich trennt wenn seine Frau darauf besteht eine offene Beziehung zu führen, sondern dass er sich bereits dann trennt, sobald sie nur offen und ehrlich mit ihm darüber reden möchte ohne Absicht es letztendlich auch wirklich zu tun. er setzt fälschlicherweise voraus, dass allein das ansprechen des wunsches schon bedeutet, dass sie es auf jeden Fall umsetzen wird oder er hält es zumindest für einen Indikator, dass die Beziehung, sobald man so einen Wunsch äußert, sowieso beschädigt und am Ende sein muss, was einfach nicht stimmt. Und wenn allein das ansprechen von wünschen zu trennung führen kann bedeutet das, dass man zu seinem Partner nicht offen und ehrlich sein kann. diese Einstellung führt dann dazu, dass die Menschen sich gar nicht trauen mit ihrem Partner darüber zu reden und genau das begünstigt doch erst Affären. Mit seinem Partner über alles reden zu können sehe ich als Grundvoraussetzung für eine gesunde Beziehung.

23.12.2020 10:36 • x 4 #626


S
Zitat von Wurstmopped:
Das Menschen fehlerbehaftet sind und sich dämlich verhalten, geschenkt.
Meine Lebenserfahrung hat mich gelehrt, es gibt Menschen die stehen dazu und tragen die Konsequenzen und es gibt Menschen, die relativieren und sind nicht in der Lage den Grund für ihr Fehlverhalten zu hinterfragen.
Letztere kann man meiden und die eigenen Erfahrungen und das Alte helfen dabei solche Menschen zu erkennen.


Also ich berechne aufgrund meiner Erfahrungen bestimmte Eintrittswahrscheinlichkeiten und entscheide danach.

Wenn sie unbedingt fünf Kinder will und ich will keine.
Dann ist die Beziehung faktisch gescheitert. Die Wahrscheinlichkeit, dass aus dieser Beziehung etwas glückliches hervorgeht werte ich als eher gering.
Man kann sich dann die kommenden Jahre Abwärtsspirale sparen.

23.12.2020 10:37 • x 1 #627


G
Zitat von NurBen:
Meine Beziehung, meine Regeln.


Nicht eher: eure Beziehung, eure Regeln? Deine Partnerin ist ja nicht dein Eigentum?

23.12.2020 12:02 • x 1 #628


K
Zitat von Goldy:
Deine Partnerin ist ja nicht dein Eigentum?


So wie ich ihn lese schon. Gehört ja zu den Regeln. Macht ja nix. Ist klar definiert und es dürfte genau die Häschen anlocken die er auch möchte und ihn dafür anhimmeln. Funktioniert also und Beide haben was davon. Who cares?

23.12.2020 12:06 • #629


S
Ich schätze, dass einige, die eine polyamore Lebensgestaltung einnehmen wollen, am Ende mit diversen F+ Geschichten dastehen.

23.12.2020 12:17 • #630


A


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