1632

Treue und Vertrauen eine Illusion?

NurBen
Also ich mag Frauen wie meinen Kaffee. Und ich mags nicht wenn irgendein Schw*nz mir Sahne in meinen Kaffee kippt.

22.12.2020 19:04 • x 2 #571


S
Um was geht es eigentlich?

Wir stellen doch hier andauernd übereinstimmend fest, dass jeder machen kann was er will.

Was meint ihr? Was passiert, wenn polyamore Neigungen nicht ausgelebt werden?
Bleiben wir bei dem Beispiel, dass der Partner etwas nicht will.
Also ich vermute da einen unlösbaren Konflikt.

22.12.2020 19:46 • x 1 #572


A


Treue und Vertrauen eine Illusion?

x 3


paulaner
Zitat von Anonymous123:
Nein das ist wohl falsch verstanden worden.

Wenn man gemeinsam beschließt die Beziehung zu öffnen, dann bleibt trotzdem die Beziehung zu meinem Partner gleich.

Es macht dann einfach keinen Unterschied mehr, ob mein Partner am Sonntag Nachmittag Tennis spielen geht oder mit jemand anderen S. hat.

Mein Verhältnis zu meinem Partner ändert sich ja deswegen nicht.

Das meine ich.
Alles vollkommen theoretischer Quatsch. Sorry!
Natürlich verändert sich die Beziehung. Und auch euer Verhältnis.

Und ob deine Partnerin Tennis spielen geht oder pop....also sorry...
Natürlich wäre das auch für dich was Anderes.

So richtig ernst kann ich dich nicht nehmen.

Bist du in einer Beziehung?

22.12.2020 20:33 • #573


S
Zitat von paulaner:
So richtig ernst kann ich dich nicht nehmen.


Vielleicht ist es auch nur eine Laune der Natur.
Relevanz hat es kaum.

22.12.2020 20:40 • x 1 #574


Nachtlicht
Zitat von Sohnemann:
Wir stellen doch hier andauernd übereinstimmend fest, dass jeder machen kann was er will.


Jein, das wird zwar immer mal wieder behauptet, aber bei näherer Betrachtung der Diskussion schwingt im Grunde permanent mit, dass man nur machen kann was man will, wenn man monogam sein möchte, denn alles andere ist doch irgendwie - durch welche Argumentation auch immer - verkehrt, verkorkst oder sonstwie in die Tasche gelogen.

Zitat von Zugaste:
Aber den Menschen, die das anders leben von vornherein zu unterstellen, sie machen sich was vor, sie ändern einfach die Spielregeln, sie respektieren die Wünsche des Partners nicht...


Genau das stößt mir auch ein klein wenig auf in dieser Debatte. Immerhin sind wir schon länger von dem Punkt weg, an dem irgendwer reingrätscht und dich darüber empört, dass wir wohl anscheinend Lügen und Betrügen gut finden würden.

Zitat von NurBen:
Sorry, aber das im Regelfall beide damit einverstanden sind, glaube ich nicht.


Dann macht die Diskussion mit dir für mich keinen Sinn, weil du von etwas völlig anderem redest als ich, ich rede hier nämlich von einvernehmlich entworfenen Beziehungsmodellen mündiger Erwachsener.

Zitat von Plentysweet:
Man fühlt sich selbst nicht wert genug, daß man einem Partner abverlangt oder ihn bittet/auffordert, 6uell einem treu zu sein. Man steht nicht genug für sich ein. Ist man es nicht wert, dass sich der Partner nur einem selbst zuwendet? Gestattet man ihm anderswo zu verkehren, ist es für mich ein Eingeständnis der eigenen Wertlosigkeit.


Danke für deine sehr deutliche Erläuterung, nun verstehe ich zumindest wie du das meinst.

Ist dir denn auch klar, dass du damit gerade mir sagst, ich sollte mich in deinen Augen quasi als wertlos betrachten? Weil ich mich nämlich, anders als du es tätest, nicht davon erniedrigt oder beschädigt fühle, dass mein Partner, mit dem ich eine polyamore Beziehung geführt habe, neben mir noch andere Se*partner hatte? Weil ich meinen Wert (!) als Mensch und Partnerin nicht davon abhängig gemacht habe, im Bett die einzige für ihn sein zu müssen?

Wenn überhaupt, könnte deine Annahme zutreffen auf Menschen, die unglücklich in den von NurBen beschriebenen zwangsgeöffneten Beziehungen verharren, aber wohl eher nicht auf Leute die sich gern, bewusst und aus eigenem Antrieb für solch ein Beziehungsmodell entscheiden.

Zitat von paulaner:
Man kann das übrigens auch genau umdrehen.
Ein Paar lebt eine offene Beziehung.
Plötzlich hat einer den Wunsch nach Exklusivität.
Ist dasselbe in Grün.


Ja, ist es. Und jetzt stellen wir uns noch vor, der andere würde in dem Moment die Beziehung beenden, in dem der mit dem Wunsch nach Exklusivität diesen mal ganz vorsichtig bei einem Glas Wein anspricht

22.12.2020 20:47 • x 3 #575


paulaner
Zitat von Nachtlicht:
Ja, ist es. Und jetzt stellen wir uns noch vor, der andere würde in dem Moment die Beziehung beenden, in dem der mit dem Wunsch nach Exklusivität diesen mal ganz vorsichtig bei einem Glas Wein anspricht

Ja. Weil es eben dann sofort ein, wie Sohnemann sagt, unlösbares Problem ist. Ich sage ein fatales Dilemma.

22.12.2020 20:52 • #576


Nachtlicht
Zitat von Anonymous123:
Es macht dann einfach keinen Unterschied mehr, ob mein Partner am Sonntag Nachmittag Tennis spielen geht oder mit jemand anderen S. hat.


Anonymous123 ich weiß dass es genau so sein kann, bzw. sogar darüber hinaus zur Mitfreude kommen kann, aber das kann man Menschen kaum vermitteln, für die se*uelle Exklusivität essentiell ist und für die deren Fehlen das Todesurteil für eine Beziehung darstellt. Ich glaube, das ist einfach wirklich viel zu weit über den Tellerrand hinaus für die meisten Menschen. Und das meine ich nicht böse über die anderen, sondern das ist halt das gängige Schicksal wenn man einer Minderheitsmeinung anhängt, man bleibt immer ein Stück weit unverstanden.

22.12.2020 20:52 • x 1 #577


Nachtlicht
Zitat von paulaner:
Ja. Weil es eben dann sofort ein, wie Sohnemann sagt, unlösbares Problem ist. Ich sage ein fatales Dilemma.


Aber ist es das denn wirklich?

Würde es nicht ausreichen, die Beziehung erst dann zu beenden, wenn klar ist dass man wirklich auf keinen Fall jemals auf einen gemeinsamen Nenner kommen würde?

Würde man doch bei den anderen Beispielen (Auswandern, Kinderwunsch, lilagestreifter Carport) auch in Ruhe durchsprechen und mal gemeinsam Lösungen überlegen, Alternativen andenken, ggf. mal ausprobieren usw.

Mir erschließt sich diese Radikalität nicht, mit der schon das reine Gespräch abgewürgt werden muss.

22.12.2020 20:55 • x 1 #578


S
Zitat von Nachtlicht:
Mir erschließt sich diese Radikalität nicht, mit der schon das reine Gespräch abgewürgt werden muss.


Weil es für einige Männer schlicht verlockendere Lösungen gibt, als eine schöne Frau vom Ausleben ihrer Vorlieben zu versuchen abzuhalten .

22.12.2020 21:10 • #579


NurBen
Zitat von Nachtlicht:
Würde es nicht ausreichen, die Beziehung erst dann zu beenden, wenn klar ist dass man wirklich auf keinen Fall jemals auf einen gemeinsamen Nenner kommen würde?

Nehmen wir mal an ihr seid ein Paar und wünscht euch Kinder. Ihr heiratet und nach 10 Jahren sagt er, dass er doch keine will oder kann aus gesundheitlichen Gründen keine bekommen.
Du hast aber immer noch einen Kinderwunsch. Wäre es sinnig die Beziehung weiter zu führen? Denn an der Beziehung ändert sich ja nichts. Oder ist das weiterführen der Beziehung (mit der Akzeptanz keine Kinder zu bekommen), dann dein gemeinsamer Nenner von dem du sprichst? Glaubst du dann, dass du in der Lage bist darüber hinwegzusehen?

22.12.2020 21:20 • x 2 #580


Nachtlicht
Zitat von Sohnemann:
Weil es für einige Männer schlicht verlockendere Lösungen gibt


Ich bin mir nicht sicher, wie oberflächlich dieses Beziehungsbild ist, das du da transportierst.

Aber ich bin mir sicher, dass es in meiner Welt keine gute Idee ist, Fakten zu schaffen aufgrund der Vorwegnahme von möglichen Ergebnissen noch zu führender Verhandlungen.

Zitat von NurBen:
Nehmen wir mal an ihr seid ein Paar


Es gibt Dinge, bei denen man übereinkommen kann, und Dinge, bei denen man es nicht kann.

Um welche Dinge es sich letztlich konkret handelt, muss man ja erstmal gemeinsam herausfinden.

Wird man aber nicht, wenn man sich die Finger in die Ohren steckt und schreiend rausrennt, sobald man glaubt, vor einem unvereinbaren Problem zu stehen.

Was mich halt wundert ist die fehlende Bereitschaft einzelner, miteinander wirklich zu reden, in Kombination mit der Bereitschaft, stattdessen lieber sofort zu beenden.

22.12.2020 21:32 • x 5 #581


S
Zitat von Nachtlicht:
Aber ich bin mir sicher, dass es in meiner Welt keine gute Idee ist, Fakten zu schaffen aufgrund der Vorwegnahme von möglichen Ergebnissen noch zu führender Verhandlungen.


Sie kann sich frei entscheiden und ihren Begierden folgen.
Es wird darüber nicht verhandelt.

22.12.2020 21:39 • #582


L
Zitat von Nachtlicht:
Meine Frage war, worin genau du denn den von dir ja mehrfach vermuteten fehlenden Selbstwert siehst, wenn jemand sich nicht davon gestört fühlt zu wissen, der Partner verkehrt gelegentlich auch mit jemand anderem. Bzw. wie du diese Vermutung begründest. Vielleicht verstehe ich es ja besser, wenn du es erklärst.


Super vielschichtiges Thema...

Muss nicht sein, aber ich denke, dass da schon was dran sein kann mit dem fehlenden Selbstwert...

Es ist schon die höchste Form der Verbindung/Intimität sich nur einer Person zu schenken, also das ganze Leben in partnerschaftlicher Hinsicht eben nur mit einem Menschen teilen zu wollen.

Das heißt nicht, dass es funktionieren muss. Aber ich empfinde es auch so, dass es wertschätzender ist, wenn ein Mensch nur mich als Partner möchte, als wenn er mich UND andere will.

Nicht in der Hinsicht, dass ein Mensch per se wertvoller ist als ein anderer, sondern ich eben die wichtigste Person in seinem Leben bin.

Solange es ganzheitlich (also keine reinen 6Geschichten) ist finde ich Polyamorie gar nicht so verkehrt, aber es führt eben schon, rein zeitlich allein, dazu, dass man seine Kräfte auf mehrere Leute verteilt, so dass Intimität flöten gehen muss. (was natürlich die Verfechter dieses Lebensstils nicht so sehen)

22.12.2020 21:51 • #583


A
Zitat von paulaner:
Das meine ich.
Alles vollkommen theoretischer Quatsch. Sorry!
Natürlich verändert sich die Beziehung. Und auch euer Verhältnis.
Und ob deine Partnerin Tennis spielen geht oder pop....also sorry...
Natürlich wäre das auch für dich was Anderes.
So richtig ernst kann ich dich nicht nehmen.


Was genau würde sich denn in der Beziehung deiner Meinung nach ändern, wenn es meinem Partner und mir nichts ausmacht, dass wir noch andere S. partner haben?
Du sagst das so selbstverständlich, begründen tust du es aber nicht.

22.12.2020 22:24 • #584


Z
Zitat von NurBen:
Also ich mag Frauen wie meinen Kaffee. Und ich mags nicht wenn irgendein Schw*nz mir Sahne in meinen Kaffee kippt.


Müsste es da nicht heißen, du magst deine Frau/ Partnerin wie Kaffee?

Andere haben mit Kaffee- Sahne eben gar kein Problem und mich kannst du mit Kaffee jagen.

Zitat von leilani:
Muss nicht sein, aber ich denke, dass da schon was dran sein kann mit dem fehlenden Selbstwert...


Es gibt bestimmt Menschen in polyamoren Beziehungsformen, die kein guten Selbstwert haben.
Die gibt es aber eben auch in monogamen Beziehungen.

Nur die Schlussfolgerung, dass es mangelnder Selbswert ist, weil man keine Exklusivität fordert ist eben nicht immer gegeben und auch in meinen Augen nicht primär entscheidend.

Solche Schlussfolgerungen sind einfach zu wenig dimendional, finde ich.

22.12.2020 22:32 • x 2 #585


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag