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Treue und Vertrauen eine Illusion?

Plentysweet
Zitat von Nachtlicht:
Ich empfinde den Anspruch an se*uelle Exklusivität und die damit einhergehenden Dinge wie Kontrolle, Eifersucht etc. als Zeichen von zuwenig Selbstvertrauen und Bindungsproblematik.

Wenn ich jemand 6uell exklusiv für mich haben möchte, so ist das meiner Auffassung von Intimität geschuldet. Und zwar das Wort sagt es schon: Intim.
Intim ist etwas, was ich nur mit meinem Beziehungspartner teile und da auch lassen möchte. Und ich brauche es, daß er es genau so handhabt. Das ist ganz einfach.

22.12.2020 17:15 • x 4 #541


A
@Nachtlicht

Es ist immer wieder eine Freude deine Beträge zu lesen. Jeder einzelne Satz trifft wie ein Pfeil mit Eleganz und Präzision genau ins Schwarze

22.12.2020 17:16 • x 2 #542


A


Treue und Vertrauen eine Illusion?

x 3


S
Ben möchte keine offene Beziehung und hat auch kein Bock auf den Stress aus diesem Konflikt.

Dann lieber ne Andere, die gerade monogam ist.

D.h., er stellt sich an die erste Stelle in seinem Leben.
Und da gehört er auch hin

22.12.2020 17:20 • #543


Z
Zitat von paulaner:
Und wenn er das kommuniziert, und seine Partnerin das nicht respektiert, dann ist ihr das, was für Ben wichtig ist, egal. Sie schätzt seine Wünsche nicht wert!


Das stimmt so nicht, finde ich. Ich muss doch in einer Partnerschaft nicht jeden Wunsch, der mein Partner äußert wichtig finden um ihn zu respektieren.
Ich darf ja auch meine eigene Meinung zu dem Wunsch haben, oder nicht?

Zitat von Nachtlicht:
Das finde ich irgendwie lustig, denn mir geht es genau umgekehrt. Ich empfinde den Anspruch an se*uelle Exklusivität und die damit einhergehenden Dinge wie Kontrolle, Eifersucht etc. als Zeichen von zuwenig Selbstvertrauen und Bindungsproblematik.


Sehe ich auch so.

Zitat von Plentysweet:
Respekt ist auch Wertschätzung, Anteilnahme, ein echtes Interesse am anderen, sich selbst zurückstellen.


Sich selbst zurückstellen, tue ich nicht bei einem Partner, nur für meine Kinder. Für mich hat seine eigenen Bedürfnisse zurückstellen überhaupt nix mit Wertschätzung zu tun.
Ich nehme Rücksicht. Aber warum sollte ich meine Bedürfnisse zurück stellen?

Zitat von NurBen:
In der Regel sind es ja keine gesunden Beziehung indem der 6uelle Horizont erweitert wird, sondern kaputte Beziehung und die Öffnung ist nur ein fauler Kompromiss.
In dem Fall ist die Öffnung einfach nur ein Festhalten und nach was Besseren Ausschau halten


Woher nimmst du nur dein Wissen? Du denkst anscheinend immer nur in deinen Kategorien.
Das, was du beschreibst, ist Warmwechseln. Und dem Partner das aber nicht ehrlich sagen.

Zitat von NurBen:
Als Mann der 90% der Lebenserhaltungskosten trägt, könnte ich doch theoretisch das Gleiche machen.
Sprich: Meine Frau will s3xuell nicht verzichten, ich möchte finanziell nicht verzichten.
Ergo trage ich nicht mehr 90% der Kosten, sondern nur noch 50%.


Damit du die Wahrscheinlichkeit minderst, dass deine Partnerin ausschert, ob offen oder heimlich, ist es ja eventuell eine gute Idee, so wie du es nennst Versorger und Stecher in einer Person zu sein und dir eine Partnerin zu suchen, die selbstsicher und -bewusst ist.
Wenn du 90% der Kosten trägst, bist du aber ganz schnell in der Versorgerrolle.
Nur mal so als Anmerkung

22.12.2020 17:23 • x 2 #544


Notperfect
Zitat von Nachtlicht:

Hier meine ich einen Denkfehler wahrzunehmen, bzw. ein klassisches Vorurteil. Dauerhafte Unzufriedenheit ebnet mit höherer Wahrscheinlichkeit den Weg in eine emotionale Affäre, aber für eine se*uelle Affäre oder Eskapade bedarf es keinerlei Unzufriedenheit, lediglich den Wunsch nach Abwechslung, Ergänzung etc.


Ok, das nehme ich gerne als weiteren Denkanstoss. Eine emotionale Affäre könnte ja aber auch in einer S. enden.

Das tatsächliche Suchen nach Affären/ Seitensprüngen, ohne, dass das mit dem Partner so vereinbart wurde, finde ich, ist noch mal ein ganz anderes Kaliber.

22.12.2020 17:24 • #545


A
Zitat von Sohnemann:
Ben möchte keine offene Beziehung und hat auch kein Bock auf den Stress aus diesem Konflikt.
Dann lieber ne Andere, die gerade monogam ist.
D.h., er stellt sich an die erste Stelle in seinem Leben.
Und da gehört er auch hin


Wo habe ich ihm dieses Recht bitte abgesprochen? Seine Begriffsverwendung bleibt trotzdem falsch.

22.12.2020 17:24 • #546


Nachtlicht
Zitat von Plentysweet:
Wenn ich jemand 6uell exklusiv für mich haben möchte, so ist das meiner Auffassung von Intimität geschuldet. Und zwar das Wort sagt es schon: Intim.
Intim ist etwas, was ich nur mit meinem Beziehungspartner teile und da auch lassen möchte. Und ich brauche es, daß er es genau so handhabt. Das ist ganz einfach.


Ja, dem widerspreche ich doch auch gar nicht, im Gegenteil ich kann das verstehen und kenne das Gefühl ja auch. Aber ich kenne eben auch aus langjähriger Erfahrung heraus das andere Gefühl, nämlich keine Exklusivität zu benötigen. Meine Frage war, worin genau du denn den von dir ja mehrfach vermuteten fehlenden Selbstwert siehst, wenn jemand sich nicht davon gestört fühlt zu wissen, der Partner verkehrt gelegentlich auch mit jemand anderem. Bzw. wie du diese Vermutung begründest. Vielleicht verstehe ich es ja besser, wenn du es erklärst.

Vielen Dank @Anonymous123 für deine freundlichen Worte!

22.12.2020 17:26 • x 1 #547


NurBen
Zitat von Anonymous123:
es ist ja trotzdem nur deine eigene vorstellung von einer beziehung unter für dich klar definierten parametern.

Im Idealfall hat man die selben Vorstellungen von der Beziehung und den Parametern wie Treue etc.
Und da kommt doch mein Einwand ins Spiel. Wenn sie die Parameter plötzlich ändern will (bspw. Treue), warum sollte ich meine Parameter (bspw. Finanzen) nicht auch einfach ändern!? Warum sollte ich mich weiter an den Beziehungsvereinbarungen halten?
Wie gesagt, wenn BEIDE den gleichen Parameter ändern wollen, sollen sie es tun. Mein Einwand war, dass einer der Parteien es will und die andere mitzieht bspw. durch Angst die Frau oder die Kinder zu verlieren.

Zitat von Anonymous123:
Verstehe sein Argument daher nicht, dass seine Frau dadurch nicht mehr für ihn sorgt? Die Beziehung zueinander ändert sich dadurch doch nicht.

Gleiches könnte ich doch auch im Bezug auf die Finanzen sagen:
Das du plötzlich 50% der Miete tragen musst, ändert doch nichts an unsere Beziehung.
Doch tut es. Dann würde die Frau auch denken Moment mal, ich bin doch seine Frau und nicht seine WG-Partnerin?
Sprich; Sie würde sich nicht mehr als meine Frau fühlen.
Rate mal: Indem sie mit anderen Männer schläft würde ich mich nicht mehr als ihr Mann fühlen.

Zitat von Nachtlicht:
Das wäre mir neu, dass es so eine Regel gibt, tatsächlich sehe ich die Mehrheit da wo du die Ausnahme vermutest.

Sorry, aber das im Regelfall beide damit einverstanden sind, glaube ich nicht.
Dafür habe ich auch schon zu oft im privaten Umfeld mitbekommen, was sich wirklich hinter der Öffnung steht und das sind in den seltensten Fällen beide.

Zitat von Nachtlicht:
Irgendwo müssen sie ja alle herkommen, die Sw*nger und Polys und OBs und natürlich auch die Heerscharen an heimlichen Fremdgehern

Sorry, aber ich kann nicht in einen Sw1ngerclub geben und sagen Siehste, offene Beziehung funktionieren super.
Das ist so, als würde ich in ein Fitnessstudio gehen und sagen Siehste, kaum Übergewichtige.

Zitat von Zugaste:
so wie du es nennst Versorger und Stecher

Das ist für mich eine Beziehung. Ein guter fürsorgender Mann UND ihr Liebhaber sein.
Und wenn sie kein Interesse an mich als Liebhaber hat, habe ich kein Interesse mehr ein fürsorgender Mann für sie zu sein.

22.12.2020 17:36 • x 1 #548


paulaner
Ich versuche das mal mit meinen Worten:
Ein Paar. Seit zehn Jahren zusammen. Exklusivität vereinbart.
Nun verändert sich einer der beiden. Und ihm ist Exklusivität nicht mehr wichtig. Dem anderen aber immer noch.
Dann ist es erstens völlig egal, ob der eine meint, dass Exklusivität ein gesellschaftlicher Irrtum ist, und es ist zweitens ebenso egal, warum dem anderen Exklusivität wichtig ist.
Das Einzige, was zählt ist, dass es ihm wichtig ist.
Dem Einen ist aber plötzlich Nicht-Exklusivität wichtig.
Was ist das?
Ein klassisches Dilemma.
Es könnte auch Kinderwunsch des einen versus auf keinen Fall Kinder des anderen sein.
Ist genau so ein Dilemma.
Und ist meistens das schleichende Ende einer Beziehung. Es sei denn einer von beiden verzichtet auf sein Wichtiges. Aber auch das führt fast immer zu großer Unzufriedenheit, und dann eben doch oft in Trennung, oder eben Auswärtsspiel.

Was aber immer wichtig ist in solchen Situationen...Respektvoller Umgang miteinander!

22.12.2020 17:37 • x 2 #549


Plentysweet
Zitat von Nachtlicht:
Meine Frage war, worin genau du denn den von dir ja mehrfach vermuteten fehlenden Selbstwert siehst, wenn jemand sich nicht davon gestört fühlt zu wissen, der Partner verkehrt gelegentlich auch mit jemand anderem. Bzw. wie du diese Vermutung begründest. Vielleicht verstehe ich es ja besser, wenn du es erklärst.

Ganz einfach. Man fühlt sich selbst nicht wert genug, daß man einem Partner abverlangt oder ihn bittet/auffordert, 6uell einem treu zu sein. Man steht nicht genug für sich ein. Ist man es nicht wert, dass sich der Partner nur einem selbst zuwendet? Gestattet man ihm anderswo zu verkehren, ist es für mich ein Eingeständnis der eigenen Wertlosigkeit. So sehe ICH das halt .

22.12.2020 17:37 • x 2 #550


6rama9
Zitat von Notperfect:
versuche eine Erklärung, warum so viele tatsächlich an der Treue scheitern:

Dem ist nicht so. Die meisten Ehen scheitern nicht an Untreue. Die meisten Ehen scheitern an mangelnder Loyalität und mangelnder Freundschaft zum Partner. Das ist das berühmte Auseinanderleben... ein Zustand wo die Bedürfnisse des Partners im Alltag entweder nicht mehr wahrgenommen oder bewusst ignoriert werden.

22.12.2020 17:42 • x 2 #551


S
Ich schätze es ist so wie in vielen anderen Bereichen auch.

Ein sehr geringer Prozentsatz hinterm Komma ist für solche Konstrukte psychisch-seelisch voll geeignet.

Ein paar Prozent wachsen rein.

Und 90% machen
sich was vor und rennen gegen die Wand

22.12.2020 17:44 • x 1 #552


NurBen
Zitat von paulaner:
Es könnte auch Kinderwunsch des einen versus auf keinen Fall Kinder des anderen sein.
Ist genau so ein Dilemma.

Ganz richtig. Wenn die Frau eine Ehe eingeht, weil der Mann sagt Du bist es, mit dir will ich Kinder. und nach 10 Jahren sagt Na, ich will doch keine. Wird das auch nicht auf Begeisterung stoßen. Das passiert, wenn man mitten im Spiel die Spielregeln ändern will.
Klar, kann die Frau dann gehen. Aber Andere sagen sich Naja, wir haben ja ein schönes Leben und ich liebe ihn. und akzeptieren das. Das heißt aber nicht, dass man damit einverstanden ist.

22.12.2020 17:50 • #553


A
Zitat von NurBen:
Im Idealfall hat man die selben Vorstellungen von der Beziehung und den Parametern wie Treue etc.
Und da kommt doch mein Einwand ins Spiel. Wenn sie die Parameter plötzlich ändern will (bspw. Treue), warum sollte ich meine Parameter (bspw. Finanzen) nicht auch einfach ändern!? Warum sollte ich mich weiter an den Beziehungsvereinbarungen halten?
Wie gesagt, wenn BEIDE den gleichen Parameter ändern wollen, sollen sie es tun. Mein Einwand war, dass einer der Parteien es will und die andere mitzieht bspw. durch Angst die Frau oder die Kinder zu verlieren.
Gleiches könnte ich doch auch im Bezug auf die Finanzen sagen:
Das du plötzlich 50% der Miete tragen musst, ändert doch nichts an unsere Beziehung.
Doch tut es. Dann würde die Frau auch denken Moment mal, ich bin doch seine Frau und nicht seine WG-Partnerin?
Sprich; Sie würde sich nicht mehr als meine Frau fühlen.
Rate mal: Indem sie mit anderen Männer schläft würde ich mich nicht mehr als ihr Mann fühlen.


also das halte ich schon für ein sehr abwegiges szenario, dass einer die beziehung öffnen will und der andere es nur aus angst den partner zu verlieren erlaubt und dann als trotzreaktion (?) dafür die geldmittel kürzt. entweder du kommst mit der öffnung der beziehung klar und dann gilt das auch für euch beide oder du kommst eben nicht damit klar und ihr trennt euch. dieses quid pro quo modell von dir ist doch albern.

auch der vergleich mit dem geld hinkt. intimität und S. zwischen euch müssen ja nicht zwingend weniger werden, für die beziehung macht es damit keinen unterschied, also wie rechtfertigst du dann die streichung der geldmittel?

und wenn du dich nicht mehr als mann fühlst, wenn deine frau mit anderen männern schläft, ist ein fortführen der beziehung in diesem szenario ohnehin meiner meinung nach zum scheitern verurteilt und du kannst dich auch gleich trennen. ein komisches gedankenspiel.

22.12.2020 18:03 • #554


Notperfect
Zitat von 6rama9:
Dem ist nicht so. Die meisten Ehen scheitern nicht an Untreue. Die meisten Ehen scheitern an mangelnder Loyalität und mangelnder Freundschaft zum Partner. Das ist das berühmte Auseinanderleben... ein Zustand wo die Bedürfnisse des Partners im Alltag entweder nicht mehr wahrgenommen oder bewusst ignoriert werden.


Ich meinte, dass viele als Person an der Treue scheitern, nicht die Ehen selbst.

22.12.2020 18:11 • #555


A


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