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Treue und Vertrauen eine Illusion?

A
Zitat von NurBen:
Fremdküssen wäre für mich eine Geringschätzung der Partnerschaft.
Stelle dir vor es geht nicht um küssen und s3x, sondern um ein anderes Beispiel.
Dein Mann macht einer anderen Frau Geschenke, fährt mit ihr im Urlaub, macht Unternehmungen. Wäre das nicht auch eine Geringschätzung deiner Ehe!?


das ist der springende punkt. du selbst bewertest das fremdküssen als geringschätzung der partnerschaft, damit ist fremdküssen für dich etwas verwerfliches, was von dir nicht toleriert wird.

du könntest fremdküssen aber auch positiv bewerten, wie z.b. ich freue mich für meinen partner, dass er spaß daran hat, dann wäre es nicht mehr verwerflich für dich und es würde dich nicht verletzen.

du müsstest nicht einmal so weit geht es positiv zu bewerten, du könntest es auch einfach neutral bewerten und sagen schwamm drüber, deshalb rege ich mich doch nicht auf.

die verletzung ensteht doch erst durch unsere bewertung.
aber wir drehen uns im kreis und ich wiederhole mich.
denke ich habe in zahlreichen beiträgen meine position klar formuliert.

21.12.2020 15:03 • #331


Hola15
Ok, ich werfe mich mal den Geiern zum Frass vor.
Ich würde meine Situation zwar nicht als polyamor bezeichnen, aber wenn man es genau betrachtet ist sie es sogar vlt.

Mein Mann und ich waren ca 18 Jahre ein Paar. Wie das oft so ist haben wir mit den Kindern die Partnerschaft aus den Augen verloren. Und, es lief bereits schon Jahre S. nichts mehr. Er wollte nicht. Ich versuchte darüber ins Gespräch zu kommen und machte allerlei Vorschläge. Nichts zu machen. Nun war ich noch nichtmal 40 und da für mich S. auch eine Lebensenergie darstellt, die ich nicht FÜR IMMER vermissen wollte hatte ich mich damals auch mit dem Konzept der Polyamorie beschäftigt. Allerdings .. unsere Gefühle füreinander waren auch tatsächlich eher nur noch geschwisterlich.
Schlussendlich haben wir für uns das Konzept entworfen uns als Paar (begehrende Gefühle. S., etc.) zu trennen aber andere Dimensionen einer Partnerschaft noch gemeinsam, in Verbundenheit, Sympathie und Loyalität gemeinsam zu bewerkstelligen. Mann könnte es vergleichen mit dem was ich mir vorstelle was bis vor einigen Jahrzehnten noch "Ehe" hauptsächlich bedeutete: gemeinsames erwirtschaften, gemeinsamer Haushalt, gemeinsame Kindererziehung.
Übrigens kam mir mein Mann durchaus erleichtert vor, als ich insbesondere den Punkt S. ausgelagert habe. Es kann also auch eine Bürde sein alles erfüllen zu müssen.

Ich hatte jetzt sechs Jahre eine Beziehung wie sie die meisten von euch vermutlich verstehen (Verliebtheit, liebe im klassischen Sinne, S., Verbundenheit und Nähe). Dieser Mann konnte jederzeit kommen, war von meinem "Mann" absolut akzeptiert und wir waren auch gemeinsam in Urlaub zb.

Mein "Mann" scheint die Situation wie sie ist, auch zu genießen. Er hat nach wie vor seine Kinder um sich, genießt den sicheren Hafen und das loyale Zusammensein und gegenseitige unterstützen.

Uns wollte nicht in den Kopf, weshalb man eine Beziehung komplett durchtrennen muss, nur weil Teilbereiche nicht mehr kompatibel sind. Ich weiß auch nicht ob es gegenüber der Kinder ein besseres Licht von Beziehungen macht, wenn ihr Vater plötzlich komplett abgekanzelt und quasi aus dem gemeinsamen Leben gestrichen werden soll. Es ist auch eine Beziehung. Nur jetzt auf anderer Ebene. Lebt man seinen Kindern damit nicht viel eher vor, dass Beziehungen wertvoll sind und nicht "weggeworfen" werden .. einfach so ?!

21.12.2020 15:04 • x 5 #332


A


Treue und Vertrauen eine Illusion?

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F
Zitat von Knutuschi:

Welchen Teil von 'meine Partnerin darf machen was sie will' hast Du nicht verstanden?

Auch dich kräftig in die Eier treten? Ich meine, den Schmerz solltest du wirklich nicht persönlich nehmen. Der ist doch nur anerzogen. Wo ist der Sinn von diesem ekelhaften Schmerz überhaupt XD bewerte ihn positiv.

21.12.2020 15:05 • x 1 #333


Plentysweet
Zitat von Anonymous123:
deshalb gleich die beziehung beenden, damit bestrafst du dich doch vor allem selbst.

Nein. Damit bleibe ich wertestabil und konsequent und mir selber gegenüber ehrlich.
Zitat von Anonymous123:
und würden wir ein fremdküssen nicht so unfassbar verwerflich bewerten, würde es uns auch nicht verletzen.

Es verletzt uns aber!

Warum beantwortest Du meine Frage nicht?
Zitat von Knutuschi:
Wenn kein Bock auf Drama Bindungsangst bedeutet, bin ich sicherlich die Definition von Bindungsangst.

Nein. Bindungsangst im Sinne von: Nicht zu seinen Bindungsbedürfnissen zu stehen.

21.12.2020 15:06 • #334


Plentysweet
Zitat von Anonymous123:
die verletzung ensteht doch erst durch unsere bewertung.

.
Man bewertet aber immer. Das ist menschlich.

21.12.2020 15:08 • #335


F
Zitat von Hola15:
Ok, ich werfe mich mal den Geiern zum Frass vor. Ich würde meine Situation zwar nicht als polyamor bezeichnen, aber wenn man es genau betrachtet ist sie es sogar vlt. Mein Mann und ich waren ca 18 Jahre ein Paar. Wie das oft so ist haben wir mit den Kindern die Partnerschaft aus den Augen verloren. Und, es lief bereits schon Jahre S. nichts mehr. Er wollte nicht. Ich versuchte darüber ins Gespräch zu kommen und machte allerlei Vorschläge. Nichts zu machen. Nun war ich noch nichtmal 40 und da für mich S. auch eine Lebensenergie ...

Das ist nicht poly. Bei poly hat man mit allen seinen Partnern regelmässig 6.
Du lebst die Papa/Onkelchen geschichte. Ohne Gleichwertigkeit, ohne Augenhöhe.

21.12.2020 15:08 • x 1 #336


Hola15
Zitat von Frollo:
Das ist nicht poly. Bei poly hat man mit allen seinen Partnern regelmässig 6.
Du lebst die Papa/Onkelchen geschichte.



Wer sagt, dass poly immer S. mit allen sein muss. Sehe ich nicht so und verstehe ich auch nicht so

21.12.2020 15:08 • #337


A
Zitat von Plentysweet:
.
Man bewertet aber immer. Das ist menschlich.



du hast aber die wahl, WIE du eine situation bewertest, positiv oder negativ...
dafür muss man sich kritisch mit der situation auseinandersetzen und hinterfragen ob die initialen gefühle die sie in mir auslöst, wirklich ihre berechtigung haben.

21.12.2020 15:10 • #338


K
Zitat von Hola15:
Lebt man seinen Kindern damit nicht viel eher vor, dass Beziehungen wertvoll sind und nicht weggeworfen werden .. einfach so ?!


Würde ich so nicht pauschalisieren wollen.
Vorleben - mag ich. Ganz gleich was.
Kindern irgend einen vermeintlichen Wert vorgeben, mag ich gar nicht. Ist immer subjektiv. Analog wäre es mir nämlich genauso wichtig Kindern Beziehungsabbrüche vorzuleben damit Kinder erleben können, dass Beziehungsabbrüche weder das Ende der Welt noch Ende des Lebens oder sonstwae bedeuten. Gerade diese Kompotenz mit Beziehungsabbrüchen umzugehen ist im Leben bedeutend wichtiger als Beziehungen auf Teufel komm raus beibehalten zu wollen.

Das bedeutet im Umkehrschluss nicht, jede Beziehung als wertlos zu betrachten und war nicht abwertend auf Deine Geschichte gemünzt.

Tatsächlich finde ich die als Beispiel, dass diese ganze Schwarz-Weiss Malerei totaoer Unsinn ist und immer kontextbezogen beurteilt werden sollte. Nie dogmatisch.

21.12.2020 15:11 • x 3 #339


Hola15
Zitat von Frollo:
Das ist nicht poly. Bei poly hat man mit allen seinen Partnern regelmässig 6.
Du lebst die Papa/Onkelchen geschichte. Ohne Gleichwertigkeit, ohne Augenhöhe.


Ehrlich gesagt finde ich deine Beiträge oft ziemlich anmaßend. Weshalb keine Gleichwertigkeit ? Weshalb keine Augenhöhe ?

21.12.2020 15:12 • #340


K
Zitat von Plentysweet:
Nein. Bindungsangst im Sinne von: Nicht zu seinen Bindungsbedürfnissen zu stehen.


Achso. Und die hab ich und steh nicht dazu?

21.12.2020 15:13 • #341


Plentysweet
@Hola15
Lebst Du noch in dieser Konstellation?

@Knutuschi
Zitat:
Und die hab ich und steh nicht dazu?

Das kann ich nicht beurteilen.

21.12.2020 15:14 • #342


Hola15
Zitat von Plentysweet:
Lebst Du noch in dieser Konstellation?


Ja, seit sieben Jahren jetzt

21.12.2020 15:15 • x 1 #343


Plentysweet
Zitat von Anonymous123:
ob die initialen gefühle die sie in mir auslöst, wirklich ihre berechtigung haben.

Warum nicht? Warum sollten sie keine Berechtigung haben? Es sind DEINE Gefühle! Hast Du denn gar keinen Zugang zu Deiner Gefühlswelt?

21.12.2020 15:16 • x 1 #344


Hola15
Zitat von Knutuschi:
Analog wäre es mir nämlich genauso wichtig Kindern Beziehungsabbrüche vorzuleben damit Kinder erleben können, dass Beziehungsabbrüche weder das Ende der Welt noch Ende des Lebens oder sonstwae bedeuten. Gerade diese Kompotenz mit Beziehungsabbrüchen umzugehen ist im Leben bedeutend wichtiger als Beziehungen auf Teufel komm raus beibehalten zu wollen.


Da gebe ich dir auch recht. Wenn eine Beziehung tatsächlich nicht wertvoll ist. Das haben sie ja jetzt erlebt

21.12.2020 15:17 • x 2 #345


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