1632

Treue und Vertrauen eine Illusion?

Elfe11
Also, meiner Lebenserfahrung nach werden Liebe, Treue und Vertrauen über Bord geworfen, wenn der Partner eine vermeintlich bessere Partie machen kann. Dann ist er von heute auf morgen weg. Eine blondere Freundin, die in einer Bank arbeitet und ihm einen Kredit verschaffen kann. Eine, die ihm zum Einzug 19.000 Euro zum Hauskredit zuzahlt. Eine Freundin mit längerem brünettem Haar und besserer Haut und professionellen Mass. aus dem Job. Eine aus derselben Stadt, wo der Pendelstress entfällt. Eine Jüngere aus einem armen Land, exotisch und vorzeigbar, abhängig und ohne eigenes Leben. Zumindest war das bei mir immer der Trennungsgrund der Exen. Schnellebig wurde ausgewechselt. Wo werden seine Bedürfnisse am besten abgedeckt? Anfänglich große Liebe und Leidenschaft waren schnell vergessen. Das Neue reizte und war vielversprechender. Das Alte und Beständige, Zuverlässige kannte man ja bereits im Alltag. Da wurde Tam tam gemacht von den neuen Freundinnen. Die Ex oder Noch-Freundin schlecht geredet. Versprechungen gemacht und Future Faking betrieben.

20.12.2020 16:50 • #211


A
Zitat von Frollo:
Und wenn dein Partner sein Glück darin findet, dich um Treue zu bitten? Dann tust du dem natürlich auch nachkommen, oder? Freu dich für ihn, deine Liebe ist ja so bedingungslos, egal was ist.


wenn sich zwei menschen finden, die treue als notwendigkeit für eine beziehung erachten, dann können sie das doch auch so leben.

ich hinterfrage doch nur - ohne jegliche moralische bewertung - ob es sinnvoll ist an diesem konzept festzuhalten oder ob es, wie ich es in meinem letzten beitrag ausgeführt habe, nicht eher kontraproduktiv ist, weil es eben zur verletzung und enttäuschung führen kann.

20.12.2020 17:13 • #212


A


Treue und Vertrauen eine Illusion?

x 3


L
Zitat von Anonymous123:
ich hinterfrage doch nur - ohne jegliche moralische bewertung - ob es sinnvoll ist an diesem konzept festzuhalten oder ob es, wie ich es in meinem letzten beitrag ausgeführt habe, nicht eher kontraproduktiv ist, weil es eben zur verletzung und enttäuschung führen kann.

Du kannst aber auch mit deinem Konzept wie Du es verstehst, ...... verletzt und enttäuscht werden.

20.12.2020 17:50 • x 3 #213


Z
Ich finde und dass ist mir durch eigene Erfahrungen erst bewusst geworden, dass Treue und Exklusivität etwas ist, was ich nicht erwarte oder fordere, sondern etwas ist, was der Andere mir schenkt. Freiwillig, von sich aus.
So wie Aufmerksamkeit, Wertschätzung, Zuneigung.

Das Schlimmste an Untreue ist für mich der Betrug und die Lügen. Das kostet so viel Vertrauen.

Das ist bei polyamoren Beziehungen oder offenen Beziehungen ja meist ohne Lug und Betrug.

20.12.2020 18:00 • x 5 #214


Plentysweet
Zitat von Nachtlicht:
Für mich bedeutet Polyamory immer auch sowas wie ein Konzept der friedlichen Koexistenz.

Das hört sich schön an. Ich kann es mir allerdings gelebt, kaum vorstellen. Welchen Platz bekommt da z.B. die Eifersucht? Geht es wirklich so abgeklärt und verletzungsfrei zu, wie es beschrieben wird? Ich habe da weiterhin meine Zweifel.
Aber das macht ja auch nichts . Etwas selbst nicht leben zu können, heißt ja nicht, es nicht bei Anderen tolerieren zu können.
Vielleicht spricht diese Beziehungsform auch einen bestimmten experimentierfreudigen Typ Mensch an? Ich bin da eher klassisch gestrickt .

20.12.2020 18:55 • x 2 #215


I
Zitat von Anonymous123:


Schau mal: es ist FREIWILLIG sich auf eine Partnerschaft mit dir mit deinen Bedingungen einzulassen.

Nichts desto trotz sind deine Bedingungen aber Vorschriften, die bei Missachtung sanktioniert werden.
Es sind somit keine freiwilligen Regeln, die man ungestraft befolgen kann oder auch nicht, wenn man sich erst einmal darauf eingelassen hat.

Das interessante ist doch, warum du es für sinnvoll erachtest, überhaupt gewisse Beziehungs-Regeln aufstellen zu müssen?


Also stopp.
Wenn ich von Anfang an klar stelle das ich eine monogame Beziehung wünsche , und diese auch so bestätige. Dann ist das völlig freiwillig.
Will ich das nicht, gehe ich diese Beziehung nicht ein. Oder vertiefe sie nicht.

20.12.2020 19:50 • x 2 #216


paulaner
Zitat von Likos24:
Du kannst aber auch mit deinem Konzept wie Du es verstehst, ...... verletzt und enttäuscht werden.

Genau.
Wenn zwei Menschen sich zusammentun, dann gibt es IMMER die Gefahr, dass es Verletzungen gibt.

20.12.2020 20:05 • x 2 #217


I
Zitat von Anonymous123:
Das kann ich nur damit erklären, dass diese Menschen immer noch an dem Konzept der Liebe festhalten, welches Disney und sämtliche Liebeskomödien uns vermittelt. Das ist eben das Problem, wenn man Liebe an Bedingungen festmacht.


Völliger Unsinn den du da schreibst.
Dann bist du wohl auch eher bereit 6 zu dritt zu leben , wenn auch nicht direkt , dann aber wenigstens innerhalb eines kurzen Zeitraums.
Das heisst deine Frau kommt gerade vom Lover und du praktizierst dann wissentlich mit ihr ebenfalls Matratzensport.
Das allein schreckt schon die meisten Männer ab.
Aber wenn du dich nicht daran scheuerst.
Guten Appetit auch.

20.12.2020 20:08 • x 1 #218


E
LACH
Auch gut....

Wenn ich meinem Partner alles gönne, dann auch eine HEIMLICHE Affäre? Und es ist mir auch erlaubt, ihn anzulügen, damit ich ihn nicht zu Tode verletze? Hä?

Klingt alles wirklich logisch.

Und vor allem nach absolut wahrer Liebe.

Alter Schwede ...

Man kann sich viel einreden, wenn der Tag lang ist.

20.12.2020 20:26 • #219


E
Zitat von Anonymous123:

wenn sich zwei menschen finden, die treue als notwendigkeit für eine beziehung erachten, dann können sie das doch auch so leben.

ich hinterfrage doch nur - ohne jegliche moralische bewertung - ob es sinnvoll ist an diesem konzept festzuhalten oder ob es, wie ich es in meinem letzten beitrag ausgeführt habe, nicht eher kontraproduktiv ist, weil es eben zur verletzung und enttäuschung führen kann.


Warum?

Wenn man jemanden LIEBT, hat man nicht (niemals!) vor, mit einem anderen zu fi...

Klingt das für die heutige Welt wirklich so dermaßen absurd?

Traurig

Echt mehr als traurig...

20.12.2020 20:28 • #220


E
Zitat von Elfe11:
Also, meiner Lebenserfahrung nach werden Liebe, Treue und Vertrauen über Bord geworfen, wenn der Partner eine vermeintlich bessere Partie machen kann. Dann ist er von heute auf morgen weg. Eine blondere Freundin, die in einer Bank arbeitet und ihm einen Kredit verschaffen kann. Eine, die ihm zum Einzug 19.000 Euro zum Hauskredit zuzahlt. Eine Freundin mit längerem brünettem Haar und besserer Haut und professionellen Mass. aus dem Job. Eine aus derselben Stadt, wo der Pendelstress entfällt. Eine Jüngere aus einem armen Land, exotisch und vorzeigbar, abhängig und ohne eigenes Leben. Zumindest war das bei mir immer der Trennungsgrund der Exen. Schnellebig wurde ausgewechselt. Wo werden seine Bedürfnisse am besten abgedeckt? Anfänglich große Liebe und Leidenschaft waren schnell vergessen. Das Neue reizte und war vielversprechender. Das Alte und Beständige, Zuverlässige kannte man ja bereits im Alltag. Da wurde Tam tam gemacht von den neuen Freundinnen. Die Ex oder Noch-Freundin schlecht geredet. Versprechungen gemacht und Future Faking betrieben.


Es gibt aber auch Menschen MIT Charakter.. du hast sie anscheinend noch nicht kennengelernt?

Solche Beispiele sind arg erschreckend.

Es gibt Menschen mit Charakter, die einen echt und ernsthaft lieben.
Und denen bei solchen Geschichten die Spucke weg bleibt.

20.12.2020 20:32 • x 1 #221


A
Zitat von Reality:
Wenn man jemanden LIEBT, hat man nicht (niemals!) vor, mit einem anderen zu fi...
Klingt das für die heutige Welt wirklich so dermaßen absurd?
Traurig
Echt mehr als traurig...


in deiner Definition von Liebe mag das so sein. Aber Liebe bedeutet für jeden Menschen etwas anderes. Liebe kann doch auch bedeuten, seinen Partner nicht einzuschränken.

Liebe bedeutet für mich zu geben, nicht zu forden. Ich finde es eher befremdlich meine Liebe zu einem Menschen an Bedingungen zu knüpfen, frei nach dem Motto: ich liebe dich, aber nur wenn du bestimmte Sachen machst oder eben nicht machst.

Ich finde die Frage einfach interessant, warum es Menschen verletzt, wenn der eigene Partner mit anderen Menschen intim wird. Warum ist es ok, wenn der Partner mit einem Freund spazieren geht, aber nicht ok wenn sie sich küssen? Das ist doch interessant.

20.12.2020 20:39 • #222


Plentysweet
Zitat von Anonymous123:
Warum ist es ok, wenn der Partner mit einem Freund spazieren geht, aber nicht ok wenn sie sich küssen?

Ähm . Weil Intimität für die Meisten etwas Exklusives ist, was nicht mit jedem beliebig machbar ist.
Zur Intimität gehören ja auch Gefühle. Also bei mir zumindest.

Bist Du eigentlich jemand mit Bindungsangst? Bist Du mal sehr verletzt worden?

20.12.2020 20:43 • x 1 #223


A
Zitat von Plentysweet:
Ähm . Weil Intimität für die Meisten etwas Exklusives ist, was nicht mit jedem beliebig machbar ist.
Zur Intimität gehören ja auch Gefühle. Also bei mir zumindest.


Aber warum muss es etwas Exklusives sein? Man kann doch trotzdem Gefühle für einen anderen Menschen haben. Eine Partnerschaft hat doch auch ohne intime Exklusivät den gleichen Wert.

20.12.2020 20:49 • #224


Nachtlicht
Zitat von Zugaste:
Ich finde und dass ist mir durch eigene Erfahrungen erst bewusst geworden, dass Treue und Exklusivität etwas ist, was ich nicht erwarte oder fordere, sondern etwas ist, was der Andere mir schenkt. Freiwillig, von sich aus.
So wie Aufmerksamkeit, Wertschätzung, Zuneigung.

Das Schlimmste an Untreue ist für mich der Betrug und die Lügen. Das kostet so viel Vertrauen.

Das ist bei polyamoren Beziehungen oder offenen Beziehungen ja meist ohne Lug und Betrug.


Liebe @Zugaste du hast mal wieder ganz wesentliche Dinge prägnant auf den Punkt gebracht. Toller Beitrag, finde ich.

Zitat von Plentysweet:
Welchen Platz bekommt da z.B. die Eifersucht? Geht es wirklich so abgeklärt und verletzungsfrei zu, wie es beschrieben wird?


Naja, beschrieben wird doch ein Idealfall. Genau wie die monogame Beziehung als Idealfall beschrieben so wird: treu und exklusiv bis ans Lebensende, ohne Eifersucht und Verletzungen.

Was dann wirklich passiert, ist halt das echte, reale Leben und steht und fällt mit der Passung der Partner, ihrer Entwicklung und ihren Charaktereigenschaften, denke ich... Keine Beziehungsform egal ob mono oder nichtmono ist gefeit vor Enttäuschung, Verletzung, Fallengelassen werden und was einem noch so zustoßen kann in Partnerschaften.

Was Eifersucht angeht, so muss man damit natürlich konstruktiv umgehen können. Das muss man in einer monogamen Beziehung aber auch, wenn man nicht in einer Zwangsjacke enden will! Ich denke, entscheidende Faktoren sind hier wie da eine grundlegende emotionale und strukturelle Zuverlässigkeit, sowie das Bewusstsein, geliebt zu sein und eine gefestigte Position im Leben des anderen zu haben. Also im Grunde normale und wesentliche Bestandteile fester Beziehungen, der größte Unterschied dürfte das Fehlen des Anspruchs auf se*uelle Exklusivität sein.

Das ist wahrscheinlich einfach schwer vorstellbar, wenn man selbst sehr darauf getrimmt ist, dass se*uelle Treue DAS entscheidende Ding einer Beziehung sei und alles andere erst danach kommt. Ich habe da wohl eine andere Bedürfnispyramide, in der se*uelle Treue nicht allzu weit oben steht, bin auch so ein Typ der selbst in einer monogamen Beziehung ein Seitensprunggeständnis eher achselzuckend hinnehmen könnte (solang der Rest eben stimmt).

20.12.2020 20:54 • x 2 #225


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag