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Treue und Vertrauen eine Illusion?

Hola15
Zitat von Frollo:
Irgendwann kommt es zum Showdown. Du oder der Partner. Immer. Unausweichlich. Was machst du dann? Verzicht oder nicht XD
Das ist hier die Frage.


Ich weiß überhaupt nicht wie du drauf kommst, dass ich einen freiheitsliebenden Partner habe, oder dass ich das so lebe. Ich setzte mich nur damit auseinander weil es meiner Erfahrung nach genauso, wenn nicht eher, knirscht, wenn Beziehung nur aus Verboten bestehen und es nicht mal möglich ist sowas offen zu diskutieren.
Dann kommt es erst recht zu Lug und Betrug

20.12.2020 13:36 • #196


Hola15
Bin jetzt aber erstmal raus hier, weil ich auch noch andere Sachen zu tun habe

20.12.2020 13:38 • #197


A


Treue und Vertrauen eine Illusion?

x 3


A
Zitat von paulaner:
Wo habe ich das gesagt?
Es geht um freiwillig!
Beide!
Nochmal: man muss das ja nicht machen.
Ich finde ja den Begriff Partnerschaft absolut passend. Und in einer Partnerschaft haben Lügen, Betrug und Verletzung keinen Platz. Das will schlichtweg niemand.
Dann ist es keine Partnerschaft mehr, sondern Gegnerschaft.
Und das ist injeder Partnerschaft so. Völlig unabhängig von Liebe.



In dem du Bedingungen an eine Partnerschaft knüpfst, schreibst du deinem (zukünftigen) Partner ja schon in gewisser Weise vor, was er darf und was nicht.

Und wenn er sich nicht daran hält, wird das sanktioniert und führt im schlimmsten Fall zur Trennung.

Unabhängig davon bleibt es natürlich freiwillg, sich auf so eine Partnerschaft einzulassen, das bestreite ich ja nicht.

Wenn ich meinem Partner aber keine Vorschriften mache, gibt es weder Betrug noch die Notwendigkeit zu lügen. Und damit auch keine Verletzung.

20.12.2020 13:41 • #198


paulaner
Zitat von Anonymous123:
Wenn ich meinem Partner aber keine Vorschriften mache, gibt es weder Betrug noch die Notwendigkeit zu lügen. Und damit auch keine Verletzung.

Verstehst du den Unterschied zwischen freiwillig und meinem Partner Vorschriften zu machen wirklich nicht?

20.12.2020 13:45 • #199


F
Zitat von Hola15:

Ich weiß überhaupt nicht wie du drauf kommst, dass ich einen freiheitsliebenden Partner habe, oder dass ich das so lebe. Ich setzte mich nur damit auseinander weil es meiner Erfahrung nach genauso, wenn nicht eher, knirscht, wenn Beziehung nur aus Verboten bestehen und es nicht mal möglich ist sowas offen zu diskutieren.
Dann kommt es erst recht zu Lug und Betrug

Es ist wie gesagt alles rein hypothetisch. Aber wie ich vor Seiten schon sagte, es ist im Grunde sowieso egal. Man kommt nie drum herum ein Bedürfnis zumindest zu beugen, wenn Verzicht vielleicht ein zu drastischer Begriff für euch ist. Denn Bindung, echte tiefe Bindung an einen Menschen, etwas besonderes für ihn zu sein, auch gerade 6uell in einer eben 6uellen Beziehung, ist ein Grundbedürfnis. Polys verzichten gerne darauf und die Monogamen verzichten auf viele andere Kombinationen und Möglichkeiten und Variationen, die sie so natürlich dann nie mehr kennen lernen werden. Polys reden sich halt komischweise ein sie würden auf nichts verzichten, da das auf was sie verzichten eh nur Ego sei und weg kann.

20.12.2020 13:53 • #200


F
Zitat von Anonymous123:


In dem du Bedingungen an eine Partnerschaft knüpfst, schreibst du deinem (zukünftigen) Partner ja schon in gewisser Weise vor, was er darf und was nicht.

Und wenn er sich nicht daran hält, wird das sanktioniert und führt im schlimmsten Fall zur Trennung.

Unabhängig davon bleibt es natürlich freiwillg, sich auf so eine Partnerschaft einzulassen, das bestreite ich ja nicht.

Wenn ich meinem Partner aber keine Vorschriften mache, gibt es weder Betrug noch die Notwendigkeit zu lügen. Und damit auch keine Verletzung.

Natürlich gibt es eine Verletzung. Diese resultiert doch aus der emotionalen Bindung und nicht aus einem Regelwerk oder Vertrag. Wie kann man nur alles so dermassen rationalisieren? Ego also ich, wird wegrationalisiert. Verletzungen, Ansprüche ebenso. Was bleibt dann von einer Person überhaupt?

20.12.2020 13:55 • #201


A
Zitat von paulaner:
Verstehst du den Unterschied zwischen freiwillig und meinem Partner Vorschriften zu machen wirklich nicht?



Schau mal: es ist FREIWILLIG sich auf eine Partnerschaft mit dir mit deinen Bedingungen einzulassen.

Nichts desto trotz sind deine Bedingungen aber Vorschriften, die bei Missachtung sanktioniert werden.
Es sind somit keine freiwilligen Regeln, die man ungestraft befolgen kann oder auch nicht, wenn man sich erst einmal darauf eingelassen hat.

Das interessante ist doch, warum du es für sinnvoll erachtest, überhaupt gewisse Beziehungs-Regeln aufstellen zu müssen?

20.12.2020 14:02 • #202


A
Zitat von Frollo:
Natürlich gibt es eine Verletzung. Diese resultiert doch aus der emotionalen Bindung und nicht aus einem Regelwerk oder Vertrag. Wie kann man nur alles so dermassen rationalisieren?


Eine Verletzung entsteht nur dann, wenn du dein Selbstwert und dein Glück vom dem Handeln deines Partners abhängig machst. Genau das kritisiere ich ja.

20.12.2020 14:06 • #203


paulaner
Zitat von Anonymous123:
Schau mal: es ist FREIWILLIG sich auf eine Partnerschaft mit dir mit deinen Bedingungen einzulassen.

Nein!
Die Bedingungen von beiden!

Zitat von Anonymous123:
Das interessante ist doch, warum du es für sinnvoll erachtest, überhaupt gewisse Beziehungs-Regeln aufstellen zu müssen?

Weil ein zwischenmenschliches Miteinander ohne Regeln schlichtweg NIE funktioniert.

Aber wegen mir lassen wir das. Wir kommen nicht auf einen Nenner.

20.12.2020 14:08 • x 4 #204


F
Zitat von Anonymous123:

Eine Verletzung entsteht nur dann, wenn du dein Selbstwert und dein Glück vom dem Handeln deines Partners abhängig machst. Genau das kritisiere ich ja.

Eine Verletzung entsteht wenn meine Grenzen überschritten werden. Das kann ich nie vermeiden wenn ich unter Menschen bin, auch nicht wenn ich noch 10x vorgebe, keinerlei Grenzen zu haben.

20.12.2020 14:09 • #205


F
Naja, ich für mich habe hier trotzdem was gelernt. Polyarmorie ist und bleibt zwar für mich vom bisherigen Wissen ein Konstrukt, das eher so die auch hier früher übliche Grossfamilie nachbilden sollte, mit sehr unterschiedlichen Rollen, die die Beteiligten einnehmen und unterschiedlichen Fähigkeiten, die sie somit einbringen. Da ich selbst auch heute noch in so einer Grossfamilie eingebunden bin, suche ich das nicht von meinem 6ual-Partner. Dieser ist wirklich nur Partner, nicht Tröster, Mutti oder weiser gelehrter Gesprächspartner oder sowas in der Art, dafür habe ich Ommas, Tanten, Onkel, und natürlich meine wunderbare Mamma. So kann ich das verstehen und nachvollziehen, dass sowas alles natürlich EIN Partner für einen nicht sein kann. Von daher, Go for it.
Was ich ausdrücklich ablehne ist eine Sichtweise, dass Poly zum Schutz vor nahen Bindungen, Verletzungen, Aufbau von eigenem Ego, eigenen Wünschen und eigenen Grenzen oä eingegangen werden könnte. Man sollte wenn man poly lebt schon zu jedem Beteiligten versuchen eine sehr nahe Verbindung aufzubauen, was Menschen einfach dringend brauchen. Und dazu muss man auch wer sein, ein Ego haben, eine eigene Persönlichkeit darstellen. Und nicht wie Wasser sein das einfach unbekümmert dahin fliesst egal was für Dreck reingeworfen wird. Das schafft kein menschliches Wesen, man kann ja sogar hier Menschen kränken, die jahrelang poly gelebt haben oder es leben wollen, ohne sie überhaupt zu kennen und ohne ihnen im Entferntesten nahe zu stehen. Verletzt zu sein hat nichts mit der Beziehungsform zu tun die ich mir wähle. Von daher versucht bitte garnicht, es nicht zu sein.

20.12.2020 15:16 • #206


Nachtlicht
Zitat von Frollo:
In der Theorie klappt alles immer gut XD


Ja, wie das mit der Treue als scheinbare Lösung aller Probleme. Das klappt nämlich auch eher in der Theorie als in der Praxis, denn wenn alle die sich der Monogamie verpflichtet fühlen sich auch dran hielten, gäbe es wohl kaum so viele die vereinzelt oder auch anhaltend gegen ihre selbst aufgestellten Spielregeln verstoßen.

Zitat von Frollo:
Aber auf meine kritischen Anmerkungen wo es bei dem Konzept einfach hakt bzw es nur Vorgeheuchel von etwas ist, das ich in Wahrheit garnicht mitbringe, wird ja nicht oder nur pikiert reagiert.


Das liegt vielleicht daran, dass deine kritischen Anmerkungen vielfach zynisch und/oder abwertend rüber kommen, du nicht nachfragst sondern unterstellst und Menschen wie mir, die ich viele Jahre Erfahrung mit Polyamory/OB habe, Kindergarten oder Vorgeheuchel zuschreibst. Ich könnte einiges aus meinen Erfahrungen berichten, aber eingeladen fühle ich mich von dir dazu nicht, leider.

Zitat von Plentysweet:
Weil zwischen zwei Menschen etwas aufgebaut werden kann, kontinuierlich.


Ich verstehe dass hier der Transfer schwierig ist, das auf mehr als eine Person aufgeteilt zu denken. In serieller Monogamie hat man eine Partnerschaft nach der anderen, geht da durch die verschiedenen Entwicklungsstufen der Beziehung. Lebt man poly, hat man womöglich zwei Beziehungen parallel. Die eine vielleicht im Stadium langjährige Ehe mit allem was dazu gehört, die andere vielleicht im Stadium erste Zeit nach Absetzen der rosa Brille. Beides erfordert und bedient ja unterschiedliche Bereiche, die können, müssen aber nicht zwingend in Konkurrenz zueinander treten. Für mich bedeutet Polyamory immer auch sowas wie ein Konzept der friedlichen Koexistenz. Für mich sind verbindliche Spielregeln dabei übrigens unverzichtbar, das sehe ich etwas anders als @Anonymous123 obwohl ich schon zu verstehen glaube was er mit seinen Ausführungen zum Thema Bedingungen meint.

Bei offenen Beziehungen ist das alles wesentlich einfacher, da es da meistens nur um se*uelle Kontakte geht. Um das erfolgreich umsetzen zu können, braucht man viel weniger emotionale und strukturelle Ressourcen innerhalb einer Partnerschaft. Poly zu leben ist nämlich nicht nur bereichernd, sondern auch ein Haufen Arbeit und es müssen sich schon die dazu passenden Charaktere zusammen finden, sonst funktioniert es nicht. Aber, das gilt ja in kleinerem Maßstab für monogame Beziehung genauso.

20.12.2020 15:47 • x 1 #207


F
Das tut mir wie gesagt leid Nachtlicht, aber ich schreibe es wie ich es empfinde und Anonymus Aussagen gaben mir den Eindruck, er hielte Polyarmorie für der Monogamie überlegen. Obwohl er es selber noch garnicht probiert hat und nur irgendwas gepostet hat wie es seiner Meinung nach angeblich läuft. Aber das wurde für mich nun schon aufgeklärt. Dich habe ich garnicht gemeint. Habe von dir zu keinem Zeitpunkt Geheuchel gelesen.

20.12.2020 16:04 • #208


A
Wenn ich meinen Partner aufrichtig liebe, dann liegt mir doch sein Glück am Herzen.

Wenn er sein Glück z.B. darin findet, Zärtlichkeiten auch mit anderen Menschen auszutauschen, dann sollte ich mich doch eigentlich für ihn freuen können.

Inwiefern schadet mir denn seine Handlung?

Warum ist es wichtig, dass in einer Partnerschaft Zärtlichkeiten exklusiv sein müssen?

Inwiefern mindert das den Wert der Liebe, die mein Partner für mich empfindet?

Zu sagen wer ehrlich liebt, will keine Intimitäten mit anderen Menschen und wenn doch, dann liebt er nicht wahrhaftig, finde ich anmaßend.

Regeln wie z.B. Exklusivität für Zärtlichkeiten stelle ich doch nur dann auf, wenn es mich verletzen würde, wenn mein Partner sie mit anderen ausstauschen würde.

Diese Handlung kann mich aber doch nur dann verletzen, wenn ich mein Selbstwert und Glück vom Handeln meines Partner abhängig mache.

Wenn man es also schafft, das Glück aus sich selbst heraus zu ziehen und ohne den Partner ebenso glücklich sein könnte, dann kann man aus einer Fülle heraus lieben. Denn Liebe sollte nur geben und nicht fordern.

Ich sage nicht, dass es leicht ist auf diese Art zu lieben, aber ich halte es für erstrebenswert. Es wäre ehrlich, Betrug und Verletzung durch Untreue existieren darin nicht.

Auch denke ich nicht, dass ich hier die ultimative Lösung parat habe. Ich mache mir einfach diesbezüglich Gedanken. Ich finde, wir machen uns das Leben oft selber unnötigerweise viel zu schwer.

Ich frage mich wie es sein kann, dass manche Menschen sich so sehr verletzlich machen, dass sie eine jahrelang glückliche Beziehung nur wegen eines Fehltrittes über Bord werfen können und ihren (Ex-)Partner plötzlich hassen.

Das kann ich nur damit erklären, dass diese Menschen immer noch an dem Konzept der Liebe festhalten, welches Disney und sämtliche Liebeskomödien uns vermittelt. Das ist eben das Problem, wenn man Liebe an Bedingungen festmacht.

Ich finde wir benötigen hier dringend mehr emotionale Reife. Aber das ist nur meine Meinung.

20.12.2020 16:20 • x 2 #209


F
Und wenn dein Partner sein Glück darin findet, dich um Treue zu bitten? Dann tust du dem natürlich auch nachkommen, oder? Freu dich für ihn, deine Liebe ist ja so bedingungslos, egal was ist.

20.12.2020 16:40 • x 1 #210


A


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