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Treue und Vertrauen eine Illusion?

Nachtlicht
Zitat von Hola15:
Ist es nicht eher Liebe wenn ich es ihm zugestehen kann und ihm seine Wünsche und Entwicklungen ermögliche ?


Genau so sehe ich das auch. Mir ist die Vorstellung von Liebe in der klassisch monogamen Beziehung auf lange Sicht (insbesondere auf die lebenslange Dauer) zu eindimensional. Der Sinn des Verzichts erschließt sich mir nicht und dem Rest der Menschheit wohl auch eher nicht, sonst würde nicht in allen Zeitaltern und Kulturen dermaßen viel fremd gegangen.

Zitat von Frollo:
Poly habe den Vorteil, dass ein Partner nicht für alle deine Bedürfnisse zuständig sein muss. Das klingt schon wie der Inbegriff von Bedürftigkeit für mich.


Bei dir bin ich mir manchmal nicht sicher, ob du nicht verstehen willst, denn die Erklärungen der User hier waren doch recht klar und gut verständlich. Es ist ein bisschen anstrengend wenn in einem Austausch die Lebensmodelle anderer als Kindergarten diskreditiert und grundlegende Werte ins Gegenteil verdreht werden.

Jeder Mensch erfüllt in seiner Partnerschaft primär seine eigenen Bedürfnisse und selbstlose Liebe gibt es wenn überhaupt dann nur eigenen Kindern gegenüber. Natürlich erwartet man auch in einer monogamen Ehe, dass der andere einem grundlegende Bedürfnisse erfüllt, beispielsweise das nach se*ueller Exklusivität (!).

Bedürftigkeit in dem Sinne, wie du sie hier ins Spiel bringst, ist eine ganz andere Baustelle.

Zitat von Plentysweet:
Und das kann man ja aufgrund von dieser Andersartigkeit der Mutterliebe kaum miteinander vergleichen. Und ich denke mal, darin stimmst Du mir zu ?!


Teils-teils liebe Plentysweet. Der Vergleich hinkt ein wenig, aber heranziehen kann man den auf spielerischer Ebene schon wie ich finde. Denn ich sehe durchaus Parallelen zwischen Elternliebe und der Liebe zu Partnern. Zum Beispiel, dass auch eine Mutter (oder ein Vater) jedes Kind ein wenig unterschiedlich lieben wird. Und dass Kinder zwar ein klares Zusammengehörigkeitsgefühl entwickeln, aber trotzdem manchmal eifersüchtig aufeinander sein können, obwohl sie beide von den Eltern geliebt werden, weil neben Liebe auch so Dinge wie Aufmerksamkeit, Zeit etc. eine Rolle im Gefüge spielen.

20.12.2020 12:42 • x 3 #151


F
Zitat von Anonymous123:

Naja das ist für mich aber ehrlich gesagt nur Euphemismus für ein Regelwerk.
Dich verletzen Fehltritte deines Partners ja trotzdem und du ziehst daraus eine Konsequenz.

Wenn es wirklich freiwillig wäre, dann dürftest du ja auch nicht sauer sein, wenn dein Partner sich nicht daran hält und dann macht es eben keinen Unterschied mehr zu meiner Ansicht.

Ich kann nachvollziehen, dass manche Menschen gewisse Erwartungen an ihre Partner haben.

Aber wäre es nicht sinnvoller, unseren Partner sein Leben so leben zu lassen, wie er es möchte ohne ihm Vorschriften zu machen und alles persönlich zu nehmen?

Liebe bedeutet doch auch das wir uns Glück für unseren Partner wünschen.

Wozu du für all das aber gleich mehrere Partner brauchst, hast du irgendwie immer noch nicht beantwortet...
Na, dann bleibe ich mal bei meiner Vermutung, es ist zur Kompensation der Mängel deines Hauptpartners, weil du eben sonst doch tierisch sauer und verletzt drüber wärst.

20.12.2020 12:44 • #152


A


Treue und Vertrauen eine Illusion?

x 3


A
Zitat von Frollo:
Wozu du dann aber gleich mehrere Partner brauchst, hast du irgendwie immer noch nicht beantwortet...
Na, dann bleibe ich mal bei meiner Vermutung, es ist zur Kompensation, weil du eben sonst doch tierisch sauer wärst.



Ich habe nie behauptet mehrere Partner zu haben, diese Behauptung hast du in die Welt gesetzt.
Ich habe lediglich in einer meiner ersten Beiträge erwähnt, dass ich Polyamorie für ein realistirisches und sinnvolleres Konzept halte.

20.12.2020 12:46 • #153


F
Zitat von Anonymous123:


Ich habe nie behauptet mehrere Partner zu haben, diese Behauptung hast du in die Welt gesetzt.
Ich habe lediglich in einer meiner ersten Beiträge erwähnt, dass ich Polyamorie für ein realistirisches und sinnvolleres Konzept halte.

Dann hast du in der Realität noch überhaupt nicht poly gelebt?
Alles klar.

20.12.2020 12:47 • #154


Wasabix
Zitat von Notperfect:
Hallo, bin ganz neu hier. Und bedingt durch viele unschöne Erfahrungen in den letzten Jahren, frage ich mich, ob Vertrauen und Treue eigentlich eine Illusion ist, um irgendeine Sicherheit zu geben? Was soll das eigentlich bedeuten? Treu bis ans Lebensende? Es gibt ja Ehepartner, die gönnen sich eine Affäre oder mehrere, bleiben aber immer bei ihrem Ehepartner/ Ehepartnerin, werden dafür aber verteufelt, wenn es raus kommt und führen vermutlich eine schöne Ehe, sofern es nicht bemerkt wird. Es gibt die, die sich mit Affäre trennen, die, die sich einfach so trennen, schmerzhaft ...


Hallo

Deine Überlegungen/ Fragen kann ich nachvollziehen.
schlüssige Antworten muss wohl jeder fürs sich erarbeiten?
Oder gemeinsam in der Diskussion?

Bin ja schon im reiferen Alter.
Werde mir deinen Beitrag nochmal konzentriert anschauen.
Melde mich..

20.12.2020 12:51 • x 1 #155


Plentysweet
Zitat von Frollo:
Dann hast du in der Realität noch überhaupt nicht poly gelebt?
Alles klar.

Aber warum lässt Du Anonymous nicht einfach mal ihre Sichtweise? Du musst sie ja nicht zu Deiner machen. Das soll hier eine Diskussion sein, ein Meinungsaustausch.
Aber kein Schlagabtausch .
Was triggert Dich denn so?

20.12.2020 12:51 • x 2 #156


F
Zitat von Plentysweet:
Aber warum lässt Du Anonymous nicht einfach mal ihre Sichtweise? Du musst sie ja nicht zu Deiner machen. Das soll hier eine Diskussion sein, ein Meinungsaustausch. Aber kein Schlagabtausch .

Soll es auch nicht sein. Ich dachte nur er/sie könnte meine Fragen beantworten. Aber auf meine kritischen Anmerkungen wo es bei dem Konzept einfach hakt bzw es nur Vorgeheuchel von etwas ist, das ich in Wahrheit garnicht mitbringe, wird ja nicht oder nur pikiert reagiert.
Aber wer es nicht gelebt hat, kann zu den Schwächen des Modells einfach wohl auch nichts sagen. In der Theorie klappt alles immer gut XD

20.12.2020 12:55 • #157


Plentysweet
Zitat von Frollo:
Aber wer es nicht gelebt hat, kann zu den Schwächen des Modells einfach wohl auch nichts sagen. In der Theorie klappt alles immer gut XD

Dann ist es eben eine rein gedankliche Auseinandersetzung damit . Das macht doch nichts. Da kann man doch auch gute Denkanstöße für sich mit heraus nehmen. Außerdem denke ich, gäbe es praktische Erfahrungen damit, läge ohnehin jeder Fall anders. Es gibt nicht DIE Polyamorie. Genauso wenig wenig wie es DIE Monogamie gibt. Es ist alles individuell und hängt von den darin oder damit lebenden Menschen ab.

20.12.2020 13:02 • x 2 #158


K
Zitat von Anonymous123:
Nein ich vermische die Begriffe nicht, ich bin tatsächlich der Meinung, dass eine Paar-BEZIEHUNG nicht an Bedingungen/Regeln/Erwartungen geknüpft sein sollte.


Das ist aber nur ein gedankliches Ideal, was im realen Leben keinen Bestand hat. Jede Beziehung ist einer subjektiven 'Mag ich und komm ich klar mit' Regel unterworfen. Was das im Einzelnen ist, ist dann unterschiedlich weil eben subjektiv.
Wenn Du eine Beziehung ohne Regeln willst, ist genau das die Regel, dass Niemand anfängt Regeln aufzustellen. Und damit hast Du wieder etwas aus der Beziehung ausgeklammert, was in dieser eben nicht möglich ist, da zumindest einer dann an seine subjektive 'mag ich nicht' Grenze kommt.

Aus dem kommt man nicht raus.
Um die Bedingungslosigkeit von Liebe braucht man sich nicht sorgen, die ist von allein bedingungslos, sonst ist es keine. Eine Zusammenleben aber ist immer Bedingungen unterworfen.

Ich stimme Dir in einem zu, wie auch die meissten hier sicherlich. Erwartungen an den Partner heran zu tragen, ist Unsinn. Dennoch kann es aber nur mit dem Partner funktionieren, der sich irgendwie innerhalb seines Wohlfühlverhaltens im Wohlfühlverhalten des Anderen bewegt und ungekehrt.

Die Bedingung kriegst nicht weg.

Wenn Du auf poly stehst, würdest ja auch keine Beziehung mit Jemand eingehen wollen, der das unterbinden will.

Es wäre dann Deine Erwartung an Deinen Partner, dass er für bspw. wechselnde 6ualpartner offen ist.

Jede Beziehung ist egoistisch durch den Einzelnen geprägt und muss sich daran anpassen. Ist das möglich, weil die Bedingungen auf beiden Seiten ähnlich sind, funktuonierts, ist es nicht möglich, leidet zumindest einer und bei erreichen der Schmerzgrenze ist Feierabend.

Im relativen Leben, also der Praxis, abseits jedes ideellen Konzepts ist alles Bedingungen unterworfen. Ganz gleich ob man die wahrnimmt oder nicht.

Eine wäre ja schon, dass der Partner nicht einer ist, der seine Partner zum Frühstück verzehrt.

Bitte missversteh das nicht in dem Sinne, dass ich Dir irgendwas aufschwatzen will. Ich verstehe Deine Sichtweise nämlich sehr gut und lebe selbst so, dass ich an meine Partnerin keine Erwartungen oder Bedingungen heran trage. Dennoch weiss ich, dass ich mit einigem nicht umgehen könnte oder wöllte und das sind nunmal meine Bedingungen an die Beziehung. Die sind nicht verhandelbar.

20.12.2020 13:06 • x 3 #159


Hola15
Zitat von Frollo:
Och das sagt nix aus, denke ich. Viele bleiben sich trotzdem fremd, darum scheitert es doch. Oder aber wenn es nur einseitig ist:-(((((


Jedem seine Meinung

20.12.2020 13:07 • #160


F
Zitat von Plentysweet:
Dann ist es eben eine rein gedankliche Auseinandersetzung damit . Das macht doch nichts. Da kann man doch auch gute Denkanstöße für sich mit heraus nehmen. Außerdem denke ich, gäbe es praktische Erfahrungen damit, läge ohnehin jeder Fall anders. Es gibt nicht DIE Polyamorie. Genauso wenig wenig wie es DIE Monogamie gibt. Es ist alles individuell und hängt von den darin oder damit lebenden Menschen ab.

Ok, dann warte ich weiterhin, ob noch was kommt, wozu mehrere Partner gut sein sollen, ausser eben soviele Bedürfnisse von mir wie möglich zu befriedigen.
Und wie die Person darauf kommt, dies sei dann bedingungslose Liebe.....?!? Hä? Und wieso sollte man das überhaupt wollen? Bedingungslos hat was von Mutti-Kind für mich, wie gesagt. Soll auch niemanden hier beleidigen! Aber...jetzt mal ernsthaft.

20.12.2020 13:09 • #161


F
Zitat von Hola15:

Jedem seine Meinung

Genau das meine ich. Wir wollen doch Meinungen austauschen. Siehst du es anders, heisst es das? Ich meine, ich haue hier meine Gedanken frei von der Leber weg raus und dann kommt nix dazu zurück:-(
Meine Meinung ist: auch wenn ich lange verheiratet war, muss das nichts über die Qualität der Beziehung aussagen.
Und das muss nicht an der Beziehungsform Ehe mit Treue liegen. Es interessiert mich einfach brennend, wie man dann für sich zu dem Schluss kommt, dass eine offene/poly Beziehung automatisch mehr Qualität haben würde. Da angeblich bedingungsloser. Was ja nicht mal stimmt. Bindungsloser wäre für mich vielleicht der richtige Ausdruck.
Gut, der Partner muss sich dann nicht mehr soviel Mühe für mich geben, aber dann entsteht halt auch diese enge Bindung an eine Person/Liebe nicht. Daher auch nochmal meine Frage: ist das gezielt so gewollt zugunsten der Freiheit, tun und lassen zu können, was man will?

20.12.2020 13:28 • #162


Plentysweet
Zitat von Knutuschi:
Jede Beziehung ist einer subjektiven 'Mag ich und komm ich klar mit' Regel unterworfen. Was das im Einzelnen ist, ist dann unterschiedlich weil eben subjektiv.
Wenn Du eine Beziehung ohne Regeln willst, ist genau das die Regel, dass Niemand anfängt Regeln aufzustellen. Und damit hast Du wieder etwas aus der Beziehung ausgeklammert, was in dieser eben nicht möglich ist, da zumindest einer dann an seine subjektive 'mag ich nicht' Grenze kommt.

Aus dem kommt man nicht raus.

Eben. Das sehe ich auch so.
Ich frage mich halt die ganze Zeit, wo bei dem Polyamoren der gemeinsame Nenner ist, das Partner -Verbindende, das Glücklich und Emotional-Sattmachende ist. Ist es eben dieses gemeinsame Abkommen, nicht verbindlich zu sein, was verbindet? In Freiheit miteinander verbunden zu sein? So wie eine gemeinsame Gesinnung. Und: Ist man dann wirklich frei ? Was ist mit Eifersucht?

Da denke ich ein bißchen wie Frollo, daß ich sage, in der Begrenzung liegt das Glück.

Was ist die wirkliche Substanz einer polyamoren Lebensweise, woraus bezieht sie ihr Glück?
Das kann man natürlich umgekehrt für die Monogamie auch fragen. Für mich liegt es da nur mehr auf der Hand. Weil zwischen zwei Menschen etwas aufgebaut werden kann, kontinuierlich.

20.12.2020 13:35 • #163


Hola15
Liebe Frollo,

Du hast mir im Prinzip unterstellt, dass meine Beziehungen flach und/oder einseitig. .. auf jeden Fall nicht tief und ernsthaft waren. Mit Sicherheit wurden Fehler gemacht, auf beiden Seiten. Aber sie waren mit Sicherheit nicht das was du meinst dass sie gewesen wären. Ich glaube ich führe Beziehungen mit viel Engagement und Herzblut und sehr loyal. Mir ist klar, dass du das in deinem Kopf irgendwie nicht zusammenbekommst. Aber wir haben dir jetzt bereits einiges beantwortet und ich weiß ehrlich gesagt nicht mehr was ich noch schreiben soll.

20.12.2020 13:39 • #164


F
Zitat von Plentysweet:
Eben. Das sehe ich auch so.
Ich frage mich halt die ganze Zeit, wo bei dem Polyamoren der gemeinsame Nenner ist, das Partner -Verbindende, das Glücklich und Emotional-Sattmachende ist. Ist es eben dieses gemeinsame Abkommen, nicht verbindlich zu sein, was verbindet? In Freiheit miteinander verbunden zu sein? So wie eine gemeinsame Gesinnung. Und: Ist man dann wirklich frei? Und: Was ist mit Eifersucht?

Da denke ich ein bißchen wie Frollo, daß ich sage, in der Begrenzung liegt das Glück.

Was ist die wirkliche Substanz einer polyamoren Lebensweise, woraus bezieht sie ihr Glück?
Das kann man natürlich umgekehrt für die Monogamie auch fragen.

Ich sehe es schon umgekehrt zu Poly, nämlich nicht Freiheit toppt Bindung, sondern Bindung toppt Freiheit. Zuerst muss Bindung da sein, daraus resultiert erst Freiheit.
Kann man um bei der Kindheitspsychologie zu bleiben, beim menschlichen Kleinkind, egal welcher Erziehungsform gut beobachten: der gesunde Säugling geht nur auf Erkundungsreise (i.e. befriedigt sein Autonomiebedürfnis) WENN die Bindung zur primären Bezugsperson gut und sichergestellt ist (i.e. die Mutter jeder Zeit in (emotionaler) Nähe verfügbar ist). Sonst nicht, da Bindung sicherstellen wichtiger ist.

20.12.2020 13:40 • #165


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