1632

Treue und Vertrauen eine Illusion?

F
Du bezeichnest also den Vorgang, dass Menschen sich von Natur aus binden, als Prägung. Ok, da kann ich mitgehen, so funktionieren Menschen. Sie sind darauf geprägt Bindung anzustreben. Wo siehst du jetzt da den Unterschied beim Individuum? Du meinst den jeweiligen Stil? Nun, auch hier gibt es offenbar lediglich 3, manche sprechen auch von 4. Für alle Menschen wohlgemerkt.
So wie manche hier reden müsste es an die 7 Mrd geben XD

30.12.2020 23:13 • #1321


Zweizelgänger
Zitat von Frollo:
Du bezeichnest also den Vorgang, dass Menschen sich von Natur aus binden, als Prägung. Ok, da kann ich mitgehen, so funktionieren Menschen. Sie sind darauf geprägt Bindung anzustreben.

Nein.
Irgendwie willst du mich offenbar nicht verstehen.
Die Psychologie des Menschen funktioniert nunmal so.
Das beginnt schon sehr früh.
Wie weit genetische Faktoren dabei eine Rolle spielen ist bisher nur halbwegs geklärt.
Klar ist aber, dass wir eben unterschiedlichen Einflüssen ausgesetzt sind und uns entsprechend entwickeln.
Sonst wären wir doch tatsächlich alle gleich.
(Siehe hierzu Zwillingsstudien usw.)

Lese es einfach mal nach, bevor wir hier eine Ewigkeitsdiskussion aufmachen.

30.12.2020 23:20 • x 1 #1322


A


Treue und Vertrauen eine Illusion?

x 3


F
Ja, ich finde auch, wir sind tatsächlich alle irgendwie erschreckend gleich. Ich lese deins nach, lies du zB den Affärenbereich hier im Forum nach.

30.12.2020 23:24 • #1323


paulaner
Zitat von Isely:
Ich hab zB immer einen eifersüchtigen Mann gehabt, obwohl ich ihm kaum Anlass dazu gegeben habe.
Betrogen hat er mich aber ausgerechnet.
Echt Kurios.
Heute ist er noch eifersüchtiger als vor unserer Krise.

Zitat von Isely:
Ich denke das war zumindest bei uns wohl eher Frust, nicht Unersättlichkeit.

Ich bin da trotzdem bei Frollo.
Warum ist denn dein Mann jetzt noch eifersüchtiger?
Er hat selbst erlebt, wie schnell, wie einfach man da hinein gerät.

Ist eben auch meine Erfahrung: Menschen, die sich - wie soll ich sagen - selber einiges gönnen, sind sehr oft auch ziemlich eifersüchtig.
Man projiziert das eigene Verhalten auf den Partner.

31.12.2020 11:17 • x 5 #1324


Hola15
Zitat von paulaner:
Ist eben auch meine Erfahrung: Menschen, die sich - wie soll ich sagen - selber einiges gönnen, sind sehr oft auch ziemlich eifersüchtig.
Man projiziert das eigene Verhalten auf den Partner.


Deckt sich mit meiner Erfahrung.

31.12.2020 11:39 • x 4 #1325


S
Zitat von paulaner:
Man projiziert das eigene Verhalten auf den Partner.


Früher habe ich unhaltbare Vorwürfe bezüglich meines Verhaltens einfach ignoriert.

Heute erkenne ich darin gut verwertbare und belastbare Anzeichen für das verdeckte Verhalten des Absenders.

So manch eine spießige Faltenrocktraudl träumt heimlich davon, bei den Hells Angels auf dem Tisch zu tanzen

31.12.2020 11:56 • x 2 #1326


A
Zitat von Sohnemann:
So manch eine spießige Faltenrocktraudl träumt heimlich davon, bei den Hells Angels auf dem Tisch zu tanzen


Sohni, Sohni ... Du kennst ja wieder Leute... tzz tzz tzz

31.12.2020 12:52 • x 3 #1327


Nachtlicht
@Brückenamfluss

Ich könnte dir jetzt aufzeigen wo ich mich von dir mutwillig missverstanden sehe, von dir durch abwertendes Vokabular provoziert fühle und wo du meiner Meinung nach Aussagen sinnenstellt aus dem Kontext für deine Zwecke verwendest. Ich lasse es aber, um den anderen Usern hier nicht weiter unnötig auf den Geist zu gehen. Sei halt meinetwegen die letzte Bastion der durch Menschen wie mich geschundenen Kinderseelen.

Zum Thema Eifersucht, das ich sehr interessant und bedeutsam im Kontext dieses Threads finde..

Zitat von Zugaste:
Bei mir ist es so, dass ich als junge Frau viel eifersüchtiger war, als jetzt. Ich vermute, dass das mit meiner Selbstsicherheit und mit der Beziehung zu mir selbst zusammen hängt.


Bei mir ist das ähnlich. Ich habe auch gelernt, meine Unsicherheiten bezüglich des Partners mehr mit mir selbst auszumachen. Das bringt nochmal einen großen Zuwachs an Selbstwirksamkeitserleben, und es ist mMn auch gut für die Beziehung, weil es den Partner entlastet.

Zitat von paulaner:
Ist eben auch meine Erfahrung: Menschen, die sich - wie soll ich sagen - selber einiges gönnen, sind sehr oft auch ziemlich eifersüchtig.
Man projiziert das eigene Verhalten auf den Partner.


Das habe ich so erlebt, mein eifersüchtigster Ex (und das war wirklich übel mit seiner Eifersucht, und komplett unbegründet) war am Ende derjenige, der sich selbst nicht vertrauen konnte und es deshalb wohl auch bei mir nicht tat.

Andererseits kann man das so pauschal nicht sagen. Ich neigte zwar als junge Frau mehr zu Eifersucht als in späteren Jahren, aber wäre trotzdem nie auf die Idee gekommen, meinen damaligen Freund zu betrügen. Es ist oft, aber nicht immer so, dass man diesen Rückschluss ziehen kann oder sollte ..

Was ich übrigens entscheidend finde beim Thema Eifersucht ist das Verhalten des anderen. Ich war zum Beispiel im Kontext meiner Polybeziehung jahrelang nie eifersüchtig, wenn mein Mann sich mit einer Gespielin getroffen hat, weil ich wusste, dass dies in keinster Weise meine Rolle und Bedeutung in seinem Gefühlsleben beeinträchtigt. Im Kontext einer anderen Beziehung, in der (wie ich später herausfand) mein Partner teilweise gezielt trianguliert hat, gab es sehr wohl traurige und eifersüchtige Phasen für mich.

Es hat also für mein Empfinden zwar primär mit der grundlegenden eigenen Haltung, aber doch auch immer sehr viel damit zu tun, wie ein Paar sein Miteinander gestaltet, ob jemand Eifersucht empfindet oder nicht. Für mich spielt Transparenz hier eine riesige Rolle als Grundlage für gegenseitiges Vertrauen. Und hier wären wir wieder an dem Punkt, an dem ich es so wichtig finde zu wissen, mit dem Partner über alles zumindest reden zu können, ohne damit schon die Beziehung in Gefahr zu bringen.

Zitat von Butterblume63:
Entstand das Gefühl der Eifersucht eher aus der Angst Ressourcen einzubüßen oder gar zu verlieren? Und erst im Laufe der Evolution wurde sie zu dem was hier heute darunter verstehen?


Eine interessante These die sich für mich erstmal sehr plausibel anhört. Die meisten unserer Gefühle sollen ja ihren Ursprung darin haben, dass sie einen Nutzen für unsere Überlebenschancen bergen. Darum sind ja gerade die negativen Gefühle oft so stark und der Drang, die Ursachen für die negativen Gefühle zu beheben, so groß.

Zitat von Butterblume63:
dass es egal war wer der sogenannte Vater der Kinder war die Männer schützten gemeinsam den Nachwuchs,weil er das Wachstum der Sippe darstellte und so mit sicherte.


Dieses (steinzeitliche?) Bild habe ich auch oft im Kopf. Ich finde, in unserer heutigen Gesellschaft sind wir trotz Ideal der kleinen Kernfamilie in einer luxuriösen Situation, in der ein großer Teil der Versorgung des Nachwuchs durch die uns umgebenden Strukturen sichergestellt ist: Kindergarten, Schulen, OGS, ein Netzwerk von Ärzten und Helfern sowie im Notfall die Grundversorgung mit Obdach und dem Lebensnotwendigsten durch den Staat - wenn man es mal aufs Nötigste runterbricht, gab es kaum Zeitalter in denen die Sicherung des Nachwuchses so wenig durch die Eltern gewährleistet werden musste wie heutzutage. Vielleicht mit ein Grund, dass nach Jahrhunderten (Jahrtausenden?) das heimliche Fremdgehen, welches sich wie ein roter Faden durch alle bekannten Gesellschaften und Zeitalter zieht, zwar nicht aus der Mode geht, aber zumindest etwas Konkurrenz in Form von alternativen Beziehungsmodellen bekommt?

31.12.2020 15:08 • x 5 #1328


B
@Nachtlicht
Du hast Recht. Es müßig... mit uns...
Komme gut ins neue Jahr..

31.12.2020 15:11 • #1329


F
Ich bin ja blockiert...hätte ihr gerne noch ein paar Takte gesagt dazu. Naja soviel zur Toleranz.

31.12.2020 16:45 • x 1 #1330


paulaner
Zitat von Nachtlicht:
Ich neigte zwar als junge Frau mehr zu Eifersucht als in späteren Jahren, aber wäre trotzdem nie auf die Idee gekommen, meinen damaligen Freund zu betrügen.

Ich meinte es ja umgekehrt: wer schon mal die Erfahrung einer Affäre gemacht hat, ist oft sehr eifersüchtig oder ängstlich. Weil derjenige eben weiß, wie leicht so was geht.

Und eben auch Menschen, die sehr flirty unterwegs sind, denken dann eben auch oft, dass der Partner sich genauso verhält. Projektion halt.

31.12.2020 16:48 • x 1 #1331


Z
Zitat von NichtLustig:
Gefühle, die mir nicht gefallen und mich belasten, wandel ich schnell in Wut um.


Auch ein spannendes Thema, finde ich. Dieses individuelle Gefühle umwandeln. Aber wahrscheinlich auch wieder viel zu OT.

Zitat von Nachtlicht:
Bei mir ist das ähnlich. Ich habe auch gelernt, meine Unsicherheiten bezüglich des Partners mehr mit mir selbst auszumachen. Das bringt nochmal einen großen Zuwachs an Selbstwirksamkeitserleben, und es ist mMn auch gut für die Beziehung, weil es den Partner entlastet.


Magst du das bitte genauer erklären, was du damit meinst?

01.01.2021 22:00 • #1332


E
Am allerbesten und einfachsten wäre, gleich und gleich tut sich zusammen. Fertig.

Ein durch die Gegend Vö-gler soll sich eine dementsprechende Partnerin suchen und treue Menschen sollen sich ebenfalls treue Menschen suchen, die die gleichen Werte haben wie man selbst.

Dann gibts auch keine Probleme und keine Diskussionen.

02.01.2021 09:21 • x 1 #1333


Zweizelgänger
Zitat von Reality:
Am allerbesten und einfachsten wäre, gleich und gleich tut sich zusammen. Fertig.

Ein durch die Gegend Vö-gler soll sich eine dementsprechende Partnerin suchen und treue Menschen sollen sich ebenfalls treue Menschen suchen, die die gleichen Werte haben wie man selbst.

Dann gibts auch keine Probleme und keine Diskussionen.

Genau, so machen wird das

Blöd nur, dass man das vorher nie weiß, Menschen sich was vormachen und anderen leider auch.
So - wie könnten wir das jetzt lösen
Vielleicht Genmanipulation oder so.
Oder Beziehungsführerschein (irgendwie steckt da schon was in dem Wort das nicht aufhorchen lässt-was könnte es nur sein... ).

02.01.2021 09:35 • x 1 #1334


F
Es könnte ja ein netter Anfang sein, unseren Kindern nicht vorzuleben, sich was vorzumachen sei die beste Lösung;-)

Solange viele nicht mal erkennen, wie extrem schädlich das ist, wird sich nix ändern. Da kann ich noch so oft die Poly Flagge vor mir her tragen wie den Hl. Gral, echte Toleranz wird sich niemals etablieren. Und daran ist nicht die Gesellschaft Schuld.

02.01.2021 10:26 • x 1 #1335


A


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