Hallo @Astrofizz , danke dir für deine Worte. Es tut echt gut, zu wissen, dass man nicht alleine ist in dieser Misere (auch, wenn ich es natürlich niemandem wünsche). Bei mir kommen all diese Emotionen erst jetzt so langsam zum Vorschein. Ich war eine Woche lang wirklich wie betäubt, konnte nicht weinen, nicht wütend sein, habe mich in Ablenkungen gestürzt. Aber jetzt bricht es alles so langsam hervor. Ich habe so Angst vor dem, was kommt. Solange wir zusammen wohnen, kann ich mir irgendwie noch einreden, dass er sich vielleicht nochmal besinnt und sieht, was er verliert. Ich habe mir natürlich tagelang Gedanken gemacht, warum das alles passiert ist und auch viele Fehler bei mir gefunden (Alltag, festgefahrener Job, Unselbstständigkeit). Die bin ich gerade alle dabei, zu beheben. Nicht für ihn, sondern primär für mich. Ich muss ja mit dem Schlimmsten rechnen - dass ich bald hier alleine in der Wohnung sitze. Da muss ich lernen, wieder alleine auf eigenen Beinen zu stehen. Ich habe so sehr die Hoffnung, dass er merkt, wie sehr er mich vermisst, wenn er fort ist, und dass man doch noch an uns arbeiten kann. Und ich habe so Schiss, dass diese Hoffnung umsonst ist und ich dann wirklich in ein tiefes Loch falle, vor dem ich mich noch drücke. Ich kann seit zwei Wochen nicht mehr richtig schlafen, habe abends Kopfkino und wache morgens gleich wieder mit der Angst und einem flauen Gefühl im Magen auf. Essen geht auch nicht. Ich weiß nichts von seiner Neuen, außer, dass sie seine Kollegin ist und zwei Kinder hat. Das ist auch gut, je weniger ich weiß, desto weniger kann ich Vergleiche anstellen. Trotzdem frage ich mich jetzt ständig, ob er wirklich nur arbeiten ist, oder bei ihr. Ob es wirklich so ne große Liebe ist, wenn er ständig hier bei mir ist. Und dann denke und denke und denke und hoffe ich...
Ich habe keine Ahnung, was ich machen soll, wenn er das alles durchzieht und weg ist. Wie ich meine Wochenenden füllen soll. Meine Eltern wohnen weiter entfernt, unser Freundeskreis ist sehr klein und besteht aus Pärchen. Meine beste Freundin ist hochschwanger und zieht gerade mit ihrem Freund zusammen (und heiratet Samstag). Ihre Schwester und deren Freund sind erst in ein gemeinsames Haus gezogen und ständig beschäftigt. Keine Ahnung, was ich dann hier machen soll. Ich fand es bisher nie schlimm, ich hatte ja meinen Partner an der Seite. Es fällt mir ja jetzt schon schwer, die einzelnen einsamen Tage zu füllen, wie soll das dann erst dauerhaft in der Wochen UND an den Wochenenden werden?
Ich will nicht loslassen, ich will absolut nicht, aber ich weiß, dass ich wohl keine andere Wahl haben werde. Er will `ne Freundschaft mit mir. Er will im August mit mir die Reise nach London antreten, die wir gebucht haben. Alles nur Gelaber? Ob er das ernst meint? Was das zu bedeuten hat?
Und solange ich immer wieder so kleine Brocken hingeworfen bekomme, kann ich nicht loslossen und die Hoffung einstellen...Und hab dann wieder Angst vor dem Moment, in dem er mir klipp und klar sagt, dass er geht...
19.06.2024 11:41 •
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