milano30
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milano30
Zitat von spotty:Der Schlüssel für mich war und ist die Einsicht zu erkennen, dass eben weder Ehen, noch Partnerschaften, Beziehungen, sogar Freundschaften, ewig halten (werden). Und das ist gar nicht mal böse gedacht und gesagt, sondern meine Erfahrung in all den Jahrzehnten, die ich jetzt bereits lebe und in denen ich wie alle anderen Menschen auch Höhen und Tiefen erlebt habe. Alles hat ein Verfallsdatum, entweder natürlich oder gesteuert, unbewusst, gewollt und nicht gewollt etc. Irgendwelche Skalen sind da höchstens ein greifbarer Indikator, der aber permanent schwanken kann. Selbst nach zig Jahren einer beispielsweise sehr ...
spotty
Zitat von milano30:Deine Worte machen mich traurig, sehr traurig.
Sabine72
milano30
Zitat von spotty:Die Erkenntnis, Menschen kommen und gehen irgendwann, hat mir letztlich dabei geholfen und mich dahin gebracht, dass ich keiner Beziehung mehr eine außerordentliche Tiefe beimesse oder sie besonders tragend und intensiv beimessse.
Zitat von spotty:Das Leben ist heutzutage sehr schnelllebig und teils intensiv
Zitat von spotty:Da bin ich ziemlich abgestumpft, würde manch Außenstehender sagen.
Zitat von spotty:Aber ich erspare mir damit auch viele Schmerzen und großes Leid.
Zitat von spotty:allgemein genug Ventile, dieses zu beheben.
spotty
Zitat von milano30:Schmerz ist ein Teil des Lebens. Krisen lassen uns wachsen. Sich nicht mehr tiefer auf eine Beziehung einzulassen, finde ich für Dich sehr schade. Schnelllebigkeit hin oder her, wieso glaubst Du, dass Du Dich dem anpassen musst/solltest? Wieso zum Getriebenen werden? Damit der Schmerz mich vermeintlich nicht mehr erreicht?
Hast Du denn das Gefühl aus Deinem Schmerz, Deinen Erfahrungen etwas für Dich mitgenommen zu haben, außer das oben gesagte?
Und ja auf mich wirkt es abgestumpft, aber vor allem, dass Du keinen Umgang mit Deinem Schmerz entwickelt hast, der zu Akzeptanz geführt hat ohne Verlust an Bindungsfähigkeit. Wie gesagt, es liest sich so, kann ja ganz anders sein.
milano30
Zitat von spotty:
Der Trennungsschmerz oder die Nachwirkungen nach einer gescheiterten Beziehung sind kurzzeitig nachvollziehbar und akzeptabel, dauerhaft aber eher hinderlich und störend, kraftraubend und nicht unbedingt nötig. Ich habe für mich akzeptiert, dass jede Form von Beziehung und Partnerschaft nun einmal endlich und nicht endlos ist. Dadurch habe ich den Vorteil, dass wenn ich in einer bestehenden Beziehung, gleich welcher Form auch immer, bin, dass ich diese auch vollumfassend genieße und den Moment glücklich erlebe. Ebenso die nachfolgende Zeit, bis es dann u.U. wirklich mal vorbei ist, warum auch immer.
Schmerz, bezogen auf Trennungen, erreicht mich tatsächlich nicht mehr oder nur sehr abgeschwächt. Den kann ich auch nicht gebrauchen, weil er mich persönlich eher behindert als voranbringt. Wenn ich jahrelang einer gescheiterten Beziehung nachtrauere, würde mich das in meiner Lebensqualität auch nur negativ beeinträchtigen. Was helfen Gedanken an das Vergangene? Es sind Erinnerungen, nicht mehr, nicht weniger. Sie sind vorbei. Was aber jetzt ist oder morgen kommt, das ist nicht vorbei. Da habe ich Einflussmöglichkeiten, Gestaltungsmöglichkeiten etc. Was in der Vergangenheit ist, ist Geschichte. Ich kann da vielleicht auch was draus lernen oder auch eben nicht. Aber das ist auch schon alles.
Ich lasse keinen (Herz-)Schmerz an mich rantreten, die Akzeptanz, dass alles endlich ist, hilft mir generell, nicht nur in Liebesdingen und Beziehungen, auch im Alltag, im Beruf und auch in meinem persönlichen Bereich. Und die schnelllebige Zeit forciert das eher noch, als das es bremst. Das gehört heutzutage zum Naturell unserer Gesellschaft und Zeit. Vielleicht kommen mal eines Tages andere Zeiten, andere Denkmuster, andere Handlungsweisen. Momentan ist es so, wie es ist. Anpassung ist das Schlüsselwort und für mich die bisher beste Lösung, die sich ergeben hat. Man kann gegen Strömungen schwimmen und ich mache auch nicht alles einfach stumpf mit. Natürlich gibt es auch bei mir Grenzen, Ziele und persönliche Wünsche. Sie werden mich aber nicht dazu verleiten, in Wunsch- und Tagträume zu versinken oder umgekehrt, in Trauer und Schmerz abzudriften. Das hat noch nie geholfen und ist auch unsinnig, weil es permanent ausbremst und hinderlich ist. Oder wie man früher so schön sagte, wenn man mal eine Niederlage einstecken musste: Mund abputzen und weitermachen.
KKKL
Zitat von milano30:Wenn dieser Weg für Dich der Königsweg ist und Du Dich in Anpassung besser zurecht findest, dann möchte ich das nicht in Abrede stellen. Für mich wäre das nichts, weil ich so einen Teil von mir negieren müsste.
spotty
Zitat von milano30:Ich stimme Dir dahingehend zu, dass Schmerz ab einem gewissen Punkt hinderlich sein kann, weiterzugehen. Jeder hat einen anderen Grad an Leidensfähigkeit. Aber ich bemerke auch, dass das Verdrängen von Schmerz oder das von vornherein verhindern wollen, zu einer unbewussten Schmerzkumulation bzw. zu Abgestumpftheit führen kann. Energien suchen sich immer einen Weg. Und manche körperliche Gebrechen sind mit der Psyche verbunden.
Wenn dieser Weg für Dich der Königsweg ist und Du Dich in Anpassung besser zurecht findest, dann möchte ich das nicht in Abrede stellen. Für mich wäre das nichts, weil ich so einen Teil von mir negieren müsste.
milano30
Zitat von KKKL:
Sehe ich ähnlich wobei ich auch den Beitrag des Vorredners sehr schätze.
Es ist nun mal individuell verschieden, welche Verlust- Toleranz, so nenne ich das mal , man hat.
Man könnte es auch leidensfähigkeit oder innere Stärke nennen.
Meine Leidensfähigkeit ist seit dem Tod meines Vaters 2014 definitiv schwächer als davor und der Umgang mit Verlusten schwieriger.
Obwohl ich ein realistisch denkender Mensch bin ist mein Schmerz bei Verlust etwas, dass ich weder bewusst steuern kann noch steuern möchte.
Zusätzlich ist mir klar, dass solch eine toxische Beziehung, wie ich sie hatte Spuren hinterlässt und Zeit benötigt.
Es wäre ein fataler Fehler in diesem Fall abzuhaken, die Trennung als Gottgegeben zu sehen und weiter zu machen.
Jede Trennung sagt einem auch etwas über einen selbst.
spotty
Zitat von KKKL:Zusätzlich ist mir klar, dass solch eine toxische Beziehung, wie ich sie hatte Spuren hinterlässt und Zeit benötigt.
Es wäre ein fataler Fehler in diesem Fall abzuhaken, die Trennung als Gottgegeben zu sehen und weiter zu machen.
Jede Trennung sagt einem auch etwas über einen selbst.
milano30
nmp
spotty
Zitat von milano30:Und ja generell ist es besser nicht in der Vergangenheit zu leben, da sich dies auf die Gegenwart auswirkt und damit auf die Zukunft. Aber manche Dinge sollten angesehen werden für mehr Resilienz in der Zukunft. Was bringen mir Beziehungen und mein schnelles Abschließen damit, wenn diese Qualität vermissen. Ich will Tiefe, ich möchte mich Verletzlich zeigen können, ich möchte mich einlassen und damit Gefahr laufen, wieder zu leiden, aber ich möchte nicht mehr einfach so in Beziehung gehen. Über das Ende mache ich mir keine Gedanken, da ich mich nicht mehr darauf konzentrieren möchte. Das war bisher mein größter Fehler.
milano30
Zitat von spotty:
Tiefe in einer Beziehung, wenn es eine Beziehung in dieser Form sein soll, wünsche ich mir auch. Aber es gibt eben auch Beziehungsformen, die weniger Tiefe haben oder erzeugen. Die zum Beispiel einem gewissen Ziel oder Zweck dienen, beispielsweise eine reine Beep-Beziehung. Oder ONS. Da kommt im Normalfall keine Tiefe auf, zumindest bei mir. Mir ist aber auch wichtig, nicht in der Tiefe zu verharren, wenn es mal wirklich weiter geht und dann irgendwann die Partnerschaft zu Ende geht. Den Schmerz oder einen etwaigen Verlust, einen Korb zu bekommen, ausgetauscht zu werden oder im schlimmsten Fall betrogen und belogen zu werden - so hart das oftmals ist, es gehört zum Leben dazu und natürlich würde und werde auch ich dann leiden. Absolut logisch. Nur darin verharren und mir womöglich jahrelang (im schlimmsten Fall) damit meiner Lebensqualität berauben, weil ich nicht von der Stelle komme, das kommt für mich nicht in Frage. Und toi toi toi, bisher habe ich das immer gut meistern können, obwohl ich auch schon einige Geschichten und Beziehungen, Affären und und und hinter mir habe, die nicht immer im Frieden geendet sind. So ist halt das Leben: Bunt, dynamisch, schnelllebig und aktiv.
spotty
Zitat von milano30:@spotty
mal ne Frage, Du musst darauf nicht antworten. Aber warum bist Du hier?
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