Hallo - es gibt hier so viele Foren und Themen; ich weiß gar nicht, in welches ich hier passe, drum versuche ich es hier mal. Anfang diesen Jahres habe ich mich Hals über Kopf in jemanden verliebt, der mir das Gefühl gab, daß es ihm ebenso ging. Die Situation war trotzdem nicht einfach, weil er verheiratet, jedoch von der Frau getrennt, trotzdem aber als Eltern weiterhin zusammenlebend wegen der Kinder, irgendwie kein klassischer Single zu sein schien. Er war von Anfang an ganz offen, hat mich im Laufe der Wochen auch seiner Frau und den Kindern vorgestellt und ansonsten jede freie Minute mit mir verbracht. Die Gefühle wurden intensiver. Ich fühlte mich angekommen, geliebt, gesehen, glücklich. Nach etwa vier Monaten änderte es sich dann. Er war für zwei Wochen auf einer Dienstreise; wir wollten uns an dem Wochenende nach seiner Rückkehr sehen. Doch dann schrieb er mir kurzfristig, daß er an dem vereinbarten Tag etwas mit seinen Kindern unternehmen und unser Treffen lieber verschieben würde. Auch der verschobene Tag war dann nichts, weil er sich ausruhe wollte und zu erschöpft war. Ich verstand die Welt nicht mehr. Ich bekam Angst. Verdammte Verlustangst - ich weiß, total unsexy. Auf meine Nachrichten reagierte er eher einsilbig bis genervt. Ich sagte ihm bzw. schrieb, daß ich nicht verstünde, was passiert sei, daß ich Angst hätte, ihn zu verlieren... Um das Ganze hier mal abzukürzen, er hat sich von mir getrennt. Ich war sehr verzweifelt, fühlte mich ohnmächtig und sehr zerbrochen. Seine Erklärung: es habe doch nicht gepasst mit mir, aber er würde gern mit mir befreundet bleiben. Das hat sehr weh getan, denn es kam so unerwartet. Natürlich fragte ich mich unentwegt Was habe ich falsch gemacht? Warum will er mich so plötzlich nicht mehr? etc. Ich habe mich in der Zeit sehr erniedrigt, weil ich es einfach nicht glauben konnte. Das war etwa Ende Mai.
Die Monate danach habe ich wie in schwarz/weiß erlebt. Ich habe versucht, mich abzulenken, an meinem Selbstwertgefühl zu arbeiten, versucht, ihn zu vergessen. Aber diese verdammte Sehnsucht wollte einfach nicht verschwinden. Vor 2 Monaten, als es besonders schlimm war, konnte ich mich nicht bremsen und schrieb ihm, daß ich noch immer an in denke, ihn nicht vergessen könne, mir wünschte, ich könnte so einfach wie er es getan, die Gefühle ausschalten... Blöd, ich weiß. Verdammte Hoffnung! Aber, dann hat er mir tatsächlich geantwortet! Er schrieb, daß ich nicht wissen könnte, ob es einfach war. Und so begann es wieder. Wir fingen an, uns zu schreiben. Und dann vor sechs Wochen haben wir uns wieder getroffen. Ich weiß, großer Fehler. Doch ich war einfach nur glücklich, ihn zu sehen. Der Abend war schön. Über die Trennung sprachen wir nicht, nur Belangloses, unverkrampft über der Oberfläche schwebend. Am Ende des Abends sagte er mir, er würde doch wieder mit mir zusammen sein wollen! Ich konnte mein Glück kaum fasssen! Herzklopfen, Schmetterlinge, Schlaflosigkeit, rosa Himmel...
Aber, dann ist er mit der Familie in den Urlaub, war für drei Wochen weg, danach wieder eine Dienstreise, so daß wir nur Message-Kontakt hatten, bis gestern, Da haben wir uns dann endlich wieder gesehen. Er war süß, aufmerksam, aber distanziert. Er sagte, so wie ich keinen Schalter hätte, um meine Gefühle auszuschalten, habe er leider keinen, um sie anzuschalten. Beim letzten Treffen habe er sich hinreißen lassen, weil er beschwipst war, aber er empfinde nur noch Freundschaft für mich. Ich sei ihm wichtig und als Freundin wolle er mich nicht verlieren, blablabla...
Jetzt sitze ich hier, wieder ein Häufchen Elend. Ich fühle mich so dumm. Diese Zurückweisung tut so weh. Und ja, der Verstand wußte es natürlich besser, aber das Herz hat ihn überstimmt. Mit 53 Jahren sollte ich souveräner sein. Ich bin es nicht.
Sorry für den langen Text...
13.10.2024 10:43 •
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