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Trennungsschmerz Skala 0-10

Joeyjo
@GarstigeGräte
Das ist mir mittlerweile alles egal. Würde das alles auf mich nehmen.
Es war schließlich nur hin und wieder.

@LeiderEinRetter
Nein.

18.02.2024 08:57 • #34186


HerrZ
Zitat von Joeyjo:
Würde das alles auf mich nehmen.

Wofür? Also welches Ziel steckt hinter alles auf mich nehmen?
Glücklich zu sein? Kannst Du nicht von jemand anderem abhängig machen.
In einer Beziehung zu sein? Wirst Du wieder, wenn Du und die Zeit dafür reif sind.
In einer Beziehung mit ihr? Dann tu was dafür. No Contact und werde nicht nur wieder der Mann, in den sie sich mal verliebte. Sondern eine bessere Version davon. Selbst wenn sie vllt. nicht wieder drauf anspringt, auf Dich? Bist Du am Ende doch der, der Du sein willst. Ein Mann, der seinen Weg geht? Ist attraktiv. Vielleicht nicht wieder für sie, ganz sicher aber im Allgemeinen.
Raus aus der Opferrolle. Du hast Deine Seite in Deiner Hand. Was andere tun, denken, wollen? Ist immer außerhalb der eigenen Möchte. Wenn das ginge? Dann wärst Du nicht Mann, sondern G_tt.

Zitat von Markus1977:
So oder so ist dieses Leben für mich ein Alptraum

Nein. Es ist die harsche Realität, die so nicht geplant war. Die Planungen, Hoffnungen, erwartete Zukünfte zerstört. Eine Realität auf die Du nicht vorbereitet warst. Das Gefühl des Albtraumes rührt daher, dass Du dem alten Traum nachhängst. Statt Dir die aufgezwungene neue Realität zueigen zu machen.
Akzeptanz. Es ist, wie es ist. Darüber kann man klagen. Muss man manchmal. Doch auch das ändert nichts.
Geh durch Deine Trauer. Du warst vor ihr ein ganzer Kerl (ich verkneife mir das dank Chappi ). Du warst vor ihr glücklich. Du wirst es wieder sein.

18.02.2024 09:15 • x 2 #34187


A


Trennungsschmerz Skala 0-10

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Joeyjo
Zitat von HerrZ:
und werde nicht nur wieder der Mann, in den sie sich mal verliebte. Sondern eine bessere Version davon. Selbst wenn sie vllt. nicht wieder drauf anspringt, auf Dich? Bist Du am Ende doch der, der Du sein willst. Ein Mann, der seinen Weg geht? Ist attraktiv. Vielleicht nicht wieder für sie, ganz sicher aber im Allgemeinen.

Nun, der Mann zu sein, in den sie sich mal verliebt hat, wird schwierig sein.
Ich hatte zu der Zeit um einiges weniger Freunde und Hobbys als jetzt.
War die meiste Zeit mit ihr unterwegs als alles andere.

Zitat von HerrZ:
Wofür? Also welches Ziel steckt hinter alles auf mich nehmen?

Um wieder mit ihr zusammen zu sein.

Zitat von HerrZ:
In einer Beziehung zu sein? Wirst Du wieder, wenn Du und die Zeit dafür reif sind.

Das ist möglich, ja.
Allerdings werde die nie wieder so schön sein wie mit ihr.

18.02.2024 09:31 • #34188


HerrZ
Ich streu mal Sportanalogien ein.
Selbst die tollsten Einzelspieler können als Team einbrechen und versagen. Deswegen bleiben die Einzelspieler trotzdem toll.

Die tollste Strategie kann an tausend Faktoren scheitern. Unter anderem am Trainer, den Mitspielern, der Zeit (Spiel nach Jetlag). Dem Gegner (aka Next/Versuchungen).

Das Leben schert sich einen Dreck um was man will. Es haut immer genau dahin, wo man nachbessern, nachschärfen muss. Wo es weh tut. Bis man es kapiert. Jede Trennung beinhaltet eine Lernlektion.
Manche stellen sich der nicht. Hüpfen wie eine Biene von Blume zu Blume. Und werden nie lernen, über sich hinauswachsen. Krise heißt auch Chance. Schmerz heißt auch Lernen.

Nur weil man etwas Gutes verlor, heißt das nicht, dass nichts Besseres folgen kann. Nur anders als gewünscht.
Ich wollte immer ein eigenes Haus. Ich hatte eines. Musste nach Scheidung verkaufen.
Heute wohne ich in der gleichen Straße zur Miete in einem schnuckeligen, kleinen Fachwerkhäuschen mit viel größerem Garten und bedaure meinen Verlust nicht mehr. Denn es war gar keiner.
Es hat nur gedauert, bis ich das selbst erlernen, begreifen konnte. Ich musste es im Wortsinn erleben.

18.02.2024 09:32 • x 5 #34189


S
Zitat von HerrZ:
Das Gefühl des Albtraumes rührt daher, dass Du dem alten Traum nachhängst. Statt Dir die aufgezwungene neue Realität zueigen zu machen.

Du klingst für mich, als würdest du auch die Texte von Marcus Aurelius, Epiktet und Senaca gelesen haben. Kann das sein?
Ist mir nicht zum ersten Mal aufgefallen, wie du Sachen formulierst, die sehr stark an den Stoizismus angelehnt sind.

18.02.2024 09:32 • #34190


HerrZ
Zitat von Joeyjo:
Um wieder mit ihr zusammen zu sein.

Und wie ist Dein Plan dazu?
Dann sei strategisch. Und vertrau auf Dich. Darauf, dass, wenn ihr zusammengehört, das Universum das auch so einrichtet. Oder an welche Macht auch immer Du glauben magst, wenn schon nicht an Dich

18.02.2024 09:34 • #34191


Joeyjo
@HerrZ
Wow – Starker Text

Zitat von HerrZ:
Und wie ist Dein Plan dazu?

Ich habe keinen Plan dazu. Es gibt keinen.
Außer den Schmerz auszuhalten und weiterzumachen.
Den Übergang schaffen, vom Überleben zum Leben.

18.02.2024 09:37 • x 2 #34192


HerrZ
Zitat von S4lamander:
als würdest du auch die Texte von Marcus Aurelius, Epiktet und Senaca gelesen haben

Weder noch. Ich hab mir das tatsächlich selbst erarbeitet, auch wenn ich natürlich Stoizismus und Pragmatismus nicht nur als leere Worthülsen kenne.
Das ist für mich der Sweetspot. Zwischen Stoizismus und Pragmatismus.
Ich hab so viel erlebt und erfahren - wenn man da nicht ein gewisses dickes Fell entwickelt? Wäre ich schon lange deutlich mehr als nur leicht irre

18.02.2024 09:37 • x 1 #34193


S
Zitat von Joeyjo:
Ich habe keinen Plan dazu. Es gibt keinen.
Außer den Schmerz auszuhalten und weiterzumachen.
Den Übergang schaffen, vom Überleben zum Leben.

Warum machst du dir dann keinen Plan?
Man sollte immer einen Plan haben und selbst im A-Team wurde schon gesagt: Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert

18.02.2024 09:38 • #34194


HerrZ
Zitat von Joeyjo:
Außer den Schmerz auszuhalten und weiterzumachen.
Den Übergang schaffen, vom Überleben zum Leben.

Das Ziel fehlt. Ein Plan macht aus einem Wunsch ein Ziel. Die Tat macht aus dem Plan einen Erfolg.

18.02.2024 09:40 • #34195


Joeyjo
Zitat von HerrZ:
Ich wollte immer ein eigenes Haus. Ich hatte eines. Musste nach Scheidung verkaufen.

Das tut mir leid. Haus verkauf und Scheidung.
Respekt, dass du mittlerweile so redest, / schreibst wie du es tust.
Darf ich erfahren, wie lange du benötigt hast, um dahin zu kommen, wo du bist?

Zitat:
Warum machst du dir dann keinen Plan?

Verstehe die Frage nicht.
Es gibt doch keinen Plan dafür.
Außer das zu tun, was getan werden muss, zu wachsen, daraus zu lernen.

18.02.2024 09:41 • #34196


S
Zitat von Joeyjo:
Verstehe die Frage nicht.
Es gibt doch keinen Plan dafür.
Außer das zu tun, was getan werden muss, zu wachsen, daraus zu lernen.

Zitat von Joeyjo:
Außer den Schmerz auszuhalten und weiterzumachen.

Spürst du wie diese Aussage ins nichts läuft. Spürst du die fehlende Kontrolle, den Verlust über deine Entscheidungsgewalt.
Ich weiß du willst das nicht hören, aber ein Plan wäre bsp. deine Ex zu blockieren.

Eine Handlung, bei der du die Kontrolle hast und dich aktiv in die richtige Richtung bringt. Es würde dir auf jeden Fall gut tun, aber du weigerst dich ja schon seit Tagen dagegen

18.02.2024 09:45 • x 2 #34197


HerrZ
Zitat von Joeyjo:
Darf ich erfahren, wie lange du benötigt hast, um dahin zu kommen, wo du bist?

Mein ganzes Leben. Es gab keinen definierten Zeitpunkt.
Falls Du mich fragst wie lange ich nach Trennung gelitten habe? Die letzten beiden Trennungen über die ich rede (1x nach 22 Jahren, 1x nach 5 Jahren Beziehung) - jeweils 1 Jahr, teils mit schweren Depressionen, monatelang krankgeschrieben, AD, Suizidgedanken, dem ganzen Programm. Zwischen den Beziehungen lagen bei mir 1,5-2 Jahre Single sein. Meist kam neue Partnerin dann in mein Leben, wenn ich sowas wie ein zufriedener Single war. Zufriedenheit mit sich selbst scheint anziehend zu sein

18.02.2024 09:48 • x 1 #34198


S
Zitat von HerrZ:
Weder noch. Ich hab mir das tatsächlich selbst erarbeitet, auch wenn ich natürlich Stoizismus und Pragmatismus nicht nur als leere Worthülsen kenne. Das ist für mich der Sweetspot. Zwischen Stoizismus und Pragmatismus. Ich hab so viel erlebt und erfahren - wenn man da nicht ein gewisses dickes Fell entwickelt? ...

Ja verstehe ich, passt für mich auch so.
Gelebter Stoizismus ist ja normalerweise auch absolut pragmatisch. Einfache, rechtschaffende und moralische Taten, nicht beeinflusst von starken Emotionen.

Und vieles ist ja zeitlos. Einfach übersetzt einen kühlen Kopf bewahren und schon hat man eine moderne Phrase draus gemacht... vielleicht noch was oberflächlich, aber an sich passend.

Fand nur vorhin deine Formulierung mit dem Traum sehr vertraut. So formuliere ich Ängste und Sorgen für mich auch, aber meine Grundlage kommt halt aus den genannten Schriften

18.02.2024 09:50 • x 1 #34199


Joeyjo
Nun nach der Trennung war ich ohnehin erst mal im Kampfmodus.
Da ich keinen Kontakt mehr zu meinen Eltern habe, war das ganze ohnehin eine sehr stressige und angespannte Situation für mich.

Die ersten zwei Monate ging es erst mal darum, irgendwo unterzukommen. Vor allem, da ich von zu Hause aus arbeite.
Wohnung suchen, was auch ein paar Stolpersteine mit sich brachte. Den ganzen Umzug organisieren etc. um aus der »Abhängigkeit« herauszukommen. Als ich dann in meiner neuen Wohnung angefangen habe zu wohnen und alles eingerichtet hatte, habe ich erst angefangen das ganze zu realisieren. Es hat also, durch den ganzen Stress, gedauert, bis ich überhaupt verstanden habe, was passiert ist.

Dazu noch die Probezeit, da ich kurz vor der Trennung im neuen Job gestartet bin, wo ich auch keine Zeit und Kopf habe das ganze zu verarbeiten.

Dahingehend habe ich in der kurzen Zeit schon einiges geschafft und auf die Kette bekommen. Klingt vielleicht lächerlicher, aber ich bin schon ein wenig Stolz auf mich, dass ich das alles geschafft habe in so kurzer Zeit. Bin auch verdammt froh so viele tolle Freunde zu haben, die mich in der Zeit unterstützt haben und mir ein Dach über dem Kopf gegeben haben.

@HerrZ

22 Jahre? Wahnsinn.
Ich habe großen Respekt vor dir, dass du das aktuell alles so siehst bzw. sehen kannst.
Da ist meine Sache ja lächerlich dagegen.

18.02.2024 09:55 • #34200


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