kurzes Statment zwischendurch:
nach dem wir die Trennung nun ausgiebig aufgearbeitet haben - wofür ich ihr sehr dankbar bin! - und auch keine Schuld und Wut mehr im Raum steht, sind wir an einem Punkt angelangt, wo wir uns auf Augenhöhe begegnen können.
interessant war dabei auch, wieso wir uns als Partner überhaupt auf uns eingelassen haben. auch, warum unsere Beziehung so lange gedauert hat, wie sie dauerte.
psychologisch betrachtet ist dies besonders in unserem Fall so interessant, weil es zwischen uns nie Streit, Betrug oder sonstige Grenzüberschreitungen und Verletzungen gab. aber auch, weil wir nach der Trennung noch in Kontakt stehen.
kurzum:
wir hatten viele persönlichen Defizite und Mängel gegenseitig ausgeglichen, die VOR der Beziehung vorhanden waren und aus vergangenen Beziehungen und sogar Kindheit begründet liegen.
dass die Beziehung keinen Bestand hatte, ist kein Scheitern, sondern eine positive Erfahrung, die wir so sammeln konnten, aber auch eine logische Folge.
die Trennung hat uns in der Persönlichkeit weiter gebracht, wir sind uns dankbar, dass wir uns gegenseitig die Zeit in der Beziehung geschenkt haben, um diese Muster zu behandeln.
auch ergab sich aus diesem Bewußtsein der Schlüssel, um aus den alten Muster auszusteigen. wir profitieren beide aus dieser Erfahrung.
das interessante daran:
keiner von uns ist Opfer, sondern wir haben uns gefunden, weil sich jeder von uns auf die Defizite und Mängel des andern angezogen gefühlt hat. es kommt nicht von ungefähr, dass ich früher eine Borderline-Ehefrau und meine Ex einen Narzisten als Ehemann hatte!
nun gut.
besonders schön ist, dass wir uns gegenseitig weiter entwickeln konnten und uns so auch wieder näher gekommen sind. heute konnten wir sogar sagen, wir lernen uns gerade erst richtig kennen und fragen uns, warum wir das nicht IN der Beziehung konnten? eigentlich logisch - man lernt aus der Vergangenheit. wichtig hierbei jedoch, für die Zukunft hieraus etwas mitnehmen zu können.
und es gibt eine Zukunft für uns:
wir stehen seither wieder in ständigen Kontakt, schreiben uns und telefonieren teileweise Stunden lange.
die Stimmung ist völlig entspannt und locker, wir lachen viel, kürzlich sagte ich wir reden, als wenn nichts gewesen wäre. da meinte sie, war was?
kürzlich war die Stimmung so gut, dass sie die Vorschlag machte, dass wir uns tags darauf nach der Arbeit treffen sollten, da sie in meiner Stadt ist.
sie rief mich jedoch am Morgen an, dass wir uns noch nicht treffen sollten, es wäre ihr noch zu früh. ich war ehrlich gesagt auch erleichtert, da ich emotional noch zu tief drin stecke.
neu war jedoch ihr Geständis, dass sie mir vorhin am Telefon sagte: sie mag mich noch zu sehr und ist am überlegen, ob wir es doch noch mit einer Beziehung hin bekommen könnten.
ich habe ihr gesagt, dass ich mit dem Thema Beziehung durch bin und mir hier auch keine Hoffnung mehr mache, allerdings unsere neue Beziehung (was wir da gerade haben, passt noch nicht in eine bestimmte Schublade) gut anfängt und wir das nicht vorschnell gefährden sollten.
der laufende Kontakt zu ihr tut mir gut - hier stimmt auch mein Psychotherapeut zu - entgegen der Meinung den Kontakt einzustellen, hilft er mir, die Trennung zu verarbeiten. zudem muss ich meine Ex nicht loslassen, da wir ja ein enges Verhältnis beibehalten wollen.
auch zur Sprache brachten wir heute, wie die Situation aussehen würde, wenn einer von uns oder beide einen neuen Partner hat. sie meinte, sie sucht nicht mehr aktiv. der Richtige würde auch so zu ihr finden.
wir sind uns aber einig, wenn wir jemand Neuen hätten, werden wir das offen in jede Richtung kommunizieren.
02.02.2024 00:39 •
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