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Trennungsschmerz Skala 0-10

T
Zitat von RK050276:
Kann mich der Faustregel Jahre = Trauermonate anschließen. Ist so!


Absolut schwachsinnig. Dann hätte ich ja nur eineinhalb Monate getrauert. Schön wärs.

Wenn man überhaupt eine vage Behauptung anstellen darf, dann die, dass bis zu einem Jahr Trauer kurz ist, über ein Jahr hinaus länger oder lang.

Die Trauer über ein Beziehungsende hängt für mich maßgeblich zusammen mit der Intensität der Liebesbeziehung und der Gefühle. Liebeskummer hat viele Gesichter und hinzu kommt das Wesen des Leidenden, der Selbstwert, der zertrümmert wurde, daraus resultierend der Umstand, dass man nicht alleine sein kann und sich evtl. in die nächste Beziehung stürzt... das überdeckt das Leiden nur. Oder die, die erstmal alleine bleiben und sich dem Kummer hingeben (was ich persönlich richtig finde).

Ein Mensch in einer Liebesbeziehung lässt sich nicht so einfach ersetzen, eine Trennung setzt manchen Menschen mehr zu als ein Todesfall, denn immerhin handelt es sich bei der Trennung um ein freiwilliges Verlassen.

09.09.2019 12:19 • x 11 #106


N
Vor über einem Jahr habe ich meinen Vater verloren. Ich habe ihn so sehr geliebt und er fehlt mir jeden Tag. DER Schmerz war unerträglich und ja, ich würde die Intensität beschreiben wie jetzt.
Es ist und bleibt ja so: Man verliert jemanden zu immer.

Allerdings, wenn jemand noch am Leben ist, kann man theoretisch ja anrufen und Fragen zu Ende klären und vielleicht Wut empfinden oder so. Bei der Trauer ist es eine andere endgültigkeit, so ein weg-sein. Jeder Kanal ist weg. Der Andere ist für immer ausgelöscht.

Der Schmerz ist aber für mich total identisch. Ich schäme mich manchmal sogar dafür, das zu vergleichen. Aber ich habe es akzeptiert, dass ich jetzt so leiden darf und es ok ist und nicht unangemessen.

09.09.2019 12:23 • x 3 #107


A


Trennungsschmerz Skala 0-10

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M
Zitat von thinkerbell:

Absolut schwachsinnig. Dann hätte ich ja nur eineinhalb Monate getrauert. Schön wärs.

Wenn man überhaupt eine vage Behauptung anstellen darf, dann die, dass bis zu einem Jahr Trauer kurz ist, über ein Jahr hinaus länger oder lang.

Die Trauer über ein Beziehungsende hängt für mich maßgeblich zusammen mit der Intensität der Liebesbeziehung und der Gefühle. Liebeskummer hat viele Gesichter und hinzu kommt das Wesen des Leidenden, der Selbstwert, der zertrümmert wurde, daraus resultierend der Umstand, dass man nicht alleine sein kann und sich evtl. in die nächste Beziehung stürzt... das überdeckt das Leiden nur. Oder die, die erstmal alleine bleiben und sich dem Kummer hingeben (was ich persönlich richtig finde).

Ein Mensch in einer Liebesbeziehung lässt sich nicht so einfach ersetzen, eine Trennung setzt manchen Menschen mehr zu als ein Todesfall, denn immerhin handelt es sich bei der Trennung um ein freiwilliges Verlassen.



Danke Thinkerbell, in Deiner Aussage kann ich mich mehr finden. Stichwort ist für mich die Austauschbarkeit bzw. Nicht-Ersetzbarkeit von Menschen. Hatte ich bei spotty gerade nicht auf dem Schirm. Aber das ist es, was ich als Faktor bei der Verarbeitung wesentlich finde und was ich für mich die Verarbeitung erschwert.

09.09.2019 12:25 • x 3 #108


M
Zitat von nudel:
Vor über einem Jahr habe ich meinen Vater verloren. Ich habe ihn so sehr geliebt und er fehlt mir jeden Tag. DER Schmerz war unerträglich und ja, ich würde die Intensität beschreiben wie jetzt.
Es ist und bleibt ja so: Man verliert jemanden zu immer.

Allerdings, wenn jemand noch am Leben ist, kann man theoretisch ja anrufen und Fragen zu Ende klären und vielleicht Wut empfinden oder so. Bei der Trauer ist es eine andere endgültigkeit, so ein weg-sein. Jeder Kanal ist weg. Der Andere ist für immer ausgelöscht.

Der Schmerz ist aber für mich total identisch. Ich schäme mich manchmal sogar dafür, das zu vergleichen. Aber ich habe es akzeptiert, dass ich jetzt so leiden darf und es ok ist und nicht unangemessen.


Ich muss zugeben, dass mich dieser Trennungsschmerz härter getroffen hat, als der Schmerz, den ich durch den Tod meines Vaters verspürte. Oder zumindest, wie ich es erinnere. Aber schlussendlich würde ich die Schmerzausprägung und auch Art und Weise des Schmerzes nicht miteinander vergleichen wollen, weil beide Trennungen für mich wirklich sehr unterschiedliche Formen des Verlustes darstellen. Mir ist durch den Tod meines Vaters vor allem meine eigene Vergänglichkeit bewusst geworden, das galt es damals zu bewältigen.

Jetzt geht es dagegen um das Leben und meine Glaubensmuster innerhalb eben jenem.

09.09.2019 12:31 • x 3 #109


Lilli2016
Zitat von nudel:
Der Schmerz ist aber für mich total identisch. Ich schäme mich manchmal sogar dafür, das zu vergleichen. Aber ich habe es akzeptiert, dass ich jetzt so leiden darf und es ok ist und nicht unangemessen.


Schäm dich nicht! Ich empfinde es genauso. Mein Vater starb vor 3,5 Jahren und ich dachte damals auch, schlimmeres kann ich nicht mehr erleben. Mein Partner hat mich damals durch diese Zeit getragen.

Nun ist er auch weg und auch ich empfinde den Schmerz sehr, sehr ähnlich. Fast intensiver. Mein Vater wollte mir nicht weh tun mit seinem Tod. Meinem Ex sind meine Schmerzen heute egal. Er sieht nur seine eigenen. Zumindest kommt es mir so vor.

Ich bekomme von ihm ebenso nicht die Antworten, die ich für die Verarbeitung so dringend bräuchte. Da ist mir mein Vater immer noch näher....

09.09.2019 12:46 • x 3 #110


J
Die Jahre in Monate umzurechnen, welche man den Trennungsschmerz erlebt, halte ich auch für zu abstrakt.
Ich gehe auch davon aus, je intensiver aber auch pathologischer eine Beziehung war, umso länger dauert die Verarbeitung.
Meinst muss man sich, neben der Verarbeitung von Verlust, erstmal selbst wieder zusammen setzen.

Dennoch will ich an die Rechnung glauben, da hätte ich nämlich bald die Hälfte geschafft, auch wenn ich ahne, dass es wesentlich länger dauert.

Ich habe letztes Jahr beide Großmütter verloren und kann diesen Schmerz nicht mit dem Trennungsschmerz vergleichen, da ich beides als komplett anders empfunden habe.
Der Unterschied für mich ist, das mich beide geliebt haben und es wohlmöglich noch irgendwo tun und das Eltern bzw. Großeltern nicht mit einem leben. Die Gemeinsamkeit ist auf einer anderen Ebene und die Liebe fühlt sich ebenfalls anders an.
Ach keine Ahnung.

09.09.2019 13:17 • x 1 #111


Lilli2016
Zitat von Johanna15:
Der Unterschied für mich ist, das mich beide geliebt haben und es wohlmöglich noch irgendwo tun und das Eltern bzw. Großeltern nicht mit einem leben. Die Gemeinsamkeit ist auf einer anderen Ebene und die Liebe fühlt sich ebenfalls anders an.
Ach keine Ahnung.


Genau so. Man wird weiter geliebt, das hört nicht auf, auch wenn die verstorbene Person nicht mehr da ist, oder nicht mehr sichtbar ist, oder an was auch immer man da glauben mag.
Mir tut das weniger weh als das Wissen, von einem Menschen einfach nicht mehr geliebt zu werden.

09.09.2019 13:31 • #112


Schnubbilein
Japp! Verlust ist immer schlimm! Aber Verlust in Verbindung mit unerwiderter Liebe topt es!

09.09.2019 15:26 • x 1 #113


Lebensfreude
ich empfand den plötzlichen Tod meines Bruders 11 Monate vor der Trennung viel schlimmer.

09.09.2019 18:30 • x 1 #114


M
Zitat von Lebensfreude:
ich empfand den plötzlichen Tod meines Bruders 11 Monate vor der Trennung viel schlimmer.



Mein Beileid.

09.09.2019 18:33 • x 1 #115


Lebensfreude
Zitat von milano30:


Mein Beileid.

das ist schon Jahre her, aber danke

09.09.2019 18:37 • #116


G
Heute 11.

09.09.2019 18:42 • #117


M
Ich würde gerne die Skala ergänzen, um das Wutgefühl. Ich bin gerade bei einer 8. Mir ist nochmals schmerzlich bewusst geworden mit was für einem Menschen ich da eigentlich zusammen war. Wie hässlich er mit mir umgesprungen ist, das macht mich gerade wütend

09.09.2019 18:43 • x 3 #118


N
Plötzliche Wut kenne ich auch. Weiß nur nie ob das gut oder schlecht ist :/ Mehr Rückschritt oder Besserung?
Vielleicht einfach nötig und wichtig!

09.09.2019 18:47 • x 2 #119


J
Ich sehe Wut als Fortschritt. Natürlich darf man nicht in ihr stecken bleiben, aber ne Zeit lang ist sie bestimmt produktiv.
Bei mir will sie einfach nicht kommen.
Aber fürs Protokoll will ich ihm einfach mal sagen: fahr zur Hölle! So!

09.09.2019 18:51 • x 2 #120


A


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