Hallo liebes Forum,
nach langem stillen lesen, suche ich nun die Möglichkeit mich mit Gleichgesinnten auszutauschen.
Ich versuche gerade eine Trennung zu akzeptieren, aber das mag mir nicht wirklich gelingen.
Nach einer sehr liebevollen jahrelangen Liebe, die mit 17 begonnen hat und welche mit 25 beendet habe, habe ich danach zwei kurze (zwei und eineinhalb Jahre) Beziehungen geführt. Ich hatte ein erfolgreiches Leben und war glücklich. Irgendwo danach gab es einen Bruch. Mein Studium lief nicht mehr so wie es sollte, mein Selbstbewusstsein ging in den Keller. Seit Jahren nun drücke ich mich davor mein Leben wieder in den Griff zu bekommen, während eine Beziehung nach der anderen scheitert.
Nun habe ich im April jemanden kennen gelernt, der erstmalig in mir wieder die Gefühle hervorgerufen hat, welche ich in der ersten jahrelangen Beziehung erleben und genießen durfte. Es wurde nach kurzer Zeit von Heirat und Kindern gesprochen. Ich bin mir sicher, wir beide waren von Anfang an bis über beide Ohren verliebt. Es folgte ein sehr stressiger Lebensabschnitt für ihn, in dem ich viel für ihn da war. Stark und an seiner Seite. Doch es kam, wie es kommen musste. Aufgrund meiner Probleme, welche ich in den letzten Jahren angesammelt habe und welche ich mit Ausreden immer wieder unbearbeitet lies, hatte ich eine wirklich stressige Zeit. Alle Probleme sind an diesem Punkt zusammen gelaufen. Ich habe eine wirklich knallharte Deadline an der Uni vor mir, muss mir eine neue Wohnung suchen, muss jetzt gerade einen neuen Job finden und Schulden abbezahlen, die sich im Studium angesammelt haben.
Anstatt mich meinen Problemen zu stellen, habe ich mich davor gedrückt, ich hatte Angst irgendwo anzufangen, weil es alles so viel erschien und wurde dadurch sehr anhänglich. Ich habe angefangen zu klammern, meine Hobbies und Freunde vernachlässigt und mich nur noch mit ihm gut gefühlt.
Er hat sich dann von mir zurückgezogen, woraufhin ich Panik bekam und ihm schrieb, ob er sich trennen wolle. Sei nicht dumm, ich würde Dir sagen, wenn es so wäre. Hör auf so emotional zu sein ;.-).
Ich habe den ganzen Tag damit zugebracht darüber nachzudenken, dass ich wirklich zu emotional bin und mich besser meinen Problemen stelle und dann wieder ausgeglichener bin, um der Beziehung nicht zu schaden. Bis dann am nächsten Abend, sein bester Freund bei mir anrief. Ich glaube es ist aus und es gibt keine Hoffnung mehr.
Nachdem ich nun einen Tag zugebracht hatte, mir zu sagen, dass ich viel zu emotional war und sogar das erste Problem meiner angesammelten Sch** gelöst hatte, traf mich dies aus heiterem Himmel. Ich habe ihn angeschrieben und wir haben telefoniert. Er sagte es ist aus, die Beziehung sei es nicht wert, den Stress den ich ihm verursache. Ich fing an zu weinen und aufgrund meiner aktuellen Situation war ich nicht stabil genug ein vernünftiges Gespräch zu führen. Er hatte den schlechtmöglichsten Zeitpunkt und die schlechtmöglichste Art mir dies mitzuteilen gesucht. Trotzdem habe ich noch einmal beschissener reagiert als er. Ich habe für einen Moment allen Halt verloren, für einen Moment hat mir die Kraft für ein weiter kämpfen gefehlt und ich habe ihm gesagt, dass ich so nicht weiter leben kann und meinem besch* Leben ein Ende mache. Danach war ich zu schwach irgendetwas zu tun, das Gespräch war beendet und lag paralysiert auf meinem Bett. Ich bekam keinen von seinen folgenden Anrufen mit. Am nächsten Morgen rief er an, er hatte die ganze Nacht eine Todesangst um mich und hat mit mir telefoniert. Er wollte wissen, wie es mir geht und ob ich am Leben sei.
Er hat seine Entscheidung die Beziehung mit mir zu beenden augenblicklich bereut, er liebe mich noch immer, doch nach dieser Nacht, sagt er, hat er akzeptiert, dass ich tod bin und ich bin für ihn gestorben. Der Wille die Beziehung weiter zu führen ist in dieser Nacht mit mir gestorben. Er hatte die schlimmste Nacht seines Lebens.
Dies ist nun 3 Wochen her. In diesen 3 Wochen bin ich emotional durch die Hölle gegangen. Ich habe Versuche unternommen, die Beziehung zu retten, ihm zu erklären, dass ich am Tiefpunkt von Gut und Böse war, dass ich weiss, dass diese Reaktion nicht hätte passieren dürfen. Dann habe ich, im Versuch, zu tun, was er möchte, ihn gelöscht, um ihm den Abstand zu geben, den er braucht. Nur um ihn dann am kommenden Tag wieder zu adden und mit langen emotionalen Briefen zu erklären, was ich durchgemacht habe, dass ich an meinen Problemen arbeite, die zu den stressigen 3 Wochen geführt haben und ich nicht die Beziehung aufgeben will.
Seit dem neu adden, ist er mir gegenüber widerlich. Er verhält sich absolut ekelhaft, kommentiert alles was ich schreibe mit den Sätzen Wieso erzählst du mir das alles? Ich weiss, dass ich ein schei. bin, aber ich fühle mich gerade danach. Ich liebe Dich noch immer, aber lieber stelle ich meine Gefühle auf tot, als dass ich das Risiko einer Beziehung noch einmal mit Dir eingehe. schei. passiert, Menschen gehen einen neuen Weg, akzeptiere das.
Da ich nebenher ja immer noch die Probleme lösen muss, die unabhängig von der Beziehung sind habe ich nun am Samstag beschlossen, dass ich ihn im Moment nicht gebrauchen kann. Wenn ich ihn online sehe, dann tut es mir weh, wie er sich mir gegenüber verhält, tut mir weh. Ich habe jetzt andere Baustellen, auf die ich mich konzentrieren muss. Nun habe ich ihn also am Samstag gelöscht, ausser in WhatsApp.
Ich habe nun einen Teil meiner Probleme lösen können, gehe inzwischen seit den 3 Wochen zu einem Psychologen, um wieder zu lernen, wie ich mich meinen Problemen weniger emotional stellen kann und auch herauszufinden, wieso aus einer erfolgreichen Frau ein Versager wurde. Ich arbeite an mir und an meinem Leben. Ich bin nicht jeden Tag ganz so erfolgreich, wie ich es mir wünschen würde, aber ich mache kleine Babyschritte in die richtige Richtung.
Weswegen ich hier bin, sind zum einen die Menschen, die wie ich sehen, dass sie an sich selber arbeiten müssen, weil bei Ihnen etwas schief läuft und sie dadurch die eine oder andere Beziehung vergeigt haben oder kurz davor sind ihre Beziehung zu vergeigen. Ich möchte mich austauschen, wie ihr es schafft an euch selber zu arbeiten, erst recht, wenn man ziemlich am Boden ist, weil man gerade eine Trennung durchmacht. Mein Gedanke ist Wieso arbeite ich nun an mir, wenn der Mann mit dem ich zusammen sein will, nichts mehr mit mir zu tun haben will. - Natürlich, weil ich es wert bin und er nicht der Einzige Mann für mich ist und du wieder glücklich werden wirst, wenn du dich änderst und jmd kennen lernst, sagt mein Kopf, glaube ihm nicht, sagt mein Herz.
Weswegen ich auch noch hier bin, ist die Tatsache, dass ich noch immer nicht akzeptieren kann, dass eine großartige Liebe, aufgrund von wenigen Wochen Stress, welche sicher in einem heftigen Streit geendet haben, aus ist. Natürlich will mein Herz ihn zurück, natürlich weiss ich, dass ich an mir arbeiten muss, damit die Beziehung funktioniert, aber ist es nun wirklich aus, nachdem ich wirklich jeden Fehler gemacht habe, den man machen kann.
Und zu guter Letzt möchte ich mich mit euch austauschen, um die kommende Zeit durchzustehen. Ich habe ihm am Samstag Auf Wiedersehen gesagt, mit den Worten, ich liebe dich, ich hoffe du wirst eines Tages verstehen, wieso ich gehen musste. Noch immer ist die schmerzende Hoffnung in mir, wenn ich nur stark genug bin, meine Probleme in den Griff bekommen habe, einen Neuanfang zu wagen. Aber, ich habe keine Ahnung ob er das will, im Moment definitiv nicht. Ich habe auch keine Ahnung, ob ich das will, weil er schon bewiesen hat, dass er alles ziemlich schnell wegwirft und sich wie ein Ar. verhält. Aber vielleicht war das ja nur meine Schuld, sagt mein Herz. Vielleicht bin ich aber gar nicht so verliebt wie ich denke und habe nur die rosarote Brille auf, weil ich aufgrund all' meiner Probleme ihn mir so perfekt ausmale, vielleicht war es eine Sucht und keine Liebe, und ich fühle keinen Trennungsschmerz sondern nur Entzugserscheinungen...dabei ist er nur ein Mensch wie Du und ich mit allen guten und schlechte Seiten.
Heute is der zweite Tag einer Kontaktsperre auf ungewise Zeit und wenn ich mich nicht hier anvertraut hätte, dann hätte ich schon beinahe die Tasche gepackt, um zu ihm zu fahren und zu sehen, wie er reagiert...
07.09.2015 18:33 •
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