Liebe Survivor,
ich habe im anderen Thread ein paar Deiner Beiträge gelesen und musste weinen, weil ich mich so wiedererkenne.
Bei uns war alles viel langwieriger, drei Jahre Beziehung, ein halbes Jahr nur Streit (aus Frust meinerseits entstanden, Frust über persönliche, unlösbare Probleme).
Erst sah es aus, als würde mein Freund mir eine Chance geben. Als würde alles gut, wenn ich an mir arbeite. Das war im Mai.
Ich habe an mir gearbeitet. Hart. Sehr hart sogar. Denn ich habe es ja für ihn getan - Du hast in einem Deiner Beiträge so etwas geschrieben wie, dass es so sinnlos ist, wenn es zu spät ist.
Aber ich habe ihm vertraut, dass seine Gefühle zurückkommen, wenn ich an meinen Problemen arbeite. Aber sie sind nur immer weniger geworden. Obwohl er sieht, wie hart ich arbeite, wie viel sich zum Guten verändert hat. Eine echte Chance hatte ich also nie.
Unsere Beziehung war sehr intensiv, er hat mehrere Schicksalsschläge mit mir durchgestanden. Niemand wird mich je wieder so lieben wie er, das weiss ich. Es war wie im Himmel, er war immer an meiner Seite. Aber wir haben beide nur auf mich geschaut, ihn vergessen. Frust, Streit, Vorwürfe, Unterstellungen von meiner Seite. Irgendwann konnte er nicht mehr, hat sich nur noch selbst geschützt. Aber bis heute, wo nur noch Distanz da ist, denke ich, er liebt mich doch, er hat mich doch immer bedingungslos geliebt, und jetzt habe ich ihm monatelang gezeigt, wie sehr ich bereit bin, mich für ihn zu verändern, dahingehend, dass ich alle schädlichen Verhaltensmuster durchbreche, Kraft in mir selbst finde, statt Frust an ihm auszulassen.. Habe ihm auch einen langen Brief geschrieben... es hat nichts geholfen.
Vor drei Wochen ist er erstmal zu Freunden gezogen. Es zieht mir den Boden unter den Füssen weg. Ich weiss nicht, wie ich mit der Gewissheit leben soll, seine Gefühle für mich zerstört zu haben. Systematisch.
20.09.2015 22:09 •
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