Trennungsschmerz nach 8 Monaten noch so intensiv

J
Hallo liebe Forenmitglieder und Leid geplagte.

Erstmal zu mir, ich bin 27 Jahre alt, wohne in Berlin und bin eigentlich Student.

Nun zu meiner (längeren) Geschichte, vor ca. 8 Monaten hat mich meine Freundin verlassen und ich schaffe es einfach nicht über diesen Schmerz hinweg zu kommen. Bevor wir im Januar 2014 zusammen kamen war ich fast 8 Jahre, also seit meinem 17 Lebensjahr mit meiner ersten Freundin zusammen, die mich für einen anderen Mann verließ. Am Anfang meiner ersten Trennung war ich natürlich am Boden zerstört, vor allem da ich andauernd mitbekam dass meine erste Freundin permanent mit anderen Männern traf und sich sozusagen austobte. Wir waren weiterhin in Kontakt und pflegten nach ein paar Wochen sogar wieder eine Art S., die für sie sehr locker war und mir jedes mal wieder ein bisschen Hoffnung gab. Weiterhin traf sie sich jedoch wie gesagt mit anderen Männern. Ich weiß jeder andere hätte sie zum Teufel gejagt aber ich konnte das nicht, da ich sie liebte. Nach einigen Monaten in denen ich dieses Spiel blauäugig und schmerzvoll weiterspielte kam für mich plötzlich der Punkt das all dies keinen Sinn mehr mache. Ich konnte mich, als würde man einen Schalter betätigen, plötzlich von ihr lösen. Der Schmerz war weg, sowie die Emotionen, ich war Frei. wenige Wochen danach kam ich mit meiner besagten letzten Freundin zusammen. Wir kannten uns schon seit ein paar Jahren und waren gute Freunde. Eines Abends auf einer Party hat es gefunkt und wir kamen zusammen.

Der Anfang der Beziehung war für mich die schönste Zeit meines Lebens, als wäre das Glück eine Decke in die man sich ein kuschelt. Wir liebten uns, verbrachten die schönsten Stunden miteinander. Ich kam mir endlich wieder begehrt vor und mein Selbstbewusstsein stieg. Dies nicht zuletzt deswegen, da ich sie bis heute immer noch für die schönste Frau der Welt halte. Ich fand sie schon immer unheimlich attraktiv, dazu intelligent,clever und hätte es mir niemals gedacht mit so einer tollen Frau zusammen zu kommen.

Nach ca. 5 wundervollen Monaten, merkte ich das sich etwas änderte. Wir trafen uns seltener, unser Liebesleben wurde weniger. Sie hatte viel mit der Uni zu tun und wir sahen uns meistens nur einen Tag am Wochenende wobei wir nicht weit voneinander entfernt wohnen. Ich hoffte damals das dies nur eine Phase sei, da ich den Eindruck hatte das sie sich von mir zurückzieht. Über Wochen gab es ein Auf und Ab, manchmal wollte sie mich nicht sehen, da sie zu beschäftigt war, im anderen Zuge stellte sie mich ihren Eltern vor. Nach 9 Monaten der Beziehung wurde es immer weniger, sie wurde plötzlich eiskalt zu mir und mir wurde klar, dass etwas nicht stimmt. Doch ich wollte es nicht Wahr haben. Alle Freunde von mir mit denen ich sprach gaben mir den Rat die Beziehung zu beenden, da es doch offensichtlich sei. Nur ich konnte bzw. wollte es nicht Wahrhaben. Eines Tages ende November 2014 kam sie zu mir und sagte mir das sie keine Gefühle mehr für mich habe und unsere Beziehung beenden wolle. Ich war geschockt, aber ich hatte damit gerechnet. Sah es kurze Stunden realistisch.

Am nächsten Tag kam der Zusammenbruch, ich konnte und kann bis heute den Zustand nicht verarbeiten.

Ab hier fing die schrecklichste Episode meines Lebens an. Ich verfiel in eine tiefe Depression, vegetierte wochenlang alleine in meiner Wohnung wie in einem schlechten Film vor mich hin. Ich trank unheimlich viel und ernährte mich von Zig. und hörte permanent laute Rockmusik um den Tag irgendwie hinter mich zu bekommen und den Schmerz den ich nicht ertrug zu vergessen, isolierte mich, keiner konnte mir helfen. Ich ging nicht mehr zur Uni, alles war mir schei.. Ich fiel in ein tiefes schwarzes Loch. Das Resultat war, dass ich meinen Studienplatz verlor und damit immer tiefer in den Strudel aus Selbsthass, Alk. und mangelhaftem Selbstbewusstsein geriet.
Irgendwann war ich an dem Punkt das es so nicht mehr weitergehen könne und suchte mir einen Therapeuten. Die Sitzungen halfen mir anfangs gut aus dem gröbsten wieder raus zukommen, doch auf Dauer konnten sie mir auch nicht helfen. Vor zwei Monaten wurde ich aus der Therapie entlassen, da mein Therapeut meinte er könne mir nun nicht mehr weiter helfen. Es kamen immer mehr gute Tage dazu, ich bin gerade dabei mein Leben neu zu gestalten und versuche mich mit neuen Frauen zu treffen, doch mein Schmerz holt mich regelmäßig wieder ein und wirft mich zurück.

Das schlimme daran ist, dass sie immer noch so präsent in meinen Gedanken ist. Ich wünschte die Erinnerungen würden verblassen. Es vergeht kein Tag an dem ich nicht mehrmals an sie denken muss und sie schrecklich vermisse, auch wenn ich genau weiß das unsere Beziehung am Ende für mich eine Qual war.

Nun bin ich an dem Punkt an dem ich nicht mehr weiter weiß, ich fühle mich von Freunden und Verwandten missverstanden, da ich sie immer noch liebe, aber genau weiß das es keinen Sinn mehr macht. Mein Verhalten und meine Gedanken sind total irrational, vor allem da auch kein Kontakt mehr besteht.

Mein momentaner Plan, bei dem ich mich ganz gut fühle ist Berlin zu verlassen und in einer anderen Stadt ein neues Leben anzufangen, Frei zu sein, endlich wieder Glücklich zu werden und den Schmerz zu überwinden.

Danke das ihr euch die Mühe gemacht habt das alles durchzulesen und ich würde mich über jeden Rat freuen wie ich aus dieser höllischen Spirale wieder raus komme

25.07.2015 13:25 • #1


S
Erstmal herzlich willkommen hier!

Du schreibst, vor 2 Monaten wurde die Therapie beendet. Dann ging sie ja nicht sehr lange. Wie sieht es denn aktuell aus mit deinem Selbstwertgefühl und dem Alk.? Hast du überlegt, den Therapeuten zu wechseln? Vielleicht passte es einfach nicht?

Wie gestaltest du deine Tage? Machst du Sport, hast du dein Studium wieder aufgenommen, triffst dich mit Freunden?

Ich glaube nicht, dass die Lösung eine neue Partnerin ist, solange du das Gefühl hast, die alte noch nicht verarbeitet zu haben.

Kein anderer Mensch ist dafür da, dich glücklich zu machen. Wenn du dich mit Frauen triffst um das zu erreichen, dann ist es von vornherein zum Scheitern verurteilt.

Und frage dich selber ehrlich: liegt es an der Ex-Freundin, die du nicht verarbeiten kannst, oder schlummern andere Probleme in dir?

Du musst mit dir selber ins Reine kommen und glücklich werden.

Das ist sehr leicht gesagt, das weiß ich. Ich versuche auch gerade den Weg dorthin zu finden und mache jetzt eine Therapie. Wichtig ist die Bereitschaft, sich selber zu verändern oder eher: endlich der zu werden der man wirklich ist!

LG Safi

25.07.2015 13:40 • #2


A


Trennungsschmerz nach 8 Monaten noch so intensiv

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J
Danke für deine Antwort,

Mit dem Selbstwertgefühl sieht es immer noch sehr schlecht aus, ich zweifel extrem an mir. Mit dem Alk hat es sich gebessert und an einem Therapeutenwechsel bin ich gerade dran, aber es ist echt nicht einfach den passenden zu finden.

Mein Alltag sieht leider gerade noch sehr einseitig aus, ich treffe mich mit Freunden und gehe weiterhin meinem Studentenjob nach. Ein Studium nehme ich ab Oktober wieder auf, und hier stellt sich mir nun die Frage ob in Berlin oder vielleicht ganz woanders. Ich erhoffe mir dadurch vielleicht neue Menschen kennen zu lernen und nicht immer an die Vergangenheit errinert zu werden.

Hinsichtlich deiner Frage ob es an meiner Ex liegt oder an mir, würde ich sagen das ich früher immer ein glücklicher, geselliger und lebensfroher Mensch war, nur seit dieser Trennung mich so schrecklich fühle.

25.07.2015 14:25 • #3


S
Aber wie kann dir diese Frau oder diese Trennung dein Selbstbewusstsein nehmen? Wie geht das, wenn vorher alles in Ordnung war damit? Bei mir ist es z.B. so, dass es ums Selbstbewusstsein nie soooo gut bestellt war.

Ich weiß nicht, wie du zu Sport stehst, mir bringt das unheimlich viel auch fürs Selbstbewusstsein. Man fühlt sich gut, ist stolz auf sich wenn man sich aufrafft obwohl man keine Lust hat, wenn man die Fortschritte sieht und fühlt.

Ich weiß leider auch nicht, ob ein Stadtwechsel dir Frieden bringt, zumal du ja nicht in einem Dorf lebst sondern in einer großen Stadt. Würdest du denn sowohl in Berlin an einer Uni angenommen werden als auch woanders? Manchmal kann man sich ja auch gar nicht aussuchen, wo man studieren will sondern muss nehmen was geht. Dann würden sich die Grübeleien darüber erledigen.

25.07.2015 14:52 • #4


J
Naja, ich sag mal so, der selbstbewussteste Mensch war ich noch nie, aber ich hatte ein glückliches Leben bis Jetzt, musste mir nie großartig Sorgen machen, es lief eben.

Die Trennung hat mich nur auf den Boden geworfen, und seither leide ich unter diesen Selbstzweifeln. Gebe mir die Schuld an allem, frage mich was ich falsch gemacht habe, weswegen sie mich dann verlassen hat,ob ich nicht attraktiv genug bin und diese Gedanken quälen mich jeden Tag. Genau so, was sie wohl so macht und ob sie wieder eine neue Liebe gefunden hat. Das macht mich wahnsinnig. Meine größte Angst ist es sie eines Tages mit ihrem neuen Partner zu sehen.

Das Problem bzw. Glück ist auch dieses das ich sowohl in Berlin als auch in Süddeutschland (meine eigentliche Heimat) studieren könnte und mir diese Entscheidung schon so schwer fällt.
zum einen will ich meine alten Freunde nicht verlassen und zum anderen will ich ein vollkommen neues Umfeld.

Die Zeit wird so langsam knapp und ich kann mich nicht entscheiden

25.07.2015 15:25 • #5


S
Zitat von JudasPriest87:
Naja, ich sag mal so, der selbstbewussteste Mensch war ich noch nie, aber ich hatte ein glückliches Leben bis Jetzt, musste mir nie großartig Sorgen machen, es lief eben.


Da liegt glaube ich der Knackpunkt. Es ist nicht die Ex, die du um ihrewillen zurück möchtest, sondern sie hat mit der Trennung lediglich das was jetzt ist an die Oberfläche geholt, wo es jetzt in deinem Leben nicht mehr einfach so läuft.

Vielleicht kannst du das als Chance sehen, dich weiterzuentwickeln? So versuch ich es.

Hör auf die Gründe bei dir zu suchen, vielleicht gibt es keine.

Gibt es denn auch Freunde in Süddeutschland? Die Freunde in Berlin kannst du doch trotzdem besuchen und den Kontakt halten auch wenn du wegziehst

25.07.2015 15:39 • #6


J
Ja vielleicht hast du recht, aber ich würde schon sagen, dass es auch sie als Person ist die ich unheimlich vermisse.

Ich wünschte ich könnte aufhören die Gründe des verlassen werdens bei mir zu suchen. Hat diesbezüglich vielleicht jemand einen Rat

Freunde hab ich in Süddeutschland eigentlich keine mehr, ich bin schon mit 13 nach Berlin gekommen, aber meine Schwester lebt auch dort.

Das stimmt auch wieder, meine Freunde könnte ich besuchen.

Ich habe nur Angst das es sich später als Fehler raustellen könnte Berlin verlassen zu haben, warum auch immer.

25.07.2015 16:11 • #7




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