Hallo zusammen. Ich habe mich gerade hier angemeldet, weil ich das Gefühl habe, an meinen Gefühlen zu ersticken.
Ich habe mich vor knapp einem Jahr nach einer 12-jährigen Beziehung/Ehe im Streit von meinem Mann getrennt. Wir haben eine 10-jährige Tochter, die natürlich sehr traurig darüber ist.
Mein Ex-Mann und ich hatten immer schon eine schwierige Beziehung, da ich die erste Frau für ihn war, mit der er länger als 6 Monate zusammen war. Er hat unglaubliche Angst vor Nähe, was leider auch mir nicht fremd ist. Nun war ich schon lange in einer Therapie und kann mich ganz gut reflektieren. Er hat sich dazu entschlossen, auch in Therapie zu gehen und wir haben sehr an uns gearbeitet und uns sehr gut verstanden.
Dann und wann hatte er wieder diese Ich-halte-das-alles-nicht-aus-Anfälle, die natürlich nicht ohne Spuren an mir vorbeigegangen sind. S. Probleme waren auch ein Thema, da er seine Phantasien nicht mit mir ausleben konnte/wollte.
Über Gefühle reden ging kaum, da er dies nie gelernt hat, seine Eltern sind sehr stumpf.
Nach außen hin ist er ein sehr attraktiver, netter Mann, innerlich durch seine Kindheit aber extreeeeemst kompliziert und gehemmt.
Er hat mir dann nach 4 Jahren einen Heiratsantrag gemacht und wir haben die Hilfe einer Paartherapeutin in Anspruch genommen. Der Wille, es zu schaffen, war sehr stark, da wir sonst viele Gemeinsamkeiten hatten und uns geliebt haben.
Durch viele Probleme mit meiner ersten Tochter, mit der er sich nie verstanden hat, kriselte es immer öfter.
Vor 3 Jahren ist er dann in ein kleines Appartment gezogen, ich und meine 2 Mädels in eine 3-Zimmer-Wohnung, er war aber oft bei uns und wir führten diese moderne Form der Ehe.
Ihr seht, ich war lange blöd genug, das mitzumachen, aber im Grunde war er kein Ar..
Plan war, dass er wieder einzieht, wenn meine große Tochter in eine WG zieht.
Als es dann soweit war und ich ihm sagte, dass meine Große eine WG gefunden hat, hat er gekniffen. Er wollte nicht mehr mit mir zusammen ziehen. ZACK, da hatte ich dann einen Kurzschluss und habe ihn rausgeschmissen.
Meine Wohnung konnte ich nicht mehr halten, nachdem meine Große ausgezogen war.
Ich war soooooo wütend! Ich musste also wieder umziehen mit der Kleinen und war nicht bereit, mit ihm über die Trennung zu reden, da ich mich so verarscht gefühlt habe. (Unsere Kleine ist alle 2 Wochen 1 Nacht bei ihm, über alltägliche Dinge reden wir einigermaßen)
Es ging mir zwar sehr schlecht, ich wusste aber, dass ich mit diesem Mann nicht glücklich werden kann; ich musste mich irgendwie zusammenreissen und funktionieren und wollte nicht schon wieder einknicken.
Vor einem Monat habe ich mich dazu entschlossen, ihn zu fragen, ob wir mit unserer alten Paartherapeutin ein klärendes Trennungsgespräch führen können, damit wir wenigstes für unsere Tochter gute Eltern sein können und ich abschliessen kann.
Für mich stehen 1000 Fragen im Raum: Hat er mich angelogen, schon längst eine Neue gehabt ect. Von ihm aus kam nie ein Gespräch, beschwert hat er sich auch nie. War er nur zu feige, Schluss zu machen, hat er mich geheiratet, um heile Welt zu spielen?. .
Just an diesem Abend erzählte mir meine kleine Tochter, dass ihr Papa ihr ganz viele Fotos von seiner neuen Freundin und deren Kind gezeigt habe. .
Seitdem geht es mir super schlecht! Dass ich die Tatsache über meine Tochter erfahren muss, fand ich ganz schlimm.
Sowas bespricht man doch erstmal als Eltern, oder?.
Jetzt verstehen wir uns gar nicht mehr, da er meinte, unsere Tochter solle doch endlich verstehen, dass wir als Eltern nicht mehr zusammenkommen.
Ich bin seit einiger Zeit in einer Gruppentherapie und spreche dort natürlich auch darüber.
Ich weiß, dass ich den Schmerz aushalten muss und auch trauern MUSS.
Es würde mir soviel besser gehen, wenn ich ihn nie wiedersehen müsste.
Für unsere Tochter müssen wir das natürlich.
Ihn jetzt so zu sehen, glücklich verknallt und sorgenfrei KOTZT mich einfach nur an.
Ich denke, dass eine Aussprache nicht viel bringen würde und mich wahrscheinlich nur NOCH mehr verletzen würde.
Ich fühl mich einfach sehr einsam und wertlos in diesem Moment und bräuchte einen Rat !
Ich kann mir gar nicht vorstellen, irgendwann nochmal jemand anderen kennenzulernen.
Meine Freunde haben ihre eigenen Probleme oder auch keinen Nerv auf meine Trauer.
Ich hoffe, dass dieses Selbstmitleid bald aufhört und ich meine Kämpfernatur wiederbekomme!.
Geht es jemandem da draussen ähnlich?
Liebe Grüße
21.09.2019 12:43 •
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