Hallo,
Ich bin julia und ich weiß seid der Trennung von meinem Freund vor 2 Monaten nicht mehr wohin mit mir.
Ich kann meine Gedanken nicht ordnen, stelle mir immer wieder neue Fragen und Theorien. Gehöre grundsätzlich zu den gerne genannten Overthinkern, leider.
Ich erzähle euch meine Geschichte in der Hoffnung ich kann etwas Trost und Antworten mitnehmen.
Mein Freund und ich waren 1,5 Jahre zusammen. Wir sind beide 30. Wir wussten beide, dass die Beziehung nicht einfach wird. Löwe und Skorpion (meine Wenigkeit).
Ich wollte die Beziehung zu Anfang nicht so richtig, da ich gerade ein halbes Jahr aus der Wohnung meines ex Freundes ausgezogen war (emotional hatte ich diese Beziehung aber schon Jahre vorher abgeschlossen). Ich fühlte mich sehr frei, sehr glücklich und sehr optimistisch für die Zukunft. Mein ex trat dann in mein Leben und ich mochte ihn, sehr. Er wollte mehr Zeit und intensivere Zeit mit mir verbringen, ich lies mich darauf ein, da ich es auch nicht bereuen wollte, einen Fehler zu machen indem ich diesen tollen Menschen von mir weg drücke.
Wir hatten eine tolle erste Zeit, jedoch kamen nach etwa einem Jahr die ersten Probleme die mich zu der Frage führten, ob wir die gleiche Vorstellung haben wie eine Beziehung zu führen ist. Ich sagte ihm, dass ich mir wünsche an erster Stelle zu stehen, ich am Ende des Tages nichts außer meinen Partner brauche, ich mir etwas aufbauen möchte, an der Beziehung arbeiten, lernen und gemeinsam wachsen möchte. Er stimmte mir zu. Es ist zu sagen, dass er ein Freigeist ist. Er verabredete sich nie fest mit mir, hat wenig Kontakt zu meinen Freunden oder Familie gesucht. Zukünftige gemeinsame Pläne waren sehr schwierig zu vereinbaren. Aber genau diese Freiheit mochte ich so an ihm, ich wollte von ihm lernen, die Dinge leichter zu sehen. Ich habe mir sehr viel Mühe gegeben, aber nach etwas über einem Jahr, zog er sich immer weiter zurück. Wir kamen aus dem ersten gemeinsamen Urlaub, bei dem seine Schwester und sein Vater dabei waren. Konnte ich mit leben. Alleine wäre schöner gewesen. Aber es war okay. Zu erwähnen ist vielleicht dass er zu Hause mit seiner Schwester bei seinen Eltern wohnt. Zwei Häuser mit Durchbruch. Wäsche wird von Mutter gewaschen. Er kocht aber ab und zu für die Familie, und macht auch mal andere Dinge im Haushalt.
Also wir kamen aus dem Urlaub und plötzlich war seine ex (4 Jahre her, halbes Jahr Beziehung) fast jeden Tag bei der Familie zu Hause. - beste Freundin seiner Schwester -
Grundsätzlich hatte ich kein Problem, als er mir am Anfang erzählte, dass seine ex die beste Freundin seiner Schwester ist und 2-3 mal im Jahr vorbei kommt. Kein Thema. Aber in diesem Sommer war es nicht 2-3 mal im Jahr. Sondern wochenlang fast jeden Tag. Ich war völlig überfordert, war noch nie in der Situation mit einer ex gewesen und versuchte mich damit zu arrangieren. Mein ex und ich sind einige Male aneinander geraten. Daraufhin fing es an, dass er sich zurück zog. Grundsätzlich konnte er seine Gefühle nicht äußern, mir keine Komplimente machen, Wertschätzung brachte er mir auf eine Weise entgegen, mit der ich mich nicht sicher genug fühlte. Der für mich sehr gute S. wurde auch weniger. Wie er ihn fand, ich denke er war zufrieden, aber zu mehr konnte er sich nie äußern. Er sagte mir zwei mal dass er mich liebt, aber auch erst als ich nach einem Jahr (um ihn nicht unter Druck zu setzen) zu ihm als erstes sagte, dass ich ihn liebe. Die emotionale Kühle, machte mir erst zu schaffen, als er sich nach den Wochen Ärger wegen seiner ex zurück zog. Ich fing an zu klammern, was mir erst nach der Trennung wirklich bewusst geworden ist. Obwohl er in dem letzten halben Jahr schon mal sagte, mach doch mal was mit deinen Freundinnen (diese haben aber alle ihre festen Partner und Familien, daher kaum Zeit). Trotzdem traf ich mich alle paar Wochen mal wieder mit einer Freundin. Unter der Woche war das nie mein Ding, viel Arbeit, Hund, Wohnung… aber er kam irgendwie nicht „mehr bei mir an“. Wir streiteten dann viel, weil ich wohl nicht das von ihm bekam was ich brauchte um mich insoweit sicher bei ihm zu fühlen, dass ich „nicht ständig Stress mache“… er handhabte Streit folgendermaßen:
Streit per WhatsApp, dann brauchte er ein paar Tage Abstand. In dieser Zeit bin ich immer völlig in einem Loch versunken, weil ich kein Gefühl der Sicherheit hatte, dass er zurück kommt… Aber ich lies ihn, mit einengen hätte ich es nur schlimmer gemacht. Nach ein paar Tagen redeten wir dann immer in Ruhe. Er sagte ein paar mal dass er mir nicht geben kann was ich brauche was die Wertschätzung angeht und das wohl auch nie können werde. Ich fragte ihn warum er dann wieder hier sei, ob er seine Sachen mitnehmen will. Er verneinte dies. Zweimal kam es zu der Situation. Kurz vor Weihnachten knallte es wieder und wir führten ein unglaublich intensives Gespräch über seine „beziehungsunfähigkeit“, „mein klammern“ und und und. Ich hatte das Gefühl ihm emotional etwas näher gekommen zu sein. Er entschuldigte sich das aller erste mal in den 1,5 Jahren für etwas. „Dass er mich wieder Tage hat warten lassen nach dem Streit“… kurz nach Weihnachten gab es dann wieder eine kleine Situation, die das Fass zum überlaufen brachte. Er sagte mir ich solle meine Sachen abholen (Freitags) Das tat ich. Silvester kam kein Wort von ihm. Ich lies ihm wieder seine Zeit… Mittwochs hab ich es nicht mehr ausgehalten und bin nach einer langen Nachricht an ihn (kurz: wenn ihm was an mir liegt sollte er seinen hintern zu mir schwingen damit wir diese Lappalie aus der Welt schaffen) hingefahren und habe meine letzten Sachen abgeholt. Ich war unendlich verletzt, er händigte mir die Sachen einfach aus ohne ein Wort. Das letzte was ich sagte war das ich mich niemals hätte auf ihn einlassen dürfen. Ich hatte meine Glückseligkeit damals für ihn aufgegeben und stand vor einem Scherbenhaufen. Ich bin kein Mensch der von einer Beziehung in die nächste hüpft, ich wünsche mir eine wahre Liebe um die man gemeinsam kämpft. Wenn man will, überwindet man alles gemeinsam. Eine Beziehung an der man gemeinsam arbeitet. „Wegwerfen“ kann ich absolut nicht verstehen.
Jedenfalls meldete ich mich 2 Monate nicht, von ihm kam auch nichts. Seine Sachen hat er auch nicht geholt. Ich habe niemals in meinem Leben so viel geweint. Vor drei Tagen schrieb ich ihn an, da die Gedanken, was er denkt mich wahnsinnig fertig machten. Ich fragte ihn nur „ob wir darüber sprechen können, wie wir zueinander stehen“
Es kam innerhalb einer halbe Stunde zurück, dass „was gibt es denn zu besprechen? Wir wir zueinander stehen steht nicht zu Debatte. Es hat einfach nicht funktioniert.“ Ich teilte ihm mit, dass ich ihn vermisse, er mir aber bitte ernsthaft sagen soll, ob er abgeschlossen hat, damit auch ich damit wirklich anfangen kann. Ich nicht der Mensch bin der wegwirft und einfach auf die nächste Beziehung hofft. zur Erklärung vorab:
„Engelchen“ wurden seine Freundinnen von sek ein Kollegen genannt, er hatte wohl einige. Immer nur so halbes Jahr Beziehungen. Außer eine als er jünger war, 7 Jahre. Ich wollte nicht einfach ein weiteres Engelchen in seiner Liste sein.
Als Antwort erhielt ich:
Hallo Julia.
„Ich habe auch nichts weggeworfen zudem warst du nicht einfach nur „ein Engelchen“ .
Es hat einfach nicht gepasst und wir haben das ganze lange genug ausprobiert, wirklich immer und immer wieder.
In der Zeit wo wir uns nicht gestritten haben wars sehr sehr schön, danke dafür!
Ich bin einfach nicht der Junge der dir das geben kann was du willst und was du brauchst Julia und genau aus diesem Grund gab es auch immer nur palaver.
ich bin stolz auf dich das du den Schritt mit dem Bus gemacht hast, wünsche dir für dein Projekt und für alles weitere nur das beste vom Herzen.
Wenn du was brauchst an Werkzeug oder oder kannst du dich gerne melden. Danke für alles“
Ich habe ein Herz an die Nachricht gehangen. Das war’s. Ich weine immer noch jeden Tag, ertrage es kaum, dieses Gefühl er Wertlosigkeit. So bald ich das Haus verlasse und mit jemanden sprechen muss, kommen mir die Tränen. Ich sehe nichts positives in Zukunft aktuell und kann mich nur sehr schwer und selten auf etwas anderes konzentrieren als auf die Gedanken an ihn. Ich habe einen Camping Bus gekauft (ein Traum von mir den ich eigentlich mit ihm verwirklichen wollte). Wenn ich dran arbeite lenkt mich das ab, aber sobald ich fertig bin breche ich wieder zusammen. Ich finde mich selbst teilweise schon lächerlich weil ich so sehr leide. Ich habe so viel aus Liebe für ihn gegeben, von mir gegeben. Wieso war ich es nicht wert? Hat er mich überhaupt geliebt? Wieso gibt er uns dann auf? Was haltet ihr von seiner letzten Nachricht? „Er ist nicht der Junge…“ der junge? Sind meine Wünsche kindisch, unrealistisch oder unreif?
19.02.2024 18:28 •
x 1 #1