Trennungsschmerz wegen Arbeitskollege

Zitat von carlos7:

Ich glaube, dass mehrfache Fremdverliebtheit in einer monogamen Beziehung schon ein sehr großes Alarmsignal ist. Entweder man ist selbst nicht ...

Ja, du hast sicher recht.

ich bin definitiv monogam veranlagt, war 25 Jahre lang treu, ohne mir was verkneifen zu müssen und kann mir für mich so etwas wie eine offene Beziehung oder gar Polyarmorie nicht vorstellen. Insbesondere kann ich mir nicht vorstellen, intensive Gefühle für zwei Männer gleichzeitig haben zu können. Insofern hätte ich diese sich häufenden Fremdverliebtheiten als deutliches Alarmsignal sehen müssen.

Zitat von Philinea:

Insbesondere kann ich mir nicht vorstellen, intensive Gefühle für zwei Männer gleichzeitig haben zu können.

Wie bist du mit dieser Ambivalenz während der Anbahnung und dann während deiner Affäre damit zurecht gekommen ohne dass es direkt bumm gemacht hat?

Zitat von carlos7:

Wie bist du mit dieser Ambivalenz während der Anbahnung und dann während deiner Affäre damit zurecht gekommen ohne dass es direkt bumm gemacht hat?

Naja, bei den vorhergehenden Fremdverliebtheiten bleib das ja immer in meinem Kopf, ich hab es nicht ausgelebt, es gab nichtmal Flirts. Es war nicht real, also auch keine (so hab ich das für mich gesehen) ernstzunehmenden Gefühle, etwa so, wie man als Teenie für einen unerreichbaren Rockstar geschwärmt hat. Ich habe es also gut verdrängen können, dass in der Beziehung mit meinem Mann schon da etwas nicht mehr gestimmt hat.

Bei meiner Affäre wurde mir während der Anbahnung, also von dem Moment an, als sich Gefühle und auch irgendwie eine emotionale Beziehung entwickelt haben, sehr schnell klar, dass meine (romantische) Liebe zu meinem Mann vorbei ist und ich mich trennen muss. Es hat also direkt Bumm gemacht. Noch bevor ich mich dann wirklich in diese Affäre gestürzt habe. Ich habe noch ein paar Wochen gezögert und war in einer Familienberatung, weil ich dachte, dass ich nicht einfach so das Leben meiner Kinder zerstören kann. Aber es war alternativlos. Und zwar nicht wegen der Gefühle zu dem anderen Mann, sondern weil meine Ehe, meine Liebe bereits tot waren. Weil ich mich kenne, weil ich weiß, wie ich da ticke, wusste ich - und konnte mir endlich eingestehen- : ich liebe meinen Mann nicht mehr, nicht mehr als Partner an meiner Seite.

Zitat von Philinea:

dass meine (romantische) Liebe zu meinem Mann vorbei ist und ich mich trennen muss

Es kommt sicher auf die genaue Definition an, aber wandelt sich die romantische Liebe im Lauf der Jahre nicht in tiefe, ruhige Verbundenheit? Philea und Agape im Vordergrund und Eros im Hintergrund?

Zitat von carlos7:

Es kommt sicher auf die genaue Definition an, aber wandelt sich die romantische Liebe im Lauf der Jahre nicht in tiefe, ruhige Verbundenheit? Philea und Agape im Vordergrund und Eros im Hintergrund?

Ja, natürlich. Wir sprechen von der selben Sache. Mit romantischer Liebe meine ich nicht nur die Schmetterlinge und den Hormonrausch, sondern die Liebe zu meinem Mann als Partner, als Mann, mit all der Nähe und Verbundenheit, die eine langjährige Beziehung eigentlich mit sich bringt. Ich wollte mit diesem Begriff abgrenzen von der Liebe, die ich für ihn als Vater meiner Kinder, als guter Freund nach all den Jahren empfunden habe und nach wie vor empfinde.

Die Nähe und tiefe Verbundenheit - ich weiß mittlerweile gar nicht mehr, ob es die zwischen uns überhaupt je gab. Er kann so etwas gar nicht wirklich zulassen. Und ich habe mich für ihn ein Stück weit aufgegeben, mich angepasst und verstellt - zu mir war eigentlich auch gar keine echte Nähe möglich.

Aber das geht jetzt alles zu weit - ich will nicht diesen Thread mit meinem Thema kapern!

@carlos7 lieben Dank für deine Nachricht.
Es fing mit etwas flirten an, ich habe mir nichts dabei gedacht.. dann schrieb man sich ein wenig mehr und empfand es als ein schönes Gefühl ohne jemanden zu verletzten, es versüßte mir den Tag. Dann schrieb man sich privat.. dann kam man sich ein wenig näher und ich dachte nur noch ein Kuss, dwnn beende ich es.. und konnte es nicht auf Anhieb.
Ich dachte ich habe es schon unter Kontrolle, aber leider spielten meine Gefühle verrückt und ich sehnte mich immer mehr nach ihn und konnte eben nicht aufhören.
Es geschah auch so plötzlich und ich verlor die Kontrolle..
Ich denke wir Menschen verzichten ungern auf solche Gefühle..

LG

Zitat von Liani:

Es fing mit etwas flirten an, ich habe mir nichts dabei gedacht.. dann schrieb man sich ein wenig mehr und empfand es als ein schönes Gefühl ohne jemanden zu verletzten, es versüßte mir den Tag. Dann schrieb man sich privat.. dann kam man sich ein wenig näher und ich dachte nur noch ein Kuss, dwnn beende ich es.. und konnte es nicht auf Anhieb.
Ich dachte ich habe es schon unter Kontrolle, aber leider spielten meine Gefühle verrückt und ich sehnte mich immer mehr nach ihn und konnte eben nicht aufhören.

Vielleicht muss jeder mal so etwas durchmachen, um zu erkennen, wo man persönlich die Grenzen zwischen anregendem Spiel mit der Wärme und dem Entfachen von zerstörerischem Feuer zieht. Du hattest 1000 Möglichkeiten das ganze zu stoppen, bis hierher und keinen Schritt weiter. Die grundlegende Frage, die du dir beantworten musst, ist: Warum habe ich es eigentlich so weit getrieben?. Ich denke die Antwort wird dir viel für deinen Lebensweg mitgeben.

Zitat von Liani:

Ich denke wir Menschen verzichten ungern auf solche Gefühle..

Das genau ist der Punkt. Wer verzichtet schon freiwillig auf solch schöne Gefühle. Und dann wäre der Verzicht ja auch nur wegen einer dritten Person, nämlich dem (logischerweise) unperfekten Partner zuhause. Für einen Anderen verzichten? Fällt schwer. Ich verrate dir aber ein Geheimnis aus meinem Leben: So ein Verzicht für eine geliebte Person ist etwas wunderschönes, das man leise im Herzen trägt: Für dich, für unsere Liebe habe ich das getan! Und irgendwann in einer romantischen Sommernacht sagt man dann dem Partner: Damals, vor vielen Jahren hat mir jemand den Kopf verdreht... und dann habe ich mich ganz bewusst und mit ganzem Herzen für dich, meinen Herzensmenschen, entschieden.

@carlos7
In einer echten wahren aufrichtigen Liebe muss man so etwas nicht ertragen.
Deine hingebungsvolle Opferhaltung ist sicher romantisch, sehe ich aber auf Dauer schwierig.
Deine Frau wird mit dem anderen, frei und ungestört durch dich, auch eine emotionale und womöglich tiefe Beziehung aufbauen, und da sie offensichtlich monogam ist, sich irgendwann dafür und nicht für dich entscheiden. Das blendest du aus oder wartest du ab?

Zitat von Liani:

es versüßte mir den Tag. Dann schrieb man sich privat.. dann kam man sich ein wenig näher und ich dachte nur noch ein Kuss, dwnn beende ich es.. und konnte es nicht auf Anhieb.

Du hast also eine Affäre mit einem gebundenen Mann mit 2 Kindern angefangen.
Moralisch richtig wäre es gewesen mit einem klaren N e i n

Zitat von Vorbeigeschaut:

Deine Frau wird mit dem anderen, frei und ungestört durch dich, auch eine emotionale und womöglich tiefe Beziehung aufbauen, und da sie offensichtlich monogam ist, sich irgendwann dafür und nicht für dich entscheiden. Das blendest du aus oder wartest du ab?

Das wird so nicht kommen. Da habe ich null Sorge. Ein Zweitpartner ist eben (nur) Zweitpartner, weil etwas entscheidendes in seinem Gesamtpaket fehlt, dass ich als ihr Erstpartner habe. In diesem Fall ist er einfach die kleine Auszeit vom Alltag, vom Stress, von Job und Familie. Wie ein Kurzurlaub... ist schön, aber das war's dann auch.
P.S. Meine Frau ist nicht monogam, sondern poly-amor.

Zitat von Gefühl:

Du hast also eine Affäre mit einem gebundenen Mann mit 2 Kindern angefangen. Moralisch richtig wäre es gewesen mit einem klaren N e i n

So ist das halt. Nicht jedes Verhalten ist moralisch einwandfrei. Wichtig ist aber doch, dass man irgendwann sagt: Bis hierhin und nicht weiter. Und genau das macht die TE!.

Zitat von Gefühl:

Du hast also eine Affäre mit einem gebundenen Mann mit 2 Kindern angefangen. Moralisch richtig wäre es gewesen mit einem klaren N e i n

Mag sein, ist aber nicht passiert, Vorwürfe helfen jetzt niemandem

Ach Carlos7... du bist ja sooo romantisch.

Ideal wäre diese Einstellung von Verzicht schon, aber leider läuft das eben nicht immer so....
Da hat wohl jeder seine Gründe und die Umstände sind auch überall anders.

Bitte lass dich da auf nichts ein. Ich hab so was grade durch. Mein Mann hat sich von mir getrennt für die Kollegin. Ich hatte nie eine Chance. Keine Möglichkeit über unsere Probleme zu reden. Denn die gab es ja. Am Ende ist es so gekommen, daß die nette Kollegin meinen Mann abserviert hat und auch schon wieder was Neues hat. Für sie war es vielleicht nur ein Spiel aber uns hat es alles gekostet was wir hatten. Tu dir das nicht an.

Ich bin etwas verwirrt, wie passen die beiden Aussagen über deinen Mann im Abstand von weniger als 1 Tag zusammen?

Zitat von Plundermandy:

Warum ist er nicht bei ihr? Das wäre doch normal.

Zitat von Plundermandy:

Am Ende ist es so gekommen, daß die nette Kollegin meinen Mann abserviert hat und auch schon wieder was Neues hat.