Hallo jamire,
ich weiss nicht, ob ich sage würde, dass ich gute Erfahrungen mir dem in-Kontakt-bleiben gemacht habe. Es war auch bei mir eine ganze Zeit lang so, dass es mir nach Treffen oder Telefonaten wesentlich schlechter ging als vorher. Es ist eben nicht so einfach die Erwartungen, die man hat auf Null zu reduzieren.
Bei uns kommt ja noch dazu, dass M., statt sich selbst zu finden, vielmehr via Internet eine neue Freundin gefunden hat. Da war bei mir der Ofen natürlich aus.
Aber einen totalen Kontaktabbruch will weder er noch ich. Ich weiss, dass es ihm sehr sehr schlecht geht und dass er mit der Trennung, obwohl von ihm initiiert, viel schlechter klar kommt als ich.
-Sein Problem!- erzählt mir auch so ziemlich jeder, mit dem ich darüber rede. Auch mir rät man, mich vor ihm zu schützen und mein eigenes Leben zu leben, statt mich um seine Probleme zu scheren. Ich solle doch froh sein, dass ich ihn los bin.
Ich weiss, sie meinen es alle gut und ein Stück weit sollte man auch auf sie hören. Aber ich höre eben auch auf mein Herz und das sagt mir, dass M. kein schlechter Mensch ist, auch wenn sein verhalten den Anschein erweckt. Und dass er meine Hilfe braucht, auch wenn ich nicht viel für ihn tun kann, weil nur er allein sich da raus ziehen kann. Aber ich kann ihn dabei unterstützen und das bedeutet weder, dass ich mich dabei für ihn aufopfere noch dass ich am 'Helfersyndrom' leide. Aber ich kann mich doch nicht jetzt, bloß weil´s schwierig wird - scheinbar hoffnungslos schwierig - aus dem Staub machen.
Man muss sich überlegen, wieviel einem dieser Mensch und die gemeinsame Liebe wert ist. Um eine Liebe kämpfen bedeutet nicht immer irgendwelche Aktionen zu starten. Manchmal ist weniger mehr und oft liegt der eigentliche Kampf im Aushalten dieses Weniger und der Ungewissheit auf Erfolg.
Bei mir ist es eine Gratwanderung: Ich begleite ihn nicht auf seinem Weg, aber ich bin für ihn da. Ich nehme an seinem Leben nicht teil, spiele aber dennoch eine große Rolle darin. Wir haben nicht viel Kontakt, halten uns aber trotzdem gegenseitig auf dem Laufenden.
Ich weiss nicht wo uns dieser Weg hinführen wird. Ob unsere Trennung das Ende bedeutet oder ob gerade durch sie ein gefestigter Neubeginn entstehen wird. Will ich das überhaupt? Im Moment sage ich nein - denn die Zeit ist dafür einfach noch nicht reif. Ich denke da in Zeitdimensionen von mindestens einem Jahr. Und wer weiss schon, was in einem Jahr sein wird...
Im Moment jedenfalls muss ich stark sein - für mich sowieso. Und ich kann sagen, dass ich soviel Kraft habe, dass ich ihm hin und wieder etwas davon abgeben kann - das macht mich nur stärker!
Glaube an die Liebe und an dich selbst, dann wird alles gut!
Beste Wünsche und bis hoffentlich bald,
violet