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Trennungsgrund Depression?

J
Ich suche Menschen, die eine ähnliche Erfahrung gemacht haben oder machen wie ich:
Mein Freund hat sich vor über einem Monat von mir getrennt. Nach dem ersten Schock, den Fragen und dem Suchen nach Gründen kommt mir nun so langsam die Erkenntnis, dass er unter Depressionen leidet. Warum ich das denke? Es gibt dafür körperliche Anzeichen, die auch schon in der Beziehung auftraten, die mir jetzt erst so richtig bewusst wurden (Dauerhafte Traurigkeit, Frustration, Unzufriedenheit, Schwindelgefühle, Neben-sich-Stehen, Pankikzustände bis zu einem Moment, den er im Nachhinein als Nervenzusammenbruch beschreibt). Dazu kommen die Gründe, die er mir für die Trennung nennt: Ihm würde die Nähe fehlen - er kann aber selbst keine aufbauen - er habe ein Problem, nicht ich - es hätte nichts mit mir zu tun...
Plus: Ihm geht es sehr sehr schlecht nach der Trennung und er kommt mit seinem Leben selbst nicht klar.
Ja, und jetzt fragt ihr euch wahrscheinlich: Und wie geht es dir?

Ich bin super traurig, fühle mich total leer und wie amputiert. Der wichtigste Mensch in meinem Leben ist weggegangen. Er lässt mich nicht mehr an sich ran und lässt mich nicht ihm helfen oder etwas geben.
Ich bin abwechselnd wütend und habe Mitleid mit ihm und fühle mich super hilflos, weil ich nichts tun kann, keine Erklärungen bekomme für das, was passiert (ist) und somit auch für mich nichts aus der Situation ziehen kann.

Ich hoffe sehr, dass es Leute gibt, die Ähnliches kennen und mit denen ich mich austauschen kann. Wäre schön, wenn ihr euch meldet.

Jamire

04.10.2005 21:20 • #1


V
Hallo jamire,

ja, das kommt mir alles sehr bekannt vor. Ist bei uns ähnlich abgelaufen. Es ist furchtbar so machtlos zu sein und mitansehen zu müssen, wie der Mensch, den man am meisten liebt drauf und dran ist, seinen sicheren Untergang vorzubereiten. Dennoch denke ich, dass es für deinen Freund zur Zeit wichtig ist allein zu sein, um mit sich wieder ins Reine zu kommen. Da stören geliebte Menschen nur, denn die haben schließlich auch Bedürfnisse und bestimmte Erwartungen.

Unternimmt dein Freund denn irgendetwas gegen seine Probleme? Eine Therapie oder aktive Selbstsorge?

Wenn nicht, dann wäre mein Rat an dich, ihn dennoch nicht fallen zu lassen - auch wenn er dich momentan nicht an sich ran lässt. Lass ihn los - aber kehr ihm nicht den Rücken.

Weisst du, wenn sich jemand trotz Warnungen aufs Glatteis begeben hat und eingekracht ist, lässt man ihn dann zappeln oder am Ende gar ersaufen, bloß weil man Angst hat selber einzustürzen? Die Kunst besteht darin Hilfe zu leisten, ohne sich dabei so nah heranzuwagen, dass man selber in Gefahr gerät. - Ein gewisses Risiko bleibt aber dennoch.

Meine endgültige Trennung liegt inzwischen gut drei Monate zurück und M. macht erste zaghafte Schritte auf dem Weg in ein gesundes und selbstbestimmtes Leben. Wir haben keinen regelmäßigen Kontakt, doch wir haben welchen.

Ich habe inzwischen aufgehört darauf zu warten, dass er zu sich selbst - und damit auch zu mir zurück findet. Aber ich habe uns den Weg auf einen eventuellen Neubeginn auch nicht verbaut. Ob der jemals stattfinden wird, steht in den Sternen.

Würde mich auch sehr gerne weiter mit dir austauschen. Vielleicht bis bald,

Grüße, violet

06.10.2005 19:51 • #2


A


Trennungsgrund Depression?

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J
Hallo Violet,

danke für deine Antwort!!!!

Heute haben wir uns gerade wieder getroffen. Wir lösen gerade unsere gemeinsame Wohnung auf und müssen noch einiges regeln. Das ist immer ein guter Grund, sich noch mal zu treffen.
Im Moment weiß ich aber eigentlich gar nicht, ob das so gut ist.
Wir reden dann eben doch viel über uns und unsere Gefühle.
Mir fällt es total schwer, das sein zu lassen, da dieser Mensch drei Jahre lang mein wichtigster Ansprechpartner war.
Viele Leute raten mir, den Kontakt abzubrechen und erstmal an mich selbst zu denken. Aber das schaffe ich im Moment einfach nicht. Eigentlich habe ich schon den Wunsch, im Austausch mit ihm zu bleiben, auch wenn das weh tut.
Deshalb finde ich es interessant, dass es bei dir ähnlich läuft.
Hast du den Eindruck, dass es gut ist, sich zu treffen und auszutauschen?
Ich frage mich dann eben auch, wieviel Hoffnung mir solche Treffen machen und ob das eigentlich gut ist. Heute fiel es mir z.B. total schwer, ihn dann gehen zu lassen und ich glaube, ihm ging es ähnlich.
Das blöde in diesen Situationen ist aber auch, dass ich dann irgendwann es nicht sein lassen kann, eben auch über Dinge zu reden, die in meinen Augen komisch gelaufen sind, oder die mich verletzt haben und verletzen. Das löst bei ihm leider aber immer die Reaktion aus, dass er selbst total traurig wird und ihm die Tränen kommen.
Er ist superviel mit Schuldgefühlen mir gegenüber beschäftigt - dabei ist das gar nicht das, was ich ihm machen will.

Zu deiner Frage: Ja, er hat eine Therapie angefangen nach der Trennung. Bisher haben wir auch darüber immer noch geredet, er hat auch heute wieder davon erzählt. Da weiß ich auch nicht, ob das so gut ist oder wir darüber reden sollten oder ich mich da lieber total raushalten sollte.
Am Anfang war es vor allem für ihn hilfreich, mit mir darüber zu reden. Ein Problem ist nämlich, dass er oft Erinnerungslücken hat und sich an bestimmte Dinge nicht gut erinnern kann. Als wir uns neulich über die Therapie unterhielten, fragte ich ihn, ob er seiner Therapeutin von einem Symptom, dass er während unserer Beziehung immer schon hatte (er hat in bestimmten Phasen Schwindelanfälle), erzählt hat. Das Komische war, dass er sich bevor ich ihn darauf brachte, gar nicht daran erinnert hat. Und heute hat er mir erzählt, dass er daraufhin mit seiner Therapeutin darüber gesprochen hat und es ein wichtiges Thema dort ist.
Da denke ich z.T., dass es vielleicht ganz wichtig für ihn ist, wenn ich die Therapie begleite.
Andererseits weiß ich nicht, ob ich die Kraft und Lust dafür wirklich habe und ob es auch für ihn langfristig gut ist. Irgendwie bin ich als seine Freundin ja ein Teil seiner Probleme.
Du scheinst ja aber gute Erfahrungen mit dem Kontakt mit deinem Freund gemacht zu haben.
Ich würde mich auch freuen, wenn wir uns weiter austauschen.

Alles Gute, Jamire

08.10.2005 20:56 • #3


V
Hallo jamire,

ich weiss nicht, ob ich sage würde, dass ich gute Erfahrungen mir dem in-Kontakt-bleiben gemacht habe. Es war auch bei mir eine ganze Zeit lang so, dass es mir nach Treffen oder Telefonaten wesentlich schlechter ging als vorher. Es ist eben nicht so einfach die Erwartungen, die man hat auf Null zu reduzieren.
Bei uns kommt ja noch dazu, dass M., statt sich selbst zu finden, vielmehr via Internet eine neue Freundin gefunden hat. Da war bei mir der Ofen natürlich aus.

Aber einen totalen Kontaktabbruch will weder er noch ich. Ich weiss, dass es ihm sehr sehr schlecht geht und dass er mit der Trennung, obwohl von ihm initiiert, viel schlechter klar kommt als ich.
-Sein Problem!- erzählt mir auch so ziemlich jeder, mit dem ich darüber rede. Auch mir rät man, mich vor ihm zu schützen und mein eigenes Leben zu leben, statt mich um seine Probleme zu scheren. Ich solle doch froh sein, dass ich ihn los bin.
Ich weiss, sie meinen es alle gut und ein Stück weit sollte man auch auf sie hören. Aber ich höre eben auch auf mein Herz und das sagt mir, dass M. kein schlechter Mensch ist, auch wenn sein verhalten den Anschein erweckt. Und dass er meine Hilfe braucht, auch wenn ich nicht viel für ihn tun kann, weil nur er allein sich da raus ziehen kann. Aber ich kann ihn dabei unterstützen und das bedeutet weder, dass ich mich dabei für ihn aufopfere noch dass ich am 'Helfersyndrom' leide. Aber ich kann mich doch nicht jetzt, bloß weil´s schwierig wird - scheinbar hoffnungslos schwierig - aus dem Staub machen.

Man muss sich überlegen, wieviel einem dieser Mensch und die gemeinsame Liebe wert ist. Um eine Liebe kämpfen bedeutet nicht immer irgendwelche Aktionen zu starten. Manchmal ist weniger mehr und oft liegt der eigentliche Kampf im Aushalten dieses Weniger und der Ungewissheit auf Erfolg.

Bei mir ist es eine Gratwanderung: Ich begleite ihn nicht auf seinem Weg, aber ich bin für ihn da. Ich nehme an seinem Leben nicht teil, spiele aber dennoch eine große Rolle darin. Wir haben nicht viel Kontakt, halten uns aber trotzdem gegenseitig auf dem Laufenden.

Ich weiss nicht wo uns dieser Weg hinführen wird. Ob unsere Trennung das Ende bedeutet oder ob gerade durch sie ein gefestigter Neubeginn entstehen wird. Will ich das überhaupt? Im Moment sage ich nein - denn die Zeit ist dafür einfach noch nicht reif. Ich denke da in Zeitdimensionen von mindestens einem Jahr. Und wer weiss schon, was in einem Jahr sein wird...

Im Moment jedenfalls muss ich stark sein - für mich sowieso. Und ich kann sagen, dass ich soviel Kraft habe, dass ich ihm hin und wieder etwas davon abgeben kann - das macht mich nur stärker!

Glaube an die Liebe und an dich selbst, dann wird alles gut!

Beste Wünsche und bis hoffentlich bald,

violet

14.10.2005 15:55 • #4


J
Glaube an die Liebe hast du zuletzt geschrieben, Violet. Ich weiß im Moment nicht mehr, ob ich (bei mir und meinem Ex) daran glauben kann. Ich habe mich zurzeit nicht für einen totalen Kontaktabbruch, aber doch für viel Abstand entschlossen. Denn ich habe gemerkt, dass es mir damit besser geht.
Aber so habe ich eben auch eher das Gefühl, dass alles, was zwischen uns war, weg ist und keine Bedeutung mehr hat und das macht mich total traurig.
Im Moment geht es mir auch so, dass ich wieder eher Wutgefühle habe und mich aufrege über sein Verhalten. Mir fällt es sehr schwer Verständnis zu haben für seine Unsicherheiten, sein Schweigen, seine Entscheidungsunfähigkeit. Neulich haben wir noch gemeinsam alte Sachen weggegeben, die wir nicht mehr haben wollten. Und da sagte er doch glatt am Ende, als sie weg waren: Ach, die schönen Sachen! Und ich dachte nur, das ist ja genauso wie mit uns. Er will nicht mehr mit mir zusammen sein, aber hinterher ist er traurig und sagt: Ach, wie schade! Mich regt das halt grade total auf, auch wenn ich mir sage, dass er gerade in einem totalen Loch steckt und total damit kämpft, überhaupt irgendwie Boden unter die Füße zu bekommen.

Was mich dann auch aufregt ist, dass ich auf unserem alten gemeinsamen Telefonanschluss (den es bisher leider immer noch gab, aber bald nicht mehr) eine Arztpraxis anruft, bei der er sich im Rahmen seiner Therapie durchchecken lassen hat, und mitteilt, dass irgendwelche Befunde nicht o.k. sind. Ich weiß von seiner Seite von nix, muss mich aber, da ich die Nachricht auf dem AB habe, damit auseinandersetzen und erfahre dann von einem gemeinsamen Freund, dass er im Moment gar nicht da ist. (Ich hatte mir sehr Sorgen gemacht, weil ich diese Nachricht bekam und ihn gleichzeitig mehrere Tage nicht erreicht hatte)
Als ich ihn dann wieder erreicht hatte, habe ich ihn u.a. gefragt, ob er Kontakt mit der Frau hat, mit der er kurz vor der Trennung geknutscht hat (Ich glaube, das habe ich noch nicht erzählt: Es handelt sich um eine gemeinsame Freundin von uns. Er hat sich nach eigener Aussage für zwei Tage (!!) in sie verliebt und es hätte jetzt keine Bedeutung mehr...). Und daraufhin sagte er mir nur: Das geht dich nichts mehr an. Das fand ich superfies und frech, da ich mir ja auch seine Krankengeschichte geben muss - das will ich ja vielleicht auch nicht unbedingt hören.

Naja, alles so Sachen, die mich im Moment eben vor allem ärgern und aufregen und wo ich denke, ich muss davon erstmal Abstand kriegen. Irgendwann habe ich sogar zu ihm gesagt, er soll mich einfach in Ruhe lassen und so fühle ich auch oft.
Ich bin der ganzen Sache im Moment sehr müde und ich fühle mich einfach enttäuscht und resigniert.
Ich weiß nicht - vielleicht habe ich uns aufgegeben?

23.10.2005 11:34 • #5


V
Hallo jamire,

ich kann sehr gut verstehen, dass du seine Faxen allmählich dicke hast und dass du für dich selber auch ersteinmal herausfinden musst, wie du am besten mit eurer bzw. deiner neuen Situation umgehst.
Als ich erfahren habe, dass M. was mit ner anderen hat, ist es mir leichter gefallen damit abzuschließen. Vorher war ich die ganze Zeit in so einem Zwischenzustand, zwischen der Hoffnung und Erwartung, dass er sich wieder fängt - für uns - und der verzweifelten Angst ihn zu verlieren. Als ich ihn dann verloren hatte, musste ich feststellen, dass das für mich erträglicher war, als diese bangende Ungewissheit. Fast zwei Monate lang hatten wir gar keinen Kontakt, ich hab ihm auch nicht zum Geburtstag gratuliert und so...der erste Kontakt entstand erst, als er mir meine restlichen Möbel brachte.

Die Zeit des totalen Kontaktabbruchs habe ich im Nachhinein als sehr positiv in Erinnerung. Ich war 20 als wir zusammen kamen und die letzten fünf Jahre hatte ich mich selbst doch sehr aus den Augen verloren. Ich - das waren automatisch immer wir - und ich konnte die Trennungsphase insofern positiv für mich nutzen, dass mir klar wurde wer ICH eigentlich bin. Ich habe viel an Selbstbewusstsein dazugewonnen bzw. habe es wieder entdeckt und ich will diese Erfahrung, trotz all der Trennungsschmerzen der vergangenen Monate heute nicht mehr missen.

Ich bin daran gewachsen und das ging erst, als ich ihn losgelassen habe. Die anfängliche Wut über seinen Verrat hat mir dabei geholfen. Aber genauso wie sich positive Gefühle ändern können, tun das auch negative. Ich habe ihm das was er mir angetan hat nicht verziehen, aber ich hasse ihn auch nicht mehr dafür. Und er, der vor ein paar Monaten noch wirklich eklig zu mir war, ist heute wieder ganz sanft.

Ich will damit sagen, dass selbst wenn zwischen euch momentan Eiszeit herrscht, ist nicht gesagt, dass das in zwei oder drei Monaten noch immer so sein muss.

Ich bin überzeugt, wenn zwei Menschen zueinander gehören, dann finden sie sich auch wieder. Das macht mir heute Mut, wo ich doch selber nicht weiss, ob das was wir tun gut für uns ist oder wo uns dieser Weg hinführen wird. Wenn wir diese Krise meistern, ist es gut. Und wenn wir scheitern, dann ist es auch gut, denn dann hat es nicht gepasst.

Tu das wonach dir ist. Sei wütend auf ihn, zwinge dich nicht Verständnis für ihn zu haben aber verwehre es dir auch nicht.
Versuche für dich das Beste aus der Situation zu machen. Ich wünsche dir dabei ganz viel Tapferkeit.

Grüße, violet

31.10.2005 11:00 • #6


T
dies ist (leider) keine echte hilfe:
eine depression ist eine wirklich schwerwiegende und tiefgreifende erkrankung, die im regelfall auf alle (!) beziehungen eines menschen gravierende auswirkungen hat. ganz besonders auf liebes- und paarbeziehungen. ein depressiver mensch befindet sich in einem dauerhaften ausnahmezustand. auch wenn du für deinen freund da warst und ihn unterstützt hast, erwarte bitte nicht von ihm, dass du dadurch sowas wie ein guthabenkonto angespart hast, das er einzulösen verpflichtet ist. er hat mit deiner hilfe endlich für sich selbst hilfe gesucht - mehr konntest du nicht tun. dass eine konsequenz daraus, eure trennung ist, ist sicherlich extrem bitter für dich. aber vielleicht ist es genau das, was notwendig war, um ihm weiterzuhelfen. und das hast du! der vielleicht größte liebesbeweis, den ein mensch einem anderen geben kann.

ich weiß, dass das bescheuert klingt, weil du dich sicherlich fragst: was habe ich denn jetzt davon?
konzentriere dich auf dich und ganz allein auf dich. das gefühl, die sicherheit, an die man so fest geglaubt hat, verloren zu haben, ist bei jeder trennung ganz normal. ganz unabhägig davon, wie die geschichte mal ausgehen wird, es war für euch beide im ergebnis richtig und wichtig.

ich würde dir gern etwas wirklich tröstlicheres schreiben, aber ich weiß leider nicht was.

jemanden wirklich zu lieben, bedeutet manchmal, ihn loslassen zu können.

18.12.2005 21:29 • #7


A
hallo jamire,
vielleicht habe ich ja glück, und du liest noch immer deine antworten. wie geht es dir denn gerade, hast du noch kontakt zu deinem ex? es tut soo gut zu hören, dass es nicht nur mir so erging bzw. ergeht wie dir. mein freund hat nach acht jahren mit mir schluss gemacht. die letzten zwei jahre waren aber schon ein totales hin und her. er hat innerhalb der letzten zwei jahre schon zweimal schluss gemacht, jedesmal hat er die gründe nicht bei sich gesucht, schuld war immer nur ich oder sein stress beim job. nach der letzten trennung rief er mich nach einem monat weinend an und meinte, er hätte den schlimmsten fehler seines lebens gemacht, da ich ihn natürlich immer noch geliebt hab, hab ich nach langer überlegung dem ganzen noch eine chance gegeben.
in den letzten monaten wurden seine depriphasen immer schlimmer. sein leerer blick, seine energielosigkeit, seine gefühlskälte, seine unfähigkeit, nähe zu ertragen, furchtbar, ihm dabei nicht helfen zu können, da er immer mehr eine wand um sich errichtet hat und mich ausgeschlossen hat.
kurz vor der trennung hat er es endlich eingesehen, dass er wirklich professionelle hilfe bei einem psychologen annehmen sollte. das hat er gott sei dank mit ganz viel unterstützung meinerseits auch getan. nach seinem ersten termin, wollt er dann mit mir cafe trinken gehen. ich war voller hoffnung, dass sich nun alles zum besseren wendet. tja und er hat die beziehung beendet. er meinte, er musste die letzten monate herausfinden, ob es sich nur um gefühlsschankungen handelt oder ob er mich noch liebt, oh je, und nun schwanken meine gefühle zwischen wut, mitleid und traurigkeit.
wir haben keinen kontakt mehr miteinander, das ist furchtbar nach all der zeit. ging es dir damit besser, den kontakt noch aufrechtzuerhalten?
ich weiss nicht, was das beste ist.
wäre schön, von dir zu hören.
grüsse

26.12.2005 10:20 • #8


B
Hallo Annilein,

unter findest du viele Antworten auf deine Fragen.

Heute ist mir nicht nach schreiben, weil eine gute Freundin von mir von ihren Mann verlassen wurde, die Schulden für das Haus und zwei Kinder bleiben.

Werde mich später nochmals melden. Ich verstehe deine Situation, weil meine Freundin selber wegen Depressionen die Beziehung beendet hat und jeglichen Kontakt aus dem Weg geht.

26.12.2005 21:58 • #9


J
Hallo annilein,

nach langer Zeit habe ich hier mal wieder reingeschaut und will dir antworten.
Ich habe leider in letzter Zeit nicht so gute Erfahrungen mit dem Kontakt zu meinem Ex gemacht. Kurz vor Weihnachten hatte ich eine sehr gute Phase, in der ich dachte, ich könnte jetzt gut mit ihm befreundet sein und dass es alles kein Problem ist. Tja, leider hat er mich dann auf den Boden geholt und mir deutlich gemacht, dass er im Moment damit nicht so gut klarkommt.
Deshalb hat ER den Kontakt auf Eis gelegt, mich mal wieder abgeblockt, Kommentar: Ich kann im Moment nicht nett zu dir sein. Das fällt total schwer - da geht es jedem wahrscheinlich anders, aber ich finde es vor allem so schwierig, es auch aushalten zu müssen, dass er mich nicht an sich ranlassen kann und mich gerade auch nichts von sich wissen lässt. Er ist sehr kalt und abweisend. Ob das nun seine Depression ist oder er das braucht, um loszukommen, weiß ich leider auch nicht.
Ich habe ehrlich gesagt, eine Zeit lang versucht, nicht viel über die ganze Sache nachzudenken, sondern mich um mich selbst zu kümmern, mein eigenes Leben wieder auf die Beine zu bekommen und nach vorne zu schauen. Und ich bin der Meinung, dass das total wichtig ist. Was so oft in diesem Forum geschrieben wird: Du musst als allererstes für dich selbst sorgen und an dich denken, dass du in dieser Geschichte nicht untergehst.
Man kann halt Menschen leider nicht festhalten und zu nix zwingen, das ist vielleicht auch am schwersten auszuhalten. Für mich ist es am Schwierigsten, damit klarzukommen, dass er nicht nur nicht mehr mit mir zusammen sein will, sondern im Moment eben nicht mal nett zu mir sein kann und will, dass er mich so komplett abweist.

Ich habe übrigens gerade einen anderen Mann kennen gelernt, der sich in mich verliebt hat, absolut umwerfend nett und verständnisvoll und geduldig ist - also eigentlich total schön und wohltuend. Aber obwohl es so schön ist, merke ich, wie wenig ich von der alten Geschichte los bin. Jetzt kommen alle alten Gefühle erst wieder so richtig raus und vor allem auch alle alten Ängste. Ich merke, dass ich mich überhaupt nicht mehr auf die Liebe eines anderen verlassen kann, sondern immer nur wieder frage: Wie lange wird das jetzt bei ihm wohl anhalten? Wie lange kann ich mich darauf verlassen?
Und ich gehe allen Männern aus dem Weg, die einen irgendwie traurigen Eindruck auf mich machen, sondern suche mir lebensfrohe Exemplare. Das ist eine ganz große Panik in mir, dass ich denke: Das will ich echt nicht noch mal haben.

Also, wie du siehst, bin ich im Moment sehr mit mir selbst beschäftigt - und trotzdem noch nicht viel weiter.
Ich fürchte, dass solche Dinge wahnsinnig viel Zeit brauchen. Und ob man in Kontakt bleibt, ob es eine Freundschaft werden kann oder irgendwann vielleicht auch wieder mehr - das kann einem wohl leider niemand sagen.
Eine Freundin von mir, die vor Jahren mit einem depressiven Menschen zusammen war, hat erst jetzt wieder Kontakt, nach langer Zeit - und es ist wohl eine sehr gute Freundschaft mittlerweile. Allerdings spart sie das Thema Depression trotzdem aus und sagt, sie will darüber mit diesem Menschen nicht mehr reden. Und nur so geht es...
Ich würde dir gerne etwas Hilfreicheres sagen, aber das kann ich leider nicht. Ich wünsch dir jedenfalls viel Glück und vor allem wünsch ich dir, dass du mit dir selbst im Reinen sein kannst und die Schuld nicht bei dir suchst. Denn du bist ganz sicher ein liebenswerter Mensch.

Jamire

18.01.2006 22:51 • #10


C
Hallo,

ich hab so etwas noch nie gemacht, aber eure Beiträge passen zu meinem Fall, allerdings bin ich derjenige auf der anderen Seite, das heisst ich bin in diese depressive, ängstliche Phase abgerutscht und meine Ex hat immer wieder versucht das ganze zu regeln, sie ist aber nicht mehr zu mir durchgedrungen, angefangen hatte es vor einem Jahr, ich hatte eine Gürtelrose im Gesicht bekommen und fing an zu googeln, da kam überall HIV als Resultat, da ich vorher schon einige male ungeschützt S. hatte, war ich mir sicher, ich habs, auf jeden Fall war es aber nicht so, der Test war negativ, paar Tage schien alles okay, da hatten wir einen Meeresurlaub gebucht und da fing ich wieder an ; Zweifel ich bin doch krank, sie hat sich die ganze Zeit für mich aufgeopfert, hat gute Laune verbreitet, ich aber wurde immer zurückgezogener, kümmerte mich nicht mehr um Sie, naja wir waren immer zusammen, aber ich stand wie neben mir, das ging so bis Juli, ich hatte mich inzwischen bei zig Ärzten durchchecken lassen, völlig gesund, aber ich bildete mir immer mehr ein, sagte zu ihr, ich muss mich selbst finden, hin und her, ich schlug ihr eine Pause vor, sie war verletzt und sagte du willst mich verlassen, so ging das hin und her, auf jden fall ab und , so 3-4 mal sahen wir uns noch, wir hatten auch s. und so, aber ich war nicht mehr der alte, dann an Sylvester, rief sie mich morgens um 3 an sagte ich habs verbockt, naja weinen etc., ich kam immer dass ich unfähig gewesen war wegen meinen Beschwerden, sie sagte sie hat abgeschlossen, auf jeden Fall war ich weihnachten, bis heute die meisste Zeit allein, hab mich zurückgezogen, begreife auch das ich nichts hatte, mich hineingesteigert habe, aber nun is zu spät, ci weiss nicht mehr weiter, ich hab ihr dann völlig betrunken eine Mail geschickt Samstag nacht und da kam gar nix zurück, es war wie so ein Pfeil in mein Herz, ein ganz kaltes Gefühl, naja nun gehts mir richtig dreckig, also ich wüsste aber auch nicht wie ich agieren sollte, wenn sie kommt, dieses eine Jahr hat mich total verändert, ich fühle mich so einsam, in Wirklichkeit habe ich einen guten Job, studiert, bin jedes Jahr um die welt gereist und immer im Nachtleben unterwegs, doch im Moment bin ich nur zurückgezogen, ich habe halt niemanden zum reden, da ich beruflich zugezogen bin, viele leute nur oberflächlich oder feiertechnisch kenne, gibts es denn niemanden mit dem ich reden kann, bin aus dem Rhein main gebiet, ich bin so verzweifelt

24.01.2006 15:59 • #11


E
@Che

Wow, da hast du aber die Foren so richtig mit deinem Problem zugepflastert. Wenn ich so die Kommentare der Anderen dazu lese und du dann immer noch deine Sichtweise nur akzeptierst, dann könnte man den Eindruck bekommen, du wärst ein Hypochonder. Und wenn man dat ganze dann noch ein wenig weiter spinnt, dann kann man zudem den Eindruck bekommen, dass du ein Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom hast. Bei dir ist es scheinbar nur so, dass du nicht durch Hyperaktivität auf dich aufmerksam machst, sondern durch Rückzug und Verschlossenheit.

Mal ehrlich, wir sind ja unter uns und es liest ja keiner mit. ;)Kann es sein, dass du da so ein Spiel spielst? :o

Es kann doch nicht dein ernst sein, dass du ein Problem hast, dann teilst du dich mit und wenn dich jemand darauf anspricht, oder dir beistehen will, ohne vielleicht den Anspruch der Hilfe zu haben, dann rennst du weg. Wer glaubst du wohl, wer so ein Spiel lange mit spielt? Da hast du jemanden an deiner Seite, der Interesse an dir und deiner Person zeigt, der Anteilnahme an deinem Leben nimmt und du als Schauspieler machst dir einen Spaß daraus.

Aber so wie ich dich jetzt in den anderen Foren gelesen habe, wirst du mir da natürlich wiedersprechen und du kannst dass alles sicherlich ganz nüchtern und sachlich erklären.

Na, da bin ich mal gespannt, ob du antwortest und was ich zu lesen bekomme.

Aber mal so eine ganz neugierige Frage. Du bist nicht auch der Che73 der sich Anzüge in Bankkong anfertigen läßt und diese dann nach Hause schickt? ;D

Nix für ungut!

Gruß

24.01.2006 17:39 • #12


C
Hi ,

danke das du geschrieben hast,
nee ich spiele kein Spiel, für dich als externen ist das ganz einfach alles nüchtern zu sehen, aber ich hatte einfach nur Angst am anfang und dann Depressionen und stand völlig neben mir, du hast immer das Gefühl, das du fast zusammenklappst, du kriegst auch deineUmwelt um dich herum und auch die Freundin, die neben dir sitzt, gar nicht mehr richtig mit, bist nur noch auf deine Krankheitsumstände spezialisiert, ach weiss halt nicht, jetzt erscheint mir das ganze schon klar von aussen betrachtet, als wahnsinn und irrsinn, jetzt merke ich,in was ich da hineingeritten war, aber das hat halt gedauert und dauert noch bissl an, glaub mir das geht schneller als du denkst, sachlich erklären kann man das nicht, ich war auch immer rational, soviel dazu es stimmt leider, man macht das ja auch nicht bewußt, um dem anderen schmerzen zuzufügen, man registriert das gar nicht mehr...

deinen letzten Hinweis habe ich nicht verstanden, Anzug besitze ich zwei, die ich hier nicht so teuer gekauft habe, grüssle
che73

24.01.2006 18:09 • #13


E
@Che73

Aber mal ehrlich, wenn du es doch jetzt teilweise schon erkannt und erfasst hast, dann wundert es dich aber nicht, dass deine Freundin nun an einem Punkt angekommen ist, an dem sie das Handtuch wirft. Ich kann ja verstehen, dass du Schmerzen empfindest, aber hast du dir auch mal die Mühe gemacht sie zu verstehen? Ich bin nur so ein kleiner Winsling, so ein Externer und ich muss ehrlich sagen, wenn du mir so ein Ding gebracht hättest, dann hätte ich irgendwann auch das Handtuch geworfen. Und ob du wirklich Depressionen hast, dass glaube ich auch noch nicht so ganz. Wenn du doch die Bestätigung hast, dass du körperlich gesund bist, dann würde ich nun auch mal einen Psychologen aufsuchen oder einen Therapeuten und mich mal ein wenig aufklären lassen. Heutzutage wird doch gleich alles mit einer fetten Depression erklärt, dabei sind es meist Wirrungen und Irrungen, welche rationell nicht zu erklären sind. Diese Handlungen haben nicht ansatzweise etwas mit einer richtigen Depression gemeinsam.

Ich habe gerade mal unter dem Begriff ADS für Erwachsene nachgeschaut und da kann man schon erkennen, dass da nix von hyperaktiv und dergleichen steht, sondern die Auffälligkeiten sind dabei ganz anderer Natur.

Auf mich wirkt es alles so, als ob du dir da so ein Traumgerüst baust und irgendwann kannst du Traum und Realität nicht mehr auseinanderhalten. Zudem muss man immer neue Dinge erfinden, damit das Gerüst nicht zusammenbricht und man bloß gestellt wird.

Entweder bist du wirklich ein Fall für den Therapeuten, oder aber du lebst diesen Traum und brauchst diesen Kick, um dich darzustellen und um das Gefühl zu haben, dass du die Aufmerksamkeit der Leute auf dich ziehst. Du schreibst ja selbst, dass du nur wenige Freunde oder Kollegen hast. Da frage ich mich, ob die dass nicht merken, dich so kennen gelernt haben und es als normal ansehen, oder ob du schon so weit bist, dass du es täuschend echt rüber bringst.

Wie auch immer, ich an deiner Stelle, würde so schnell wie möglich damit aufhören oder aber mir Hilfe holen.

So wirst du jedenfalls nicht glücklich. Weder mit der jetzigen Frau noch mit einer anderen. Irgendwann durchschaut man dieses merkwürdige Spiel und über kurz oder lang zieht man dann die Konsequenzen.

Denke da mal drüber nach.

Gruß



Anzug aus Bangkong?


Gebe mal unter Googel Che73 ein und dann schaust du dir mal die ganzen Einträge ein. Es gibt einen aus Böblingen, einen Wiesbaden und einen aus Mainz und so geläufig ist dieser Nick nicht. ;)

24.01.2006 18:25 • #14


H
Zitat:
Heutzutage wird doch gleich alles mit einer fetten Depression erklärt, dabei sind es meist Wirrungen und Irrungen, welche rationell nicht zu erklären sind. Diese Handlungen haben nicht ansatzweise etwas mit einer richtigen Depression gemeinsam.


woher in aller welt nimmst du die kopetenz so eine gravierende allgemeindiagnose zu stellen.. wer bist du sigmund freud oder wer?

ich finde es echt grausam..soviel dummheit auf ein haufen ist echt zum kotzen. leider mangelt es dir nicht mal an zeit, so muss das forum tagein tagaus dieses schwachsinn mitmachen.

24.01.2006 18:36 • #15


A


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