Trennungsgedanken und Sorge um Tochter

Also für mich kommt es so rüber, wie wenn du dich nicht wirklich in der Familie integriert fühlst und du nur wegen deinem Mann, in seine Heimat gezogen bist, damit er bei seiner Familie bleiben kann.

Du hast zu wenig auf dich geachtet und das rächt sich wohl jetzt.

Ich kann nachempfinden wie es dir geht, denn ich hab für zwei Ehen jeweils auch meine Heimat aufgegeben, nur damit die Männer bei Mutti bleiben können

Klar, dein Mann hat dich bisher nicht betrogen oder misshandelt dich, eigentlich gäbe es keinen wirklich wichtigen Trennungsgrund.

Trotzdem, dein Mann sagt, er leidet auch (warum leidet er?) ,
du leidest, weil du dich kein bisschen wohlfühlst.

Frage: Liebt dein Mann dich und liebst du ihn noch?

@Heffalump glaub das würde er nicht wollen. Ich habe sowas auch schon mal überlegt. So als Heimaturlaub. Er würde wahrscheinlich mitkommen wollen.
Vielleicht sollte ich das mal machen. Oder zumindest ein Wochenende mal in die Heimat

Zitat von Leony:

glaub das würde er nicht wolle

es geht aber nicht um ihm.
Es geht um Dich, dein Wohlbefinden. Eheleute sind keine siamesischen Zwillinge, wo der eine nichts ohne den Anderen unternehmen darf.
Hat er Angst, du bleibst in der Ferne?

Zitat von Pinkstar:

Du hast zu wenig auf dich geachtet und das rächt sich wohl jetzt.

dem stimme ich voll zu. Hab mir mal deinen Threat durchgelesen und sehe da einige Parallelen zu meiner früheren Ehe. Wir wohnten damals auch in einem Ort, wo wir uns nie so richtig wohl gefühlt haben (es war ein kleines Dorf) und nie angekommen sind. Trotz Kindergarten Kontakte usw.......es hat nicht gepasst. Egal was wir machten und taten. Irgendwann sind wir wieder in unser altes Dorf gezogen und es war wie ein Nach Hause Kommen.
Mittlerweile bin ich geschieden und wohne aufgrund der Pflegebedürftigkeit meiner Mutter in meinem Elternhaus und auch hier wollen wir nächstes Jahr dies verändern, weil meine jetzige Partnerin und Ich hier nie angekommen sind und eigentlich nur wegen meiner Mutter hier sind.
Deshalb kann ich deine Gefühle und Gefühlslage sehr gut nachvollziehen. Es würde sich nichts bei dir ändern, auch wenn du versuchst, dich anzupassen. Eine Grundunzufriedenheit wirst du immer haben und die wird immer grösser werden. Davon abgesehen dass es sich ja schon jetzt massiv auf eure Ehe auswirkt (ständige Streitereien und ein EM, der dich nicht verstehen kann).
Ich kann dir nur raten, bei dir zu bleiben und ggf. eine Trennung in Bedacht zu ziehen, auch wenn dies bedeutet, dass 1 Std. Fahrzeit zwischen deinem EM und Tochter liegt. Aber auch hier gibt es ja kein starres Gebilde, sondern dies kann man flexibel gestalten. Das zweite wäre deine Schwiegerfamilie. Ich kenne diese Übergriffigkeit ebenfalls und auch hier hilft dir Anpassung überhaupt nicht.
Ich rate dir einfach, bei dir zu bleiben und das zu tun, was für dich richtig ist. Auch wenn es erstmal egoistisch aussieht. Aber du opferst sonst deine Lebensjahre für ein Leben, welches du nicht führen willst.
So sehe ich das.

Zitat von Leony:

Er kann damit nicht umgehen. Er kommt dann mit Argumenten wie: dass er auch leidet, er nicht weiß was er noch tun soll… es ändert nichts an der Situation.

Kann es realistisch gesehen ja auch nicht. Euer Umfeld kann er ja erstmal nicht ändern. Deine alte Heimat wird immer 1 Stunde entfernt sein, da könnt ihr euch in 10 Jahren noch über dein Heimweh aneinander aufreiben und abarbeiten. Seine Familie ist, wie sie ist. Wenn du dich da nicht integrieren magst/kannst, ist das erstmal auch nicht sein Problem ( es sei denn, sie würden dich ganz offen mobben). Hat er das Haus in Absprache mit dir gebaut, oder gibt es das schon länger?

Er spürt, dass du mit einem Bein schon weg bist. Weiss er, dass du schon beim Anwalt warst? Ihr seid beide, was eure Kommunikation angeht, schon auf ziemlich unterschiedlichen Leveln unterwegs: Du bist im Fluchtmodus ( ich will nichts wie weg hier, die Frage ist nur, wie schnell). Er hat vermutlich schon resigniert ( soll sie halt gehen, sie macht eh was sie will, vielleicht kommt sie doch noch irgendwie von selbst zu Vernunft). Wenn keiner von euch das Ziel oder den Wunsch hat, die Beziehung verbessern zu wollen, und ihr da erstmal den Focus darauf legt, könnt ihr nur noch an einer für alle beteiligten bestmöglichen Trennung arbeiten.
Werdet euch da erstmal einig, Beziehung ja...oder...nein. Vielleicht auch mit Hilfe von außen, da eure Kommunikation schon sehr ungesund zu sein scheint.

@Wollie danke für deine Nachricht. Was du schreibst trifft es leider genau. Diese Grundunzufriedenheit wird wahrscheinlich nie ganz weg gehen, wenn ich hier bleibe.
Na aber immerhin hast du ja jetzt eine Partnerin, die es empfindet wie du. Das macht es natürlich einfacher.
Und ja.. verbiegen bringt nichts.
Früher war ich leider so ein Mensch, der sich zu schnell an andere angepasst hat. Es mündete in Depressionen…
Aber seitdem ich eine Tochter habe kann ich es nicht mehr.

@OxfordGirl danke für deinen Beitrag.
Ja du hast recht- wahrscheinlich denkt er das und hofft insgeheim, dass ich es nicht so ernst meine mit meinem Trennungsgerede
Aber das führt dann vielmehr dazu, dass ich mich nicht ernst genommen fühle und keine Lösung gesucht wird.

das Haus hatte er schon vor mir. Das war auch nie leicht.. weil es nicht mein Zuhause ist…es ist seins.

@Heffalump das stimmt.
Wenn ich zu meiner Familie mit meiner Tochter fahren will, dann beansprucht er das Recht auch für sich und will alleine mit ihr wegfahren. Das kann man doch nicht eins zu eins so vergleichen. Er kapiert da nichts habe ich das Gefühl.

Eine wichtige Frage wurde noch gar nicht gestellt (oder ich habe sie überlesen): Liebst Du Deinen Mann noch und hast Du das Gefühl, dass er Dich auch noch liebt?

Zumindest beim zweiten Teil denke ich, dass Du das nicht mehr so empfindest.

Nein, man muss nicht wegen der Kinder in einer unglücklichen Ehe bleiben!

Wie wär es mit einer Mediation? Eine Paarberatung mit offenem Ausgang - schätzt Du Deinen Mann so ein, dass er da mitziehen würde?

@VictoriaSiempre
Also ich habe das Gefühl, dass meine Liebe zu meinem Mann sehr in Mitleidenschaft gezogen wurde. Ich habe manchmal das Gefühl, ohne ihn würde es mir besser gehen.
Er liebt mich schon noch . Sagt er zumindest.
Vielleicht habe ich innerlich schon abgeschlossen, oder bin kurz davor es zu tun.
Ich stelle mir ein Leben ohne ihn vor und dann geht es mir besser. Auch wenn es dann in der Realität natürlich durchaus anders laufen kann.

An eine Beratung habe ich auch schon gedacht. Aber genau- er ist da nicht sehr begeistert. Ich habe mir aber Unterstützung geholt.

Würdest du in meiner Situation denn, wenn du wegen deines Kindes einen gewissen Zeitdruck hast dich zu entscheiden, eher dazu veranlasst fühlen dich zu trennen, damit du dein Kind bei dir behalten kannst?
Ich habe das Gefühl, dass mir die Zeit davon rennt und ich mich entscheiden muss mich zu trennen.

Hallo,

Zitat von Leony:

Wenn ich zu meiner Familie mit meiner Tochter fahren will, dann beansprucht er das Recht auch für sich und will alleine mit ihr wegfahren.

Wo ist denn das Problem, dass er alleine etwas mit Eurer Tochter machen möchte? Kann ich sogar verstehen, dass er das wollen würde.

Zu dieser Negativspirale in der Ihr Euch befindet... Wenn man Probleme zu sehr fokussiert, sieht man irgendwann nichts anderes als Probleme.

Ich finde es extrem bedenklich, ein Kind in die Welt zu setzen und dann nach ein paar Jahren einseitig, wegen vermeintlichen Heimwehs, den Lebensmittelpunkt des gemeinsamen Kindes ändern zu wollen.

Setz Dich mal in aller Ruhe mit Deinem Mann zusammen und sprich ordentlich mit ihm. Ganz wichtig, ohne Vorwürfe. Vorwürfe haben in einer Liebesbeziehung meines Erachtens nichts zu suchen und sind in höchstem Maße kontaproduktiv. Ein Vorwurf ist in meinen Augen nichts anderes, als ein besch.issen formulierter Wunsch. Äusser in einer ruhigen Atmosphäre Deine Wünsche, ich könnte mir vorstellen, das bewirkt auch etwas bei Deinem Mann.

Ich empfehl Dir in diesem Zusammenhang das Buch Das Kind in Dir muss Heimat finden. Sehr gut geschrieben und extrem aufschlussreich. Ich konnte mich und vor allen Dingen die Art und Weise meiner Partnerin nach dem Lesen dieses Buches sehr viel besser verstehen und somit auch sehr viel besser damit umgehen. Mir hat das enorm geholfen.

Ich wünsch Euch alles Gute!

LG
downie

Ich würde wohl auf jeden Fall versuchen, eine gütliche Einigung bzgl. des Aufenthaltsbestimmungs- als auch des Umgangsrechts anzustreben. Denn sonst könnte eintreten, was Du befürchtest: Dass Eure Tochter zum Punchingball in einem Sorgerechtsstreit wird. Dazu gehören aber 2 und deshalb wären moderierte Gespräche besser, weil man nicht im eigenen Saft schmort.

Hast Du Deinem Mann denn bereits sehr deutlich gesagt, dass Du über eine Trennung und einen Umzug nachdenkst? Oder waren es mehr diffuse "Drohungen"? Du bist ja selbst noch so unentschlossen - da kannst Du nicht erwarten, dass Dein Mann Deine Gedanken liest und Dir bei der Entscheidungsfindung hilft

Deine Tochter ist noch so klein, ich denke, dass Du nichts übereilen musst. Eine Stunde Fahrt ist sicher zumutbar - aber das gilt für Dich genauso wie für ihn. Wie heißt es: Vor Gericht und auf hoher See ist man in Gottes Hand…

Deshalb ist eine Einigung für Euer Kind sicher besser. Vielleicht ist Dein Mann ja einsichtig und stimmt Gespräche zu? Dazu muss er aber wissen, dass Du es ernst meinst - und dafür musst Du Dir zunächst einmal selber die Karten legen… Schwierige Situation, ja.

@downie Danke für deinen Kommentar.
Auch deine Sichtweise kann ich gut verstehen. dass er unsere Tochter mitnimmt wäre ja nur eine Retourkutsche, weil ich in meine Heimat fahre. Sonst würde er das gar nicht machen. Aber klar kann er das.

also geredet haben wir schon oft… zu oft glaube ich.das Buch kenne ich und habe es. Vielleicht hilft es mir meinen Mann besser zu verstehen meinst du? So wie du dadurch deine Partnerin besser verstehen konntest?
also ich würde mir wünschen, dass er sowas mal lesen würde um mich besser zu verstehen ehrlich gesagt

Zitat von Leony:

und da kommen wir irgendwie nicht raus.

Dann holt euch Hilfe.

Mein Exmann ist damals auch aus der Heimat weggezogen und hat ewig rumgejammert, was alles an dem neuen Wohnort doof ist.
Ernsthaft engagiert, um was draus zu machen, hat er sich nie.

DU musst dafür sorgen, dass sich deine Situation verbessert, nicht dein Mann.
Klar ist es einfacher, wenn man ein bestehendes Netzwerk hat, aber du kannst neue aufbauen.

Zitat von Leony:

Ich hoffe , dass sich durch die Kita mehr Möglichkeiten ergeben

Aus dem Vorbereitungskurs kenne ich auch keinen mehr.

Aber ich habe im Sportstudio vor 8 Jahren mit einer anderen Mama einen Fit mit Baby-Kurs besucht und wir haben festgestellt, dass wir den gleichen Heimweg haben und sie in der Nachbarschaft wohnt.
Also haben wir uns öfter mal mit den Kindern getroffen.
Ich habe das selbst angestoßen, denn ich kannte da auch niemanden. Da darf man nicht warten, bis man gefragt wird.

Sportstudio, Malkurse, Kochkurse, KiTa, Schwimmverein, Hundespaziergänge...es gibt zig Möglichkeiten, aber du musst sie nutzen.

Vielleicht entspannt sich dann auch die Beziehung zu deinem Mann quasi von selbst wieder.
Ich habe den Eindruck, dass du viel von deiner eigenen Unzufriedenheit mit der Lebenssituation auf deinen Mann projezierst.

Mit dem Gedanken wenn ich nach Jahren wieder nach Hause komme, läuft es wieder als wäre ich nie weg gewesen bin ich schon ziemlich auf die Schnauze gefallen und auch viele andere aus meinem Berufsfeld. Auch die alten Freunde entwickeln sich weiter, auch die Familie wartet nicht nur ausnahmslos auf einen, hat sich vielleicht weiter entwickelt... Den Gedanken möchte ich die mit auf den Weg geben
Ich glaube aber da ist mehr im Argen