Grüße Community,
um gleich zur Sache zu kommen: Ich 25(m), Sie 22. Sie hat am 20.12. schluss gemacht.
Vorgeschichte: Wir kennen uns durch den gemeinsamen Freundeskreis an die 6 Jahre lang, seit ich sie kenne hat es bei uns gefunkt. Sie ist eher eine schüchterne Persönlichkeit, doch merkte ich oft, wie ihr Blick auf mir lag, wenn wir gemeinsam mit Freunden unterwegs waren, Sie (bewusst oder unbewusst) meine Nähe suchte, etc. Sie hatte vor mir auch eine Beziehung, die 2 Jahre ging - ich hatte auch einige Frauen, zuletzt vor Ihr eine einjährige Beziehung, der ich jedoch nie große Bedeutung schenkte.
Wir trennten uns unabhängig voneinander von unseren Exen, und dadurch, dass Ihre beste Freundin zeitgleich die damalige Freunden einer meiner besten Freunde war, unternahmen wir viel zu viert, später auch zu zweit. Im Laufe einiger Monate entwickelte sich etwas unvorstellbar schönes. Der Übergang zwischen befreundet sein und ein Paar sein war so fließend, dass wenn man uns fragte, wie lange wir schon zusammen sind, wir beide erstmal grübeln mussten. Im April 2012 haben wir zum ersten Mal miteinander geschlafen.
Es folgte eine wundervolle Zeit. Wir harmonierten perfekt, der S. war fabelhaft, ich konnte mein Glück nicht fassen. Makellos. Man muss dazu sagen, dass ich in Bezug auf meine Frauen - bis auf Sie - immer eher kalt und zurückhaltend war. Kuscheln nur wenn es sein muss, Liebesbekenntnisse hatte ich vorher auch noch nie ausgesprochen, sparsam mit Komplimenten, etc. Ich schätze, vor ihr hat es keine Frau geschafft, mich mitzureißen.
Eine Sache am Rande. Ich merkte irgendwann, dass sie - trotz allem - die Trennung mit ihrem Ex nicht verarbeitet hatte. Ich unternahm was mit besagtem Pärchen, mit dem wir Anfangs zu viert was machten. Meine Freundin war an dem Tag schlecht drauf, warum wollte Sie mir auch nicht sagen. Ich bot ihr natürlich zwanglos ein offenes Ohr an, das sie aber ablehnte - sie wollte alleine sein. Ich respektierte das. Jedenfalls klingelte das Handy ihrer besten Freundin: SIE war es. Ich saß nebendran. Am Telefonat merkte ich, dass Sie wirklich traurig sein muss, wollte mich aber nicht einmischen. Ich fragte ihre Freundin also, was denn mit ihr los sei, und nach einigem zögern erzählte Sie mir, SIE habe auf facebook ein Bild ihres Ex mit seiner neuen gesehen und das habe sie runtergezogen. Oha dachte ich,
aber machte mir nix groß daraus. Das war im Spätsommer 2012.
Zeitsprung. Es ist Mitte Januar 2013. Sie wurde schon seit Silvester distanzierter. Es muss auch um den 20. gewesen sein, dass sie mit mir schluss gemacht hat, mit der Begründung, sie empfindet einfach nichts mehr für mich und wir stressen nur noch. Ich muss dazu sagen, dass, da ich diese Gefühlskälte ihrerseits sehr gut spürte, ich oft gemein zu ihr war, sie versetzte etc. Dabei sehnte ich mich nur nach Liebe und Wertschätzung ihrerseits. Ich war ehrlichgesagt ein wenig baff, kämpfte jedoch um sie. Eines abends saß ich mit Freunden in der WG einiger unserer gemeinsamen Freunde. Es klingelte an der Tür. Einige Zeit später erschien SIE mit ihrem Ex, setzte sich ans andere Ende vom Tisch, guckte mich nicht an. Was in mir vorging, lässt sich vielleicht am besten mit diesem Bild beschreiben:
Ich verließ die WG, zu meinem Erstaunen ohne jemanden zu verletzen. Dies war wohl der Moment, in dem ich aufgab - genug ist genug.
Ein paar Tage später meldete sie sich, mit 8 anrufen hintereinander. Sie sagte, sie vermisse mich. Das übliche blablabla folgte, ich wurde weich und nach einiger Zeit waren wir wieder zusammen.
Kurz darauf übernachtete Sie wieder bei mir. Sie ging noch an meinen Laptop. Als sie am nächsten mittag wieder ging, merkte ich, dass sie vergaß, sich aus ihrem facebook auszuloggen. Ich fühlte mich mies, als ich es tat, doch war die Versuchung zu groß: ich wollte wissen, was sie in dieser Zeit mit ihrem Ex schrieb un zu tun hatte (sie versicherte mir da ist nichts, und dass sie auch nicht über unsere Trennung mit ihm geredet hatte). Ich überflog also einige Nachrichten. Ende Dezember schrieb sie Ihm, dass es ihr wahrscheinlich gut täte, wieder single zu sein. Anfang Januar: Ach X, ich vermisse die Zeit, als wir füreinander da waren *küsschensmiley*. Dann eine Nachricht von ihr, gegen 23:30 verschickt: Kann ich vlt vorbeikommen Der Ex blockte jedoch ab, mit der Begründung, sie könne nicht mehr heimfahren, nachdem sie B. getrunken hatte. Aber was die Härte war: Sie schrieb ihm, nachdem wir auseinander waren, sie hätte es mit mir die ganze Zeit nicht ernst gemeint, und ich mit ihr schon. Als wäre ich ihr Hund. Dabei kam SIE ständig mit Geschichten von wegen gemeinsame Zukunft. Kinder. Zusammen alt werden. Ich hatte mir über so etwas zu dem Zeitpunkt in Bezug auf sie noch keine Gedanken gemacht. Ich dachte mir nur
Als wir uns einige Tage später trafen, fragte ich sie zunächst, ob sie mir nicht was erzählen möchte. Dass ich ein schlechtes Gefühl hätte. Sie verneinte, doch ich gab nicht nach. Ich fragte, ob sie in dem Zeitraum, als wir getrennt waren, irgendetwas gemacht hätte, wofür sie sich schämen müsste. Sie guckte mich an wie einen paranoiden Irren und verneinte mehrmals, mit einem Unterton von Wut in der Stimme. Ich konfrontierte Sie mit der Tatsache. Sagte, wie enttäuscht ich sei, dass sie so etwas hinter meinem rücken sagt, auch noch ihrem ex, fragte sie was sie eigentlich mit mir will wenn sie so wenig von mir hält. Ich versuchte, die Fassung zu bewahren, aber sie spürte meinen Zorn scheinbar dennoch. Ihr Gesichtsausdruck änderte sich schlagartig von genervt-wütend zu.. Man stelle sich ein Kind vor, das beim klauen erwischt wird. Angst, Panik, Tränen in den Augen. Sie sagte, sie hat Angst vor mir und Angst mich zu verlieren. Ich ging raus, rauchte eine Zig.. Beruhigte mich wieder. Als ich wieder reinkam, versicherte sie mir jedenfalls, sie habe unsere Beziehung bewusst abgewertet, um besser mit der Trennung klarzukommen und zu verarbeiten. Das sie mich sehr liebe und mich nicht verlieren wolle. Dies war der Moment, in dem ich mir selbst eine Frage stellte: Kannst du verzeihen?
Nach einiger Zeit beschloss ich, zu verzeihen. Ich liebte dieses Mädchen schließlich sehr und habe um sie gekämpft. Wir waren wieder zusammen und es folgte wieder eine schöne Zeit.
Im September dieses Jahres schließlich war sie mit ihrer Ausbildung fertig, und fuhr anschließend Anfang Oktober für 2 Wochen nach Berlin, um eine Freundin zu besuchen. Sie plante dies schon im Sommer. Sie fragte mich auch im Sommer, ob ich es okay finden würde, wenn sie ihren ersten Freund, der mittlerweile ebenfalls in Berlin wohnt, besucht, und auch eventuell bei ihm übernachtet. Ich antwortete mit einer Gegenfrage: ob es denn okay wäre, wenn ich zu meiner Ex gehe und bei ihr übernachte, während sie in Berlin ist. Wir einigten uns schließlich darauf, dass wir uns beide dran stören würden und es unterlassen.
Jedenfalls war sie in Berlin, wir telefonierten so gut wie jeden Abend. Eines nachts hatte ich ein wirklich sehr ungutes Gefühl, schlief schlecht und träumte, sie würde bei ihrem ersten Freund auf dem Schoß sitzen und ihm erzählen, dass ich ihr ja nichts bedeute und es nichts ernstes ist. Ich wachte auf, Mistrauen machte sich in meinen Gedanken breit. Ich wusste, dass sie, wenn sie sich bei mir aufm Lappy ins facebook einloggt, den Operabrowser benutzt, den ich persönlich nie nutze. Ich öffnete also den Browser und hoffte, ihr passwort wäre zwischengespeichert. Ich musste einfach wissen, ob ich ihr trauen kann. Ich nahm mir fest vor, ihr diese Aktion zu beichten und mich zu entschuldigen, würde sich meine Paranoia als grundlos offenbaren.
Und tatsächlich, ich gab facebook.com ein und war automatisch bei ihr eingeloggt. Ich wagte also einen Blick ihr getexte mit ihrem ersten Freund. Offenbar hatten sie sich schon ein mal auf einen Kaffee getroffen, und wollten sich wieder treffen, diesmal abends, und sich zusammen zu besaufen. Der Typ steckte ihr, dass er sie damals sehr geliebt hat und immernoch in sie verknallt ist. Sie antwortete mit ich hab dich lieb und dass sie sich schon auf morgend abend mit ihm freue. Ich hätte auf der Stelle gekotzt, hätte ich was im Magen gehabt... Jedenfalls denke ich bis heute nicht, dass sie mir fremdgegangen ist - sie ist einfach nicht der Typ dafür. Doch darf ich so etwas als emotionales fremdgehen verstehen? Oder bin ich zu besitzergreifend?
Habe versucht, die Geschichte zu verdrängen, aber konnte irgendwann nicht mehr. Jedenfalls habe ich sie erst neulich damit konfrontiert. Sie machte daraufhin schluss. Sie fühle sich kontrolliert und vertraut mir nicht. Ich frage mich, in was für einer Welt manche Menschen leben. Ich habe tatsächlich immer mit offenen Karten gespielt. Im ersten Moment war es für mich natürlich Schock, dass sie geht. Ich versuchte, mit ihr zu reden. Wollte die Sache eigentlich nur geklärt haben, hatte nicht vor Schluss zu machen und auch nicht damit gerechnet... Aber na ja.
Die Sache ist nur, ich hatte zuerst gedacht: Oh mein Gott, meine Geliebte ist weg. Doch bereits am Tag darauf ging es mir erstaunlich gut.
Und auch jetzt leide ich keineswegs. Ich denke zwar an sie, aber leide nicht. Ich fühle mich nur... Sehr seltsam. Apathisch beschreibt es vielleicht. Habe keinen Antrieb mehr und seit jeher auch nicht die Wohnung verlassen. Alles scheint einerlei.
Jedenfalls, vielen Dank fürs durchlesen. War echt gut alles Revue passieren zu lassen.
Seid gesegnet und schöne Festtage!
24.12.2013 16:25 •
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