Hallo ihr Lieben,
mein Beitrag ist wohl etwas forenübergreifend, da momentan aber der Liebeskummer mal wieder überwiegt, also hier meine Story. Weiß noch nicht wie ich anfangen soll, hoffe, es wird nicht zu sehr durcheinander...
Habe mich vor über 4 Wochen von meinem Mann getrennt, wir sind über 11 Jahre zusammen und fast 5 Jahre verheiratet gewesen. Er war mein erster richtiger Freund, ich war 16, er 17, als wir zusammen kamen (jetzt bin ich 28 ). Wir sind vor gut einem Jahr in unser gemeinsames Haus eingezogen, dann habe ich die Pille abgesetzt, weil wir Kinder wollten. Im Nachhinein denke ich, dass es ab diesem Zeitpunkt angefangen hat, in mir zu arbeiten, ob das denn alles so richtig ist... Habe ziemlich zu diesem Zeitpunkt eine Affäre mit unserem besten Freund angefangen (bitte keine Kommentare a la so etwas geht gar nicht, ich weiß, wie unfair das ist, aber es ist passiert...). Diese Affäre war größtenteils s.uell geprägt, ich habe mit ihm Dinge erlebt, die mich quasi süchtig gemacht haben ich habe mir das anfangs nicht eingestehen wollen, habe mich aber in den anderen verliebt. Kann an nichts anderes mehr denken. Wir verstehen uns ziemlich gut, liegen auf einer Wellenlänge, allerdings ist immer nur mehr zwischen uns gewesen, wenn er betrunken war. Und darauf besteht er auch, dass das da quasi jede hätte kommen können er sich darauf eingelassen hätte. Ich glaube ihm das zum Teil, weil er wenn er betrunken ist auch Annäherungsversuche zu anderen unternimmt, aber es wird nichts draus. Und zwischen uns war auch mehr, wenn er nicht unbedingt total voll war. Haben auch schon mal eine Spazierfahrt gemacht, lange Spaziergänge, wo wir einfach nur stundenlang gequatscht haben. Und er sagt mir, dass ich eine tollte Frau bin und er auf meine Freundschaft nicht verzichten möchte. Kümmert sich, wenn ich ihn brauche etc. Daher kann ich einfach nicht damit abschließen. Seit dem ich mich von meinem Mann getrennt habe, plagt ihn das schlechte Gewissen, weil er weiß, das er einer der Gründe ist, dass ich mich getrennt habe. Ich habe ihm anfangs auch immer mal wieder gefragt, ob ich meinem Mann nicht die Wahrheit sagen soll, aber das hat er immer abgeblockt am Ende wollte ich ihn nicht verlieren und meinem Mann nicht den besten Freund nehmen. Auch das ist wieder so eine Sache, was soll das für eine Basis für eine beste Freundschaft sein, aber mein Mann hat zwei wichtige Bezugspersonen, mit denen er am ehesten reden kann, seinen Freund und mich....
Zu den Trennungsgründen, ich habe gemerkt, dass mir etwas fehlt. Mein Mann macht seins, ich mache meins. Er ist selbstständig, in vielen Vereinen aktiv, ich habe ihm immer den Rücken frei gehalten und meine Bedürfnisse darüber vernachlässigt. Und auch Zärtlichkeit ist ein wichtiger Punkt. Unser S. war immer 0815, teilweise nach Plan, Samstagsnachmittag Mittagsschlaf... Er ist in der Hinsicht ein wenig verklemmt, schaut beim Fernsehen weg, wenn es bei einem Paar zur Sache geht. Ich bin in der Hinsicht relativ offen geworden, bin in den letzten Jahren dadurch, dass ich recht allein war immer, selbstständiger, durch einen neuen Job selbstbewusster geworden, gehe offener auf die Menschen zu. War früher quasi das Anhängsel meines Mannes.
Seit der Trennung zweifle ich oft, ob es die richtige Entscheidung war. Auch, weil ich wüsste, dass ich mit ihm Kinder haben könnte. Habe das Thema nach langem Hin und Her derzeit auf Eis gelegt, aber wenn ich mit meinem Patenkind zusammen bin, weckt das schon auch Sehnsucht danach. Mein Mann leidet sehr, weint viel, wenn wir uns sehen. Wohne derzeit bei meinen Eltern und mir geht es ganz gut damit, weil ich dadurch Abstand zu beiden Männern habe. Und Sehnsucht zu meinem Haus wird auch weniger. Habe nicht das Bedürfnis, mit meinem Mann in Kontakt zu treten und denke, dass das auch für ihn besser ist. Er kann die Hoffnung aber schwer aufgeben, möchte eine Chance. Er lernt gerade waschen, kochen, sich selbst zu versorgen, wir sind damals nach einem Jahr zusammengezogen und ich habe immer alles gemacht. Zwischendurch denke ich, vielleicht könnte ich ihm die Chance geben. Problem ist, dass meine Gefühle fast nicht mehr vorhanden sind und ich nicht weiß, ob sie irgendwie wieder kommen und dass ich weiß, sobald der andere wieder auftaucht und da wir immer das Dreiergespann waren, wird dies so sein, dass ich wieder hin und weg sein werde.
Ich sehne mich so nach ihm, nach seiner Nähe, seiner Stimme, ja, nach dem S.. Wenn ich dann weiterdenke, komme ich immer wieder an den Punkt, dass eine Beziehung mit ihm vermutlich nicht von ewiger Dauer wäre, er ist 30 und hatte noch nie eine längere Beziehung. Er ist sehr egoistisch, auf sich und seine Bedürfnisse fixiert. Trotzdem habe ich immer wieder den Gedanken ich will ihn, ich will das mit ihm versuchen!. Er hat mir betrunken auch schon mal gesagt, dass er mich liebt. Als ich ihn danach darauf angesprochen habe meinte er, wie seine Mutter, seinen Bruder, seinen Hund. Ich denke, er würde seine Gefühle, sofern vorhanden, nie zulassen... Frage mich manchmal, ob es etwas ändern würde, wenn ich meinem Mann alles erzähle, aber habe dann auch wieder Angst, dass er sich dadurch total von mir abwenden würde. Und dann denke ich wieder, Mensch, dann verbuch das mit dem anderen als nette Erfahrung, es geht irgendwie weiter und da gibt es bestimmt auch andere. Wobei mich das vor eine ganz neue Herausforderung stellt, wie lernt man andere kennen...?! Und dann geht er mir aber wieder nicht aus dem Kopf, gibt bessere Tage und schlechtere Tage, aber irgendwie ist er immer da und wenn ich daran denke, er mit ner anderen, wird mir so übel. Wie kann man jemanden vergessen? Wäre es vielleicht klug, sich wirklich nach jemand anderes umzusehen, um mit beiden Männern besser abschließen zu können? Dass das wahrscheinlich auch nur ne Zwischenlösung wäre und evtl. nichts dauerhaftes, wäre ja evtl. gar nicht schlimm, mir würde vermutlich auch erst mal etwas reichen, das mein Selbstbewusstein poliert...? Oder versuche ich es doch noch einmal (nicht sofort, aber vielleicht in ein paar Monaten...) mit meinem Mann, schaue, ob es was ändert, das er auch zuhause selbstständiger wird, sich nicht immer nur bemuttern lässt?
Alles in allem ein Desaster, in das ich mich da hinein manövriert habe... Aber ich bereue nichts. Ich denke, dass das alles einen Sinn hatte und ich bin auch kein Mensch, der sich deswegen unterkriegen lässt. Aber ich weiß trotzdem nicht, wie das alles weitergehen soll. Ich habe mehrmals in dieser Phase mit meinem Mann geredet, er hat sich in manchen Dingen Mühe gegeben, ich habe versucht, mich zusammen zu reißen, am Ende konnte ich nicht mehr. Habe mich nur noch verstellt.
Wenn irgendwas unklar ist, fragt. Weiß jetzt gerade nicht, ob ich was vergessen habe.
Ich bin ein sehr positiv denkender Mensch und es geht immer irgendwie weiter, aber momentan bin ich doch auf dem Weg zur Verweiflung...
LG, Eure Ela
22.04.2015 10:37 •
#1