Hallo,
ich habe schon so viele Foren durchforstet, aber glaube leider noch nichts vergleichbares gefunden zu haben. Und nun. Fast 1 Jahr später, muss ich mir doch mal (keine Sorge, ich mach es so kurz wie möglich) alles von der Seele schreiben und vielleicht könnt Ihr mir ja einen klaren Kopf machen.
Ich war mit meinem Freund 4 Jahre zusammen. Für mich war er der Mann des Lebens. Am Anfang der Beziehung war er 20 und ich 24, weshalb es recht holprig startete, da ich mich für immer binden wollte und ihm nicht glaubte, dass er das Gleiche beabsichtigen würde. Nach 1 Jahr indem er sich Mühe gegeben hat, habe ich ihm geglaubt und wir sind zusammen gekommen. Nach ca. 2 1/2 Jahren sind zusammengezogen, wobei dies eher von mir aus ging. Er hatte zwischendurch eine Ausbildung angefangen bei der Polizei. Mit der Ausbildung hatte er angefangen, sich stark zu verändern.
Gestritten haben wir uns seit unserem Zusammenzug nur 1 Mal richtig, sonst war alles sehr harmonisch. Bei diesem einem Mal erfolgte allerdings eine Affekttrennung (April 2019), woraufhin ich mich selbst sehr weiterentwickelt und geändert habe. (Im Nachhinein mich wohl eher selbst verloren habe.) Nachdem wir wieder zusammengekommen sind (er ist nie ausgezogen o.Ä.) stritten wir nie wieder. Ich ließ ihm alle Freiheiten und er konzentrierte sich sehr auf den Sport und seine Ausbildung. Wir unternahmen sehr wenig, aßen nicht mehr gemeinsam, ich musste um jeden Funken Aufmerksamkeit und Zuneigung kämpfen. Ich war mittlerweile echt unglücklich. Wir schliefen noch normal miteinander aber zwischenmenschlich war es mehr eine WG. Er ließ mich auch in vielen Situationen hängen und wurde sehr egoistisch.
So ging das bis Januar 2020 eigentlich weiter, als ich an einem Tag nach Hause kam und ihm keinen Kuss gegeben habe. Das nahm er zum Anlass und mir am Mittwoch, dem 15.01.2020 auf Arbeit mitzuteilen, dass wir was an unserer Beziehung ändern müssen, da es sich nur noch wie eine WG anfühlte und er das nicht will. Er liebe, mich und wolle die Beziehung nicht beenden, da es sehr schade drum wäre. Er wolle am nächsten Tag reden nach der Arbeit, da er jetzt in die Nachtschicht ging. Ich war total happy, dass mein Leiden ein Ende haben sollte und euphorisch, dass wir endlich drüber reden und etwas ändern. Ich kam also am 16.01.2020 nach Hause, er begrüßte mich normal aber wirkte sehr bedrückt. Als ich fragte, was los sei, sagte er, dass er ja solche Gespräche hassen würde. Ich erwiderte, dass ich das weiß, aber es diesmal ja nicht darum ginge, unsere Beziehung zu beenden. Daraufhin meinte er: Doch. Naja das Ende vom Lied war, dass er sich von heut auf Morgen von mir trennte und ich nix dagegen tun konnte. Seine einzige Begründung war, dass er mich liebt, aber das Gefühl hat, dass ich nicht die Frau seines Lebens bin.
Wir kündigten noch im Januar den Mietvertrag. Er schlief auch nach der Trennung jeden Tag mit im Bett, nie außerhalb. Es gab noch kleine Neckereien aber keinen S. mehr und keine Küsse.
Im März 2020 zog ich mit seinem Einverständnis aus. (Er zog erst im April um). Er half mir noch beim Umzug. Nach meinem Auszug meldete ER sich JEDEN Tag bei mir. Aus den unterschiedlichsten Gründen, nicht um mir primär zu sagen, dass er mich vermissen würde, sondern mehr bei alltäglichen Sachen. Hier mal ein Foto, da ein Lied, da ein bisschen Smalltalk. Nach der ersten Nacht meinte er nur, dass ich im Bett fehlen würde und es ungewohnt sei. Sonst nie wieder ein Wort des Vermissens.
Zur Trennung damals hatte ich (eher aus Verzweiflung gemeint), dass er - bevor er mit ner Anderen schläft - er sich doch lieber bei mir melden solle. Im April renovierten wir die alte Wohnung mit seinem Dad. Als dieser weg war, packte er mich einfach und warf mich auf das Bett. Den Rest könnt ihr euch denken. Naja und somit begann eine Art Freundschaft+ und es verblieb dabei, dass er sich regelmäßig (unabhängig von S.) bei mir meldete. Die Treffen zum S. gingen NIE von mir aus und ich meldete mich auch NIE von mir aus bei ihm. Es war allgemein so, dass er kam. wir redeten 10min, hatten GV und dann blieb er noch 10min zum reden (wo es ausschließlich um ihn immer ging) und dann ging er wieder.
Im September 2020 wurde mir aber schmerzlich bewusst, dass der Mann nicht durch den Akt zu mir zurückkommen würde und ich realisierte, dass es mir mehr weh tat als gut. Also teilte ich ihm mit, dass ich die F+ beenden wolle und auf seine Frage hin, ob wir uns trotzdem ab und zu sehen können, erklärte ich ihm, dass ich keine Freundschaft mit ihm will und kann. Dies akzeptierte er und meldete sich deutlich weniger. Nach 1 1/2 Monaten sahen wir uns wieder, da ich ihm Unterlagen bringen musste. Nach dem Treffen sagte ich ihm, dass es komisch sei, ihn zu sehen ohne S. zu haben. Woraufhin es mit der F+ (zu meiner Schande) doch wieder los ging. Aber zwischendurch meldete er sich immer seltener, nur wenn er einen Rat oder Ähnliches brauchte. Antworten auf Treffen unabhängig von S. umging er meist, Kusssmileys (die er vorher immer geschrieben hatte) reduzierten sich stark und auch die Gespräche davor oder danach.
Derzeitiger Stand ist, dass wir am 05.12. das letzte Mal miteinander geschlafen haben. Seitdem haben wir nicht mal mehr miteinander geschrieben. Und meine Gedanken kreisen. Ich weiß, dass er charakterlich und menschlich nicht (mehr) der Mann ist, den ich will. Dafür fehlt zu viel. Nur optisch ist er genau das, was ich will. Der Gedanke, dass er vielleicht doch jetzt eine neue Partnerin hat, zerreißt mich. Aber eigentlich will ich auch keinen Kontakt mehr bzw. nicht mehr mit ihm schlafen, da es mir nicht gut tut. Ich vermisse ihn dennoch schrecklich und habe unheimliche Angst, dass ich nie wieder einen Mann finde, der mir so gut gefällt. Wir haben eigentlich viele Gemeinsamkeiten, aber nie was draus gemacht. Der einzige Urlaub, in den wir gefahren sind war der, den ich ihm zu Weihnachten mal geschenkt habe. Ich weiß, dass er nicht gut für mich ist, ich etwas besseres verdient habe. und dennoch. ich vermisse ihn wahnsinnig. Ich lerne dank Corona auch niemanden kennen. Bei ihm war so einfach, Liebe auf den ersten Blick. Ich bin so gekränkt, dass er mich nicht mehr will. Nach fast 1 Jahr Trennung kann ich einfach noch immer nicht los lassen und mache mir stetig Gedanken, warum . ob . es ist schrecklich!
18.12.2020 11:56 •
#1