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Trennung - ziemlich verzweifelt

Julia1960
Hallo liebes Forum,
ich bin zum ersten Mal hier und ziemlich mit den Nerven am Ende.
Ich würde mich über Meinungen sehr freuen.
Fange mal ganz von vorne an.

Ich bin 53 Jahre alt und habe vor 8,5 Jahren einen zauberhaft netten Mann kennen gelernt. Nach 4 Jahren guter Beziehung haben wir uns entschlossen zusammen zu ziehen - in das Haus seiner Eltern, welches auf ihn überschrieben ist.
Eine Zeitlang ging alles ganz gut, seine Mutter war jedoch von Anfang an für mich sehr schwierig im Umgang. Sie betrat nach kurzem Klopfen und ohne Warten auf Herein einfach unsere Wohnung. Haben wir auf das Rufen nicht reagiert, ging sie manchmal einfach weiter und hat geschaut wo wir sind.

Für mich war das nicht mehr tragbar, ich habe es hundertmal gesagt, es hat ihn nicht interessiert. Irgendwann war dann meine Geduld am Ende und ich habe eine Klingel außen an der Wohnungstür angebracht. Nach ein paar Tagen hatte sie das auch verstanden und seitdem klingelt sie wenn sie hoch kommt.

Sie betüddelt seit dem Tod ihres Mannes vor ein paar Jahren ihren lieben Sohn bis zum geht nicht mehr - manchmal legt sie ihm morgens früh schon nette Kleinigkeiten auf die Treppe, damit er nicht verhungert; sie macht ungefragt etwas zu essen obwohl ich sie vor einer Feier bitte, dieses nicht zu tun weil ich das Essen aufeinander abgestimmt habe. Es interessiert sie einfach nicht.
Das Söhnchen hängt leider sehr am Rockzipfel von Mama, der erste Weg nach der Arbeit geht zu Mutti; der erste Weg nach Dienstreise geht auch zu Mutti - und überhaupt geht er jeden Abend mindestens 3 x zu Mutti nach unten.

Er hat sich anscheinend nie gelöst, und sie hat nie gelernt, ihn los zu lassen. Sie gibt ständig ihren Senf dazu - er nimmt sie jedes Mal in Schutz, egal was ich tue und sage. Ich kann mir dann noch einen blöden Spruch anhören - sie hat einfach immer recht.
Ob sie nun für Tiere giftigen Dünger im Garten verteilt, worüber ich mich natürlich aufrege, da meine Katzen dort rum laufen oder sonstwas - es ist egal worum es geht.

Vor ein paar Wochen konnte ich mir dann anhören Ich halte sowieso immer zu meiner Mutter. OK habe ich gedacht - ich musste erstmal Luft schnappen.
Es ist egal um was es ging, ich habe immer und jedes Mal den kürzeren gezogen, und glücklich ist man damit nicht gerade, denn wenn ein Mann sich ständig so verhält leidet auch die Beziehung.
Aber die Liebe machts möglich, und man bleibt. Vor zwei Wochen sind wir aus dem Urlaub zurück gekommen, welcher sehr schön und harmonisch war.

Am letzten Freitag nachmittag war er mit Mutti einkaufen - danach liefen unsere Uhren anders rum, er benahm sich total seltsam.
Am Samstag morgen hat er sich dann von jetzt auf gleich von mir getrennt - ich war wie vor den Kopf geschlagen. Die Gründe waren sehr fadenscheinig und unglaubwürdig. Gestern erzählte mir dann die Nachbarin, dass Schwiemu ihr wohl auf Nachfragen erzählt hat, dass ich ja die ganze Familie kaputt machen würde und alles durcheinander bringe, und das hätten die anderen auch schon gesagt und nun müsse ich eben ausziehen. Hallo? Auf den Gedanken, dass ihr Sohn mit der Entscheidung unglücklich wird kommt sie anscheinend nicht.

Tja, nun habe ich dezent angefangen zu packen und räume in 4 Wochen das Feld.
Ich bin total unglücklich, habe keine Chance gegen diese blöde Kuh und stehe auf verlorenem Posten. Nun ziehe ich mich jeden Abend zurück, er sitzt unten alleine und ich schaue oben Fernsehen, dann kann er sich schon mal daran gewöhnen. Wir haben drei Katzen, die nehme ich mit hoch - also fällt das Kuscheln mit ihnen für ihn auch aus.
Aber es ist verdammt schwer, weil man diesen Mann ja liebt und viel lieber mit ihm weiter zusammen leben würde - wenn da nicht Mutti wäre, die sich ständig einmischt.

Ich bin zwar vernünftig und sehe, dass es nicht viel Sinn hat unter einem Dach, solange er nicht klare Grenzen zieht, und ich werde auch gehen - aber es tut mir unendlich weh und ich leide ganz furchtbar.

Außer guten morgen, guten Abend und gute Nacht rede ich nicht mit ihm und ich gehe ihm aus dem Weg, weil ich in einer Unterhaltung im Moment keinen Sinn sehe. Ich bin erstmal für Ruhe und etwas Abstand.
Manchmal schaut er mich an und guckt mir so tief in die Augen wie schon lange nicht mehr - ich kann den Blick nicht deuten.
Böse sieht er nicht aus. Morgen fährt er weg bis Donnerstag und ich werde mit Hochdruck anfangen, die Schränke auszuräumen und zu packen.

Der Verstand ist hellwach, aber die noch vorhandene Liebe macht alles unheimlich schwer.

19.10.2018 12:53 • x 2 #1


Nuschka
Hallo julia1960
Als erstes fühl dich in den Arm genommen!
Ich kann dich und deine Situation sehr gut verstehen und nachvollziehen. Mein Ex hing auch am Rockzipfel seiner Mutter und sie war der Wahnsinn sie kann dies und jenes besser als du und von ihr fang ich gar nicht erst an. Das einzige was dir übrig bleibt ist die Flucht nach vorne ( was ich dir rate) oder du stellst dich mit Mutti gut, machst wie sie will, vergisst dich selbst dabei und behältst den Mann, den du liebst. Für dich ist es einen schwere Situation, aber frag dich selbst wie lange du es noch ausgehalten hättest bis du gegangen wärst?

19.10.2018 13:02 • x 2 #2


A


Trennung - ziemlich verzweifelt

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G
Ohje was für eine Schei*situation.

Natürlich wird er nicht glücklicher ohne dich, einzig der Druck wird wegfallen, immer zwischen den Fronten zu sein.

Deine Schwiemu ist eine egoistische alte Kuh. Wenn sie nur etwas im Interesse ihres Sohnes handeln würde, würde sie euch in Ruhe lassen. Ich denke, sie wird keine Frau ertragen. Das alles hat nichts mit dir zu tun.

Ich denke aber leider auch, dass es richtig ist, dass du jetzt gehst. Du kämpfst auf verlorenem Post und gegen sehr manifestierten Strukturen.

Einzig eine Beziehung in getrennten Wohnungen wird möglich sein, bis sich das Problem natürlich gelöst hat.

19.10.2018 13:04 • x 3 #3


Julia1960
Ich fühle mich auch auf verlorenem Posten - ich kann seine tiefen Blicke nicht deuten, und ich bin froh wenn er morgen früh weg ist, damit ich mal ein paar Tage Luft holen kann.

Ich habe zwei erwachsenene Söhne, niemals käme ich auf die Idee, mich so zu verhalten. Die Kinder müssen ihr eigenes Leben leben - bei Kummer können sie jederzeit kommen.

Aber warum machen die Männer das? Warum wirft er die einzige Frau Weg, die ihn jemals in seinem Leben geliebt hat...
Nur um den Druck los zu werden? Einen Tag vorher höre ich noch: Ich liebe Dich auch - und am nächsten Morgen ist alles vorbei? Wir waren gerade eine Woche aus dem Urlaub wieder da - und der Urlaub war sehr schön und alles gut.

Und was völlig seltsam ist: Ich muss nicht sofort ausziehen, kann solange bleiben wie ich mag und mir die Zeit nehmen, die ich brauche. Muss man das alles verstehen?

19.10.2018 13:21 • x 2 #4


G
Das sind ganz kranke Abhängigkeitsstrukturen zwischen den Beiden. Der Grund kann verschiedene Ursachen haben. Ich glaube auch nicht, dass das erst so ist seit ihr Partner tot ist. An der Stelle wird sich das höchstens noch verstärkt haben.

Dein Freund findet keine Möglichkeiten sich abzugrenzen gegen seine Mutter und hat ihrer emotionalen Erpressung nichts entgegenzusetzen. Er ist es so gewöhnt.

Ich kenne leider einige solcher Fälle, in denen die Schwiemu die Beziehung zerstört hat. In früheren Generationen ließen sich die Frauen dieses wohl oder übel gefallen und sich von der Schwiemu terrorisieren, vor allem weil sie oft finanziell und gesellschaftlich gar nicht die Möglichkeit hatten, diesem zu entkommen. Das ist heute nicht mehr so. Zum Glück!

Dein Freund wird wahrscheinlich sogar denken, weil er so von seiner Mutter manipuliert ist, dass seine Mutter recht hat und du dich anstellst. Vielleicht guckt er daher so. Ist aber reine Spekulation.

Bist du seine erste Partnerin?

19.10.2018 13:39 • x 2 #5


Julia1960
Nein, er hatte einige recht kurze Beziehungen und eine 5 Jahre dauernde Beziehung, aus der es ein Kind gibt.

Ich habe wirklich das Gefühl, er hat in diesem Punkt eine ganz andere Wahrnehmung als ich - er merkt nicht die Manipulation und er denkt auch nicht darüber nach, dass sein Leben jetzt auch den Bach runter geht.

Geplant ist der Auszug an einem Wochenende wo er nicht zuhause ist. Wenn er dann wieder kommt bin ich weg, und dann sehe ich ihn unter Umständen nie wieder und höre auch nichts mehr. Die Vorstellung lässt mich weinen...

Nach dem kurzen Gespräch der Trennung habe ich auch nichts gesagt. Kein Wort, keine Tränen - ich bin einfach aufgestanden und gegangen.

19.10.2018 13:43 • x 1 #6


G
Ja, er scheint die Manipulation leider nicht zu sehen. Er ist zu verstrickt darin.

Dass du nicht mehr diskutiert hast, wundert mich nicht. Hast du ja ergebnislos vorher ständig gemacht.

Du kannst die Schwiemu nicht in ihre Schranken verweisen. Das könnte nur er. Und er tut/kann es leider nicht.

19.10.2018 14:24 • x 2 #7


Cut
Das tut mir sehr leid, Julia
Ich sehe es genau wie Gast787. Und ich glaube, dass eine Beziehung in getrennten Wohnungen noch möglich wäre. Wobei ich finde, dass er schon ne Lusche ist
Wie alt ist Königin Mutter denn?

20.10.2018 10:36 • x 2 #8


B
Das tut mir leid Julia, wenn du in so einer Situation bist. Hast du es nicht schon eher bemerkt was sich zwischen Mutter und Sohn abspielt? Hat sich die Mutter verändert seit du in diesem Haus wohnst? Ich meine war sie die ersten Jahre nett zu dir ?

20.10.2018 10:48 • x 2 #9


G
Kenn ich auch. Bei mir war es so, dass er mal neben Mutti am Küchentisch saß, sie ihm das Telefon aus der Hand riss und er hörte zu wie sich mich beschimpfte.

Schlimm diese Muttersöhnchen aber gegen Mama kommt man nicht an.
Habe auch das Feld geräumt . Bei mir kamen aber noch andere Punkte zusammen. Und wir wohnten nicht zusammen, das war mein großes Glück .
Viel Kraft dir.

20.10.2018 10:57 • x 2 #10


A
Ich befürchte, dass es gar nicht unbedingt um Mama geht, dass nicht Mama die Fäden zieht, ihn beeinflußt. Ich befürchte, dass er ein Mann ist, der sich nicht wirklich binden will, der von Zeit zu Zeit mal eine Frau bei sich wohnen lässt, und dann lieber wieder alleine lebt.

Mama ist vllt. nur ein Person, die dann die Hausfrauenpflichten übernimmt, wenn er von der jeweiligen Freundin mal wieder die Nase voll hat.

Der Mann könnte kein Weichei sein oder Mamasöhnchen, der Mann könnte sich selber lieben, sich selber genug sein, andere nur benutzen...auch Mama.

20.10.2018 11:00 • x 4 #11


B
Stimmt gegen Mama kommt man nicht an. Viele Männer fühlen sich wohl unter der knute von Mama. Diese Mütter haben nicht nur eine Hose an sondern meistens auch zwei. In der Partnerschaftlich suchen diese Kinder , meist Söhne eine Haushälterin und was für Bett. Sie selbst sind zu faul für die niedrige Arbeit (als Mann) in einem Haushalt.

Ich wäre da nicht für Geld und gute Worte zu einer alten Frau hingezogen. Ich hatte die Wahl und habe sie dankend abgelehnt. Diese Männer sind meist nichts Wert haben auch keine gut bezahlten Beruf. Meiner hatte nichts, konnte nichts und hatte nichts.

20.10.2018 11:50 • x 2 #12


B
Zitat von Angi2:
Ich befürchte, dass es gar nicht unbedingt um Mama geht, dass nicht Mama die Fäden zieht, ihn beeinflußt. Ich befürchte, dass er ein Mann ist, der sich nicht wirklich binden will, der von Zeit zu Zeit mal eine Frau bei sich wohnen lässt, und dann lieber wieder alleine lebt.

Mama ist vllt. nur ein Person, die dann die Hausfrauenpflichten übernimmt, wenn er von der jeweiligen Freundin mal wieder die Nase voll hat.

Der Mann könnte kein Weichei sein oder Mamasöhnchen, der Mann könnte sich selber lieben, sich selber genug sein, andere nur benutzen...auch Mama.


Er wohnt doch nicht allein.... er wohnt bei Mama. Die ersten vier Jahre hatte er mit der Te eine Fernbeziehung, dann sind sie gemeinsam zur Mama gezogen und nun zeigt die Mama ihr wahres Gesicht und ihre Absichten.

20.10.2018 11:53 • x 2 #13


A
Zitat von bumali:
Stimmt gegen Mama kommt man nicht an. Viele Männer fühlen sich wohl unter der knute von Mama. Diese Mütter haben nicht nur eine Hose an sondern meistens auch zwei. In der Partnerschaftlich suchen diese Kinder , meist Söhne eine Haushälterin und was für Bett. Sie selbst sind zu faul für die niedrige Arbeit (als Mann) in einem Haushalt.

Ich wäre da nicht für Geld und gute Worte zu einer alten Frau hingezogen. Ich hatte die Wahl und habe sie dankend abgelehnt. Diese Männer sind meist nichts Wert haben auch keine gut bezahlten Beruf. Meiner hatte nichts, konnte nichts und hatte nichts.


Genau so ist es, sie suchen was fürs Bett, ohne die Gemütlichkeit bei Mama aufzugeben.

Es sind aber nicht nur Männer mit wenig Geld, auch Akademiker können so etwas. Männer und Haushalt passt halt nicht unter einen Hut.
Manche Männer haben sich von unserer Gesellschaft unter diesen Hut drücken lassen, viele Männer - vor allem in anderen Ländern - weigern sich, und einige Männer halten dann eben an Mama fest, sie brauchen dann nur etwas fürs Bett, was heute leicht zu finden ist.

20.10.2018 12:31 • x 3 #14


A
Zitat von bumali:

Er wohnt doch nicht allein.... er wohnt bei Mama. Die ersten vier Jahre hatte er mit der Te eine Fernbeziehung, dann sind sie gemeinsam zur Mama gezogen und nun zeigt die Mama ihr wahres Gesicht und ihre Absichten.


Warum immer die Schuld bei Mama suchen, wieso zeigt sie ihr wahres Gesicht.
Das wahre Gesicht zeigt für mich der Mann, nach dem Urlaub schiebt er seine Freundin einfach ab. Er hat wahrscheinlich im Urlaub Lust auf Neues bekommen, er kann sich ja frei entscheiden, Mama macht den Haushalt, also kann er sich auf Suche begeben, ohne sich Gedanken machen zu müssen, wer die Wäsche wäscht, das Essen kochen und die Wohnung putzt.

Jetzt kann man der Mutter die Schuld geben, aber ihr wird es einerlei sein, was mit den Frauen ist. Es ist ihr Haus, sie hält es sauber und fertig.

20.10.2018 12:34 • x 3 #15


A


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