Hallo Mariella,
nicht unter druck setzen.. tja.. wenn´s denn so einfach wäre.. manchmal glaub ich ich vermisse gar nicht ihn, sondern vermisse einfach nur das gefühl jemanden zu haben der einen so liebt wie man ist.. und das widerum wiegelt meinen *groll* gegen ihn noch auf.. weil er sich sofort eine neue ins bett geholt hat und ich hatte das nachsehen..
Vielleicht ist es die Enttäuschung, dass man für jemanden, den man geliebt hat, mit dem man glücklich war - und der deshalb einzigartig für einen war - einfach austauschbar ist. Den Spruch Jeder ist ersetzbar. habe ich mir von meiner Ex häufig genug anhören dürfen... Ich habe sie nicht so gesehen... Die Konsequenz, die sich für mich daraus ergibt, ist künftig vorher die diesbezügliche Einstellung meines Gegenübers abzuklopfen. Und mich gegebenenfalls auch zurück zu ziehen, wenn ich feststelle, dass die Einstellung nicht mit meiner harmoniert. Gewissermaßen als Prävention. Es war für mich ein schreckliches Gefühl von dem Menschen, für den ich so intensiv empfunden habe, abgestreift zu werden wie eine alte Socke... Letztlich handelte es sich um ein Ungleichgewicht auf der emotionalen Ebene. Der eine läßt sich mehr ein, der andere weniger. Und für den, der sich weniger einläßt, ist das Risiko natürlich auch geringer. Aber wie heißt es so schön? NO RISK NO FUN! Und wer sich weniger tief einlässt, der erlebt auch weniger intensiv... Leider haben solche Menschen dann aber eben auch die Eigenart, ein Schlachtfeld bei ihren Exen zu hinterlassen. Sie sind sich darüber aber nicht in Klaren, da sie nicht in der Lage sind, die Gefühle des anderen nach zu vollziehen. Ich denke man sollte sich von dieser Sorte Mitgeschöpfe fernhalten...
Ich habe mich auch lange Zeit unvollständig gefühlt, wenn ich solo war. Hatte gewissermaßen immer ein Defizit. Das wiederum hat dazu geführt, dass ich einige Male ordentlich ins Klo gegriffen habe, was die Partnerwahl angeht. Heute weiß ich es geht auch ohne Partnerin. Auch wenn es mit (der passenden!) schöner wäre. Ich versuche es so zu sehen, dass eine Partnerschaft eine Bereicherung meiner Existenz darstellt und keine existentielle Notwendigkeit wie Essen oder Atmen. Dies ist ein langwieriger Prozess der Selbstüberzeugung, denn meine Sehnsüchte gehen eigentlich in eine andere Richtung... Man muß sich wohl auch selbst erziehen. :) Ich denke, wenn man bedürftig ist, im Sinne von Ich kann alleine nicht sein, o.ä., dann gerät man schnell in Abhängigkeit, geht faule Kompromisse ein, ist vielleicht erpreßbar... Nur wird man nicht um seiner selbst willen geliebt... Ist vielleicht eine Zeitlang als Spielzeug interessant... Echte Partnerschaft kann nur zwischen Gleichgestellten stattfinden. Und dem passenden Gegenstück für eine solche Beziehungs-Demokratie zu begegnen, das braucht seine Zeit... Von daher, auch wenn's schwer fällt: Setze Dich nicht unter Druck. Das führt nur zu Verspannungen und ständiger Unzufriedenheit. Ausserdem könnte Deine Aufmerksamkeit durch die Anspannung derart getrübt werden, dass Du die feinen Signale nicht spürst, wenn das passende Deckelchen für Dich Deinen Weg kreuzt. Das wäre doch schade.
LG
donald
30.10.2003 14:54 •
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