Liebe Nelly-38
ich habe zwar keine Affäre, aber ein ähnliches Problem (gehabt?).
Wir hatten uns total auseinander gelebt, die Tage und Wochen in Schweigen verbracht und auch nichts mehr unternommen.
Ich habe mich elend lange mit Trennungsgedanken getragen, konkret 2 Jahre, davor weitere 2 Jahre immer mal sporadisch.
Das Gespräch habe ich geführt, hatte aber erstmal einen Brief geschrieben, als Gesprächsanlass, denn auch mir fällt so etwas sehr sehr schwer.
Danach lief es ähnlich wie bei dir. Ich registrierte zwar Bemühungen, konnte diese aber auf der Paarebene nicht so wertschätzen, wie es jemand tut, der liebt.
Ich mag meinen Mann, mag ihn wirklich. Er ist lustig und zuverlässig.
Dann platzte, ein weiteres Jahr später, mit etwas Alc alles aus mit heraus, was mich umtrieb. Gesprochen hatten wir ja nicht mehr, ich hatte nur hier im Forum geschrieben.
Ehrlich gesagt, hatte ich nicht damit gerechnet, dass er eine Trennung wirklich schlimm finden würde. Sein Verhalten zuvor ließ nicht darauf schließen.
Plötzlich wurde er aktiv. Also wirklich aktiv. Nahm die Renovierung wieder auf, Unternehmungen mit den Kindern usw.
Er will keine Trennung, will nicht ausziehen, das hier ist sein Zuhause, er sieht es gar nicht ein, nur weil ich ein Problem habe usw...
Ob es um mich geht, oder um das Konstrukt Familie, ist noch nicht klar.
Es bricht mir das Herz.
Er tut mir leid. Die Situation tut mir leid. Die Kinder tun mir leid. Ich wünschte, es wäre anders gekommen. Ich bin unglücklich.
Ein Befreiungsschlag, von dem viele schreiben, war es nicht. Das hatte ich aber auch nicht erwartet.
Das alles tut weh, denn es hängt nun mal viel dran, insbesondere, wenn man nicht in Hass oder Streit geht.
Ich habe, wie du, zu wenig geredet. Zu viel reingefressen, zu wenig und zu unklare Grenzen gesetzt.
Im Laufe des letzten Jahres habe ich mir therapeutische Unterstützung geholt, um an meinem Selbstbewusstsein und meinem Selbstwertgefühl zu arbeiten.
Wir werden in einem Monat eine Trennungsberatung aufsuchen, ich hoffe, es wird leichter mit einem Mediator.
Ich merke, wie schwer es mir fällt, diese Gespräche zu initiieren und auszuhalten, da sachlich zu bleiben usw. und ich erhoffe mir, dass es einen Weg gibt, eine Trennung so zu gestalten, dass er sich nicht vollständig verraten und verkauft und voller Wut empfindet.
Selbst wenn ich mich nochmal voll reinhängen würde, was er möchte und worum er kämpft...ich habe schlichtweg Angst, wieder da zu landen, wo ich bereits war und kann mir auch nicht vorstellen, die körperliche Lust auf ihn jemals wieder zu bekommen.
Da tut sich bei mir einfach gar nichts mehr.
28.01.2019 00:37 •
#18