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Trennung - wie haben es eure Kinder verkraftet

S
Hallo zusammen,
ich bin neu hier im Forum und mich würde es sehr interessieren, wie eure Kinder die Trennung verkraftet haben.
Zu meiner Situation:
Mein Mann und ich (beide 45) haben uns vor 3 Wochen getrennt, weil wir uns einfach auseinander gelebt haben und wir zu unterschiedlich sind. Zur Zeit wohnt er noch im Haus. Ist aber auf Wohnungssuche. Unsere Kinder sind 16 Jahre alt (Sohn) und 13 Jahre (Tochter). Das Gespräch mit beiden hatten wir am Freitag. Wir haben Ihnen zusammen erklärt, dass wir uns einvernehmlich trennen, weil wir uns nicht mehr verstehen und der Papa auszieht. Sie dürfen beide selber entscheiden, wie oft sie ihn sehen möchten. Da machen wir keine Regeln. Wir wollen weiterhin beide für die Kinder da sein.
Unsere Tochter ist sehr introvertiert und ist ziemlich zurückhaltend. Sie hat geweint und am nächsten Tag habe ich nochmal in Ruhe mit ihr gesprochen und versucht es ihr zu erklären. Ich habe einen Termin bei einer Kinderpsychologin vereinbart, weil ich einfach Angst haben, dass sie sich noch mehr zurückzieht. Unser Sohn hat mit Abwehr reagiert und ließ sich keine Gefühle anmerken. Er wollte nur wissen, ob jemand neues einziehen würde. Was natürlich nicht der Fall ist. Haben wir ihm auch erklärt. Er meinte, solange er zu Hause wohne würde, würde er niemanden akzeptieren. Ich denke mal, dass es seine Art ist, damit umzugehen.

Wie sind denn eure Erfahrungen ? Bekommen die Kinder zwangsläufig einen Schaden ? Mache mir da große Sorgen und hab ein total schlechtes Gewissen, dass wir ihnen das antun.

Würde mich über Antworten sehr freuen.

14.01.2019 11:13 • x 3 #1


M
Hallöchen Du ! Habe da keine Erfahrung mit Kindern. Denke aber die Kinder werden das schon gut verstehen und verkraften. Haben da auch ihre Mittel und Wege damit umzugehen. Und lass mal die Tochter in Ruhe bitte. Weint und schweigt vielleicht aber braucht sicher nicht noch ne hyperaktive Mama da mit Helferkomplex.

14.01.2019 11:52 • #2


A


Trennung - wie haben es eure Kinder verkraftet

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M
Mein Sohn war damals fast 8. Wir wohnten noch ein halbes Jahr im gemeinsamen Haus, bis ich endlich eine Wohnung hatte.
Erst als wir umgezogen sind, hat er erst richtig realisiert, dass es Mama und Papa wirklich nicht mehr zusammen unter einem Dach gibt.
Aber er hat es besser aufgefasst, als ich dachte. Am Tag, als wir mit ihm über die Trennung sprachen, hat er kurz geweint. Seit dem nie wieder. Er stellt heute noch (mittlerweile sind genau 3 Jahre um) manchmal Fragen dazu und kann es eben immer besser verstehen. Das Kind hat aber definitiv keinen Schaden. Jedenfalls keinen, den er nicht vorher schon hatte

Mach dir nicht so viele Sorgen.
Er wollte mich auch immer für sich allein, seit der Trennung. Allerdings wohnt nun seit 9 Monaten mein neuer LG bei uns. Und bis auf typische kleine Machtkämpfe und die ein oder andere Auseinandersetzung (die es auch in intakten Familien geben würde), ist alles vollkommen normal.

Sein Vater ist schon vor unserer Trennung bereits mit seiner Ex zusammen. Mittlerweile sind die beiden verlobt und haben aus meinem Sohn einen großen Bruder gemacht. Ich habe keinen guten Kontakt zu meinem Ex-Mann aber trotzdem ist das für mich okay. Kind weiß, dass er bei uns immer Einzelkind bleibt

Was ich eigentlich sagen will: Kinder verkraften sowas! Und deine beiden sind ja schon fast keine Kinder mehr. Bis der große auszieht ist es ja auch nicht mehr lange hin, vermutlich. Die gehen da sicher nochmal ganz anders mit um, als ein Kind von 7/8 Jahren...

14.01.2019 12:19 • x 1 #3


S
Vielen Dank für Deine Antwort. Das gibt mir Hoffnung! Man möchte ja immer nur das Beste für die Kinder und vergisst sich dabei selber...

14.01.2019 12:25 • #4


M
Zitat von Silke1:
Vielen Dank für Deine Antwort. Das gibt mir Hoffnung! Man möchte ja immer nur das Beste für die Kinder und vergisst sich dabei selber...


Ich kann dir nur sagen, dass ich davon überzeugt bin, dass es den Kindern besser geht, wenn die Eltern getrennt, aber dafür glücklich sind, als wenn sie beide unter einem Dach haben, es aber immer nur Streit gibt. Kinder merken auch, wenn etwas nicht stimmt.

Hätte bei uns nicht mein Ex-Mann so ein riesen Theater wegen dem Umgang etc veranstaltet (macht er teilweise heute noch ), dann wäre alles noch viel besser abgelaufen und das Kind hätte kaum etwas mitbekommen.
So hat er leider viel zu viel mitbekommen, musste sich einem Verfahrensbeistand öffnen, einem Richter, dem Jugenamt,... Deswegen sei einfach froh, dass euch das erspart bleibt! Alles andere ist ein Klacks.

Zumal ihr euch ja offensichtlich im Guten trennt habt.
Das wird schon!

14.01.2019 12:36 • x 1 #5


W
Hallo liebe Silke,
ich bin selbst ein Scheidungskind, war damals 15. Ich denke nicht, dass ich einen Schaden davon getragen hab - auch wenn mein Vater damals die Trennung nicht wollte, was für meine Mutter sehr unschön war. (Das ist die Kurzfassung)
Ich war auch eher introvertiert, hatte aber eine handvoll gute Freunde, die waren mir damals wichtig.

Als ich mich von meinem Ex getrennt hab war unsere Tochter 4, also eher nicht mit Deinen Kindern zu vergleichen.
Wir haben ihr gesagt, dass wir nicht mehr zusammen wohnen wollen, weil wir uns so oft streiten. Keine Tränen bei ihr, sie wollte nur wissen, wo sie dann wohnt. Da mein Ex auf das Wechselmodell bestanden hat haben wir ihr gesagt, dass wir sie beide lieb haben und jeder sie am liebsten ganz bei sich hätte. Weil das aber nicht geht soll sie jeweils eine Woche hier, eine da sein. Ihr altes Zimmer behält sie und in Mamas Wohnung bekommt sie ein Neues. Mittlerweile ist sie 8, immer noch im Wechselmodell. Äußert manchmal, dass sie lieber bei mir bleiben würde - allerdings geht es ihr insgesamt gut, ich habe nicht den Eindruck, dass sie sehr darunter leidet. Sicher - hier und da vermisst sie den jeweils anderen. Das tut mir auch immer leid, kann ich aber nicht ändern. Da helfen nur viele Gespräche und kleine Trösterli (ich hab ihr einen Regenbogen-Loop gehäkelt, der muss derzeit immer mit)

Reden ist wichtig - aber bei zwei Pubertieren solltest Du das auch nicht erzwingen, nur immer wieder anbieten. Ich finde es für Kinder viel schlimmer, wenn sie in einer lieblosen Umgebung groß werden und denken, es wäre normal, mit dem Partner unglücklich zu sein und das aushalten zu müssen.

14.01.2019 12:47 • x 2 #6


Elvisett
Kinder reagieren da sehr unterschiedlich und ich denk wichtig ist ehrlich zu Ihnen zu sein ohne sie zu überfordern. Der Große mit 14 knappst mehr daran und hat sogar kurz gesagt er hasst uns beide, das hat sich nachdem ersten Schreck aber gelegt und es ist jetzt absolut ok wie es ist. Ich hab immerwieder das Gespräch mit ihm gesucht und seine Wut auch ausgehalten. Unsere Tochter mit 11 ist da ganz anders. Sie hat erstmal kurz geweint und dann kam sie aber von sich aus mit ganz klaren Aussagen: Natürlich sei sie traurig aber ihr sei wichtig dass Sie uns beide nicht verliert und wir nicht streiten, wenn das heißt dass es besser getrennt geht ist das für Sie ok.

14.01.2019 12:58 • x 3 #7


M
Ich denke anhand deiner Beschreibung auch, das beide Kinder ihrem Alter und Geschlecht typisch reagiert haben, soweit so gut.
Das du dir trotzdem Sorgen machst ehrt dich, dir Hyperaktivität zu unterstellen ist einfach doof. Insbesondere dann, wenn man selber keine Kinder und darum keine Ahnung hat.
Meine Kleine war damals 6 bzw 7 und ihre Mutter hat sie schon in Bezug auf ihre Affäre zum lügen animiert. Habe lange daran geknabbert, das die Kleine das für ihre Mutter getan hat. Aber sie war 6... .
Aber das Kind hat sich mit ihm gut verstanden und sich später in meiner Partnerschaft auch gut eingelebt.
Ich habs hier schon mal geschrieben, Kinder sind klein, aber nicht doof.

14.01.2019 12:59 • x 3 #8


Fuulhorn16
Hei Silke
Eine gute Frage, die Du da stellst. Das frage ich mich auch oft. Meine waren 16+18, als wir uns trennten, der Ex wollte die Ehe retten, zog aus und wusch, war eine Neue da. Als wir das den Kindern erzählten (ich bat ihn vehement darum, er hätte es mal so hinplätschern lassen....), weinten sie. Wir sagten, wir kommen aber gut aus. Na ja, jetzt nicht mehr so gut, aber das ist wohl u.a. auch, weil eine Drittperson im Spiel ist.
Nun, ich war dann im Urlaub mit den Kindern, habe mit jedem einzelnen geredet, weil ich solche Angst hatte und noch immer habe, sie kriegen einen Schaden. Aber sie sagten alle, das sei ok, sie können damit umgehen. Ehen gehen auseinander. Dass gleich eine next am Start ist, das muss nicht sein, ist halt so. Aber ich hörte so hintenrum, von der Schwägerin, dass v.a. meine Töchter enorm Mühe hatten, dass ihr Vater die Neue vor ihren Augen geküsst hat, so richtige Küsse und ständig kleben sie aneinander. Na, da muss der Ex durch. Ich wünsche allen Kindern, dass sie das schaffen und v.a. wünsche ich auch allen Ex Ehen, dass sie es packen.... Wahrscheinlich sind die Kinder robuster als wir meinen. und ich denke auch, es ist wichtig, dass Du Silke, ihnen ein stabiles Zuhause bietest. Meine sehen ihren Vater unregelmässig und immer ist die next dabei, IMMER. Das ist ok für sie, sagen meine beiden (18+20 jetzt), aber sie sind Gäste beim Vater. toi toi toi

14.01.2019 13:01 • x 1 #9


P
Zitat von Silke1:
Wie sind denn eure Erfahrungen ? Bekommen die Kinder zwangsläufig einen Schaden ?


Sehr individuell.
Deine Kinder sind in der Pubertät. Sie verstehen alles.
Aber so lang ihr beide noch in vollem Umfang, Achtung Zauberwort, Gemeinsam euch um die beiden kümmert. Wird alles gut gehen für euch 4.

So lang dir nicht dass selbe passiert wie mir. Wünsch ich keinem.

Meine Töchter sind 2 und 5 Jahre jung. Und ihr Vater hat mit dem Tag seines Abgangs meine Kinder nicht mal 1 Minute mehr gesehen, freiwillig.
Nun geht die große zum Psychologen, unteranderem wegen ihm, vielleicht NUR wegen ihm. Wird sich zeigen in den Sitzungen.

Die kleine hat ( Gott sei dank) keine Erinnerung an ihn. Sie war erst 1 Jahr alt.

Aber beide waren auffällig nach Tag X.
Die kleine riss sich Haare raus und Neurodermitis wurde diagnostiziert.

Die Große änderte sich positiv aber muss eben trotzdem zum Psychologen da ihre Seele nicht im Einklang ist.

Also bitte, gebt acht auf euch und besonders die Kinder.
Sag deinem noch-Mann das du ihn niemals Steine in den Weg legen wirst in Bezug auf die Kinder.

Viel Glück euch.

14.01.2019 13:11 • x 2 #10


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