Trennung wenn Kinder 18 Jahr sind?

@sonja78 guten Morgen

Ich kann Dir da weder als Betroffene Ehefrau (ich habe diese Art von Problemen mit meinem Partner nicht), noch als Mutter (ich habe keine Kinder) etwas dazu sagen. Aber vielleicht als damals betroffene Tochter.

In meinem Elternhaus gab es immer große Probleme. Meine Eltern hatten viel Streit und meine Mutter war viel unglücklich. Als mein Vater unsere Familie verlassen hatte, war ich 16. Er hatte eine neue Frau. Meine Mutter ging dran kaputt. Vor den Augen meines Bruders (damals 11) und mir. Es war eine extrem schwere Zeit. Aber wenn meine Mutter sich Hilfe gesucht hätte (außerhalb ihrer Familie, professionell) hätten wir glaube ich alle besser damit umgehen können. Das Schlimme für mich persönlich war nicht unbedingt, dass mein Vater ging (wir hatten zu dieser Zeit eigentlich einen besseren Kontakt, als vorher), sondern die Hölle, die da daheim mit meiner Mutter los gebrochen ist.

Nach einem Jahr wollte mein Vater wieder zurück. Und meine Mutter hat ihn wieder zurück genommen mit der wörtlichen Aussage das mache ich nur euch Kindern zuliebe.

Und das nimmt mich bis heute (ich bin nun 41) noch schwer mit. Einfach weil es weiterhin nir Streit gab und beide weiterhin nur unglücklich waren. Bis heute gibt es bei meinen Eltern fast täglich Streit. Undzwar so richtig schlimmen Streit. Ich habe seit damals bis heute oft den Gedanken, dass es besser gewesen wäre, wenn sie getrennt geblieben wären und sich das vielleicht irgendwann beruhigt hätte. Damit hätte ich viel besser umgehen können, obwohl es natürlich immer schmerzt, wenn eine Familie zerbricht. Aber der ewige Streit war da auch nicht wirklich besser...

Was ich damit sagen möchte: Kinder merken es ganz extrem, wenn die Eltern unglücklich sind. Da ist es, aus meiner Erfahrung raus, oft besser, wenn es einen klaren Schnitt gibt und sich alle Seiten irgendwann wieder beruhigen und glücklich werden. Es ist nämlich oft nicht das zwanghafte Familienmodell, was Kindern Sicherheit gibt, sondern die Eltern glücklich und ausgeglichen zu sehen. Zur Not auch getrennt voneinander, indem man als Kind Kontakt zu beiden Eltern hat.

Zudem habe ich mir als Tochter oft Vorwürfe gemacht, weil ich oft dachte wegen uns Kindern sind sie noch zusammen, deswegen sind sie jetzt so unglücklich. Und Kinder merken das, auch wenn man das nicht wörtlich sagt.

Ganz davon abgesehen klingen für mich die Probleme mit deinem Mann zwar schon sehr ernst (er scheint gar nicht mehr so zu sein, wie du ihn kennen gelernt hast), aber vielleicht nicht unlösbar. Aber ich kenne natürlich nicht alle Hintergründe.

Redet ihr miteinander darüber, was dich an ihm stört? Sagt er vielleicht auch, was ihn an der Beziehung stört und warum er sich so gehen lässt? Was ist da bei ihm passiert?

Dass du dich zum S. zwingen musst, stelle ich mir sehr schwer vor. Ich könnte das nicht und das muss schrecklich sein

Liebst du ihn denn noch? Hast du noch Gefühle für ihn? Leidet er vielleicht unter Depressionen? Schließlich hat er sich ja anscheinend sehr aufgegeben...

Viele Grüße

@Blindfisch na ja.. ich beziehe das jetzt mal auf mich. Einfach, weil ich mich besser kenne, als die Themen -Starterin

Ich habe seit Jahren keinen regelmäßigen S. mehr mit meinem Partner. Einfach weil uns das 1. In einer Beziehung nicht das wichtigste ist. Bei uns ist das (für uns beide, wir reden da viel darüber) immer noch eine richtige Beziehung, auch ohne S.. Das sieht jedes Paar und jeder Mensch anders.

Zudem leide ich seit Jahren sowohl an einer Unterleibskrankheit mit starken Schmerzen, als auch an Depressionen. Über ersteres müssen wir glaube ich nicht diskutieren, dass das die Lust einfach schrottet.

Und gerade Depressionen sorgen dafür, dass S., meiner Erfahrung nach, nicht nur zweitrangig wird, sondern auch ein Gefühl der Leere und des Ekels hervor ruft. Und auch allgemein Beziehungsprobleme machen das... Auch Traumata sorgen dafür, dass S. für jemanden schrecklich werden kann... Das ist ganz normal und hat mit fehlender Liebe nichts zu tun.

Was ich damit sagen möchte: keinen S. zu haben oder zu wollen oder sich dabei unwohl zu fühlen kann sehr viele unterschiedliche Gründe haben und dieses dann ist automatisch die Beziehung keine richtige Beziehung mehr finde ich persönlich nicht richtig. Es gibt viele Dinge in einer Beziehung, die wichtiger sind, als regelmäßiger S.. Zumindest für mich und gerade in langen Beziehungen

Im Falle der Themenstarterin ist das natürlich wieder was anderes und ist Teil ihres Problems mit ihrem Mann. Und wie gesagt, das geht dann natürlich gar nicht.

Mich stört einfach diese Verallgemeinernung ohne S. ist alles nichts.

Danke für eure Antworten.
Mein Mann ist ein toller Papa und unternimmt viel mit unserer Tochter. Auch zu dritt unternehmen wir immer was.
Das Problem ist eben sobald wir daheim sind muss er liegen und Filme schauen. Selbst mit unserem Hund spielt er am Sofa im liegen. Ich gehe mit ihm raus und wir haben Spass und laufen herum.

Liebe war es von meiner Seite aus nie...ich hatte eher damals Torschlußpanik. Ich bin nicht stolz darauf.
Mein Mann ist auch immer für mich da, wenn ich ihn brauche... Er hat also auch sehr gute Seiten.

Auch habe ich Angst bei einer Scheidung vor ihm. Er hat seine Ex Frau damals vernichtet. Er könnte sich nie im guten von mir trennen weil er immer auf Rache aus ist. Er ist vom Typ so..

@Sonja78 wenn du sagst, dass du ihn nie richtig geliebt hast... Denkst du, er merkt das vielleicht und benimmt sich deswegen unterbewusst so?

Und für mich hört sich das tatsächlich so an, als ginge es ihm auch gar nicht gut. Sich nicht mehr pflegen (lassen wur mal das Zunehmen und das sich verändernde Äußere weg, das ist doch normal. Ich hab un den 14 Jahren Beziehung nit meinem Partner 10 kg zugenommen und schminke mich jetzt auch nicht mehr täglich ‍️), nur auf dem Sofa liegen und keine Hobbys mehr haben, hört sich wirklich nicht gut an. Nicht nur für dich, sondern vor allem auch für ihn. Ich glaube kaum, dass er damit glücklich ist.

@Nordseeliebe, denke schon dass er es merkt.

Er ist schon gepflegt aber eben mit dem Gewicht hat er wirklich Probleme. Da er ADHS hat, hat er auch kein Sättigungsgefühl und frisst oft in sich hinein. Dabei habe ich schon oft versucht ihm hier zu helfen..gesund zu kochen usw...

Zitat von Blindfisch:

Soll es geben. Stell ich auch nicht in Frage, aber in den meisten Fällen sieht es in der Realität so aus: Wenn du nicht regelmäßig mit deinem ...

Oha, da bin ich doch wieder richtig froh,einen Partner zu haben, der nicht sagt egal wie sehr ich dich mag und wie gut unsere Beziehung ansonsten ist, wenn es kein S. gibt in ich weg. Das ist für mich persönlich nicht lebensnah und extrem unrealistisch. Und auch ein bisschen oberflächlich.

Im Leben können so viele Dinge passieren, die S. erstmal unwichtig machen. Natürlich sollte die Nähe nicht verloren gehen, das ist nochmal ein ganz anderes Thema aber S.!? Während schweren Zeiten? Mein Partner nimmt Medikamente für seine MS, die in den letzten Jahren dafür sorgen, dass S. im herkömmlichen Sinne für ihn sehr schwierig ist. Ubd das wird wohl dauerhaft so bleiben. Wenn ich ihn jetzt deswegen verlassen würde, wäre das schon sehr fragwürdig für mich... Ich hab selbst 2 gesunde Hände, um sowas ausgleichen zu können wenn ansonsten alles oder das meiste stimmt in der Beziehung, käme das für mich nicht in Frage ‍️

Ja, aber ich weiß, dass die meisten Menschen so denken... Ich finde es nur schade. Zudem sorgt es dafür, dass sich viele Frauen quasi Missbrauchen lassen (nichts anderes ist es, wenn man quasi gezwungen S. hat und eigentlich nicht will), nur um nicht verlassen zu werden mit der Aussage du hast es ja so gewollt gibst du mir keinen S., ist es normal, dass ich natürlich wo anders hin gehe. Schwieriges Thema...