Trennung weil er keine Kinder zeugen kann

@leilani

Bitte lass sie gehen

So, jetzt melde ich mich nochmal zu Wort. Das ist ja krass, was hier gerade passiert. Ich habe das Thema eröffnet, weil ich dachte, dass Meinungen, Anregungen, Überlegungen und Erfahrungsberichte anderer mir helfen könnten. Auch kritische Stimmen habe ich erwartet, aber nicht so.

Jetzt lese ich hier Dinge wie:
Wer f***n will, muss freundlich sein
...der Mann wird als Zahlungsvater ausgenutzt und zum Bettvorleger degradiert
Sie stülpt ihm den Kinderwunsch über, bedrängt ihn, zwingt ihn, stellt den Kinderwunsch über die Beziehung.
etc.

Ich möchte das jetzt noch ein Mal ins richtige Licht rücken, dann lass ich es aber, denn diese Art und Weise der Diskussion ist nicht nur verletzend und demütigend, sondern hilft auch kein Stück weiter.

Mein Freund und ich sprechen seit einer Woche sehr viel darüber. Nicht den ganzen Tag natürlich, aber immer wieder. Und zwar geht das ganz oft auch von IHM aus. Ohne, dass ich ihn dränge.
Fakt ist, wir wollten beide ein Kind, sonst hätten wir verhütet - hätte ER nicht gewollt, hätte er mir das schon gesagt und entsprechende Maßnahmen getroffen. Wir haben uns manchmal Namen überlegt und besprochen, wie das Leben mit Kind wäre. Also, da gab es definitiv kein Drängen oder Überreden und dergleichen von mir, wie es mir hier schon einige Male unterstellt wurde. Wir (also auch ICH) wollten es aber nicht um jeden Preis, sprich, wir haben es auf uns zu kommen lassen. Im Nachhinein empfinde ich es auch so, dass wir vielleicht zu wenig und zu vor allem zu wenig konkret darüber gesprochen haben. Das lässt sich aber nun nicht mehr ändern.

Fakt ist auch, dass wir uns beide in einer echt verzwickten Lage befinden. Wir haben, wie gesagt, sehr viel geredet und jetzt weiß ich auch endlich, was er für Gedanken hatte, seit klar ist, dass er unfruchtbar ist. Denn er möchte mich nicht verlassen. Er liebt mich. Und ich liebe ihn. Unser Dilemma ist, dass wir, wenn wir ein Kind zusammen haben wollen (und das wollen wir im Grunde), eben das Zeitfenster nun immer kleiner wird. Er will Kinder, das hat er mir gesagt. Das ist ihm klar geworden. Nur ist es eben für ihn ein Schock gewesen, dass es - wenn es mit mir sein soll - sehr bald passieren muss und dann auch noch künstlich. Das ist kein Pappenstiel. Und für mich ist es so, dass ich leider auch nichts machen kann, ich kann ja nichts für mein Alter. Ich hätte gerne erst in 5 Jahren ein Kind, aber dann ist es halt zu spät, auch für eine künstliche Befruchtung. Wir stehen beide vor der unheimlich schweren Entscheidung, jetzt zu handeln oder loszulassen. Oder ein Leben ohne Kinder in Betracht zu ziehen. Das ist ja auch eine Möglichkeit, aber ich bin auch noch nicht soweit, genau zu wissen, in welche Richtung es gehen soll. Er meinte, es ist für ihn so, als ob er auf einen Schlag erwachsen werden muss, von jetzt auch gleich. Das verstehe ich.

Versteht ihr, es geht nicht darum, dass hier irgendjemand ausgenutzt oder instrumentalisiert oder gedrängt wird. Es geht darum, dass wir Zeit brauchen uns klar zu werden, was wir machen sollen. Und ich finde, das machen wir gut.
Das muss jetzt auch einfach mal gesagt werden.

Wenn ich mal kurz berichten darf:

Mitte 30 lernte ich den Mann kennen, mit dem ich mir vorstellen konnte, Kinder zu haben. Ein Jahr später setzte ich also mein Verhütungsmittel ab... nichts passierte, ich wurde nicht schwanger. also nach 2 Jahren ab zur Spezialistin.
Fazit: Es lag an mir.

Wir setzten uns einen Zeitrahmen von etwa 1 Jahr und zogen eine - milde - Behandlung durch, sprich: Medikamente für mich und ein medizinisches Einführen des Spermas meines Freundes. Künstliche Befruchtung aus dem Reagenzglas hätte nichts gebracht, da meine Gebärmutterschleimhaut aus diversen Gründen das Einnisten verweigerte.
(um den Tag dieser Maßnahme haben wir immer noch mal miteinander geschlafen, weil wir die Idee romantisch fanden, nicht zu wissen, ob das Kind vielleicht dennoch dadurch entstehen würde - und wenn nicht, so sollte doch irgendwie Liebeshormon der sachlichen Angelegenheit hinzugefügt werden )

Hat nicht geklappt, leider. Aber war okay, hätten wir es nicht versucht mit allen Mitteln, hätten wir uns Vorwürfe gemacht. Sollte halt nicht sein ...

Liebe TE, was ich sagen will: Ich finde, dass Ihr ein unnötiges Beziehungsdrama daraus macht... Es gibt ja Methoden, wo die (zuwenigen) Spermien Deines Partners quasi rausgefischt werden und dann bei Dir eingesetzt. Diese Sache ist sehr erfolgversprechend - viel erfolgversprechender als in meinem Fall.

Und die Sache mit dem 6 am gleichen Tag kann ich nur empfehlen - das bringt Leichtigkeit und Tiefe zugleich

@no_shame
Jetzt komme ich endlich dazu, einges klarzustellen.
Mein Ton war wohl etwas harsch, sorry, das kam wohl daher, dass ich noch nie von jemanden eine solche Ablehnung gegenüber Kinder und gleichzeitiger Tierhaltung erfahren habe. Bei uns in der Gegend ist es ganz normal, dass Hunde zu den Familien dazu gehören. Ich weiß, dass der Hund ein Rudeltier ist und man am besten gleich mindestens zwei hält, aber das ist natürlich leider auch eine Kostenfrage.
Ich persönlich bin mit einem Hund aufgewachsen und wir hatten auch bis letztes Jahr eine Hündin. Beide Tiere möchte ich im Leben nicht missen...
Aber ich weiß, was du meinst. Auch wenn es bei uns in der Gegend noch nicht vorgekommen ist, gibt es leider auch Unfälle, bzw. Zwischenfälle, aber viele Menschen vergessen wohl dabei, dass der Hund nicht nur ein Kamerad, sondern immer noch ein Tier ist. Man muss da schon eine Grenze wahren, bei aller Tierliebe!
Auch dürften meiner Meinung nach die keine Tiere halten, die verantwortungslos damit umgehen!
Aber trotzdem bleibe ich dabei, dass es eher sinnvoll ist, wenn Kinder und Tiere gemeinsam aufwachsen.

quote=no_shame]Könnt ihr machen, sofern ihr die Tiere dann nicht abgebt - was leider sehr viele machen, weil ein Kind allein schon mega anstrengend ist.[/quote]
Ob ein Kind wirklich mega anstrengend ist, sei dahingestellt. Wenn dem aber wirklich so wäre, gäbe es sicher fast nur Einzelkinder. Es kommt immer auf die Umstände an. Ob das Kind gesund ist z.B., obwohl es ja gerade bei bestimmten Krankheiten von Vorteil ist, wenn diese Kinder Kontakt zu Hunden/Tieren haben.


Liebe Memi!
Ich wünsche dir, dass ihr einen guten Weg für euch gefunden habt und glücklich werdet, bzw. bleibt...ob mit oder ohne ein Kind!

Alles Gute,
bifi07

Zitat von bifi07:

Liebe Memi!
Ich wünsche dir, dass ihr einen guten Weg für euch gefunden habt und glücklich werdet, bzw. bleibt...ob mit oder ohne ein Kind!

Alles Gute,
bifi07

Ich danke dir

Hallo Memi,

ich habe mir deine Geschichte hier durchgelesen, weil mein Freund und ich gerade am Basteln sind. Poten. können bei uns jedoch ausgeschlossen werden.

Was ich dir sagen will: Überleg dir wirklich gut, ob du ihm zuliebe wirklich auf ein Kind verzichten willst! Besessen vom Kinderwunsch bin ich nicht, dafür habe ich noch im Vergleich zu dir genug Zeit, aber der Liebe wegen darauf verzichten kommt für mich nicht in Frage. Ich würde mich in der Tat beinhart trennen, wenn mein Freund alle Optionen ausschließen würde.

Mädel, dir rennt die Zeit davon! Sehr wahrscheinlich wird er sich von dir verabschieden, sobald eure 10 Jahre Altersunterschied sich optisch bemerkbar machen und du guckst dann blöd durch die Röhre!

Dieses Szenario durfte eine Arbeitskollegin von mir durchmachen, steht nun seit geraumer Zeit unter starken Antidepressiva, hat dadurch 25kg zugenommen und so schließt sich der Teufelskreis! Ich befürchte auch wirklich, dass sie da nicht mehr rauskommen wird, da sie trotz Therapie und Tabletten seit 5 Jahren in diesem Loch gefangen ist!

Denk da lieber noch mal kräftig nach!

Zitat von Sina85:

ich habe mir deine Geschichte hier durchgelesen, weil mein Freund und ich gerade am Basteln sind.

Zitat von Sina85:

Besessen vom Kinderwunsch bin ich nicht, dafür habe ich noch im Vergleich zu dir genug Zeit, aber der Liebe wegen darauf verzichten kommt für mich nicht in Frage.

Nun, liebe Sina, kennt dein Freund deine Einstellung, daß, wenn es bei ihm nicht klappt, du sofort weg bist? Hast du ihm deine Einstellung schon mitgeteilt, oder wirst du es ihm erst mitteilen, wenn er zeugungsunfähig sein sollte? Sicher eine interessante Frage in diesem Zusammenhang.

Natürlich weiß er das! Stellt sich aber wie gesagt nicht, da wir bereits schon mal schwanger waren.

Ausserdem habe ich nicht gesagt, dass ich weg wäre im Falle einer Zeugungsunfähigkeit, sondern wenn er in so einem Fall die künstliche Befruchtung oder Adoption ausschließen würde, wie das hier ja aktuell vorliegt.

Ist ja nicht gerade so, dass sie sich noch paar Jahre zurücklehnen kann und in aller Ruhe darüber nachdenken kann.

Zitat von DieSeherin:

auch ich drücke euch die daumen, dass ihr beide die für euch richtige entscheidung trefft - ich lese so viel an liebe zueinander aus deinen beiträgen heraus, dass ich glaube, dass ihr das schafft, ob mit, oder ohne (eigene) kinder, wird irgendwann immer mehr in den hintergrund treten

Das freut mich sehr zu lesen. Danke

Hältst Du uns auf den Laufenden? Das wäre schön

Zitat von Sina85:

Hallo Memi,

ich habe mir deine Geschichte hier durchgelesen, weil mein Freund und ich gerade am Basteln sind. Poten. können bei uns jedoch ausgeschlossen werden.

Was ich dir sagen will: Überleg dir wirklich gut, ob du ihm zuliebe wirklich auf ein Kind verzichten willst! Besessen vom Kinderwunsch bin ich nicht, dafür habe ich noch im Vergleich zu dir genug Zeit, aber der Liebe wegen darauf verzichten kommt für mich nicht in Frage. Ich würde mich in der Tat beinhart trennen, wenn mein Freund alle Optionen ausschließen würde.

Mädel, dir rennt die Zeit davon! Sehr wahrscheinlich wird er sich von dir verabschieden, sobald eure 10 Jahre Altersunterschied sich optisch bemerkbar machen und du guckst dann blöd durch die Röhre!

Dieses Szenario durfte eine Arbeitskollegin von mir durchmachen, steht nun seit geraumer Zeit unter starken Antidepressiva, hat dadurch 25kg zugenommen und so schließt sich der Teufelskreis! Ich befürchte auch wirklich, dass sie da nicht mehr rauskommen wird, da sie trotz Therapie und Tabletten seit 5 Jahren in diesem Loch gefangen ist!

Denk da lieber noch mal kräftig nach!

Hallo Sina,

danke für deinen Beitrag.
Es ist bei uns nun so, dass sich nach einigen Gesprächen herausgestellt hat, dass er ja eh nicht alle Optionen ausschließt. Er war nur (verständlicherweise) sehr durcheinander und konnte eben in den letzten Monaten sein Chaos nicht ordnen, genauso wie ich. Er hat seine Bereitschaft ausgedrückt, mal zumindest zu einem Beratungstermin zu gehen. Und das alleine ist schon ein sehr großer Schritt, den er da gemacht hat. Ich würde auch respektieren, wenn er dann zu der Entscheidung kommt, dass er keine KB möchte. Damit muss ich leben.

Für mich bin ich mittlerweile zu dem Entschluss gekommen, dass ich entweder mit ihm ein Kind haben möchte (oder es zumindest versuchen will - wenn er es denn auch probieren möchte) oder eben gar keines. Mir steht nicht der Sinn danach, irgendeinen Erzeuger für ein Kind zu suchen. Zum Einen, weil ich nicht sehe, dass mir da noch Zeit dafür bleibt, zum Anderen - und das ist viel wichtiger - von Herzen. Und damit werde ich dann auch leben können, denke ich.

Was mich etwas irritiert ist deine Überzeugung, dass er sich in zehn Jahren trennt, wenn sich der Altersunterschied optisch bemerkbar macht. Ich glaube nicht, dass Liebe zu einem Menschen davon abhängig ist, wie derjenige aussieht. Es stimmt schon, gerade sieht man uns den Altersunterschied nicht an. Die meisten Leute sind total überrascht, dass ich so viel älter bin als er. Aber spielt das eine Rolle? Es mag in zehn Jahren (oder auch davor schon) Trennungsgründe geben. Aber die gibt es doch auch bei Paaren, die altersmäßig nicht viel Unterschied aufweisen. Das Einzige, was ich hier als Problem entpuppen könnte - und das kann ich nicht leugnen - ist das Szenario, dass wir zusammen bleiben, keine Kinder bekommen und er in einigen Jahren aber dann doch unbedingt welche will. Das geht dann mit mir nicht mehr. Dann müsste ich ihn gehen lassen damit er eine jüngere Frau kennen lernen kann, die bereit ist, eine künstliche Befruchtung machen zu lassen mit ihm.
Aber das ist Zukunftsmusik, daran kann ich mich jetzt nicht orientieren. Es kommt eh wie es kommt, aber das ist in jeder Beziehung so. Nicht?

Was deiner Arbeitskollegin passiert ist, klingt nicht gut. Aber ich kann mich jetzt auch nicht an solchen worst case Szenarien orientieren. Da werde ich ja meines Lebens nicht mehr froh.

Zitat von Mira_:

Hältst Du uns auf den Laufenden? Das wäre schön

Das werde ich machen, liebe Mira

Zitat:

...oh Frau...das ist der Grund warum Männer sich immer mehr verweigern und lieber kinderlos durch das Leben gehen..
Da suche ich mir lieber ne Leihmutter...und werde Vater ...merkst was?

die Männer, die ich kenne nicht In meinem Umfeld kann von Verweigerung keine Rede sein
Auch heute noch möchten meine Kerlchen Kinder von mir. 2 Freunde von mir würden gerne eine Familie mit mir gründen und mein Ex. Mit dem Ex hätte ich es unter etwas anderen Umständen gemacht. Vermutlich hab ich sie dahin gehend manipuliert, die süßen Samenspender