Trennung weil er keine Kinder zeugen kann

Guten Morgen, Memi

Zitat von Memi:

Und wenn ich ganz ehrlich mit mir bin, hatte ich oft den Wunsch, einen reflektierteren Partner zu haben. Sein Verdrängen und Nicht-reden-wollen hat mich sehr oft in den Wahnsinn getrieben.

Das ist generell keine gute Basis für eine Beziehung. Kommunikation ist das A und O.
Vor allem, wenn man ein Kind hat. Das gibt vor allem dort große Probleme.
Das Kind könnte sich dieses Verhalten vom Vater abgucken und genauso werden.
Stellt dir andere Szenarien mit Kind vor, wo eine gute (Streit)kommunikation wichtig ist.
Möchtest du das?
Möchtest du einen Partner, bei dem Dinge immer ungeklärt bleiben. Und du dich nur noch fragst, was in seinem Kopf vorgeht? Du ihn nicht mehr einschätzen kannst, weil er über nichts redet?
Dadurch entsteht auch Entfremdung, Misstrauen etc.
Man sollte nicht für den anderen Denken oder es ihm abnehmen. Man ist genug mit seinen eigenen Sorgen beschäftigt. Da wäre es hilfreicher, jemanden zu haben, der auf einen von allein zugeht und reden möchte.
So bleibt es auf Augenhöhe, wenn beide mit ihrer jeweiligen Seite aufeinander zu gehen.
Initiative und Wille muss auf beiden Seiten vorhanden sein.

Ich hatte auch so einen Nicht-reden-wollen und verdrängen Kandidaten als Ex.
Und der war 9 Jahre älter als ich (Man sieht, hat also nichts mit jünger oder älter zu tun.)
Meine Güte, bin ich froh, dass ich den los bin.
Man kann mit denen nichts klären, frisst irgendwann nur noch alles in sich rein.
Was darauf folgt, brauche ich dir glaube nicht zu sagen

Zitat von Memi:

Es ist mir unglaublich schwer gefallen, aber ich habe ihm gesagt, dass ich es mir überlegt habe und es für keine gute Idee halte. Da ist er ganz still geworden, hat nur gestammelt, ich solls ihm dann halt sagen, falls ich den Urlaub doch will. Ich habe nicht geantwortet, aber er hat schon kapiert, dass das nix wird. Ich bin auf den Balkon raus und er hat sich zu mir gesetzt, hat was gegessen, währenddessen kamen ihm die Tränen. Puh. Das war hart. Er hat mir so leid getan. Ich konnte leider nicht anders, ich hab ihn in den Arm genommen und ihm gesagt, dass ich das so nicht weiter führen kann. Ich kann nicht so tun, als ob wir noch zusammen wären, ich kann keinen Urlaub mit ihm machen. Das hat mich so viel Überwindung und Kraft gekostet. Auch ansonsten bin ich heute eher auf Abstand gegangen, nicht aus Kalkül sondern wirklich, weil ich gemerkt habe, dass ich diese komische Show nicht mitspielen kann. So sehr ich mich nach seiner Berührung sehne

Erst mal ganz großes Lob an dich, dass du das geschafft hast.
Das ist überhaupt nicht einfach, wir wissen das alles. Wie automatisch die gedrückten Knöpfe zu einer gewohnten Reaktion führen. Du hast begonnen dich gegen diesen Automatismus zu wehren. Glückwunsch.
Klar, geht noch nicht alles. Aber das erwartet hier auch niemand. Wichtig ist der Anfang und dass du es immer mehr umsetzt Nein zu sagen. Toll gemacht!

Zitat:

Wie auch immer, ich hab mir grad ne Couch klar gemacht. Und werde nicht daheim schlafen.

Klasse! Und, wie war deine Nacht außerhalb seines Bereiches?

Liebe Grüße

Hallo ihr Lieben,

ich habe mir die letzten beiden Tage Zeit genommen, um wieder etwas klarer zu werden. Danke für eure sehr hilfreichen Fragen, Antworten, Anregungen und euer Verständnis.

Ich habe die Nacht, in der ich nicht daheim geschlafen habe, sehr gut hinter mich gebracht. Ich habe sie gebraucht, die kurze Auszeit. Ich war bei meiner Schwester und konnte im Gespräch mit ihr nochmal ein bisschen mehr Klarheit gewinnen. Es gibt natürlich nach wie vor viele Überlegungen und Fragen, die noch ungeklärt sind. Zum einen fällt es mir einfach sehr sehr schwer, in die Zukunft zu blicken und abzuschätzen, wie es nun mit MIR und MEINEM Kinderwunsch weiter geht. Denn was ich sicher weiß ist, dass mein Fenster ohnehin so gut wie geschlossen ist (wie auch hier schon erwähnt wurde). Ich will auch ganz sicher nicht in der Gegend rumrennen wie eine Irre und mir einen Mann suchen, der mir ein Kind macht. Nein, das widerstrebt mir nun ganz und gar, unabhängig davon, ob ich gerade Angst habe, meinen Freund zu verlieren. So etwas entspricht mir nicht und ich denke, dass auch der Wunsch nach einem Kind so groß niemals bei mir sein könnte.

Ich möchte ein Kind mit dem Mann den ich liebe. Und dieser Mann ist mein Freund. Sollte es mit ihm nicht möglich sein, dann ist das eben so. Das habe ich ihm aber auch schon bereits vor seinem Testergebnis gesagt, vielleicht nur nicht in so einer Deutlichkeit. Aber ich habe ihm immer gesagt, dass das Ergebnis keinen Einfluss darauf hat, wie sehr ich ihn liebe und ich ihn deswegen nicht verlassen werde.
Unser beider Reaktion auf die Unfruchtbarkeit wurde dann leider zum Selbstläufer. Das habe ich ja hier alles schon geschildert. Rückzug und Dichtmachen seinerseits, Verzweiflung und Trauer meinerseits. Gespräche blieben aus, das Thema brodelte unterschwellig, äußerte sich in hässlichen Konflikten über banale Dinge wie Haushalt und gipfelte schließlich darin, dass wir uns beide gegenseitig immer wieder sehr verletzt haben, was schließlich zum Trennungsausspruch führte.

Nun bin ich gestern nach der Nacht auf der Couch meiner Schwester heim gekommen und fand ihn weinend am Küchentisch. Es war ein Schock für ihn, dass ich nicht da war, als er nach Hause kam. Eigentlich wollte ich ihm noch schreiben, bin dann aber eingeschlafen, deshalb gab es keine Vorwarnung für ihn. Es hat ihn sehr getroffen, das wollte ich nicht.

Wir sind dann spazieren gegangen, sehr lange. Und haben endlich geredet. Ich habe ihm gesagt, dass ich eine Trennung auf Raten nicht mitmache und ihn auch gefragt, wie denn das damals bei ihm und seiner Ex überhaupt möglich war. Er meinte, dass er sich auch noch nicht so oft im Leben getrennt hat und das er es eben nur so kennt. Ich habe ihn gefragt, ob ihm in den Sinn gekommen ist, dass ich nicht seine Ex bin und unsere Beziehung auch eine andere ist. Ich wollte auch, dass er mir ganz ehrlich sagt, ob er mich noch liebt. Seine Antwort war eindeutig. Er liebt mich noch. Nicht nur als Mensch, auch als Frau. Wäre das nicht der Fall gewesen, glaubt mir, ich wäre jetzt auf Wohnungssuche und würde mich in der Zwischenzeit schon mal woanders einquartieren bzw. ihm nahelegen, dass er das tun soll.

Aber als er das gesagt hat, kam mir alles plötzlich so unnötig vor, diese ganze Quälerei, sein Weinen, mein Leiden. Da wollte ich nur noch kämpfen. Versteht mich bitte nicht falsch, ich bin nicht der Typ Frau, die sich an jemanden klammert und nicht loslässt, wenn es keinen Sinn mehr macht. Und ich untergrabe nie meine Würde. Das habe ich wirklich gelernt.
Aber ich habe ihm gesagt, dass ich es total bescheuert finde, dass er vor einem Thema wegläuft, dass ihn ohnehin immer wieder einholen wird. Bei jeder Frau. Oder, wenn in ein paar Jahren plötzlich SEIN Kinderwunsch immer mehr Gewicht bekommt. Möchte er wirklich mit MIR Schluss machen oder mit der Belastung, die wir die letzten Monate getragen haben?

Da hat er sich geöffnet. Es wurde ein sehr gutes Gespräch. Wir haben viel über unsere Beziehung gesprochen. Auch über unser S. Leben, das in letzter Zeit eigentlich gar nicht mehr existiert hat. Wir haben es uns beide irgendwie verboten und uns damit selber bestraft. Unglaublich. Es ging ihm genauso wie mir.

Am Ende des Gesprächs meinte er dann sogar, er könnte sich vorstellen, mal einen Beratungstermin zu machen in einer Kinderwunschklinik. Das ist schon so viel mehr, als ich erwartet habe. Ich weiß, es ist riskant, es nochmal mit ihm zu versuchen, denn es kann genau so schief gehen. Hier denke ich schon auch ein bisschen voraus, auch, wenn es mir schwer fällt, mir vorzustellen, was passieren wird. Im Moment sehe ich es als Chance. Vielleicht bin ich auch völlig gefühlsvernebelt, aber im Augenblick fühlt es sich richtig an. Das einzige was ich mit Sicherheit weiß ist, dass ich mich seit Tagen nicht mehr so gefestigt gefühlt habe.

Wir wollen uns etwas Zeit geben, er sagt, er vergisst unser Gespräch nicht und er will sich Gedanken machen. Ich dränge ihn nicht.

Das ist der Stand der Dinge.

Zitat von Memi:

Am Ende des Gesprächs meinte er dann sogar, er könnte sich vorstellen, mal einen Beratungstermin zu machen in einer Kinderwunschklinik.

Ich finde es gut, dass es sich so entwickelt hat. Dennoch würde ich bei dem Punkt Kinderwunschklinik keinen Millimeter weichen, so wie es rüberkommt ist der Wunsch in dir ja ziemlich stark.

VOR ALLEM würde ich mich nicht darauf einlassen, da jetzt ewig Zeit ins Land gehen zu lassen und zwar aus ganz praktischen Gründen.

Die Kassen zahlen so eine Behandlung in der Regel nur bis zum 40. Lebensjahr der Frau. Das aus eigener Tasche zu zahlen ist recht teuer.

Je älter man wird desto geringer ist die Aussicht, dass es klappt. Eine Möglichkeit ist zB auch wenn das Sper. deines Partners nicht gut genug ist, dass ihr eine fremde Samenspende in Erwägung zieht.
Diese Art der künstlichen Befruchtung klappt bei Frauen ab 40 eigentlich kaum noch - aber lasst euch am besten so schnell wie möglich beraten...

Kurzum - dir läuft die Zeit weg. Dein Freund kann sich sein emotionales Dilemma im Grunde gar nicht leisten und ich finde es schlichtweg auch dir gegenüber unfair, dass er sich so anstellt..

Weil.... er es theoretisch auch noch in einigen Jahren mit einer recht jungen Partnerin versuchen könnte, da habe ich schon Zeichen und Wunder erlebt auch wenn der Mann angeblich unfruchtbar ist. Aber auch eine Kinderwunschbehandlung wäre in dem Falle natürlich einfacher.

Dein Partner ist objektiv betrachtet in einer viel besseren Position, weswegen es mich nervt, dass sich in eurem Konflikt irgendwie alles um ihn dreht, obwohl er sich eigentlich um dich kümmern müsste.

Und lass dich nicht so von deinen Gefühlen beeinflussen! Klar du liebst ihn und willst ihn nicht verlieren.

Aber du willst nicht wissen wie du dich ärgern wirst, wenn du ihm gegenüber so megaeinfühlsam bist es wohlmöglich genau deswegen am Ende scheitert (also der Wunsch nach einem Kind) und in ein paar Jahren die Beziehung trotzdem scheitert.

Da ist unbedingt notwendig, dass du die Realität im Auge behältst. Er ist wesentlich jünger und die Wahrscheinlichkeit groß, dass er in 10 Jahren nicht mehr an deiner Seite ist.
Dann wirst du dich endlos ärgern, dass du um Rücksicht auf seine Gefühlslage zu nehmen, alles Mögliche hintangestellt hast.

Der Mann ist Ende 20 - da fehlt es oft noch an Einfühlungsvermögen und man kreist gerne noch sehr um sich selbst.

Zitat von Kummerkasten007:

Und da auch nur bei verheirateten Paaren.

Stimmt nicht. Es gibt mittlerweile auch Kliniken/Kassen wo das ohne Trauschein geht. Muss man sich aber informieren.

Menschenskind, die Erde ist durch den Menschen überbevölkert.
Mir unverständlich wie man sich derartig in einen Kinderwunsch hineinsteigern kann.
Als Mann würde ich abziehen, was soll er denn machen?
Ist er zeugungsunfähig, wird er aussortiert, du definierst dich über Mutter sein?
Für mich ist das sehr schlimm, einen Mann in dieser Richtung derartig in die Enge zu treiben.
Man kann sich in Kinderhilfsorganisationen engagieren, da wird jede helfende Hand gebraucht.
Einen Tanz um Mutterschaft finde ich vollkommen überzogen.
Sorry, meine Meinung, einen Menschen auf seine Möglichkeiten der Fortpflanzung festzuhalten, für mich alles andere als appetitlich.
Alle Register müssen gezogen werden, Krankenkassen finanzieren, obwohl klamme Situation, künstliche Befruchtungen, in einem Maße, zu Lasten der Beitragszahler, das ist unmöglich so etwas.
Dieser Mann, noch dazu deutlich jünger, müsste an seinem Verstand zweifeln, sich derartig vorführen zu lassen, ich wäre längst weg.

Zitat von Himbeereis:

Alle Register müssen gezogen werden, Krankenkassen finanzieren, obwohl klamme Situation, künstliche Befruchtungen, in einem Maße, zu Lasten der Beitragszahler, das ist unmöglich so etwas.

Diese Aufrechnerei finde ich unmöglich. Will nicht wissen an welcher Stelle du die Allgemeinheit belastest.

Mal davon abgesehen, dass die Kinder später mal deine Rente finanzieren werden

Zitat von leilani:

Diese Aufrechnerei finde ich unmöglich. Will nicht wissen an welcher Stelle du die Allgemeinheit belastest.

Mal davon abgesehen, dass die Kinder später mal deine Rente finanzieren werden

So ein Unsinn leilani,
Ich zahle Vorkasse, reiche dann die Rechnung ein, von daher weiß ich, wie hoch Diagnostik und Therapien, auch Honorare, berechnet werden.
Keine Sorge meine Bezüge im Rentenalter zahle ich selbst, mein Steueraufkommen ist auch nicht im lapidaren Bereich angesiedelt.
Dennoch bleibe ich dabei, dieser Mann ist meiner Meinung auch nicht bereit Kinder zu haben. Es bedeutet Verantwortung, sehen wir mal ganz von dem finanziellen Aspekt ab.
Wenn Frau einen Mann drängen muss, in diesem Fall sich der Diagnostik und Therapie einer Kinderwunschklinik zu unterziehen, würde mich persönlich nachdenklich stimmen.
Nur weil dieser Wunsch der Te wie ein Riesenballon über der Beziehung schwebt, alles verdunkelt, soll er springen?
Tschüss babe, wäre folgerichtig die Konsequenz.
Such dir einen potenten Mann, der dich schwängert, mit Ende 30 wird das eng.
Das kann so schwierig nicht sein, es geht ihr nur um Mutterschaft, dazu brauch sie einen Spender sonst nichts!

Hallo liebe Memi

ein befreundetes Paar hat auch keine Kinder bekommen.
Sie haben sich sehr bald entschieden, Pflegekinder aufzunehmen und leben seit 20 Jahren als Familie mit 3 Kinder.
Die Kinder kommen alle aus schwierigen Verhältnissen und bekamen alle eine neue Chance.
2 der Kinder haben sie bereits adoptiert.
Es ist eine sehr liebenswerte, bunte, lebendige Familie.

Ausserdem gibt es künstliche Befruchtung...
die Hauptsache ist, dass man sich liebt.
Alles Gute

Zitat von bifi07:

Guten Morgen Memi!
Da ihr euch entschlossen habt, es noch einmal miteinander zu versuchen. Wie wäre es, wenn ihr euch den Druck etwas nehmt, mit einer Katze oder einem Hund?
Das hört sich jetzt vielleicht komisch an, aber ich kenne einige Beispiele, wo es Paare jahrelang versucht haben und erst als sie sich auf ihren neuen Vierbeiner konzentriert haben, hat es nach einer Weike geklappt. Du sagst ja selbst, dass es nicht unmöglich ist...und kleine Wunder geschehen immer wieder...

Liebe bifi,

eine Katze oder einen Hund anzuschaffen haben wir uns auch schon überlegt, ganz unabhängig vom Kind. Mein Freund liebt ja Tiere eh über alles. Mal schauen
Ich will jetzt eh mal den Druck rausnehmen, auch für MICH. Es bringt ja nichts, sich ständig um ein Thema zu drehen, man muss die Situation auch mal entspannt anschauen können. Und das benötigt jetzt erst mal ein bisschen Abstand.

Zitat von leilani:

Ich finde es gut, dass es sich so entwickelt hat. Dennoch würde ich bei dem Punkt Kinderwunschklinik keinen Millimeter weichen, so wie es rüberkommt ist der Wunsch in dir ja ziemlich stark.

VOR ALLEM würde ich mich nicht darauf einlassen, da jetzt ewig Zeit ins Land gehen zu lassen und zwar aus ganz praktischen Gründen.

Die Kassen zahlen so eine Behandlung in der Regel nur bis zum 40. Lebensjahr der Frau. Das aus eigener Tasche zu zahlen ist recht teuer.

Je älter man wird desto geringer ist die Aussicht, dass es klappt. Eine Möglichkeit ist zB auch wenn das Sper. deines Partners nicht gut genug ist, dass ihr eine fremde Samenspende in Erwägung zieht.
Diese Art der künstlichen Befruchtung klappt bei Frauen ab 40 eigentlich kaum noch - aber lasst euch am besten so schnell wie möglich beraten...

Kurzum - dir läuft die Zeit weg. Dein Freund kann sich sein emotionales Dilemma im Grunde gar nicht leisten und ich finde es schlichtweg auch dir gegenüber unfair, dass er sich so anstellt..

Weil.... er es theoretisch auch noch in einigen Jahren mit einer recht jungen Partnerin versuchen könnte, da habe ich schon Zeichen und Wunder erlebt auch wenn der Mann angeblich unfruchtbar ist. Aber auch eine Kinderwunschbehandlung wäre in dem Falle natürlich einfacher.

Dein Partner ist objektiv betrachtet in einer viel besseren Position, weswegen es mich nervt, dass sich in eurem Konflikt irgendwie alles um ihn dreht, obwohl er sich eigentlich um dich kümmern müsste.

Und lass dich nicht so von deinen Gefühlen beeinflussen! Klar du liebst ihn und willst ihn nicht verlieren.

Aber du willst nicht wissen wie du dich ärgern wirst, wenn du ihm gegenüber so megaeinfühlsam bist es wohlmöglich genau deswegen am Ende scheitert (also der Wunsch nach einem Kind) und in ein paar Jahren die Beziehung trotzdem scheitert.

Da ist unbedingt notwendig, dass du die Realität im Auge behältst. Er ist wesentlich jünger und die Wahrscheinlichkeit groß, dass er in 10 Jahren nicht mehr an deiner Seite ist.
Dann wirst du dich endlos ärgern, dass du um Rücksicht auf seine Gefühlslage zu nehmen, alles Mögliche hintangestellt hast.

Der Mann ist Ende 20 - da fehlt es oft noch an Einfühlungsvermögen und man kreist gerne noch sehr um sich selbst.

Ich versuche, die Realität im Auge zu behalten. Ich verstehe deine Bedenken die du hier äußerst. Hatte und habe ich ja selber auch.
Was ich aber für mich entschieden habe ist, dass ich nur von meiner gegenwärtigen Situation ausgehen kann. Es gibt zig Szenarien, die in der Zukunft passieren können. Darauf habe ich keinen Einfluss.
Was ich jetzt mache ist - auch wenn es erstmal andersrum klingt - auf mich zu schauen. Was will ich? Was kann ich tun? Womit fühle ich mich wohl?
Ich weiß, dass er Zeit benötigt. Und die gebe ich ihm. Auch ich brauche eine kleine Pause vom Kinderthema. Selbst wenn die Zeit theoretisch knapp wird. Aber was soll ich denn machen? Wie gesagt, ich möchte nicht von irgendjemandem ein Kind, nur damit ich eins habe. Und mein Freund ist wirklich nicht unsensibel, er ist einfach komplett durch den Wind von der Diagnose. Deshalb habe ich da vollstes Verständnis. Und er bemüht sich wirklich, auch wieder auf mich zuzugehen, so gut es ihm grad möglich ist. Da lasse ich mich nicht blenden, ich kenne ihn zu gut dafür.
Was anderes ist es, wenn er nach Monaten immer noch nicht weiß, wie und ob unsere Beziehung weiter gehen soll. Aber auch das kann ich nicht vorher sagen. Ich nehme es jetzt, wie es ist. Von Tag zu Tag. Und schaue, was für mich tragbar und zumutbar ist.

Zitat von Himbeereis:

Menschenskind, die Erde ist durch den Menschen überbevölkert.
Mir unverständlich wie man sich derartig in einen Kinderwunsch hineinsteigern kann.
Als Mann würde ich abziehen, was soll er denn machen?
Ist er zeugungsunfähig, wird er aussortiert, du definierst dich über Mutter sein?
Für mich ist das sehr schlimm, einen Mann in dieser Richtung derartig in die Enge zu treiben.
Man kann sich in Kinderhilfsorganisationen engagieren, da wird jede helfende Hand gebraucht.
Einen Tanz um Mutterschaft finde ich vollkommen überzogen.
Sorry, meine Meinung, einen Menschen auf seine Möglichkeiten der Fortpflanzung festzuhalten, für mich alles andere als appetitlich.
Alle Register müssen gezogen werden, Krankenkassen finanzieren, obwohl klamme Situation, künstliche Befruchtungen, in einem Maße, zu Lasten der Beitragszahler, das ist unmöglich so etwas.
Dieser Mann, noch dazu deutlich jünger, müsste an seinem Verstand zweifeln, sich derartig vorführen zu lassen, ich wäre längst weg.

Ich habe hier schon zig-fach geschrieben, dass es mir nicht darum geht, auf Biegen und Brechen ein Kind in die Welt zu setzen. Und NEIN, ich sortiere meinen Freund eben NICHT aus, im Gegenteil. Auch schon mehrfach erwähnt.
Lies bitte den ganzen Faden (musst dir ja nicht jedes Wort antun, aber zumindest querlesen) bevor du hier so urteilst!

Zitat von Waldfee47:

die Hauptsache ist, dass man sich liebt.
Alles Gute

Ganz genau!