Hallo zusammen,
ich habe selbst sehr sehr lange gegrübelt und weiss nicht so recht, was ich von der Trennung meiner Freundin halten soll.
Wir waren 1,5 Jahre zusammen, haben uns in der Arbeit (zum Glück eine größere Firma) kennengelernt.
Viele sahen in uns das Traumpaar, das super zusammenpasst.
Ich war sehr sehr glücklich, weil ich dachte: Traumfrau gefunden!.
Nun vor ca. 4 Wochen die Trennung, die ich selbst nicht verstehe.
Anfangs der Beziehung war alles super. Und im Frühling diesen Jahres trainierte ich auf einen Ironman. Sie ist eher der Sportmuffel und hat selbst keine großen Hobbies. Ich habe jeden Tag trainiert, habe aber immer probiert, wirklich genug Zeit für uns zu haben. Wenn sie noch geschlafen hat, dann habe ich die erste Trainingseinheit absolviert. Nach der Arbeit gleich die 2. Einheit. In einer Ironman-Vorbereitung ist das völlig normal. Wenn ich heimkam, dann war sie auch noch nicht lange daheim und wir haben uns einen schönen Abend gemacht. Ich habe öfters noch gefragt, ob wir noch etwas machen sollen (Kino, Thermalbad...). Aber da hatte sie dann plötzlich keine richtige Lust mehr drauf.
Am Wochenende dasselbe: Da habe ich lange Trainingseinheiten eingeschoben, habe dann aber Abends trotzdem noch etwas mit ihr unternommen (auch wenn ich manchmal sehr müde war und gerne aufs Sofa wäre). Ich war ihr das einfach schuldig, dass sie so hinter mir stand.
Ihr eigenes Fitnessstudio hat sie gecancelt. Wir fuhren letztes Jahr noch ab und zu Rad (locker in den Biergarten o. ä.). Das hat sie auch aufgegeben. Stattdessen war sie sehr oft müde und kaputt, wenn sie heim kam.
Sie hat ein starkes Helfer-Syndrom und lief Leuten hinterher, die sich wenig bis gar nicht bei ihr gemeldet haben. Hat sich also immer aufgeopfert für andere und wenig bis gar nichts von diesen Leuten zurückbekommen.
Mein Ironman war im Juli diesen Jahres nach ca. 8 Monaten Training vorbei. Ich habe davor immer gesagt, dass ich danach keine Wettkämpfe mehr machen möchte, sondern die Zeit intensiv mit ihr verbringen möchte (Urlaub, gemeinsame Unternehmungen...).
Nicht nur mir sind Dinge aufgefallen. Ihre Schwester meinte zu mir, sie komme gar nicht mehr an sie ran, dass sie sich mal wieder zu zweit treffen.
Nun wie gesagt, platzte vor 4 Wochen die Bombe. Nachdem sie sämtliche Unternehmungsvorschläge ausgeschlagen hat, habe ich vorgeschlagen, sie solle mal nachdenken, was schief läuft.
2 Tage Funkstille, dann kam sie mit der Trennung. Ich habe mir nicht alles angehört, weil ich völlig von der Rolle war und bin dann erst mal weg. In einer E-Mail in der nächsten Nacht hat sie mir dann alles aufgeschrieben, was sie noch sagen wollte:
- Mein Sport sei das absolute Problem für sie, weil da einfach so viel Zeit draufgeht.
- Sie ist unzufrieden mit sich selbst
- Sie wäre gerne mit mir zusammengezogen, aber nicht in meine Wohnung.
- Dass unsere Beziehung in einer Sackgasse wäre und wir keine Gemeinsamkeiten hätten (also mir fallen da
relativ viele ein- vorallem das Zwischenmenschliche passt bei uns super)
So, das hat mich umgehauen, weil Sie mir diese Dinge NIE (!) gesagt hat. Ich habe sie desöfteren gefragt, ob sie glücklich ist (ich war es und habe es ihr auch gezeigt). Und ich bekam nur ein Grinsen und einen Kuss.
Komplimente konnte sie von mir nicht annehmen. Wenn ich gesagt habe, dass sie toll aussieht, dann konnte sie sich nicht so richtig daran erfreuen oder sich bedanken.
Über ihre Gefühle konnte sie nie so richtig reden, das ist mir aufgefallen (ich kann das und zeige das auch).
In 1,5 Jahren hat sie mir nie Ich liebe Dich gesagt- auch nicht, als ich es zu ihr sagte.
Ich habe ihr immer gesagt, dass ich glücklich bin, dass ich sie habe und dass Sport für mich NICHT das Wichtigste auf der Welt ist.
Wir hatten dann nochmals ein Gespräch. Sie hat die ganze Zeit nur geweint und sie würde es verstehen, wenn ich sie hassen würde. Gut, sie hat mich Wochen und monatelang angelogen und mir etwas vorgegaukelt. Aber ich habe natürlich immer noch sehr viele Gefühle.
Sie hat mir gesagt, ich verdiene jemand, der meine Lust auf Sport teilt und mir auch die Liebe zurückgeben kann. Trotzdem sei es bisher ihre schönste Beziehung gewesen und sie hätte mir voll vertraut, was es davor bei den anderen Kerlen wohl nicht gab.
Wenn wir uns nun im Geschäft sehen (vor unserer Trennung hat sie dort noch die Abteilung gewechselt), dann sieht sie wahnsinnig schlecht aus, total traurig und verweint.
Ich verstehe das alles nicht, wie man nicht sagen kann, was einen nervt in einer Beziehung. Oder auch mal streitet.
Sie hat alles in sich reingefressen. Meine Frage an Euch: Könnt Ihr so etwas verstehen? Ist das etwas psychisches?
Mir selbst geht es nicht gut, denn ich leide gerade sehr viel.
Ich würde mich freuen, wenn Ihr mir gewisse Dinge deuten könnt.
Liebe Grüße
25.09.2014 20:03 •
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