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Trennung wegen Veränderungsstörung nach Umzug

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Zitat von Lost_in_myself:
In ihrem Umfeld gibt es aber Modelle bei denen es eine Stadtwohnung, ein Wochenendhaus und und und gibt. Oder sollte unser Kind auch wie sie auf eine Privatschule gehen.


Das klingt so als hättet ihr niemals besprochen was sie genau will. Und ich verstehe nicht wie man sich Gedanken über sowas machen kann ohne den anderen zu fragen was er sich vorstellt. WIe planst du denn bitte Zukunft ohne genau zu wissen was gewollt wird? Nimms mir nicht krumm, aber ich finde das ganze mehr als seltsam und dein Verhalten irgendwie daneben. Du klingst als spekulierst du wild rum!

27.06.2021 16:21 • x 2 #91


L
Danke für das Feedback. Wahrscheinlich bin ich grundsätzlich von Natur aus jemand der ein "Zauderer" ist, der lieber Negatives als Positives sieht . Für die die es tatsächlich interessiert hier der Beitrag zur damaligen Scheidung von mir:

http://www.trennungsschmerzen.de/trennu...l#p1061455
http://www.trennungsschmerzen.de/trennu...l#p1061455

Nach 4 Jahren sehe ich die Angelegenheit deutlich nüchterner und nicht mehr so viel Schuld an Trennung auf meiner Seite, wie ich es damals beschreiben habe. Es lässt sich jedoch eindeutig ein Schema in dem damaligen Beitrag ableiten. Ich war damals vor der Trennung negativ eingestellt und mit meinen Leben / meiner Situation damals nicht zufrieden. Retrospektiv betrachtet gab es objektiv gesehen nicht wirklich einen Grund dazu. Wahrscheinlich gehe ich viel zu verkopft gewisse Dinge an und mache es damit mir und meinen Liebsten keinen Gefallen damit.

Schon alleine wegen dieser Entwicklung hier seid ihr und das Forum eine enorme Hilfe für mich. Ich hoffe es nimmt mir keiner all zu böse, dass ich seine Zeit für das hier beansprucht habe

27.06.2021 18:03 • x 1 #92


A


Trennung wegen Veränderungsstörung nach Umzug

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A
Aha, vielleicht wirklich eine interessante und relevante Erkenntnis!

Und nö, keine Sorge - wir sind ja freiwillig da

EDIT: Habs jetzt nur mal kurz quergelesen, stolpere aber über deine damalige Kontrollsucht. Damals wie heute wirst du wohl sehr unrund, wenn du Dinge nicht kontrollieren kannst. Liege ich richtig? Das wäre doch mal ein interessanter Punkt, darüber nachzudenken.

27.06.2021 19:55 • #93


L
@Arnika Danke - das wäre in der Tat ein Ansatz ich habe gerne "alles im Griff". Nur habe ich (geglaubt) die Zwänge und Kontroll-Wünsche nach der Scheidung (aufgrund der Erfahrung) weitestgehend abgelegt. Meine Freundin hat mir sogar das Feedback gegeben als wir frisch zusammen waren, ich wäre für meine Lebenssituation viel zu entspannt in meiner Comfort Zone. Das war eher eine Selbstherapie-Maßnahme. Ich habe mehr im hier jetzt gelebt. Dadurch war ich entspannt happy. Hatte aber auch nicht wirklich so etwas wie ein lebenskonzept.

Nun habe ich durch den Umzug irgendwie meine Leichtigkeit verloren. Auch habe ich das Gefühl ich habe jegliche Kontrolle über mein Leben verloren. Gutes Stichwort - Danke!

27.06.2021 20:40 • x 1 #94


A
Ich werd noch genauer darüber nachdenken, aber du fasst nach diesem ersten Impuls eh schon vieles zusammen. Übertrieben Kontrolle haben zu wollen liegt oft in einer Diskrepanz zwischen zu großem und zu kleinen Ego. Was auch zu den beschriebenen Aggression im anderen Thread passen würde.

Aber bin heut schon zu groggy, ich werd den anderen Thread nochmal lesen und dir dann meine genaueren Gedanken dazu mitteilen. So liest es sich vielleicht etwas kryptisch.

27.06.2021 21:59 • x 1 #95


L
@Arnika danke dir! Es war ein guter Impuls von dir die Parallelen in Sachen Verhaltensmuster in meiner "Vorgeschichte" herausfinden zu wollen. Glücklicher Weise habe ich damals meine Gedanken auch hier platziert. Vor der Scheidung haben in der Tat kontrollzwänge mein Leben beeinflusst. Ich habe danach an mir gearbeitet und konnte diese gut ablegen . Da ich meine "Komfortzone" (Sicherer Job / schöne Wohnung / geregelte Betreuung mit meinem Kind) verlassen "wollte" , ging es aber wieder los. Ich haderte damit, ob der Umzug in die neue Stadt die richtige Entscheidung ist. Ich habe in excellisten versucht diese Entscheidung methodisch nachzuvollziehen. Beim ersten Jobangebot letzten Sommer in der neuen Stadt wollte man mich sofort. Ich wollte aber erst zum Jahreswechsel starten weil ich lieber rumzaudern wollte. Dann ist es nichts geworden. Bis ich das jetzige Jobangebot in der neuen Stadt angenommen habe, musste ich vorher mit 10 - 15 potenziellen Arbeitgebern gesprochen haben, nur damit ich die bestmögliche Option wahrnehme. Und auch hier starte ich zu spätmöglichsten Zeitpunkt. Eigentlich hätte ich schon längst mit dem neuen Job starten können. Ich muss alles intensiv abwägen und mir alle Optionen so lang wie möglich offen halten. Anscheinend auch wenn es um die Familiengründung mit meiner Freundin geht.

Wenn ich wieder in 5 Jahren diesen Thread nochmals lesen sollte und es ist mit uns nichts geworden, werde ich mir wohl wieder die Frage stellen:

"Was war nur damals los mit dir? - so schlimm war das alles doch gar nicht - Warum warst du so unzufrieden?"

28.06.2021 08:15 • x 1 #96


A
So, ich hab mir mal deinen alten Thread durchgelesen. Sorry, wenn ich das jetzt so kurz und knapp sage: Die Ex hast du ja damals schon sehr erfolgreich und konsequent von dir weggetrieben. Aggressionen, dass sie sogar Angst vor dir hatte, 2 Jahre Betrug mit ONS Co, nur, weil sie sich in der Trennung auch mal tröstete, dann dass du sie in ihrer Selbständigkeit wie eine Angestellte behandelt und sie kontrolliert hast. Pfff. Da hast du dir eine Glanzleistung nach der anderen geliefert. Sie blieb wohl v.a. wegen ihres Traumas und weil du ihr erster Freund warst, der ihr auch viel half, so lange bei dir. Aber ich denke, dass ist dir auch alles selbst zum größten Teil bewusst. Und ja auch schon wieder ein paar Jahre her. Allerdings ändern sich Menschen nur bedingt, also zum heute:

Ich hoffe mal, deine Aggressionen hast du nach der Therapie im Griff und sind jetzt kein Thema. Parallelen findest du natürlich in deinem Wunsch, hier wie dort Kontrolle auszuüben. Das hat, wie ich gestern schon geschrieben habe mit der Differenz von einem überhöhten und zu niedrigen Ego zu tun. Auf der einen Seite bist du so vermessen zu glauben, dass du es besser weißt (wie bei deiner Ex) und dass sich die anderen deinen Entscheidungen deshalb unterwerfen bzw darauf schon warten - wie deine aktuelle Freundin, deine Arbeitgeber etc). Das heißt, da liegt also durchaus ein gewisser Ego-Zentrismus vor. Und fast schon der kindliche Glaube, dass man das Leben kontrollieren kann. Was natürlich ein Irrglaube ist - viel zu viele Faktoren und Unbekannte. Glaub mir das, ich habe Statistik auf der Uni unterrichtet - und Corona ist ja wohl der beste Beweis, dass das so nicht funktioniert. Der Wunsch nach Sicherheit ist vollkommen normal, du kannst gewisse Wahrscheinlichkeiten minimieren, aber es ist vermessen zu glauben, du könntest mit Abwägungen und deinen Excel-Listen alle relevanten Faktoren berücksichtigen. So könnte dir zB im Job ein einzelner Kollege, den du jetzt noch gar nicht kennst, das Leben zur Hölle machen, Liste hin oder her. Kurz und gut, die Messunsicherheit, die Schwankungsbreite und damit die Irrtumswahrscheinlichkeit ist viel zu hoch, um da valide Daten fürs zukünftige Leben erhalten zu können.

Auf der anderen Seite bedeutet ein übersteigerter Wunsch nach Kontrolle und das Leben im Griff zu haben natürlich auch Angst. Und der Kern dieser Angst liegt in einem auf dieser Seite zu kleinen Ego. Ursprung dieser Angst ist, dass du im Innersten überzeugt bist, mit neuen Anforderungen nicht zurecht kommen würdest. Das heißt, hier vertraust du nicht auf deine eigenen Stärken und Fähigkeiten, u.a. neue Herausforderungen schon händeln zu können. Dh, beim Survival of the flexible würdest du dich im Innersten eigentlich als Todeskandidat Nr. 1 einschätzen. Aber ist das wirklich so - oder nur eine irrationale Angst? Es scheint ja so, alles könntest du dich sehr wohl gut und erfolgreich an sehr vieles anpassen, wenn man zB deine einfachere Herkunft im Vergleich zu jetzt in Betracht zieht.

Die Angst, die falsche Entscheidung zu treffen hält dich aber davon ab, Entscheidungen zu treffen bzw lange hinauszuzögern. Bis sie andere für dich treffen. Was aber offenbar weniger ein Problem war, als du deine Ex gemanaged hast. Könnte daran liegen, dass du dann die Verantwortung nicht selber hättest übernehmen müssen. Aber Fakt ist, dass du das Gefühl der kognitiven Dissonanz scheust. Dh, wenn du meinst, ich hab ja alles richtig gemacht - es geht trotzdem nicht auf - dann kommt dein Welt- und Selbstbild so gehörig ins Wanken, dass es schmerzt. Kennt man zB, wenn man nie damit gerechnet hätte, verlassen zu werden - und es passiert doch. Man könnte auch sagen, man steht da wie die Kuh vorm neuen Tor und begreift die Welt nicht mehr. Und weil du dieses Gefühl so fürchtest, sicherst du dich fast zwanghaft vor allen möglichen neuen Toren ab, versuchst alle Eventualitäten, was hinter diesen Toren auf dich lauern könnte, durchzuspielen - und traust dich wie die Kuh erst recht nicht, oder nur sehr zaghaft hinein.

Das kann in manchen Situationen natürlich Sinn machen. Wenn man zu sehr abwägt und zaudert kanns natürlich sein, dass man zulange vor dem Tor stehen bleibt und währenddessen das Futter darin verdirbt und sich die Wärme darin verflüchtigt. Dann stehst du erst recht blöd da wie die Kuh vorm neuen Tor (siehe erster Job). Die Kuh ist sich aber auch ihrer eigenen Stärke nicht bewusst, denn selbst wenn hinter dem Tor ein Wolf sitzen würde, könnte ihn die Kuh natürlich durchaus auf die Hörner nehmen und auch über ihn drüberzutrampeln, um zum Futtertrog zu kommen, wäre ihr an sich ein leichtes.

Denk einfach mal darüber nach, vielleicht ist ja ein weiterer brauchbarer Impuls für dich dabei.

28.06.2021 09:41 • x 3 #97


L
@Arnika Danke - Da sind in der Tat einige brauchbare Impulse dabei.

Und anscheinend habe ich die damalige Scheidung tatsächlich nicht vollumfänglich aufgearbeitet (These der Freundin). Jetzt habe ich dennoch eine 2te Chance bekommen (obwohl ich noch anscheinend nicht reif dafür bin) und muss jetzt schauen was ich daraus mache. Es geht hier nicht nur um mich sondern auch um meine Freundin. Ich sollte daher nur den Weg mit ihr weitergehen, wenn ich davon überzeugt bin auch ihr als auch mein Leben durch unsere Beziehung "bereichern" zu können!

28.06.2021 10:12 • #98


A
@Lost_in_myself Absolut. Oder du redest dir vernünftige Gründe auch hier ein, weil du die Hosen voll hast.

28.06.2021 10:14 • x 1 #99


L
@Arnika Klar sind die Hosen voll.

Sind die Ursachen dafür eher rationaler oder irrationaler Natur? Das ist die Frage die ich mir beantworten sollte.

28.06.2021 10:25 • x 1 #100


A
@Lost_in_myself Genau, da kann dir eigentlich auch niemand helfen, sondern nur Input geben. Ich arbeite ua als Data-Analystin in der Sozialwissenschaft. Das sage ich dir deswegen, damit du dir hier als Excel-Listen-Fan zumindest etwas sicher sein kannst, dass ich ein Profi darin bin, Muster im menschlichen Verhalten zu erkennen. Und Muster zw. den beiden Beziehungen gibts sehr wohl. Das hast du ja selbst auch schon erkannt. Die Konstante dabei bist du. Also ist zumindest die Wahrscheinlichkeit, dass es mehr um deine Ängste im Inneren als im Äußeren geht, sehr hoch. Das hat dann nicht wirklich etwas damit zu tun, dass du über das Alte noch nicht hinweg bist, sondern das halt zu dir gehört. Denn so oder so, dich selbst nimmst du ja immer mit. Und in deiner Persönlichkeitsstruktur scheint schon der Typus Vermeider und Zauderer tief verankert zu sein. Das wirst du auch nie ganz ablegen können - und musst du ja auch nicht. Die Frage ist nur, schadest du dir oft mehr damit, als dass es dich schützt. Auslöschen nicht, aber auf ein gesundes Maß runterschrauben kann man Charaktereigenschaften sehr wohl.

Beide Frauen gleichen sich auch darin, dass sie dir eigentlich ziemlich viel Raum und Zeit geben, dein Ding so zu machen, wie du es für richtig hältst. Teilweise - aus meiner Außenwarte zumindest - aller Vernunft und Logik zum Trotz. Beide zeig(t)en also sehr viel Verständnis, Liebe und Geduld für dich. Mir persönlich würde dein Zaudern bei Jobangebot 1, Jobangebot 2 bis 15 ja deutlich mehr auf die Nerven gehen bzw abturnen. Vor allem, da ja klar ist, das legst du auch in der Heimat als Charakterstruktur nie ganz ab. Aber das zeigt - zumindest für eine Außenstehende wie mich - schon auch sehr deutlich, dass deine Freundin eigentlich ziemlich gewillt ist, dir Zugeständnisse zu machen und mit dir durch dick und dünn zu gehen. Selbstverständlich ist das nicht. Dh, du musst in deine Kalkulationen miteinbeziehen, dass du bei einer Trennung auf viele Arnikas stößt, die sich das nur ein paar Monate anschauen würden um zum Schluss zu kommen, das passt nicht. Hasenfüße und Zauderer sind jetzt nicht soo unter den Top-5, was Frauen anziehend finden. Da braucht man als Partnerin schon sehr viel Geduld in der Persönlichkeitsstruktur - und die wird mit dem Alter meistens eher weniger.

28.06.2021 10:55 • x 1 #101


L
@Arnika dann ist das ja hier schon quasi ein erneuerter Glücksfall für mich an dich geraten zu sein.

Ja - es ist gut möglich dass Typus Vermeider und Zauderer in meiner Persönlichkeitsstruktur
tief verankert sind. Das war mir bisher so nicht bekannt. Hast du literarische Empfehlungen für mich in denen ich das tief-gehender nachvollziehen kann was das bedeutet?

Ich bin davon überzeugt (trotz volatilen Egos), dass ich daran arbeiten kann mit dieser Veranlagung erfolgreich mein weiteres Leben bestreiten zu können. Sobald ich eine Schwäche bei mir identifiziert habe, ist es mir bisher recht gut gelungen diese in den Griff zu bekommen. Lernfähigkeit sollte (hoffentlich) vorhanden sein.

Meine Freundin ist alles andere als selbstverständlich für mich. Deswegen bin ich an einer konstruktiven Lösung der Situation sehr gewillt.

Danke vorab

28.06.2021 12:17 • #102


A
Zitat von Lost_in_myself:
@Arnika dann ist das ja hier schon quasi ein erneuerter Glücksfall für mich an dich geraten zu sein. Ja - es ist gut möglich dass Typus Vermeider und Zauderer in meiner Persönlichkeitsstruktur tief verankert sind. Das war mir bisher so nicht bekannt. Hast du literarische ...


Probiers mal mit den Big-5 oder im Englischen Ocean-Modell. Da gibts Selbsttests dazu und tausende von wissenschaftlichen Publikationen. Nennt sich nicht ohne Grund Big - Five. Die Cluster der big five einer Persönlichkeit sind hier in

Offenheit für Erfahrungen (Aufgeschlossenheit),
Gewissenhaftigkeit (Perfektionismus),
Extraversion (Geselligkeit; Extravertiertheit),
Verträglichkeit (Rücksichtnahme, Kooperationsbereitschaft, Empathie) und
Neurotizismus (emotionale Labilität und Verletzlichkeit).

zusammengefasst.

Wär mal vielleicht ganz gut zur Selbstanalyse für dich

28.06.2021 14:18 • #103


L
@Arnika besten Dank. Ich habe einen Test mit 120 Fragen "aus dem Bauch heraus" Beantwortet. In 2 Bereichen war ich laut Resultat "schwach". Hast du eine Idee welche das bei mir sein könnten?

28.06.2021 15:21 • #104


A
@Lost_in_myself Naja, von deiner bisherigen Selbstauskunft deinen Zeilen hier gemäß vermutlich schwach in Offenheit und Verträglichkeit, dafür stark in Gewissenhaftigkeit. Neurotizimus würde u.a. auch deine diesbezüglichen Ängste widerspiegeln, also jetzt zumindest eher hoch und bei dir hängt der Extraversion wohl davon ab, wo du dich gerade befindest oder einfühlst. Zuhause höher, jetzt sehr niedrig.

28.06.2021 16:46 • #105


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