Hallo zusammen,
ich wende mich als frisch getrennte (wurde vor knapp 3 Wochen von meiner Freundin verlassen) an euch, um evt. ein wenig mehr Klarheit in mein aktuelles Gefühlschaos zu bekommen.
Zur Vorgeschichte lässt sich sagen, dass wir über 2 Jahre ein Paar waren und ich damals sehr um sie gekämpft habe bevor wir überhaupt zusammenkamen. Sie war damals ganz frisch getrennt von ihrer Ex und ich habe sie zu diesem Zeitpunkt in der Uni näher kennengelernt und wir haben daraufhin immer mehr zusammen unternommen. Schnell wurde aus gut verstehen etwas mehr und es lag eine unterschwellige Anziehung zwischen uns in der Luft (wir nannten es selber damals eine graue Zone).
Wir näherten uns also zaghaft an und es kam zum Körperkontakt in Form von kuscheln. Dieser Status blieb dann erstmal so, ich merkte auch, dass sie diese Nähe genoss aber andererseits noch oft mit den Gedanken bei ihrer Ex war und somit auch recht schnell von Nähe zu Distanz übergehen konnte. Ich muss gestehen, dass ich auch sehr um ihre Aufmerksamkeit und Nähe gebuhlt habe, vielleicht schon etwas gedrängt habe. Ich wusste zwar, dass sie sich gerade getrennt hatte nach 2 Jahren turbulenter Beziehung, in der sie auch betrogen wurde von ihrer Ex, aber ich war irgendwie so verliebt, dass ich darauf nicht unbedingt so stark rücksicht genommen habe, ich wollte einfach so viel Zeit wie möglich mit ihr verbringen und bei ihr sein. Ich merkte recht schnell, dass ich mich in sie verliebt hatte und sie war sozusagen meine erste Freundin, da ich vorher keine Beziehung zu Frauen hatte.
Aufjedenfall verbrachten wir immer mehr Zeit miteinander und es blieb zunächst beim kuscheln, allgemeinem Körperkontakt und Küssen. Irgendwann merkte sie dann aber, dass ihr das zu schnell geht und sie noch gar nicht über ihre alte Beziehung hinweg ist und wies mich deswegen zurück und sagte, dass sie noch nicht bereit für eine neue Beziehung sei. Das war sehr hart für mich und ich litt unter ihrem Entschluss, wollte mich aber noch nicht wirklich geschlagen geben und weiter um sie kämpfen. Nach einer kurzen räumlichen Trennung von ein paar Wochen, trafen wir uns aber wieder bei mir zu Hause und es kam erneut zu körperlichem Kontakt, der auch von ihr ausging. Sie flüchtete aber daraufhin Hals über Kopf und sagte, dass sie mich nicht hinhalten will, weil ich ja gerne sofort eine Beziehung zu ihr hätte, sie jedoch dafür noch nicht bereit ist und sie noch zuviel im Kopf hat. Daraufhin schlug ich ihr vor eine ungezwungene Affäre zu führen (natürlich mit der Hoffnung auf mehr, wenn ich ehrlich bin) und sie stimmte nach längerem überlegen auch ein. Wir führten also gut einen Monat daraufhin eine Affäre ohne fest zusammen zu sein. Irgendwann nachdem wir uns 4 Monate kannten und schon etwas zwischen uns lief, fragte ich sie, ob sie eine Beziehung mit mir möchte. Sie stimmte nach einer kleinen Bedenkzeit ein und wir kamen dann auch richtig zusammen.
Wir beide sind, was unsere Grundbedürfnisse angeht, schon etwas verschieden. Sie ist eher der Distanztyp (sie muss sich nicht so oft sehen, 1-2 die Woche reichen) und ich der Nähetyp (ich wollte mich schon gerne öfter sehen, empfand es jetzt aber nicht als ganz so schlimm, wenn es auch nur 2 bis 3 Mal die Woche waren). Wir wohnen ungefähr 1 Stunde Zugfahrt auseinander und studieren an unterschiedlichen Universitäten, d.h. sehr viel mehr sehen wäre auch nicht immer möglich gewesen.
Auch unsere Vorstellungen von S. gingen etwas auseinander, innerhalb der Beziehung war es so, dass wir in der Regel 1 bis 2 Mal die Woche miteinander geschlafen haben. Es war aber auch Phasenweise manchmal so, dass wir auch nur alle 2-3 Wochen miteinander geschlafen haben. Das lag daran, dass sie oft sehr gestresst und müde war (u.a durch die Uni und Prüfungen) und selbst immer sagte, dass sie nicht immer soviel Lust hat oder auch nur dann, wenn ich gerade mal nicht da bin und oft auch einfach nur gerne in den Arm genommen wird und mit mir kuschelt. Ich habe da schon sehr drunter gelitten und auch sehr oft verletzt und beleidigt getan, wenn sie mich abgewiesen hat. Diese Problematik zog sich schon durch unsere gesamte Beziehung, ich kam nicht gut mit ihrer s.uellen zurückweisung zurecht und wurde häufig wütend und habe ihr Vorwürfe gemacht, warum sie nicht mit mir schlafen will oder sie manchmal im Gegenzug auch mit Abweisung gestraft oder auch mal Nachts wachgehalten und meinem Unmut Luft gelassen, wenn ich sehr traurig und sauer darüber war. Dieses Thema stand also sehr häufig zwischen uns und ich muss gestehen, dass ich häufig sehr impulsiv damit umgegangen bin und oft schon sehr schnell sehr beleidigt reagiert habe. Es hat mich einfach verletzt so häufig abgewiesen zu werden und das habe ich ihr auch zum Vorwurf gemacht. Ich hatte ihr also schon gesagt, dass mich das sehr unglücklich macht und ob sie das extra macht mich so oft abzuweisen.
Wir hatten also bei dem Thema generell schon häufig dicke Luft zwischen uns. Je mehr ich wollte, desto mehr verschloss sie sich. Der S. war, wenn er dann passierte, immer sehr gut und romantisch und hat uns beiden auch Spaß gemacht.
Wir hatten vorallem in der letzten Zeit häufig Gespräche und auch Auseinandersetzungen darüber, dass sich etwas ändern muss und sie hatte vorallem das Gefühl, dass sie mich sehr unglücklich macht damit und es nicht möchte immer in mein trauriges Gesicht zu schauen, weil sie nicht so oft möchte. Ich habe natürlich häufig etwas gesagt und kritisiert deswegen, aber ihr trotzdem immer das Gefühl gegeben, dass ich sie sehr liebe und mit ihr zusammensein möchte. Sie hatte immer gesagt, dass ich mich trennen soll, wenn ich so unglücklich bin, sie es selbst aber nicht macht. Und vor knapp einem Monat hatten wir noch ein ernstes Gespräch, wo wir uns eine letzte Chance gegeben haben, dass alles irgendwie hinzubekommen.
Vor 3 Wochen hatten wir dann einen sehr schönen Abend bei mir zu Hause und ich hatte für uns gekocht und der Abend verlief sehr harmonisch. Als wir zu Bett gegangen sind, hat sie sich sofort hingelegt und wollte schlafen. Ich war daraufhin sehr enttäuscht und habe ihr das auch gezeigt, indem ich wütend aufgestanden bin, um ein Glas Wasser aus der Küche zu holen und habe mich anschließend auch beleidigt im Bett gewälzt und sie dadurch wachgehalten. Ich war einfach super sauer wieder abgewiesen zu werden und wurde daraufhin wieder so impulsiv. Sie sprang dann nach längerer Zeit auf und wollte nach Hause fahren und sich einen zug raussuchen. Da mitten in der Nacht war ging das natürlich nicht. Ich habe dann angefangen zu weinen, weil es mir leid tat und sie sagte dann, dass sie das so nicht mehr kann mit uns. Wir haben beide geweint und sie fing dann an zu sagen, dass es nicht mehr geht (also das eine Trennung wohl richtig wäre). Ich habe dann Panik bekommen und sie angefleht, dass nicht zu machen und ihr gesagt, dass es mir leid tut und ich sie über alles liebe und sie nicht verlieren möchte, weil sie wie eine Familie für mich ist. Sie hat auch bitterlich geweint meinte aber, dass es so nicht weitergehen kann. Wir sind dann irgendwann total emotional und fertig eingeschlafen und am nächsten Morgen aufgewacht. Sie ist dann sofort duschen gegangen und hat sich fertig gemacht und meinte, dass sie zur Uni muss. Ich habe wieder geweint und sie angefleht nicht zu gehen und mich zu verlassen aus der Panik heraus. Sie hat mich dann geküsst und geweint und meinte sie weiß jetzt nicht was ist und ist dann gefahren.
Ich bin daraufhin total am Ende gewesen und habe sie auch mehrmals angeruft direkt nachdem sie weg war und sie meinte nur, dass es gerade so weh tut und sie nicht sprechen kann.
Ich bin an dem Tag noch nach Süddeutschland gefahren, um am nächsten Tag in den Urlaub zu fliegen mit meiner Familie für 3 Tage. Habe sie Abends auch noch angerufen und gebeten nicht schluss zu machen und gesagt, dass sich etwas ändern wird und wir das hinkriegen. Sie meinte jedoch, dass Liebe manchmal nicht reicht und wir schon viele Chancen hatten und sie keine Besserung sieht und es am besten ist, wenn wir uns trennen.
Die folgenden Urlaubstage waren die Hölle für mich, ich hatte ihr dann gesimst, ob wir uns treffen können, wenn ich wieder da bin, um über alles nochmal in Ruhe zu sprechen. Sie hat das aber komplett von sich weggeschoben und gefragt was das bringen sollte. Sie hat generell in den ganzen nächsten Tagen alles verdrängt und sich in Uniarbeit gestürzt und mich immer kurz angebunden abgwiesen.
Sie ist jemand, der vieles mit sich selbst ausmacht und wenn es sehr emotional wird und zumacht und erstmal zeit für sich braucht und dann erstmal nicht kann (das war schon häufig in unterschiedlichen Situationen so).
Als ich in Deutschland zurück war, habe ich sie angerufen und wir haben lange gesprochen, ich habe ihr auch gesagt, dass ich es nicht gut finde, dass sie mich abgewimmelt hat und das es ihr scheinbar nicht soviel ausmacht und sie die ganze Zeit nur flüchtet und sich nicht damit auseinandersetzt (das zeigte zumindestens ihr Verhalten). Es gab dann die nächsten Tage ein ziemliches hin und her per Telefon und SMS/Facebook, wo sie sich verteidigte, dass sie ihre eigene Art hat damit umzugehen und wie sie trauert und wie sie sich jetzt ablenkt etc. Ich fühlte mich irgendwie in meiner Trauer nicht wirklich ernstgenommen und hatte das Gefühl, dass es ihr gar nicht soviel ausmacht. Erst als ich ihr schrieb, dass sie mir unendlich fehlt und ich jeden Tag um sie trauere brach es dann auch aus ihr heraus und die Realität hat sie eingeholt, dass sie die Trennung ausgesprochen hatte.
Sie sagte mit auch, dass sie mich über alles liebt aber einfach keine Kraft mehr hat weiterzumachen, weil wir so verschieden sind und uns in vielen Sachen immer verletzten. Sie sei sehr stur und ich so impulsiv.
Ich habe ihr dann gesagt, dass sich das ändern kann, wenn wir es ernsthaft versuche und nicht nur reden sondern auch Taten folgen lassen.
Wir hatten uns dann auch noch zu einem Abschlußgespräch getroffen, welches sehr emotional und vertraut war. Lagen und in den Armen, haben viel geweint und haben über alte Zeiten gesprochen und auch die schönen Dinge der Beziehung. Sie wollte dann aber fahren und für sie war das dann schon ein Abschied (sie hat auch unsere vielen Urlaubsfotos auf ihren USB Stick gezogen von meinem PC, was in diesem Moment auch sehr schmerzte), ich hatte sie noch mal geküsst und nach Hause gefahren und sie ist dann hochgegangen.
In den Tagen darauf hatten wir etwas Kontakt per SMS und nochmal ein Gespräch vor 3 Tagen per Telefon. Sie sagte, dass sie mich unfassbar vermisst, jeden Tag und nur an mich denken muss und nur so lange ausgehalten hatte bis zur Trennung, weil sie es nicht erträgt mich nicht mehr in ihrem Leben zu haben. Sie kommt im Moment auch ganz schlecht zurecht, ist eher nur am funktionieren, trinkt viel Alk. und lebt eher wie ein Zombie. Ich sagte ihr auch, dass ich sie nicht aufgeben werde und um uns kämpfen werde und das sich etwas ändert und sie meine große Liebe ist.
Das Gespräch endete am Telefon aber eher wie ein Abschied und sie sagte, dass sie mich unfassbar liebt und hat sich bedankt, dafür, dass ich sie meistens so akzeptiert habe wie sie ist. Wir haben auch viel geweint und ich habe es nicht übers Herz gebracht aufzulegen und immer wieder gesagt, dass ich sie nicht aufgeben möchte und ich sie über alles liebe. Sie meinte, dass es erstmal besser ist keinen Kontakt zu haben.
Ich habe ihr dann nachts noch eine SMS geschrieben, wo ich ihr sagte, dass ich sie über alles liebe und sie mir fehlt und ich sie immer in meinem Herzen habe und an sie denke.
Sie schrieb dann sofort zurück, dass ich sie zum weinen bringe vor Liebe, Rührung und Vermissen. Das ein Teil ihres Herzens immer meins bleibt. Für immer. Das sie micht liebt und an mich denkt und bei mir ist.
Das war die letzte SMS und jetzt ist seit 3 Tagen Funkstille... ich sehe sie lediglich manchmal online bei Facebook aber ansonsten haben wir keinen Kontakt.
Ich weiß nicht mehr was ich machen soll gerade, ich habe soviel gekämpft die letzten 2 Wochen... wir lieben uns beide noch, dass ist offensichtlich. Ich kann einfach nicht glauben, dass sie auf ihren Verstand hört und nicht auf ihr Herz.
Ich bin einfach unglaublich verzweifelt, sie ist meine erste große Liebe und ich kann nicht glauben, dass es das jetzt gewesen sein soll. Wie soll ich mich denn jetzt verhalten? Ich kriege sie nicht für eine Minute aus meinem Kopf, ich habe immer was wäre wenn Gedanken, die sich wiederholen. Ich möchte sie unbedingt zurückhaben und bin gleichzeitig entschlossen die Kontaktsperre einzuhalten, um ihr Zeit zum nachdenken zu geben und um mich zu vermissen.
Was sagt ihr dazu...?
19.12.2012 01:54 •
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