Hallo liebes Forum,
nun habe ich mich auch mal angemeldet. Keine Ahnung, ob mir das hilft oder so, aber manchmal muss man sich einfach mal ein paar Dinge von der Seele schreiben.
Kurz zu meiner Situation.
Ich bin seit fast sechs Jahren mit meinem Mann zusammen, seit gut zweieinhalb Jahren verheiratet. Er ist spielsüchtig. Also er spielt jetzt nicht oft, hat vielleicht ein oder zwei Rückfälle im Jahr, das war vor meiner Zeit wohl noch schlimmer. Jedenfalls ist unsere Beziehung fast schon von Beginn an von Rückfällen und Kontrolle meinerseits geprägt. Ich habe ihm das Geld eingeteilt und ihn halt auch sehr stark kontrolliert. Kam es zu Rückfällen, habe ich das, wenn überhaupt nur durch Zufall raus bekommen. Diese waren immer mit Lügen verbunden. Ich habe ihm nicht mehr vertraut. Trotzdem habe ich ihn geliebt und immer die Hoffnung gehabt, dass wir das schaffen. Ich habe ihm Therapien und Beratungen gesucht, er war in der Klinik. Na ja, jedenfalls ist die Sache vor ein paar Wochen eskaliert und ich hab es einfach nicht mehr ausgehalten. Bin gegangen und meinte, eine Trennung wäre das Beste für uns. Seit ein paar Monaten möchte ich nicht mal mehr mit ihm schlafen, keine Ahnung, warum. Dieses ganze Misstrauen macht mich kaputt und diese Angst, dass er wieder spielen geht.
Doch jetzt, wo ich weg bin, fühlt sich alles so sch. an. Ich hab das schlechte Gewissen, dass ich ihn mit der Trennung so verletzt habe, ihn alleine gelassen habe. Ich frag mich immer wieder, ob das alles richtig war. Natürlich liebe ich ihn noch, aber es ist halt nicht mehr so, wie es war. Und ohne Vertrauen kann ich doch keine Ehe führen. Das Vertrauen ist halt weg und wurde immer wieder durch Lügen zerstört. Dieses Misstrauen macht mich kaputt. Aber jetzt. mit meiner Freundin habe ich letztens ein paar Sachen von mir geholt. Die Kartons stehen immer noch im Auto, weil ich es nicht schaffe, sie auszupacken. Das tut so verdammt weh, überhaupt da meine Sachen zu holen. Ich habe mir da was aufgebaut, mir ein zu Hause geschaffen. Klar kann ich immer wieder zurück gehen. Das weiß ich. Aber dann stelle ich mir vor, was wäre wenn. Es würde ja immer so weiter gehen. Klar, eine Weile wäre sicher alles gut, aber die Ängste bleiben halt und irgendwann kommt der nächste Rückfall, mag es auch noch so lange dauern. Die Angst ist immer da und das Vertrauen fehlt halt. Aber er fehlt mir auch irgendwie. Ich verstehe diese Gefühle momentan nicht. Ich habe schon überlegt, ob es vielleicht einfach Ängste sind. man sehnt sich nach der Routine, der Sicherheit des eigenen Zuhauses aus Angst davor, wie das Leben weiter geht, vor der Zukunft. Ich möchte ihn nicht verlieren, er ist mir ja trotz allem sehr wichtig. Eine Freundschaft wäre schön und er würde das sicher auch machen. Was mich auch ziemlich traurig macht, ist, dass er nicht um unsere Ehe kämpft. Er hat mich einfach gehen lassen und sich keinen Zentimeter bewegt. Außer hin und wieder mal ne Nachricht mit Ich liebe dicb kommt da nichts. Ich meine, man würde doch irgendwie Willen zeigen, sich zu ändern oder so. Er sagt halt, es ist meine Entscheidung und er kann daran nichts ändern. Doch, er hätte was ändern können. Das macht mich alles so traurig und fertig.
Ich könnte bei meiner Freundin wohnen bleiben, so als Wg. Wir hatten vorher schon mal darüber gesprochen. Aber auch das macht mir Angst. Es ist halt nicht mein zu Hause, obwohl sie auch alles dafür versucht, dass ich mich wohl fühle. Dann bin ich aber wieder an dem Punkt, wo ich mir sage, ich gehöre doch nach Hause. Ich hab ihn doch geheiratet. Ich frage mich dann immer, was diese Gefühle sollen bzw. vorher sie kommen. Denn ich war mir doch die Monate über so sicher, dass es der einzige richtige Schritt sein kann, wenn ich mich nicht selbst kaputt machen möchte.
Das ist grad alles so sch. und ich weiß nicht, was richtig und was falsch ist.
Viele Grüße
Redangel
04.04.2020 07:40 •
x 1 #1